Der MPU mit Adhs-Thread

Recht haben und Recht bekommen…

Vielen Dank für eure aufmunternden Worte, aber ich habe jetzt gefunden was mich beruhigt, und zwar wo und wie das schwarz auf weiß steht.

Wer bei Paragraphen brechreiz bekommt- nicht weiterlesen! Gibt es hier auch Offtopic? Falls ja sorry:

  1. Mir wurde eine MPU wegen „Eignungszweifeln bezüglich einer Alkoholproblematik“ nach §13 der FeV angeordnet, soweit alles rechtens. Die Fragestellung darf nicht einfach geändert oder ergänzt werden (es kann höchstens von der Führerscheinstelle nochmal „gefragt“ werden) ( § 13 FeV - Einzelnorm )

  2. Nach §14 der FeV kann auch eine MPU oder ein Fachärztliches Gutachten angefordert werden wenn „Tatsachen die Annahme begründen“ das eine „Einnahme von Betäubungsmitteln im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes“ vorliegt, oder „missbräuchliche Einnahme von psychoaktiv wirkenden Arzneimitteln“. ( § 14 FeV - Einzelnorm )

  3. Nach Abs. 1 von §46 der FeV kann der Führerschein entzogen werden wenn ein Mangel nach Anlage 4, 5 oder 6 vorliegt. (§ 46 FeV - Einzelnorm)

  4. In Anlage 4 der FeV steht unter 9.1 das die Einnahme von Betäubungsmitteln im Sinne des Betäubungsmittelgesetztes (außer Canabis) ungeeignet für eine Fahrerlaubnis ist. Ebenso (9.4) die missbräuchliche Einnahme von Arzneimitteln (<LINK_TEXT text=„https://www.gesetze-im-internet.de/fev_ … age_4.html“>Anlage 4 FeV - Einzelnorm</LINK_TEXT>).

Und diese Begründung hat mir gefehlt:
In einem Beschluss vom Verwaltungsgericht Bayreuth (VG Bayreuth, Beschluss v. 27.06.2018 – B 1 S 18.552) steht unter Ziffer 3 das Verschreibungsfähige tatsächlich verschiebene Arzneimittel, welche Stoffe im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes enthalten nicht 9.1 unterliegen, sondern 9.4 der Anlage 4 der FeV. (<LINK_TEXT text=„https://www.gesetze-bayern.de/Content/D … view=Print“>Bürgerservice - Druckvorschau</LINK_TEXT>)

Sprich: Amphetamin und Methylpehnidat gelten erstmal als „Betäubungsmittel im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes“ (siehe Anlage III Btmg). Elvanse und Ritalin gelten als „psychoaktiv wirkende Arzneimitteln“, welche Stoffe enthalten nach Betäubungsmittelgesetz, aber nicht als Betäubungsmittel (klar? :mrgreen: ).

Somit steht dem Führerschein eine Einnahme von Elvanse und Ritalin nach Ärtzlicher Verordnung nicht im Weg.

Wenn einem dann jemand einen Strick drehen möchte, heist das, er müsste eine „Tatsache die die Annahme“ einer Missbräuchlichen Medikamenteneinnahme oder Betäubungsmittelkonsum begründen, finden. Erst dann könnte ein Fachärztliches Gutachten oder eine MPU angeordnet werden. Und dazu reicht vermutlich nicht das ich bei der MPU angebe Elvanse nach Rezept zu nehmen und ein entsprechender Nachweis von bisschen Amphetamin… Und falls doch wird eher eine Fachärztliches Gutachten angefordert.

Also alles wie (von allen anderen) erwaret.

Ich gebe bei der MPU an Elvanse zu nehmen, in der Blutprobe wird vermutlich Amphetamin gefunden. Ich lege ein Attest von meinen Psychiater vor das er mir das so verordnet hat und der Gutachter gibt Ruhe. Vermutlich auch die Führerscheinstelle. Wenn nicht reiche ich ein Fachärztliches Gutachten nach. Und schon hatt sichs :lol:
:winken

edit: Probleme bekommt vermutlich wer mit illegalen Betäubungsmitteln erwischt wird bzw der Konsum nachgewiesen/zugegeben wird. Der muss dann für ein Jahr nachweisen das er keine Betäubungsmittel konsumiert durch entsprechende Laborproben (Urin oder Haar). Es gibt aber meines Wissens kein Verfahren welches Lysdexamphetamin (als Arzneimittel, nach Verordnung eingenommen) von Amphetamin (Betäubungsmittel, illegal) unterscheiden kann und man kann bei Einnahme von Elvanse deshalb nicht nachweisen das man keine Betäubungsmittel nimmt->keine positive MPU

:anfeuer :juhuu :knuddel

Super @Rocco !! Glückwunsch!!

Den Rest schaffst du auch noch!!

Eigentlich müssten wir mal einen MPU Thread aufmachen und das da rein tun.

Leider prokrastiniere ich immer noch, zu üben wie man das macht. Bin aber auch 99% nur Handy Nutzer und da ist das super unübersichtlich im Moderationsbereich…

@Quartz
Du machst die mpu wegen Alkohol? Weißt du ob du auch auf andere Substanzen getestet wurdest? Oder ausschließlich auf Alkohol?


Hab die MPU-Beiträge aus der Plauderecke & Elvanse, Führerschein und MPU mal hier zusammengeführt… :wink:
Da es aus verschiedenen Threads kommt und die Reihenfolge chronologisch ist, sieht es teilweise bissl durcheinander aus, :rotwerd aber an den Überschriften sieht man ja, was woher kommt… :winken

Hallo Quartz,

wieso gibst du bei der MPU an, Elvanse zu nehmen? Ich meine, ungefragt musst (und solltest) du das nicht tun.

Und wieso wird in der Blutprobe vermutlich Amphetamin gefunden? Wird denn bei der MPU eine Blutprobe genommen? Und wenn ja, wird das Blut auf Amfetamin untersucht? Schließlich warst du auffällig wegen Alkohol?

D. h. dass du Elvanse einnimmst, kannst du doch immer noch sagen, wenn du damit konfrontiert wirst, dass in deinem Blut Amfetamin gefunden wurde.

Alles Andere macht doch nur unnötigen Aufwand und unnötige Rechtfertigerei. Zumal ein ärztliches Gutachten auch Geld kostet und eine Weile dauert.

Oder sehe ich da etwas falsch?

Ich wurde auf alles getestet. Das machen die, um Suchtverlagerung auszuschließen.

Edit
Es werden Urinprobe genommen, im Blut sind drogen und Alkohol nicht so lange nachweisbar.

Wenn es so ist, sollte man es auch angeben, klar.

Hatte ich wohl überlesen, wundert mich, dass @Quartz eine Blutprobe abgeben muss. Ich kenne es nur mit Urin oder Haare.

Ich finde die Frage am Interessantesten, wie die Kombination von Stimulanzien und Alkohol bewertet wird - ganz unabhängig von der Frage, ob ADHS vorliegt oder nicht.

Es gibt schließlich gute Gründe, warum bei Medikation auf Alkohol verzichtet werden sollte…

Na gut, wer weiter Alkohol trinkt, ist sowieso raus, und das völlig zu Recht.

Da spielen die Stimulanzien dann auch keine Rolle mehr.


Ich meinte die bereits zurückliegende Alkoholfahrt, die ja zeitlich parallel zur Einnahme von Elvanse stattfand, wenn ich das richtig verstanden habe.

Auch wenn Elvanse als Medikament eingenommen wurde, so könnte man doch die Kombination mit einer erheblichen Menge Alkohol infrage stellen. Ich gehe mal davon aus, dass ein verantwortungsvoller Arzt auch darauf hinweist, dass bei der Medikation nur geringe Mengen oder gar kein Alkohol zu sich genommen werden sollte, da beides zusammen aufgrund der unvorhersehbaren Wechselwirkung nicht ungefährlich ist.

Und man könnte sich dann die Frage stellen, warum doch dem zuwider gehandelt wurde und man sich selbst und ggf. auch andere dennoch in Gefahr bringt. Ich finde, das ist noch mal eine andere Liga, als nach einer feuchtfröhlichen Party mit dem Rad nach Hause zu fahren - mit anderen Auswirkungen auf die Vorhersage einer zukunftigen Verlässlichkeit im Straßenverkehr.

Bitte versteht mich nicht falsch: Ich will nicht moralisieren, sondern versuche, die Sache aus dem Blickwinkel eines Gutachters zu betrachten.


Wenn jemand Abends mal ein Glas Wein oder Bier trinkt und dann eben kein Auto mehr fährt, warum ist der dann ‚sowieso raus‘ (und wo ‚raus‘ überhaupt?) Solange man zwischen Konsum und Teilnahme am Straßenverkehr trennen kann, tut man nichts anderes als Millionen andere Deutsche, völlig legal… auch regelmäßig machen! Klar, @Quartz hat in den Augen der Polizei bewiesen dass er das nicht trennen kann, als er sich besoffen auf’s Fahrrad geschwungen hat… ihm aber deswegen direkt den Führerschein wegzunehmen, finde ich schon ein bisschen unverhältnismäßig.

Versteht mich nicht falsch, ich will Trunkenheitsfahrten hier keineswegs bagatellisieren. Aber: Warum bitte schön darf jemand der besoffen Fahrrad gefahren ist, sein Auto also stehen gelassen hat… erst wieder Auto fahren, wenn er ein Jahr lang Abstinentz nachgewiesen UND eine MPU Prüfung bestanden hat? (mit Vorbereitungskurs, Screenings etc für übern dicken Daumen knapp 3000€!) Ernsthaft… hätte es hier nicht gereicht Quarz einen Monat Fahrverbot oder nur regelmäßige Abstinenznachweise ‚aufzubrummen‘ und, (solange diese ‚sauber‘ sind, natürlich) ihm den Führerschein zu lassen?
Für mich gehört das Konzept der MPU- zumindest so wie es zur Zeit betrieben wird… abgeschafft!

Nur meine persönliche Meinung :wink:


Janee… Quarz ist besoffen Fahrrad gefahren, angehalten worden- Lappen weg. Danach erst Diagnose, Elvanse usw… und er macht sich jetzt natürlich Sorgen, ob die Medikation die noch vor ihm liegende MPU gefährdet.

Hallo Anders,

ich habe jetzt nicht in Quartz’ Akte geschaut, klar. Aber ich gehe davon aus, dass niemand so wie du sagst den Führerschein für ein Jahr weggenommen bekommt und eine MPU machen muss, wenn er einmal mit Alkohol Rad gefahren ist. Da muss schon mehr vorfallen, erheblich mehr.

Wer wegen Alkohol zu einer MPU muss, hatte bisher in der Regel ein Muster riskanten Alkoholkonsums, den er bearbeiten muss, um wieder fahren zu dürfen. Dazu gehört dann ein Jahr Abstinenz. Wer die vor einer MPU nicht schafft, würde nach einer (theoretisch bestandenen) MPU auch kaum trocken bleiben können. Und die Wahrscheinlichkeit, dann auch nicht Trinken und Fahren trennen zu können, ist dann eben nicht klein; der- oder diejenige wäre eine Gefahr für die Allgemeinheit.

Das meinte ich mit völlig zu recht raus.


Das ist natürlich etwas anderes.

Dann würde ich - ganz im Gegenteil - sogar von einem Vorteil durch die Medikation sprechen, da dadurch ein Rückfall in das alte Muster geringer wird.


Es wäre schön, wenn es so wäre… aber es gibt leider genügend Beispiele, die eher an Willkür erinnern als an sinnvolle und angemessene Rechtsprechung zum Schutz der Allgemeinheit! Mir fehlt wie gesagt auch völlig die Verhältnismäßigkeit: Jemand, der mit 100 Sachen durch die Ortschaft Brettert und (für mich) schon rein charakterlich nicht geeignet ist, um ein Fahrzeug zu führen… kriegt ein 3-stelliges Bußgeld, ein Fahrverbot- und nach einzwei Monaten den Lappen wieder.
Quarz fährt mit, äähm, 2 Promille (geraten :roll:) Fahrrad und muss (zusätzlich zu Bußgeld etc!) ein Jahr lang Abstinentz nachweisen, ein paar Tausend Euro in die Hand nehmen (die man auch erstmal haben muss) und und und… (paradoxerweise sogar mindestes ein Jahr lang, Fahrrad fahren… :shock: :fischglas)

Das mit der MPU war vielleicht mal gut gedacht bzw gemeint… aber was daraus geworden ist, ist ein System aus Willkür und Geldmacherei, das nicht selten Existenzen zerstört!

Ich meine, dass besoffene Fußgänger auch ein Verkehrsrisiko darstellen.

Suff an sich ist grausam, auch für die Mitmenschen.

Wo da die Grenze ziehen…lieber ganz bei Null für alle?

(Das sage ich so extrem, weil das Leben meines Bruders durch Suff (wahrscheinlich mitverursacht durch nicht diagnostiziertes ADHS, das bei dem Zustand auch nicht mehr nachträglich testbar ist) komplett zerstört ist. Und wir als Familie haben ganz schön darunter mitzuleiden…)

Nach meiner, nicht mehrheitsfähigen Privatmeinung ja.

Die gesellschaftliche Verharmlosung des Alkoholkonsums ist erschreckend. Es ist gut, dass die Politik und immer noch der allergrößte Teil der Bevölkerung die Gefahren durch das Corona-Virus sehr ernst nimmt. Ich wünsche mir aber, dass die Gefahren durch Alkohol ebenso ernst genommen werden.

Es ist unter Experten ziemlich unumstritten, welche Maßnahmen den größten Erfolg mit geringstem Aufwand bringen: deutliche Verteuerung von Alkohol, örtliche und zeitliche Einschränkung des Verkaufs und absolutes Werbeverbot. Aufklärungskampagnen kosten viel und bringen fast nichts.
<LINK_TEXT text=„https://www.aerztezeitung.de/Politik/Je … 00972.html“>Je teurer der Alkohol, desto weniger Suchtkranke</LINK_TEXT>

Dabei geht es überhaupt nicht darum, Menschen den Spaß an ihrer Freizeitgestaltung zu nehmen.

Ich fürchte sowas würde nach hinten gehen. Illegalen Verkauf vom selbst gebrannten oder woher auch immer importierten Alkohol mit tödlichen Konsequenzen. Oder die Leute fangen an, selbst zu brennen.
Als Ex Raucherin und gelegentliche Alkoholtrinkerin weiß ich, dass die meisten Konsumenten lieber verhungern würden als zu verzichten.
@Nono
Mit deinem Bruder tut mir echt Leid, ich weiß ganz genau was du und deine Familie durchgemacht habt :cry:

Ja sicher. Ich habe ja persönliche Meinung, also quasi was meinem Geschmack entspräche, von dem getrennt was realistisch und auch notwendig wäre.

Also von daher: Ich argumentiere nicht für ein Totalverbot, aber eine deutliche Verteuerung und Beschränkung der Verkaufsmöglichkeiten. Also nicht meterlange Regalwände mit Alkoholika in jedem Supermarkt und kein Verkauf nach 22:00.

Das wird wirklich Süchtige nicht hindern, aber viele Leute hindern in die Sucht bzw. den riskanten Konsum zu geraten.

Es ist doch ärgerlich, dass kaum irgendwo Alkohol so billig ist wie in Deutschland.

Ist den die alkoholiker Rate in Deutschland eigentlich höher wie in anderen Ländern ?

Vielleicht auch wenn es nur noch Alkohol in extra Läden gäbe , als nicht noch mal eben das Sixpack im Supermarkt einpacken.
Grundlegend Alkoholverkauf erst ab 18

Alkohol aus der Werbung nehmen unbedingt.

An Canabis und Co kommt man ja auch nicht so eben, also hält es die schon mal ab die es sonst vielleicht freig zugängig im Supermarkt doch gekauft hätten.

Ich sehe nicht nur darin das Problem das Alkohol so zu kaufen ist, sondern ehr was uns mit Alkohol schon von Kind auf an suggeriert wird.
Also es gibt von Generation zu Generation einfach keine Vorbilder in der Mehrheit ohne Alkohol.

Mich haben mal zwei Klischee bedienende Mütter sehr ländlich Lebend um ein Meinung gefragt im Bezug zu Alkohol und ihre Jugendlichen Kinder , dass das je echt ein Problem ist wenn die schon trinken wollen und was man da machen kann. Also so richtig leidend und jammernden Mütter über die ach so schlimme JUgend. :roll:

Da habe ich dann gesagt: " Vorbild werden uns selber nicht trinken, die Erwachsen sind das ja das Problem die machen doch den ganzen scheiß besonders auf Schützenfesten vor und dann aber auf die Jugend richten!"
Danach haben dies beiden Damen kein Wort mehr mit mir gewechselt und waren richtig angefressen :mrgreen: :mrgreen:

Es gibt ja auch immer noch so blöde Leute die ein einfaches Nein auf Alkohol nicht verstehen und noch mehrmals versuchen einem ein Schnäpschen anzudrehen.