Dauer Müdigkeit

Das Problem mit nicht schlafen können habe ich gelegentlich. Aber mein eigentliches Problem mit dem Schlaf scheint nicht ganz adhs typisch zu sein.

Kurz gesagt: Ich schlafe immer und überall…

Es hat etwas gedauert das heraus zu finden aber nachdem ich mit menschen in meinem Umfeld geredet habe, bin ich zu der Erkenntnis gekommen dass ich im Durchschnitt ohne Medikamente pro tag mindestens 12 bis 14 Stunden schlafe.

An manchen Tagen auch 18h oder mehr.

Ich habe das überhaupt nicht realisiert. Erst durch medikamente die ich seit über 9 Monaten nehme kommen so langsam die erinnerungen an früher.

An was ich mich bisher erinnern kann:
Zur Kindergarten und Grundschulzeit kannte ich in jedem Geschäft bei uns im Ort einen unbeobachteten platz wo ich mich z.b. unter einem Regal oder hinter einer Couch zum schlafen hinlegen konnte, während meine Mutter oder Oma eingekauft hat.
Selbst in großen Kaufhäusern war bereits das warten auf die Kleideranprobe meiner Eltern zu lang und ich schlief irgendwo unter einem Kleiderständer.

Zu Realschulzeit habe ich sogar oft während dem Unterricht geschlafen. Immer nur kurz, und das auch fast immer unbemerkt. Wenn ich dann plötzlich aufgerufen wurde, konnte ich durch meine extrem schnelle auffassungsgabe recht schnell herausfinden, um was es gerade ging und meist trotzdem richtig antworten. So ist das überhaupt nicht aufgefallen.

In der Pause gab es die ein oder andere stelle auf dem Pausenhof wo ich mich einfach hinstellen und im stehen ein kurzes nickerchen machen konnte.

In der Berufsschule war es ähnlich. Durch etwas höherem Interesse an dem ganzen war es nicht so schlimm… Aber ich war der erste im Unterrichtszimmer und das nur, um möglichst schnell sirzen und dösen zu können bis der znterricht tatsächlich los ging. Nach dem Unterricht auf der Heimfahrt im Bus hatte ich immer einen Timer gestellt damit ich vor der Ankunft an meiner Haltestelle geweckt werde.

Später mit dem eigenen Auto, war ich bei disko besuchen so gut wie immer der fahrer. Der Grund war einfach… Um 20 oder 21 Uhr sind wir meist los gefahren. Um 22 Uhr in der Disko… so gegen 23 Uhr wurde ich dann meist müde und um es nicht all zu auffällig zu machen täuschte ich meist ab mitternacht Kopfschmerzen vor und ging zum Auto zum schlafen. Hatte deswegen natürlich Decke und alles immer mit dabei.

Und sonst war mein üblicher tagesablauf als ich noch alleine war, also bis 35 Jahre… Den Tag auf der Arbeit einigermaßen überleben… Dann nach hause. Dort meist erst mal eine weile schlafen. Gegen 22 Uhr dann entgültig ins bett und gegen 6 Uhr wieder raus sofern ich zumindest einen der 6 gestellten Wecker nicht überhört hatte.
Wie benebelt was frühstücken und danach Zombieartig auf die Mitfahrgelegenheit zur Arbeit warten um dort im Auto nochmal etwas weiter zu dösen.

Nach der Ausbildung begann dann die Arbeit im eigenen Betrieb der Eltern… Einschlafen an der Maschine während der Arbeit war an der Tagesordnung. Dann hieß es immer ich solle die nacht nicht durch machen. Ich wusste einfach nicht was ich darauf antworten sollte und dachte dass es am spät um 22 Uhr schlafen gehen liegt. Aber früher konnte ich meist nicht einschlafen… Nach der Arbeit gegen 16 Uhr erst mal 2h schlafen, dann an Pc… mit etwas glück bis 20 oder 21 Ihr noch etwas wach… Danach schlief ich meist im stuhl ein und kämpfte mich dann gegen 22 Uhr richtung bett. Manchmal ohne erfolg. Was bedeutet dass ich das ein oder andere mal im Flur richtung schlafzimmer auf dem Boden aufgewacht bin weil das Schlafzimmer nun doch zu weit weg war.

Meine Ernährung wurde dadurch auch mehr und mehr fast food lastig. Meist habe ich nur ein mal am Tag gegessen. Oft wartete ich in der küche auf die tiefkühlpizza im Ofen, umwickelt mit einer Decke, sitzend vor dem Ofen und angelehnt mit dem Kopf an die Wand des Ofens um das klingeln der fertigen Pizza während dem schlafen nicht zu verpassen. Ich muss wohl nicht erwähnen dass der ofen eine abschaltautomatik hatte. Nachdem ich mal 8h ne pizza im Ofen vergesse hatte weil ich davor eingeschlafen war, hatte ich nur noch geräte die selbst abschalten.

So zur Info: Nach 8h kann man ne pizza definitiv nicht mehr essen und Pommes nach 6h in der Fritöse auch nicht mehr.
Und die Abschaltautomatik ist zwar hilfreich dass nichts verbrennt, aber mehr als 2x kann man das mot der gleichen Pizza auch nicht machen, wenn man erst aufwacht wenn sie schon wieder kalt ist.

Irgend wann habe ich mich beruflich selbständig gemacht weil ich im normalen Umfeld nicht mehr klar gekommen bin. Meine reguläre schlafenszeit war dann von 23Uhr bis 9 Uhr. Dann direkt zum ersten Kundentermin. Mot etwas glück vor 12 Ihr wieder zuhause, dann bis 14 Uhr geschlafen. Mit etwas glück zum nächsten Geschäftstermin. Aber die Kunden wussten schon nach kurzer Zeit dass es auch mal sein kann dass ich nicht zum Termin komme. Erzählt habe ich dann immer dass ein Problem bei einem anderen Kunde aufgetreten ist oder dass der vorherige Termin länger gegangen ist. Tatsächlich habe ich aber einfach geschlafen.

Wobei ich es nicht „Schlaf“ nennen würde. Es ist eher so ein dösen bei dem man ständig kurz wach ist, aber einfach zu erschöpft und müde um aufzustehen. Also eher vergleichbar mit dem verzweifelten Versuch nach einer Narkose wach zu werden wenn die wirkung der Narkose noch nicht ganz nachgelassen hat. Man will aufstehen, aber kann sich einfach nicht. Nicht weil es wirklich nicht gehen würde, aber weil die anstrengung so groß wäre, dass ich es nur um absoluten notfall hinbekommen habe.

So habe ich auch bereits mehr als 30h bis 70h am stück geschlafen. Durchaus war es möglich am Freitag Nachmittag schlafen zu gehen und Montags früh um 9 Uhr aufzustehen… Mit etwas glück mit ein oder zwei unterbrechungen richtung toilette, wo ich natürlich auch erst mal ne stunde sitzend, in eine Decke gewickelt, vor dem rückweg geschlafen habe. Da sind aber meist mehrere stunden schon vergangen in denen ich verzweifelt zwischen dem drang zur Toilette und dem weiterschlafen abgewägt habe. Gegessen habe ich in diesem Zeitraum nichts und getrunken nur wenn der drang schon so stark war dass ich mich wie betrunken richtung küche geschleppt habe. Meist habe ich dann nur wasser aus dem wasserhahn getrunken da dies am schnellsten ging und ich 2 bis 3 gläser auf ex trinken konnte.
Also durchaus gute 70h geschlafen mit vielleicht 4 unterbrechungen von 10 minuten und das ganze so etwa 1x im Monat zusätzlich zu den sonstigen 14h schlaf am tag.

Und nun… kommt die Erkenntnis dass ich 40 Jahre gebraucht habe um zu merken dass das vermutlich nicht ganz normal ist. Und zusätzlich ritalin um sich überhaupt nach und nach daran zu erinnern, dass das ja noch immer ohne Medikamente so ist.

Und was mache ich jetzt??? Der Arzt weiß noch garnichts davon, weil ich an das schlafen überhaupt nicht bei den gesprächen gedacht hatte. Überhaupt erst durch monate mit ritalin fällt mir auf, dass es vielleicht erwähnenswert wäre.

Derzeit nehme ich 80mg am Tag, verteilt unretardiert über 16h aber schon seit längerem merke ich dass dies nicht passt. Vor einigen Wochen habe ich mich dann nach dem durchlesen dutzender studien dazu entschlossen die richtige dosis herauszufinden… Nun scheint mit 80mg Retard für 8 Stunden alles zu funktionieren. Erst ab 80mg hält bei mir die retard überhaupt ohne zwischendurch auszusetzen.

Dafür ist in diesen 8 stunden aber alles so, wie es normal sein sollte. Zumindest fühlt es sich „richtig“ an und entspricht auch am ehesten dem, was ich durch gesprächen mit „normalen“ menschen als „normal“ bezeichnen würde.

Falls jemand rechnen kann wird sicher aufgefallen sein dass der Tag nach 8h mit 80mg aber nicht zu ende ist. Nur kann oder wird der Arzt mehr verschreiben?

Bis vor kurzem habe ich auch überhaupt nicht verstanden wieso alle von schlafproblemen mit mph oder elvanse reden… Für mich ist der beste schlaf, wenn ich 2 stunden vor dem schlafen gehen 80mg retard nehme… So gut wie danach habe ich noch nie geschlafen. Sobald morgens die wirkung der retard nachlässt bin ich hell wach und zum ersten mal in meinem Leben gut ausgeruht…
Also hier ist definitiv alles anders als normal. Oder wer hat schon jemals weil er nicht einschlafen konnte 40mg unretardiertes MPH genommen und 30 minuten später ganz großartig geschlafen?

Also nicht dass jemand denkt ich schütte mich hier mit mph zu… Aber mehrere Tage aufsparen für einen einzelnen Tagesversuch war es mir dennoch wert: Zum aufstehen 80mg, nach 8h noch mal 80mg und zum schlafen noch mal 80mg und es ging mir noch nie so „normal“…

Ich nenne es extra „Normal“ und nicht großartig oder supper, denn so etwas passiert da einfach nicht, sondern ich bin so nahe an etwas wo sich „normal“ anfühlt wie es nur sein kann.

Aber wer kann da wirklich was objektiv dazu sagen? Ich kann ja schlecht 24 stunden nen arzt hinter mir her schleppen der das beurteilt, und ein 24 stunden video sieht sich doch auch keiner an.
Selbst stationär sehen alle doch nur eine momentaufnahme… Ganz abgesehen davon dass ich kein freund von medikamenten mit fragwürdiger wirkung bin, sehe ich immer wieder, dass ärzte lieber viele verschiedene Medikamente kombinieren nur damit sie nicht bei einem die empfohlene maximaldosis überschreiten. Aber macht es das besser mit mehreren medis an die obergrenze wo man die wirkung eher vermutet oder erhofft, oder mit einem medi über die empfehlung hinaus weil man weiß dass es passt?

Alles gar nicht so einfach und auch extrem schwierig einem Arzt das hier zu erklären wenn man vielleicht 15minuten alle 3 monate in seiner Praxis verbringt. Mit ergebnissen wie z.b. „versuchen sie das mal… und der nächste termin ist in 3 Monaten…“ Klar, weil die Kasse nur 1x pro Quartal für die kosten aufkommt oder was genau läuft hier?
So dauert es ja noch Jahre nur um die richtigen medis / dosis zu finden, und das obwohl man ja eigentlich schon ne richtung herausgefunden hat die aber leider ausserhalb der empfehlung liegt und somit der arzt tatsächlich haftbar wäre… Falls das noch keiner wusste: Der arzt kann praktisch so gut wie alles verschreiben solange er in der empfohlenen dosis bleibt und wenn was passiert ist das nicht sein problem. Ich habe schon von einigen gehört die es so machen wie es sein sollte: Nutzen risiko abwägen… aber mein Arzt läuft da eher in einem anderen Modus: Bis empfohlenes maximum ist kein problem, fragen stellt er eh nicht, macht den eindruck als hofft er beim gespräch auf keine Fragen vom Patient und andere medis am besten im internet bestellen im ausland da man z.b. melatonin ja ganz problemlos seit ner gesetzesänderung mit 10mg im ausland kaufen darf… Aber rezept für ein präparat an der deutschen apotheke ist eher nicht so seine baustelle.

Kein plan wie der reagiert wenn ich jetzt mit sowas wie oben komme, und vor allem, wie quetsche ich das in ein 15min Gespräch mit sinnvollem Ausgang?

Das ist echt frustrierend.

Eine wirkliche antwort erwarte ich nicht mal auf meine Fragen… Das hier ist eher zur selbstreflektion und erschien mir sinnvoller wie ne textdatei am pc die niemand sieht.

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Ich bin kein Experte, aber warst du schon mal in einem Schlaflabor? Das ist schon sehr extrem. Da ich selber mal den Verdacht hatte hab ich mich bissle informiert: hast du mal an Narkolepsie gedacht? Für sowas wird MPH im übrigen auch eingesetzt…

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Und wenn da fast jeder Laie drauf kommt, wird dich doch deine Ärztin auch schon drauf angesprochen haben?

guck mal hier, das hab ich gerade noch gefunden.
Narkolepsie

Natürlich nur Laienmeinung, aber ich denke auch, dass Narkolepsie perfekt zu deiner Beschreibung passt, habe einige Dokumentationen dazu gesehen. Allerdings sollen da Amphetamin-Medis wie zB Elvanse oder ein anderes stimulierendes Medi „Modafinil“ wohl noch besser sein, als MPH.
Ich kann deine Bedenken gegenüber Ärzten oder einem eventuellen Ärztemarathon gut verstehen, aber denke trotzdem, dass du es versuchen solltest. Wenn du einen Hausarzt hast, der dir halbwegs zuhört, könntest du es dort zuerst versuchen oder eben beim Psychiater. Vllt wird dir ja ein anderes Medi oder wenigstens mehr MPH angeboten, damit du 24h abdecken kannst?
Abgesehen davon würde ich aber auch eine Stimme für „Schlaflabor“ abgeben. Es gibt da ja eine Fülle von Dingen die im Schlaf falsch laufen können, auf die man so nie kommen würde. Probleme mit der Atmung, Sauerstoffsättigung oder oder oder… da kann dich glaube ich auch dein Hausarzt überweisen.

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ja kann er - so war es bei mir damals (glaube ich). Entweder der, oder der Neurologe. Ist schon eine Weile her bei mir.

Vielen Dank für die ganzen Antworten.
Meine Frau hat gestern auch schon Narkolepsie als mögliche Ursache angesprochen.

Verrückt dass ich selbst gar nicht gemerkt habe dass das Schlafen so ungewöhnlich ist… aber ich konnte mich einfach bisher nicht so detailliert an früher erinnern. Das kommt jetzt erst so nach und nach seit ich MPH in so einer hohen Dosis nehme.

Mit „früher“ meine ich übrigens alles was ohne Medis länger wie ein paar Stunden her ist. Das coole ist, dass die Info irgendwo trotzdem steckt und so nach und nach mit Medis auch richtig verknüpft wird. Jetzt verstehe ich auch warum meine Frau das komisch fand als sie mich wegen Schulzeit was gefragt hat und ich keinen Plan hatte wie man sich an was erinnern soll dass so lange her ist.

Elvanse hab ich tatsächlich schon versucht. Aber das war nur ein sehr kurzer Test da 70mg viel zu wenig war und der Arzt hier, wie auch bei MPH ganz klar gesagt hat: „neeiiiin… mehr geht nicht… Da geht die Welt unter und schlafen kann man damit sowieso nicht. Wenn sie mehr wollen brauchen sie einen anderen Arzt…“

Meine Vermutung: Irgend wann kam der Punkt an dem er die Begeisterung für seinen Job verloren hat weil er zu eintönig und langweilig ist oder zu viele drogis dort medis abgreifen wollen oder was auch immer.

Na da komme ich ja direkt richtig um den Laden mal in Schwung zu bringen. Bei den letzten Terminen ging das leider noch nicht wegen ADHS artigen Problemen, aber für den Nächsten Termin hab ich hier sogar extra MPH vorbereitet dass ich optimal in der Spur laufe und dann kann ich den auch mal kurzfristig argumentatorisch an die Wand quatschen und verkrieche mich nicht ADHS Artig in nem Loch weil ich keinen vollständigen Satz rausbekomme. :wink:

Und im Notfall nehme ich einfach in seiner Praxis direkt vor seinen Augen 80mg Ritalin und schlafe dann direkt auf seinem Tisch ein… Mal sehen ob er es dann kapiert.
Keine Panik, das mache ich jetzt nicht wirklich. Zumindest nicht beim nächsten Termin. :laughing:

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Hallo @Andreas
Ich kann den anderen nur zustimmen. Meine ersten Gedanken waren auch Narkolepsie und Schlaflabor.

Da deine Geschichte doch etwas umfangreicher ist, könntest du deinem Arzt doch eine Email oder einen Brief schreiben. Dann kann du in Ruhe überlegen, was du sagen willst. Und er kann es vor dem Termin lesen und sich schon Gedanken machen.

Liebe Grüße
Nymphaea

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Hallo @Andreas

Ich habe eine Zeit lang mit einem Kollegen zusammen gearbeitet, zu zweit auf einem Schiff, der Nakrolepsie hatte. Er ist manchmal sogar während der Fahrt eingeschlafen, was natürlich sehr gefährlich war wegen den anderen Schiffe und die Passagiere.

Ich erkenne das was ich bei ihm gesehen habe wieder in deine Beschreibung. Daher schließe ich mich den Vorrednern an und dich (als Laie) daher ebenfalls dazu raten dich im Schlaflabor checken zu lassen.

Leider kann ich ihn nicht mehr fragen wie er die Sache angegangen ist da er inzwischen verstorben ist (keine Sorge, einfach aus Altersgründen).

Wenn er einen Film geguckt hat, hat er den gleich aufgezeichnet damit er das was er verschlafen hat, später sehen konnte.

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Vergiss ADHS und MPH und lass dich in ein Schlaflabor checken. Dein Text fand ich lustig und erschreckend gleichzeitig. Wenn es Narkolepsie ist, bekommst du neben MPH zusätzlich weitere Medikamente, die dich wach halten. Dann brauchst du auch vermutlich auch keine so hohe Dosen MPH.
Modafinil wurde hier bereits erwähnt, eventuell auch Elontril. Und wie @Nymphaea_alba sagte, schicke bitte deine Beschreibung hier in einer E-Mail verpackt an deinen Arzt und wagt ein Versuch mit Modafinil. Wenn er dich nicht ernst nimmt, solltest du dich auf der Suche nach einem anderen Arzt machen. Auch wenn du mehrere Kilometer in Kauf nehmen musst.

Lass es bitte abklären, es kann echt Sau gefährlich sein und du willst bestimmt nicht, 2/3 deines Lebens verschlafen?

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Jupp, Narkolepsie solltest Du genauer abchecken. Dafür gibt es Schlafmediziner.
Narkolepsie geht eigentlich mit der Gefahr einher, plötzlich einzuschlafen, während man etwas tut. Vielleicht gibt es aber auch eine Form, so wie Du sie beschreibst…
Narkolepsie und AD(H)S sind erhöht komorbid.
Schau mal nach Modafinil…

Nanu, ich sehe nirgendwo einen Hinweis dass Andreas ADHS nicht hat, darum geht es doch gar nicht, sondern dass er möglicherweise außerdem an Narkolepsie leidet.

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Habe ich auch nicht behauptet, sondern dass er die Narkolepsie, falls es eine ist, abklären sollte, bevor er Unmengen an MPH schlucken muss, um wach zu bleiben. Und sein Post hat sich darauf bezogen, wie er sein Arzt überzeugen sollte, dass er

Oh!

Habe heute mehrere Dinge gelernt:

Ich bekomme absolut nirgends eine zweite Meinung her, da ich nach endlosen telefonaten bei jedem Psychologen, Psychiater und sogar von jeder Klinik im Umkreis folgende info erhalten habe: „Leider können wir 2022 keine neuen Patienten aufnehmen. Sie können sich aber gerne ab nächstes Jahr in eine Warteliste eintragen…“

Bei einem Psychologe kam sogar Bandansage dass man sich nur in die Warteliste für 2023 eintragen lassen kann wenn man bei der AOK mit Hausarzt-Vertrag versichert ist. Andere Patienten können bis auf weiteres auch für die Warteliste nicht berücksichtigt werden.

Klinikum Mannheim hat für die Ambulante sprechstunde eine Sperre dass man in direkter Umgebung wohnen muss, und auch dann ist dieses Jahr kein Termin möglich.

Eine große psychiatrische Klinik mit schlafdiagnostik, adhs fachabteilung sowohl ambulant als auch stationär hat mir am telefon mitgeteilt, dass derzeit aller höchstens privatpatienten einen termin bekommen, egal ob stationär oder ambulant, und das auch nur wenn mindestens akute selbstmord gefahr besteht, und dann auch frühestens in 2 bis 6 Monaten. Außer bei Zwangseinweisung in die geschlossene Abteilung, da dauert es nur 1 bis 4 Wochen wo man auf nen platz warten muss.

Krankenkasse ist auch nicht hilfreich. Die haben mir empfohlen doch mal im internet zu suchen, genau so wie fast jeder mit dem ich heute telefoniert habe.

Die Ärzte Hotline mit denen man am telefon reden kann, hat mir eine rückruf termin für nächste woche gegeben, da selbst hier aus zeitmangel keine sofortige beratung mehr erfolgt.

Großes Fragezeichen auch beim Hausarzt. Telefonisch ist der seit einer Woche nicht zu erreichen, obwohl er keinen Urlaub hat.

Alle Kliniken die ich abtelefoniert habe für schlafdiagnostik , nehmen nur noch personen aus dem direkten umfeld überhaupt auf die warteliste auf, die dann aber bereits bis ende 2023 belegt ist, oder haben wegen personalmamgel die schlafdiagnostik bis auf weiteres komplett geschlossen.

Mehrere Kliniken mit spezialabteilung für adhs laut webseite, nehmen derzeit überhaupt keine patienten mit adhs … Und für alles andere die übliche warteliste selbst zum erstgespräch von 1 Jahr +

Hab heute auch ein aufschlussreiches gespräch mit meinen Eltern gehabt.

Auf meine Frage hin wie das früher bei mir mit schlafen war, hat meine Mutter direkt geantwortet: „Ganz normal…“
Auf meine Rückfrage, ob ich den Tagsüber oft geschlafen hatte, sagte meine Mutter „Nein, nur nachts“ und mein Vater „das stimmt doch nicht… der hat doch immer und überall die ganze zeit geschlafen.“

Habe seit 15 Uhr bis gerade eben (18:30) geschlafen. Definitiv unfreiwillig und trotz 40 unretardiert MPH in dem zeitraum. Das war übrigens etwa der 30. Versuch, den Film „Valerian“, den ich total toll finde, anzusehen und dabei wach zu bleiben… Immerhin habe ich durch die 30 Versuchen jetzt zumindest jede szene 1 mal mitbekommen.

Hab jetzt mal die Vermutung auf Narkolepsie und möglicherweise Kleine-Levin-Syndrom eingegrenzt, da die phasen mit mehrere Tage schlaf am Stück mehrmals im jahr auftreten, ich aber ehrlich gesagt nicht weiß wie oft.

Ich weiß definitiv, dass ich schon öfter schlafen gegangen bin, und nach dem aufwachen haben mir gedanklich mehrere Tage gefehlt. Könnte schwören dass es Donnerstag abend war als ich zu bett gegangen bin, aber beim aufwachen am „nächsten“ morgen war es Sonntag oder bereits Montag.
Bisher dachte ich bei so situationen dass ich mich einfach im wochentag getäuscht hätte, aber in den 7 Jahren die ich nun verheiratet bin, habe ich zum ersten mal jemanden, den ich fragen kann und meine Frau hat definitiv bestätigt dass ich immer mal wieder mehrere Tage schlafe.

Oje das hört sich sehr anstrengend an :confused: bitte gib nicht auf und bleib dran! Narkolepsie wird m.E. von Neurologen diagnostoziert und da kannst du im Akutfall auch in eine neurologische Ambulanz, bei uns (Großstadt) hat die Uniklinik eine 24 std Ambulanz in der Neurologie. Da war ich abends selbst mal (Verdacht Borreliose) und bin recht schnell dran gekommen, ambulant untersucht und dann wieder heim. Vielleicht ist es einen Versuch wert? Auf die Adhs Wartelisten kannst du dich parallel eintragen lassen. Ich wünsche dir viel Glück und dass dir ganz schnell geholfen werden kann :four_leaf_clover:

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@Andreas oje. Wenn ich sowas lese, dann macht mich das echt wütend auf unser Gesundheitssystem. Keiner fühlt sich zuständig, keiner will einem helfen, man wird total allein gelassen … muss denn immer erst etwas passieren, dass einem geholfen wird?? Das kann es doch echt nicht sein!

Ich drücke dir die Daumen, dass du bald Hilfe bekommst.

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Es ist einfach nur schrecklich und traurig, dass man so lange warten muss, um Hilfe zu bekommen.
Hast du mit deinem Hausarzt darüber gesprochen? Mein Hausarzt vereinbart für mich in akuten Fällen einen Termin und so komme ich innerhalb einer Woche dran. Für zuweisende Ärzte gibt es meistens eine andere Hotline für die Terminvereinbarung!

Und wie ich verstanden habe, arbeitest du an Maschinen und mit einer möglichen Narkolepsie könnte es sehr gefährlich werden. Habt ihr einen Betriebsarzt, eventuell könntest du mit ihm reden?

Außerdem könntest du mit deinem jetzigen Psychiater darüber sprechen und ihr testet Modafinil? Wobei nach meinen Recherchen im Netz wird MPH ebenfalls bei Narkolepsie eingesetzt, allerdings nicht in so hohen Dosen wie bei dir. Vielleicht brauchst du so viel MPH wegen der Kombi ADHS und Narkolepsie?

Es ist schon etwas her, aber ich dachte ich melde mich mal wieder. Seit einigen Wochen bin ich jetzt bei einem anderen Psychiater in Behandlung.
Dessen meinung ist eher so, dass man bei den Medikamenten eben so viel nimmt, wie es notwendig ist.

Bei Ritalin sind das bei mir 400mg/Tag. Da es aber nur als unretardiert bei mir funktioniert, und auch nur bei einnahme alle 30 Minuten, teste ich seit ein paar Tagen Elvanse Adult in höherer Dosis.

Das sieht soweit ganz gut aus und funktioniert bei mir mit 140mg/5h + 70mg zum schlafen. Also etwa 490mg/Tag.

Da die Krankenkasse bei der hohen Dosierung eventuell probleme machen könnte, bekomme ich im wechsel auf kassenrezept und Privatrezept ausgestellt.

Ich habe im MVZ Dortmund auf der Webseite eine Genanalyse gefunden zum Thema Stoffwechsel bei bestimmten Medikamenten. Sollte dort nachweislich eine genetisch bedingte hohe stoffwechselrate nachweisbar sein, sollte das laut meinem Arzt genügen damit auch diese hohe Dosis immer auf Kassenrezept ausgestellt werden kann.

Bisher deutet zumindest alles auf eine ultra hohe stoffwechselrate hin. Vermutlich deshalb auch die müdigkeit. Ich gehe zwischenzeitlich nämlich nicht mehr davon aus dass es narkolepsie ist. Es ist zwar dicht dran, aber eben doch etwas unterschiedlich.

Ich leide auch unter heftiger Müdigkeit. Allerdings nicht so ausgeprägt. Ich vermute bei mir ADS. Mein jüngerer Sohn ist diagnostiziert, ich mache einen erneuten Anlauf im Herbst. Mein älterer Sohn hat auch viele Tendenzen.

Bei mir sieht es so aus:
Morgens komme ich kaum in Gang, jetzt im Sommer geht es besser, in der dunklen Jahreszeit steuere ich mit einer Volllichtspektrum Lampe gegen.
Nach der 6h Arbeit schlafe ich oft, vor allem wenn der Tag anstrengend war und vom normalen Ablauf abweicht. 1 h ist dann normal.
Abends bin ich spätestens 22h reif für die Heia. Und schlafe tief und fest bis (leider) wieder der Wecker klingelt.
Als Kind hatte ich damit gar keine Probleme, erst im jungen Erwachsenenalter. Allerdings bin ich als Kind immer gerannt und war viel draußen. Gegen die Müdigkeit hilft bei mir tatsächlich nur Bewegung, allerdings ist die Müdigkeit oft so übermächtig, dass mein Schweinehund oft chancenlos ist.
Kaffee wirkt bei mir Schlaf fördernd.