seit diesem Frühling habe ich die Diagnose Erwachsenen ADHS. Mittlerweile sind sich da nebst der Abklärerin auch meine Psychologin und mein Arzt (recht) sicher. Nun gibts jedoch ein doch recht grosses Problem: Auf kein Medikament habe ich bis jetzt schlau angesprochen.
Concherta als ersten hatte mich in tiefer Dosis total lahmgelegt, in höherer Dosis wohl überdosiert, weil ich dann Mühe hatte mich zu bremsen.
Elvanse hatte ich zwei Versuche: Beide Male die ersten Tage fantastisch, dann jedoch zunehmend Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Flimmern, Herzrasen) und ebenfalls überangetrieben.
Atomoxetin: Einige Tage ebenfalls ruhiger (ich habe sofort eine Wirkung bemerkt), dann aber wirklich üble Nebenwirkungen (wie bei einer Grippe).
Mein Arzt meint, da die Medikamente grundsätzlich in den ersten Tagen auch positive Wirkungen hatten (ich konnte endlich mal entspannen ohne etwas zu tun, etwas Ruhe im Kopf), solle ich weiter dran bleiben. Es ist ehrlich gesagt sehr frustrierend. Ich spüre teils für einige Tage so ein grosses Potential und dann will es eben doch nicht so recht. Hinzu kommt, dass das absetzen (weil ich mich derart ungut gefühlt habe) oft zu einem Rebound meiner Angststörungen führte, die ich sonst recht gut im Griff habe.
Nun ist der Plan beim MPH mal ein anderes Produkt auszutesten. Was ist nach eurem Wissen das Nebenwirkungsarmste, was habt ihr für Erfahrungen? Was gäbe es sonst noch für Optionen?
Bist Du schon auf „steady state“ als Suchwort gestoßen? Da gibt es gerade im Elvanse-Zusammenhang ein, zwei gute Threads zu. Vielleicht findest Du Deine Reaktion da wieder und hast dann neue Stellschrauben.
Schaue ich mir gerne mal an, danke. Mit Elvanse habe ich wohl mental etwas abgeschlossen. Da habe ich jetzt so lange rumprobiert, dass der Frust gross ist.
Kann ich sehr gut nachvollziehen. Geht ja auch nur darum, dass Dir Deine eigenen körperlichen Reaktionen vielleicht plausibler werden. „Plausibel“ kann auch schon gegen Frust helfen, auch schon lange vor dem Ziel. So meine Erfahrung, auch noch nicht am Ziel.
Im Ansatz ist an dem „Eine tageweise positive Wirkung kann ausbaufähig sein.“ eben vielleicht schon was dran.
Klingt nach Überdosierung. Gerade wenn die ersten Tage fantastisch waren. Elvanse hat eine lange Halbwertszeit. Das ist nach 24 Stunden noch nicht vollständig abgebaut. Deswegen soll man es mindestens 5 Tage hintereinander die gleiche Dosis nehmen, weil erst dann der Punkt erreicht ist, wo immer gleich viel Dexamfetamin im Körper zirkuliert.
Vielleicht brauchst du auch Pausen zwischendurch, damit Dein Körper sich erholen kann. Ist bei mir so. Ich muss 1-2Tage in der Woche Pause machen. Wenn ich die nicht mache, bin ich nach 10 Tagen völlig erledigt.
Ansonsten wäre vielleicht unretardiertes Methylphenidat eine Möglichkeit. Das sind teilbare Tabletten und die Dosis deswegen sehr fein „justierbar“. Die Wirkung ist aber auch sehr kurz (ca. 3 Stunden) und man muss häufiger nachnehmen.
Mit unret. Methylphenidat kannst du dich langsam an eine Dosis herantasten und danach noch mal auf ein retardiertes Medikament umsteigen .
Im Bezug zu Elvanse bin ich auch eine, die auf Angabe des Psychiaters alle paar Tage pausiert hat. Meine Symptome beim durchnehmen wirkten auf ihn wie jemand auf einem Montag der das ganze Wochenende auf Amphetamine Party gemacht hat.
Die 27g Concerta wären aber auch noch einen Versuch wert.
Danke allen für die Inputs. Die Sache mit unretardiertem MPH hört sich schlau an. Dann kann ich zu Beginn auch einfach nur die Vormittage abdecken, was sicher von den Nebenwirkungen erträglicher wäre und genauer rausfinden, welche Wirkung was bei mir auslöst. Beste Grüsse