Einen wichtigen Faktor finde ich Rejection Sensitivity.
Es gibt ein ganz gutes Experiment: Cyberball (hier in einem Video ab Minute 37 etwas kurios beschrieben: https://www.youtube.com/watch?v=Yxip9Yv-SY0). Das ist eine Art Ballspielen mit Computer-Spielpartnern. Bei dem Experiment kam raus: Auch wenn ganz stupide im Kreis A zu B wirft und B zu C und C dann wieder zu A usw. fühlen sich Betroffene mit Rejection Sensitivity dabei ausgeschlossen.
Auch dann noch, wenn sie wissen, dass sie computergestützt genau mit der gleichen Quote an Ballkontakt mitspielen… Und es zeigt sich sogar im MRT in der Bildgebung. Man kann integriert sein und sich trotzdem ausgeschlossen fühlen, wenn man - wie viele ADHSler - an Rejection Sensitivity leidet.
Erst wenn Betroffene im Experiment etwa 90 % der Ballkontakte abbekommen, zeigt sich langsam im MRT ein Gefühl von Eingebundensein.
Beschrieben wird da auch ein blöder Teufelskreis: Man fühlt sich nicht eingebunden, und dann verhält man sich so und erst daraufhin - wegen des eigentlich unbegründeten Vorwurfs - wird man ausgeschlossen…
Ich will Dir damit keineswegs einreden, das sei vielleicht nur Dein Gefühl. Dazu hast Du ja nichts geschrieben. (Vorsorglich: Es geht mir auch nicht um Borderline, wie hauptsächlich in dem Video. Aber ADHSler neigen eben auch zu Rejection Sensitivity.)
Wenn man sich des Risikos bewusst ist, dass sich manchmal das Zugehörigkeitsgefühl nicht richtig einstellt, obwohl man voll integriert mitspielt oder mit am Tisch sitzt, kann das m.E. manchmal schon helfen. Dann kann man eher nach Signalen Ausschau halten, dass man doch - wie alle anderen - irgendwie mit an Bord ist.