Depression bei Kindern

Das ist eine gute Sache. Ich mache gerne eine Entspannungswanderung durch den Körper („Ich entspanne meine Füße …“ oder „Mein rechtes Bein ist schwer…“)
Atemübungen haben den Vorteil, dass man sie auch über den Tag machen kann bei Stress o. ä.

Danke! Das kaufe ich mir gleich.

Man bekommt zumindest einen Termin zum jeweiligen Facharzt innerhalb 4 Wochen.

2 „Gefällt mir“

war der Tipp von @Elementary

Hast Du Dich schonmal mit dem Thema „twice exceptionell“ - zweifach außergewöhnlich auseinandergesetzt?
Ganzganz wichtig - vielleicht auch über diese Schiene Zugang zu jemandem zu erhalten, der/die tatsächlich Ahnung hat.
Das Problem ist ja: als begabtes Kind „funktioniert“ er ja. ADHS kann er wohl eindeutig copen. Gerade weil er funktioniert, erkennt keiner das tatsächliche Problem.
ADHS kann auch eine Folge / Komorbidität von Hochbegabung sein.
Falls nicht, ist das Überspringen der Klasse aufgrund der sozialen Entwicklungsverzögerung bei ADHS ein Problem. …
Er hat ein RECHT darauf, in beiden Belangen ausreichend - u.U. auch getrennt voneinander - unterstützt zu werden.

1 „Gefällt mir“

O ja, natürlich, danke @Elementary für den Tipp.

@Hibbelanna
Zu schlau zu sein, ist ja oft nicht so gesellschaftsfähig. Ob er hochbegabt ist, weiß ich nicht.
Ich denke auch, er konnte das ADHS ganz gut kaschieren in der Schule. Aber zu welchem Preis?

Uns unterstützt der Schulpsychologe, der kompetent scheint. Die Klassenlehrerin ist auch phantastisch bislang. Ob es dann Nachteilsausgleich gibt, muss ich schauen.

Nur am Rande, scheint in den USA bekannter zu sein. Ich wünschte, hier gäbe es auch solche Schulen bzw. eine diesbezügliche Förderung.

@Nachtigall
Danke. Ich frage den Kinderarzt!

Die Texte von Eckerle/Eckerle und die Erfahrungen der dortigen Schule finde ich immer wieder lesenswert:
https://www.hochbegabtenhilfe.de/.

Da finden sich auch empathische Ausführungen über die Zerrissenheit der Eltern zwischen Schule und Kind, das Springen, wenn die aufnehmende Klasse nicht mitspielt, etc.

Sehr instruktiv von beiden auch hier: Hochbegabte Problemkinder einige notwendige Anmerkungen - PDF Kostenfreier Download

Was ich extrem hilfreich fand: Ein so veranlagtes Gehirn überfrachtet sich gern selbst mit immer neuem Input, weil es das auch lange kann. (Insb., wenn es eben auch vom immer Neuen profitiert in Sachen Dopamin. Teilweise wohl auch etwas wie „reaktives ADHS“ als Folge der HB, weil adäquate Erfolgserlebnisse für die Ausbildung des Belohnungssystems ausbleiben.)

Es muss Ordnungsstrukturen nicht so früh bilden wie der Durchschnitt. Das kann aber irgendwann ungemütlich und innerlich überlastet werden. Niemandes Schuld, primär wohl fehlende Passung mit dem System.

Wenn dann vielleicht noch der Stress von Corona und einer fehlenden Willkommenskultur in der neuen Klasse kommt, eine zerschlagene Hoffnung auf Besserung im neuen Umfeld … und vielleicht ein Gefühl von „Kein Zurück“, weil das auch irgendwie als Niederlage dargestellt werden könnte: Muss ja nicht die Zimmertür sein, aber die Wohnungs- oder Haustür würde ich dann vielleicht auch lieber eine Weile nicht öffnen.

4 „Gefällt mir“

@Elementary
Sehr interessante Seite! Leider haben wir alle beschriebene Fehler gemacht, sehenden Auges zwar, aber dennoch unfähig, es anders zu machen.
Mittlerweile ist mein Sohn nach langem Unglück in der weit weiterführenden Schule, was erst ein paar Monate besser lief, dann wieder nicht.

1 „Gefällt mir“

Ja bei meinem Sohn kommt auch ganz vieles zusammen…

Ich hatte in dem Jahr, wo er in die Krise kam, eine ernste Diagnose und OP. Auch wenn ich gut weggekommen bin, hat er sich wahnsinnige Sorgen gemacht.

In seiner Klasse ist ein Mädchen, das er schon im Kindergarten angehimmelt hat und das ihn aber nicht anhimmelt. Da hat er sich wohl falsche Hoffnungen gemacht und irgendwie empfindet er seither, das „die Mädchen ihn hassen“… nun ja, in dem Alter wollen die Mädchen aber auch nicht so mit Jungs zusammen sein und das bezieht er nun auf sich… und ist eben genau zu unreif, um das mit den Mädchen zu kapieren. Er hat schon immer die Nähe von Mädchen gesucht und nun wollen die ihn nicht mehr haben.

Dann hat er, der selber superschlau ist, Probleme mit mechanischen Hausaufgaben, mit „büffeln“ müssen. Wahrscheinlich hat er auch mal geträumt im Unterricht und dann etwas nicht auf Anhieb gekonnt… sowas verzeiht man sich ja dann nicht so leicht.

Dann ist sein älterer Bruder mit starkem ADHS und nicht so extrem auffälligem Autismus geplagt und tut sich extrem schwer mit Schule. Er ist in der Nachbarschaft schon „bekannt“, und wir wohnen halt auch direkt neben dem Gymnasium. Da schämt der Jüngere sich vor den anderen Gymnasiasten auch etwas…

Und noch mehrere andere Themen…

Deshalb war ich froh, dass wir trotz des Verbotes für Therapeuten, Kinder annehmen zu dürfen, die die „Schule verweigern“, eine Therapeutin fanden. Und die war dann nicht, wie allseits dringend empfohlen, eine Verhaltenstherapeutin, sondern tiefenpsychologische. Das war in meinen Augen auch das Richtige, weil man nicht ein Klotraining machen muss mit einem Kind, das zwar auch Angst kriegt, sobald es unterwegs nicht sofort jederzeit auf ein Klo gehen kann, wenn bei dem Kind dieses Symptom doch für etwas ganz anderes stand …

2 „Gefällt mir“

Wenn wir uns jeden Stolperstein als „Fehler“ anstreichen, laden wir uns doch nur Frust auf in diesem neurodiversen Zirkus. Sind eben alles Erfahrungswerte. Manchmal kann man daraus Konsequenzen ziehen. Selbst das ist ja nicht immer möglich.

Verstehen der Kausalketten kann gemeinsames Aushalten und Ertragen evtl. ja trotzdem erleichtern. Mir hat die Seite selbst mal in einer beruflichen Situation geholfen, weil ich mir damit selbst kein Rätsel mit unbekannten Variablen mehr war in all meiner Eigensabotage. Da ging es um diese Stelle, die mich immer noch bewegt:

„Wenn sich hochbegabte Kinder verweigern, dann nehmen sie Konsequenzen auf sich, die in keiner vernünftigen Beziehung mehr zu dem Geforderten stehen. Das Kind ist verstockt und bereit, seine Zukunft anzuhalten. … Die Anstrengungsbereitschaft wächst in die negative Richtung der Vermeidung“

3 „Gefällt mir“

@Elementary
Nein, so war das nicht gemeint; ich finde es gut, es zusammengefasst zu lesen, das sorgt für Abstand und Selbsterkenntnis gleichzeitig, falls sich das nicht zu widersprüchlich anhört.

Auch ich habe mich viel selbst sabotiert, aber dabei schön weiterfunktioniert.
Das ist ein supertolles Zitat. Kannst Du es auswendig?

1 „Gefällt mir“

@Nono
Diese Alles-oder-nichts-Einstellung sich selbst gegenüber, die Du bei Deinem Sohn beschreibst, ist hart. Da können alle von außen dagegen argumentieren - quasi vergeblich. Und dann noch die unglückliche Liebe… Da hat er ein ganz schönes Päckchen zu tragen.

Wer kommt auf den kruden Gedanken, dass ein Schulvermeider nicht zur Therapie darf? Unverständlich und zwingt zum Lügen.
Geht Dein Sohn freiwillig oder sogar gerne zur Therapeutin? Und gehen beide Söhne auf dieselbe Schule?

Und geht es Dir ein Jahr oder wie lange nach der OP wieder besser?

Ähhh, öhhhh…mhmmm…kopfkratz

Du hast immer krasse Zitate @Elementary - positiv gemeint!

Ich frage mich nämlich gerade, wann ich die Lust am Lernen verloren habe? Und auch die Anstrengungsbereitschaft…

Weil es genau das ist, was ich automatisch mache, wenns mir gut geht… :frowning:
Warum ist das verschwunden?
Gleichzeitig geht eine große Angst beim Lernen mit einher…die wächst mit dem Lernfortschritt. Nach dem Motto: bei der nächsten Aufgabe wirst du versagen, ganz sicherlich!

Tschuldigung für OT, aber Elementary spricht immer das aus was ich gerade zerdenke!

2 „Gefällt mir“

Der Reihe nach:

  • Kinder, die die Schule „verweigern“, kommen der Schulpflicht nicht nach und müssen demnach in der Klinik beschult werden. (Yep… no comment… insbesondere will man ein Kind, das sich Sorgen um die Gesundheit der Mutter macht, derselben entreißen, um es zu „heilen“…)

  • zu dieser Therapeutin geht er bis heute sehr, sehr gerne. Nur zu Anfang gab es Gebrüll und Randale und Geschubse und Gezerre, weil er Angst vor der 15 minütigen Autofahrt hatte . Damals hat er ja schon Angst, sich mehr als 3 Minuten weit von zu Hause zu entfernen. Ansonsten fand er die Therapie von Anfang an gut. Die Therapeutin macht Spietherapie und dabei unterhalten sie sich scheinbar über Gott und die Welt… also er empfindet es gar nicht als Therapie. Ich finde es teilweise allzu indirekt. Aber andererseits finde ich es auch gut so, dass er nicht auch noch dort vermittelt bekommt, dass etwas nicht normal mit ihm. Sie bestärkt ihn, gibt ihm Selbstvertrauen, und alles andere geht recht indirekt durch die Blume. Ein Glücksfall.

  • mein älterer Sohn geht auf eine integrierte Gesamtschule, sowas ist für Gymnasiasten ja völlig unter aller Kanone… (ehem…!)

  • ich bin inzwischen diesbezüglich wieder fit , danke der Nachfrage. Ich habe leider noch eine andere Baustelle , und von der Krise konnte ich mich auch noch nicht erholen…

1 „Gefällt mir“

Oh mann, ich hätte diesen thread hier vor einem Jahrzehnt auch so brauchen können. Sohn ist mittlerweile erwachsen, aber das Unverständnis der Erwachsenen um ihn herum war schlimm und hat zermürbt…ganz viel Kraft und viel Liebe und Wärme wünsche ich. Danke, dass Du das mit uns teilst @Robinie

3 „Gefällt mir“

@Nono
Das glaube ich, dass Du Dich davon noch nicht erholen konntest. Wie auch, wenn die besonderen Herausforderungen weitergehen… Zudem war das ja auch heftig, was Du da stemmen musstest. Und noch musst.
Es heißt ja dann immer so beruhigend: Suchen Sie sich Hilfe, organisieren Sie sich Entlastung, aber das ist leichter gesagt, als getan, finde ich. Und die Verantwortung und Sorge um die Kinder bleibt ja auch.
Ich wünschte, ich könnte Dir ein Päckchen Kraft schicken.

Das ist wirklich super, wie die Therapeutin das macht. Ernstgenommen werden ist schon sehr viel, das zeigen ja auch viele Beiträge hier im Forum. Und dass Dein Sohn sehr gerne hingeht, spricht auch Bände! Gott sei Dank habt ihr sie gefunden!

Mein zweiter Sohn bildet gerade eine Essstörung heraus. In einer Stadt in der Nähe unsres Wohnortes gab es mal ein Programm, in dem mit essgestörten Jugendlichen einfach coole Sachen unternommen wurden. Zusätzlich gab es die Möglichkeit mit Fachleuten zu reden. Ich kann eine solche Anlaufstelle leider nicht mehr finden. Vielleicht geht es auch pandemiebedingt momentan nicht.

Wie ist das für Deinen älteren Sohn, dass er auf die IGS geht und der Bruder aufs Gymnasium?

@Orkide
Ich danke Dir für Deine guten Wünsche!
Wie geht es deinem Sohn mittlerweile?

Er kommt gut damit klar. Er ist schon ein recht guter Haandwerker und zieht das so sein Selbstbewusstsein draus. Ein Stück weit schützt ihn seine eigene Arglosigkeit bis Einfalt.

Vor drei Jahren hat er mal Du gesagt, bei ihm und seinem Bruder wäre es ja irgendwie so, dass eher sein Bruder wie der Ältere sei… mich hat das sehr geschmerzt, aber damit war für ihn die Sache dann auch gegessen…

1 „Gefällt mir“

Manchmal haben uns die Kinder auch was voraus. Ist doch der Hammer, dass er sich und die Situation so akzeptiert! Ganz schön schlau. Sieht er es denn immer noch so, Jetzt, wo er älter ist?

Nee, stimmt, jetzt ist der Große im Stimmbruch und stolz auf seine vielen Pickel :sweat_smile:

Jetzt ist mittlerweile jeder einfach der, der er ist…

In der Krise letztes Jahr wirkte der Kleine ja oft sehr schwach, getraute sich nichts… zum Glück ist vieles schon viel besser, aber es ist auch noch nicht zu Ende…

1 „Gefällt mir“