Depression bei Kindern

:smiley:

Hallo, Ihr Lieben,
Hier ist es immer noch sehr, sehr problematisch. Mein Sohn verweigert es immer wieder, in die Schule zu gehen. Er fehlt mehr, als dass er hingeht. Einen Therapieplatz wird er sicher bald haben, aber ob das reicht? Mit dem Jugendamt bin ich auch in Kontakt. Ich bin so erschöpft. Wie kann es sein, dass es mit einem so intelligenten Kind und einigermaßen vernunftbegabten Eltern so läuft?
Wie ist es bei Euren Kindern mit den Medikamenten? Bleibt die Impulsivität? Die Störung des Sozialverhaltens? In der Schule (wenn er denn hingeht) hat er damit keine großen Probleme, außer, dass es ihm schwerfällt, Freunde zu halten.
Ich weiß auch gar nicht, ob sein Verhalten aus Depressionen resultiert, oder aber als opponierendes Verhalten zu deuten ist. Denn wenn er nicht hingeht, ist er teils hier zu Hause ganz fidel.
Ich bräuchte mal zwei Monate Urlaub von meinem Leben.

Seid herzlich gegrüßt von
Robinie

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Hi Robinie,

ich steige hier gerade mal quer ein und habe nicht den gesamten Thread gelesen.

Erster Gedanke bei deinem letzten Satz: Mutter-Kind-Kur?
Könnte vielleicht auch etwas Zeit kaufen, bis ihr wieder darüber nachdenken müsst, wie es genau mit dem Sohnemann weiter geht.
Wobei es sicher etwas dauert, bis ihr einen Platz bekommt.

Ansonsten will ich dir erstmal eine virtuelle Umarmung senden!

Ich wurde erst im erwachsenen Alter diagnostiziert und kann dir deswegen nicht sagen, wie sich das mit Medikamenten bei Kindern verhält.
Aber ich habe auch viel Schule geschwänzt :slight_smile:
Und meine Eltern haben das mitgetragen…

Was ich davon mitgenommen habe: manchmal sind diese kurzfristigen Entscheidungen ok.
Ich glaube Pragmatismus ist gut an der Stelle.
Also kein Katastrophendenken „wieso ist er nicht so und so? was soll aus ihm werden?“…
Ich bin mir sicher, er wird seinen Weg finden.

Dass du ihn so tatkräftig unterstützt, wird dabei sicher helfen und ich denke, dass du dich absolut richtig verhältst indem du dir professionelle Hilfe an die Hand holst.
Jetzt halt one step at a time. Von deinem ersten Beitrag zu „zuhause ganz fidel“ ist doch auch schon eine super Bilanz!

Und falls ich hier super unqualifizierten Kram schreibe und nur widerkäue, was eh schon geraten wurde, tut mir das leid!
Die Umarmung kann aber auch für sich stehen <3

@theunfedmind
Danke! Gar nicht unqualifiziert, Du nimmst mir gerade den Druck raus!
Kur wäre gut, nur leider: privatversichert, sehr teuer…

Im Kathastrophendenken bin ich ganz groß. Immer gut zu hören, dass ich das abstellen sollte.

Ich habe halt den Horror, dass er noch ein Jahr länger in die verhasste Schule muss. Und an einer Realschule sehe ich ihn nicht, da neunmalklugscheißerisch. Aber wer weiß, vielleicht ist es ja trotzdem das Richtige. Und vor allem: noch ist ja das Schuljahr nicht verloren.

Bin einfach super deprimiert. Jammer -Jammer -jammer! Jauuuul! (Ist schon Vollmond?)

Aber stimmt: Ist schon viel besser als Anfang Februar, zu Beginn des Themas. Geduld!

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Hallo Robinie,

ich hatte letzten Herbst eine ähnliche Situation. Wir haben dann einen Restplatz für eine Reha bekommen (keine Mutter-Kind-Kur, wirklich eine Kinderreha). Die hat uns allen extrem gut getan. Das ging vier Wochen und man kann auf sechs Wochen verlängern. Ich hatte in der Zeit dort so viel Freizeit, dass ich mich um Therapieplätze zuhause kümmern konnte.
Ich würde dir empfehlen, die Kliniken abzutelefonieren. Es sagt immer mal wieder jemand ab und vielleicht passt es ja so wie bei uns. Ansonsten würde ich einen normalen Aufenthalt planen (da hat man eine Wartezeit zwischen 3 und 9 Monaten).
Meinem Sohn hat vor allem geholfen, dass er gemerkt hat, dass er nicht alleine mit dem Problem ist und hat dort Strategien an die Hand bekommen, wie er mit sowas umgehen kann. Es war wirklich toll und hat mir in meiner Verzweiflung sehr geholfen.
Was gibt es schlimmeres als wenn das eigene Kind mit Suizid droht?!
Ich fühle mit dir! Fühl dich umarmt!

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Übrigens hat sich mein Sohn auch geweigert zur Schule zu gehen und ich bin auch privat versichert. Musste einiges selbst bezahlen. Aber ich hatte noch was angespart. Das ist jetzt halt weg. Aber meinem Sohn geht es besser.

Liebe Miranda,
Danke! Bin jetzt am Suchen und Telefonieren für eine Reha.

@Miranda
Es ist schön zu hören, dass es Deinem Sohn besser geht! Hattet Ihr die Reha auf 6 Wochen verlängert?
Geht Dein Sohn jetzt wieder regelmäßig zur Schule?

Wir hatten nicht verlängert. Es hieß zuerst, dass sie keine ADHS Diagnostik machen. Dann hab ich mich gegen eine Verlängerung entschieden. Danach haben sie dann doch mit der Diagnostik begonnen aber da war eine Verlängerung nicht mehr möglich.
Da ich aber meine beiden anderen Jungs bei einer Verlängerung hätte holen müssen und ich ja einiges selbst zahlen musste, war es dann ok so.
Mein Sohn geht jetzt wieder in die Schule. Wir haben gleich im Anschluss einen Therapieplatz zuhause bekommen. Ohne Reha wäre er aber sicher nicht so stabil. Er hat dort dann auch Medikamente bekommen, die haben ihm auch viel geholfen. Vor allem aber die Gruppe mit gleichaltrigen betroffenen Kindern (Schwerpunkt war Depression). Natürlich kann man da auch Pech haben. Aber wir hatten großes Glück.

Das klingt wirklich klasse! Schön, dass Ihr da Glück hattet!
Einen Therapieplatz haben wir jetzt wohl auch. Wie oft geht Dein Sohn hin? Einmal in der Woche? Nimmt er Methylphenidat?

Was die Reha betrifft, habe ich einiges durchtelefoniert. Es wird vermutlich erst im Herbst gehen. Ich bin selbst so affenartig erschöpft. Vielleicht kann ich für mich noch was organisieren. Weiß nicht, wie ich Kinder und Beruf schaffen soll, bin am Limit. Überlege, ob ich nicht in eine Privatklinik kann, da ja die PK sehr wenig zahlt für eine Kur…

@Robinie
Freut mich, dass ihr auch einen Therapieplatz bekommen habt. Mein Sohn ging nach der Reha, bis er einigermaßen stabil wieder in die Schule ging, zwei mal pro Woche. Dann nur noch einmal.

Mit dem Medikinet haben wir vorgestern erst angefangen. Davor hat er ein anderes Medikament bekommen. Jetzt beginnt bei uns die Eindosierungszeit und ich merke schon, dass das alles andere als einfach wird. :woozy_face:

Es ist gut, dass du dir auch Hilfe suchst. Es ist sehr belastend, alles. :confused:

Zweimal pro Woche Therapie ist natürlich gut. Finde es unerhört, dass unsere KV nur eine Handvoll Sitzungen pro Jahr bezahlt. Ist doch eine Milchmädchenrechnung!
Wie läuft es denn mit dem Medikinet? Ich habe auch das Gefühl, dass bei unserer Dosierung noch nachjustiert werden muss.

Hallo Robinie,

ich hatte mit meiner großen Tochter (13) eine Phase, wo sie selbst sagte, sie sei depressiv. Sie ist emotional manchmal stark schwankend und auch so, dass ich mir ernsthaft Sorgen gemacht habe. Im Moment ist es wieder Ok, aber ist bin immer innerlich in „Alarmbereitschaft“. Wir sind bei ihr nun in der AD(H)S-Diagnostik, aber das dauert noch bis August. Mal sehen, wie das weitergeht.

Bei unserem Sohn (11) ist schon ADHS diagnostiziert. Der ist aber ein ganz anderer Typ als unsere Tochter.

Bei unserem Sohn haben wir mehrere Monate nach dem richtigen Medikament gesucht. Seid ihr bisher „nur“ bei Medikinet oder habt ihr schon andere Medikamente ausprobiert? Wie gut findest du die Wirkung? Unser Sohn hat das nicht vertragen und war in der Schule oft am weinen. Das lag an der Retard-Wirkung, die eben doch keine glatte Kurve bildet, sondern eine geknickte Welle, die ihn ferig gemacht hat. Das wurde mit Kinecteen (gleicher Wirkstoff, flache, glatte Wirkkurve) schlagartig besser. Davon wurde ihm nur leider übel. Dann haben wir mit Elvanse weitergemacht. Das soll stimmungsstabiler sein als Medikinet. Lief an sich sehr gut, aber hat in unserem speziellen Fall bereits vorhandene Tics verstärkt (Räuspern, Augenrollen,…), sonst wären wir dabei geblieben. Nun sind wir bei Intuniv. Das passt jetzt und nimmt vor alllem jegliche Impulsivität bei ihm weg. Endlich kein Stress in der Schule mehr und es wirkt 24h. Das wird scheinbar selten verschrieben, bei uns ist es aber genau das richtige. Es gäbe auch noch Strattera als weiteres AD(H)S-Medikament, womit wir aber keine Erfahrungen haben. Es gibt also noch weitere Optionen. Bleib ruhig am Ball, wenn du das Gefühl hast, Medikinet reißt es noch nicht raus.

Liebe Grüße
Katha

Hallo @Katha, es freut mich sehr, dass dein Sohn das richtige Medikament gefunden hat.
Wollte nur etwas aus persönlicher Erfahrung anmerken und zwar, dass bei mir Elvanse meine Tips verstärkt, wenn ich etwas zu hoch dosiert habe.

Hallo @allmighty,

Vielen Dank für deine Nachricht. :slight_smile: Das Thema Tics ist bei uns auch noch nicht ganz durch, daher habe ich mal ein neues Thema erstellt: Medikamente und Tics

Viele Grüße
Katha

Hallo,
Wir sind nur bei Medikinet bislang. Ich denke, es wird aber auf etwas Anderes hinauslaufen oder auf eine geringere Dosis wg. Depressivität. Ich hoffe, dass wir etwas finden. Mein Sohn ist zur Zeit in einer Klinik, sie lassen gerade das Medikinet weg, was man sehr stark merkt. Aber es ist auch gut, so hat mein Mann vollständig realisiert, dass es ohne Medikament nicht geht. Vielleicht hilft Elvanse. Ab welchem Alter geht das denn?

Vielen Dank für die Tipps, da ist für mich unheimlich wichtig zu wissen. Tics hat mein Sohn nicht. Sohn Nr. 2 ist im Prozess der Diagnose befindlich. Mal sehen…

Das alles ist sehr nervenzehrend, Ihr kennt das ja! Danke für Eure Hinweise!

Hallo, Ihr Lieben,
Nun ist es amtlich: Mein zweiter Sohn hat auch ADS, aber ohne Hyperaktivität. Schluchz! Muss die Diagnose erstmal verkraften…

Wer von Euch hat auch mehrere Kinder mit AdXS? Von ein paar weiß ich es, glaube ich, schon. Wie kommt Ihr klar? Mag sich jemand austauschen??

Ganz herzliche Grüße von
Robinie

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Hallo Robinie,

ich würde ja fast sagen „Glückwunsch zur Diagnose“ aber dich nimmt das ja mit. Ich finde inzwischen eher, dass es das Ganze greifbar macht und dadurch erst behandelbar. Vorher gab es nur Symptome, aber keinen Grund.

Wir haben die ADHS-Diagnose bei unserem Sohn (11) seit letztem Sommer. Seit Kurzem gibt es auch bei unserer Tochter (14) die ADS-Diagnose. Ich hatte in meiner Vorstellung etwas mehr dazu geschrieben: https://adhs-forum.adxs.org/t/katha-mit-zwei-ad-h-s-kindern/7531/6?u=katha
Wir haben erst Medikinet ausprobiert und jetzt läuft Kinecteen 36 ganz gut. Hilft nachweisbar bei der Konzentration. Jetzt wo die Schule wieder begonnen hat, fällt sie aber wieder in ihr Loch und die Stimmung wird täglich schlechter. Seit heute sind wir darum bei der zusätzlichen Eindosierung von Agakalin (Atomoxetin), was die Emotionen regulieren soll. Ich bin gespannt. Wir müssen aber ein paar Wochen Geduld aufbringen.

Mein Mann und die beiden fühlen sich inzwischen etwas verbundener. Das ist unsere „AD(H)S-Liga“ mit ihren individuellen Eigenheiten. Wir haben noch eine andere Tochter, die vermutlich nichts hat, genau wie ich. Wir nehmen das eher als neues Familienmerkmal an, aber ich glaube, das ist nur möglich, weil wir mit unserer Neurologin sehr zufrieden sind und ich mit den Medikamenten Verbesserungen sehe.

Wie geht es euch denn gerade?

Viele Grüße
Katha

Hallo, Katha,

Das ist sehr spannend mit dem Transgender Deiner Tochter! Bei meinem Sohn Nr 1 dachte ich lange Zeit, er wäre vielleicht schwul. Mal sehen, bin gespannt, wohin die Reise geht.
Nach sechs Wochen Sommerferien wiede Schule - klar, dass das gruselig ist. Ich hoffe, sie kann ihre Stimmung stabilisieren! Hattet Ihr auch Ritalin ausprobiert? Das funktioniert bei Nr 1 besser als Medikinet, wodurch er auch depressiv(er) wurde. Berichte bald mal, ob das Agakalin hilft, das würde mich interessieren.

Uns geht es noch ganz ok, die Schule beginnt bei uns erst demnächst. Mir graut davor! Nr 2 beginnt das Gymnasium. In der Grundschule hat er viel Mobbingerfajrung machen müssen. Ich hoffe, in der neuen Schule läuft es ok.

Ich war schon zur ADHS-Diagnostik, habe es scheinbar nicht, mein Mann, der durchaus einige Symptome ausweist, weigert sich, sich untersuchen zu lassen…

Liebe Grüße
Robinie