die Frage vieler Menschen überhaupt, ist die Frage nach dem Sinn des/ihres Lebens.
Wir ADHSler sind ja bekannt dafür, alles durch-/über-/querzudenken und das tausendfach, nach oben und unten, von links und von rechts kommend.
Und das in Endlosschleife
Und dann sind wir noch in vielen Dingen abweichend von der Norm, ecken an, fühlen uns fehl am Platz, nicht zugehörig…
Ich persönlich denke, dass es keinen Sinn gibt. Man kann sich selber einen definieren, wenn man möchte, aber unsere Existenz hier auf Erden ist einfach, wie alles Leben. Das Sein ist einfach und hat keinen Sinn. Braucht auch keinen Sinn.
Früher war ich da noch „spiritueller“ unterwegs und dachte mir, dass man sich vielleicht das Leben hier ausgesucht hat, weil man noch was bestimmtes lernen möchte, sollte, was auch immer… Das wäre der Sinn.
Inzwischen halte ich solch eine Einstellung für brandgefährlich, genau wie der Gedanke, dass man sein Leben in der Form aufgrund angesammelten Karmas aus dem vorherigen Leben „erarbeitet“ bzw. „selbst verursacht“ hat und der Sinn ist, irgendwie auf- bzw. auszusteigen aus dem ewigen Kreis (des Leids?!).
Mit der recht frischen ADHS-Diagnose hat sich das bei mir auch nicht geändert. Ich glaube immer noch nicht an einen höheren „Sinn des Lebens“.
Habt ihr euch auch schon die Sinnfrage bezogen auf euer Leben gestellt? Vielleicht sogar verbunden mit eurem ADHS? Wenn ihr später diagnostiziert worden seid, hatte das nochmal in euch diesbezüglich gedanklich angestoßen?
Wenn ja, auf was für Antworten oder Einsichten seid ihr gekommen?
Liebe @Apfelblüte , ich persönlich Liebe solche Themen, Danke für dieses Thema, welches wahrscheinlich nicht nur mich anspricht, sondern vielleicht auch viele andere liebe Foren User: innen aus unserem ADHS Forum.
Doch vorerst muss ich leider gerade noch woanders rumwursteln, deshalb melde ich mich später noch mal. (Sorry das ich oft meine Texte nachträglich noch mal versuche zu verbessern, aber irgendwie habe ich das mit dem „erst Schreiben, dann Abschicken“ nicht wirklich gut im Griff. )
Das unterschreibe ich genau so. Recht frische Diagnose, sehe auch jetzt keinen höheren Sinn.
Habe ich auch noch nie gesehen
Mir kam da gerade in den Sinn „Leben heißt Leiden“ (kommt wohl aus dem Buddhismus).
Ist vielleicht eine etwas Pessimistische Ansicht, obwohl ich mich selber für einen unverbesserlichen Optimist halte. Aber da ist mMn was wahres dran. Wir sind halt hier, weil unsere Eltern was miteinander hatten, jetzt müssen wir hier irgendwie unsere Lebenszeit absitzen Danke Mama.
Keiner sucht es sich aus zu Leben, kein Mensch und kein Tier. Aber leben müssen wir alle irgendwie. Mit allen Vor-und Nachteilen. Höherer Sinn? Ne, simple Biologie. Verschmelzung von Eizelle und Spermium usw.
Man kann sich natürlich einen Sinn schaffen, wenn einem das hilft. Falls ich einen Sinn habe, dann ist es der Tierschutz. Dem widme ich quasi mein Leben, seit meiner Jugend. Das kommt für mich noch am ehesten einem Sinn gleich. Manche sehen im Sinn des Lebens die Reproduktion bzw ihre Kinder (wobei ich das für gefährlich halte, man sollte nicht komplett für seine Kinder leben & sie nicht als alleinigen Sinn betrachten. Die Kinder leben nicht für ihre Eltern). Andere wollen anderen Helfen und werden Ärzte, Pfleger etc.
Ich denke, es ist auf jeden Fall nicht verkehrt, einen Sinn zu haben / zu suchen. Weil so etwas sehr erfüllend sein kann. Etwas, das einem viel Freude bereitet. Also wieso nicht?
Hmm für mich persönlich ist dieses Thema ehrlich gesagt garnicht so leicht zu beantworten, deshalb versuche ich noch ein bisschen länger nachzudenken, bevor ich etwas schreibe was mir persönlich so durch meine AbrissBirne schiesst.
Ich bin da eigentlich deiner Meinung. Ich habe mir noch nie Gedanken darum gemacht, welchen „Sinn“ ich erfülle, ob ich einen Sinn erfülle oder ob es einen Grund hat,warum ich hier bin. Ich bin eben da und mache das beste aus dem Leben. Aber tatsächlich möchte ich meinem Leben einen Sinn geben. Ich liebe die arbeit mit Kindern und deren Familien. In allen Facetten, Bereichen, mit oder ohne Beeinträchtigung. Ich habe ein Handchen dafür und kann anderen helfen.
Aber ich glaube auch,dass so manches nicht ohne Grund geschieht. Ob man es nun Karma nennt oder Schicksal. Das ist mir persönlich Wurst. Aus meinen Erfahrungen heraus , ergab auch noch die größte Sch***e im Nachhinein einen Sinn bzw hat mich weitergebracht. Aber vielleicht wächst man auch rinfach nur daran. Für mich als überoptimistischer Mensch ist das hilfreich und manchmal auch heilend. Manchmal ist es einfach auch schön die Verantwortung mit „Karma wird es schon richten“ abzugeben. Und wenn es nur für den inneren Frieden und mental health ist.
Spirituell bin ich nicht aber ich glaube schon das wir irgendwie geleitet werden.
Bei allem Spaß am Philosophieren konnte ich mit der Frage nach dem Sinn des Lebens nie viel anfangen. Oder besser, mit den angebotenen Antwortversuchen.
Für religiöse Menschen ist der Sinn natürlich so klar, dass ich ein bisschen den Verdacht kriege, dass es von Vornherein eine Suggestivfrage war. (Der Sinn ist, zu Gott zu finden. Duh.)
Für andere ist es Fortpflanzung, das wurde mir mal als „der Sinn“ für Atheisten angeboten. Fand ich, ehrlich gesagt, beleidigend. Nur weil ich nicht an Gott glaube, wird mir jede Fähigkeit zu höherem Denken abgesprochen? Außerdem ist das kein Sinn, sondern eine Funktion. Genauso könnte man sagen, der Sinn der Kunst wäre, Ölfarben zu konservieren.
Letztlich ist es eine dieser Fragen, die keine gültige Methode zur Antwort nahelegen. Alles reine Spekulation, was es auf Dauer intellektuell etwas witzlos für mich macht. Jemand fragt nach dem Sinn des Lebens, und der erste Reflex ist: Boah, deeper geht das ja gar nicht. Aber weil es keine Maßstäbe für die Gültigkeit der Antwort gibt, sind die Antworten eher beliebig.
Wenn wir die Frage dagegen etwas abwandeln und stattdessen nach dem Sinn im Leben fragen, wird es für mich interessant. Denn jetzt geht es darum, wie Menschen Ihr Leben gestalten. Was die Werte sind, nach denen sie leben.
Für mich? Größtmögliche Selbstbestimmtheit, Respekt und seit meiner Diagnose: eine Lebensweise zu finden, die meinem Gehirn entspricht.
Im Zusammenhang mit ADHS nicht, aber über die Sinnfrage im Allgemeinen habe ich natürlich schon nachgedacht. Nachdem die Menschheit allerdings über Jahrtausende hinweg noch immer nicht den Sinn des Lebens gefunden hat, wird mir das wohl auch nicht gelingen, also wieso sich darüber den Kopf zerbrechen?
Ich denke persönlich nicht, dass es einen vordefinierten Sinn des Lebens, eine Bestimmung o. Ä. gibt, und falls doch, dass wir ihn sowieso nicht erfassen können, für mich ist er Gedanke aber erleichternd und tröstlich. Wenn mein Leben keinen tieferen Sinn hat, bedeutet das auch, dass ich nicht versagen kann. Ich kann vielleicht die Zeit, die ich auf Erden habe, vergeuden und Chancen verpassen, aber wenn ich dahinscheide, ist das sowieso alles irrelevant. Ich habe keine vom Kosmos auferlegte to do Liste, die ich abhaken muss, sondern kann mir selbst aussuchen, was mir sinnhaft erscheint und mein Leben mit Freude und Bedeutung füllt.
Mir gefällt die japanische Philosophie des „Ikigai“, bei dem es darum geht, Beschäftigungen, Beziehungen oder Sonstiges zu kultivieren, die idealerweise vier Kriterien erfüllen, und damit das Leben bereichern: 1. sie wecken in mir eine Leidenschaft, 2. ich kann meine Stärken einbringen, 3. ich erhalte etwas im Gegenzug zurück (z. B. Geld oder auch einfach ein gutes Gefühl) und 4. ich leiste einen wertvollen Beitrag, der meiner Welt, der Gesellschaft, Natur oder sonst etwas zugute kommt. Wenn man sein Ikigai noch nicht gefunden hat, geht man einfach neugierig durchs Leben und bleibt aufmerksam. Und wenn sich Lebensumstände ändern, muss man sich mit der Zeit vielleicht auch ein neues Ikigai suchen. Alles ist im Fluss und ich entscheide selbst, welche Werte mir persönlich wichtig sind und wie ich mein Leben gestalten möchte.
In der Praxis gelingt mir das leider nicht ganz so, wie beschrieben, aber manchmal reicht es schon, mir bewusst zu machen, dass da schon etwas ist. Als ich ChatGPT gefragt habe, ob es ein Ikigai sein könnte, wenn ich selbstgehäkelte Glücksbringer anonym verteile, lautete die Antwort ja, das könne definitiv mein Ikigai sein, weil ich es liebe und die Welt das braucht. . Also ist Häkeln jetzt wohl mein Lebensabschnitts–Sinn .
Nur ein paar kurze Gedanken die mir gerade duch meine Birne schiessen.
Haben sich die Dinosaurier jemals nach dem Sinn des Lebens gefragt bevor sie ausgestorben sind?.
Hat sich ein Tyrannosaurus Rex jemals gefragt warum er andere Tiere tötet, um selbst von deren Fleisch zu zehren und deshalb „überleben“ zu können?.
Oder weil sich diese Gattung eben zum reinen Fleischfresser entwickelt hatte, und dass obwohl eine einseitige Ernährung evulotionär gesehen nicht mal unbedingt zum grössten Vorteil für eine Lebensform ist?.
Fragt sich eine Hauskatze warum sie eine Maus tötet, und das obwohl sie die Maus nachher vielleicht nicht mal frisst, sondern gerne mit seiner Beute spielt?.
Leben wird geboren um zu Leben, in Tat und Wahrheit und vollkommen „ungeschönigt“ nur um selbst irgendwie im Spiel des Lebens irgendwie zu überleben, letztendlich ist das wahrscheinlich alles, gibt es gar keinen tieferen Sinn.
Und dabei zu probieren, seine eigenen Gene so schnell als möglich weiter zu geben, bevor das Tier dann entweder an Hungertod, körperlicher Schwäche, Verletzungen, sei es durch Kämpfe mit Rivalen, durch Kämpfe mit anderen Fressfeinden, oder an diversen Krankheiten irgendwann stirbt, die ein Tier in seinem Leben genauso befallen können wie uns Menschen, oder zu guter letzt irgendwann einfach an Alterschwäche stirbt, was auch jedem Tier genauso blüht wie es uns Menschen ergeht.
Der Unterschied zwischen Tier und Mensch ist jedoch gross, während die Tiere sich ihrem Schicksal von ständig neuer Geburt und Tod in ihrem Leben fügen, suchen wir Menschen nach einem höheren Sinn für unser Leben.
Doch gibt es diesen?, und wenn warum?, warum sollte unser Leben wertvoller sein als das Leben von Tieren, die genau wie wir diese Erde bevölkern?, und manche sogar viel länger als wir, oder manche sogar erfolgreicher als wir?.
Und steckt dahinter ein göttlicher Plan?, und wenn, warum?, und was soll dann dieser „Sinn“ sein?.
Niemand hat darauf bis jetzt eine Antwort gefunden, und ich selbst natürlich genauso wenig.
Glauben kann für manche Menschen eine Antwort sein, und ich persönlich möchte diese Menschen die einen Glauben haben auch nicht schlecht machen, solange sie mich nicht dazu zwingen, damit ich ihren Glauben annehmen müsste, nur weil sie aufgegeben haben um weiter nach Antworten zu suchen.
Ich persönlich höre jedenfalls nie auf neugierig zu bleiben, und darauf zu hoffen das wir Menschen niemals damit aufhören nach weiteren Antworten auf unserere Fragen rund um das Leben oder das Universum das uns umgibt, weiterhin Fragen zu stellen und uns auch in Zukunft nach dem „Warum“ auf die Suche zu machen.
Bis heute gibt es keine entgültige Antwort, und solange es diese nicht gibt, ist es unsere Aufgabe immer weiter zu forschen, zu suchen und zu hoffen das wir uns selbst dabei weiter entwickeln.
Und bis dahin ist der Sinn des Lebens für mich persönlich, dass ich probiere mein Leben so gut wie möglich irgendwie zu leben.
Nicht selbst süchtig zu sein, anderen zu helfen wenn ich es kann, zu lieben, und möglichst positiv zu denken, niemand absichtlich irgendeinen Schaden zuzufügen, und viel mehr als das kann ich letztendlich in meiner kurzen Lebzeit nicht machen.
Das Leben ist ein Kreislauf der irgendwann endet, und genau wie eine Tiermama, kann auch ich meine Kinder nur lieben, und hoffen das ich meinen Kindern das ein oder andere positive für ihr Leben mitgeben konnte, so das sie davon profitieren, wenn ich mal irgendwann wieder zu Sternenstaub werde.
Wie schön, dass es so viele Antworten bereits gibt, ich finde das sehr spannend!
Wenn das so für dich ist, dann ist das so. Ich hingegen möchte noch lernen und hören/ lesen, was andere Menschen so darüber denken. Also hast du für dich keine Antwort oder möchtest du gar keine suchen?!
Man sagt ja, dass sehr viele Menschen drei Dinge umtreibt: Wer bin ich? Woher komme ich? Warum bin ich hier?
Ich verstehe die Antwort aus wissenschaftlicher Sicht durchaus. Das Leben möchte einfach überleben, Fortpflanzung ist alles. Bei praktisch allen Lebewesen auf diesem Planeten dreht sich eigentlich alles nur um dieses Thema. Das Leben hat den Sinn fortzubestehen, so denken manche.
Dass du das gleich so persönlich auf dich beziehst und das als Degradierung deines Intellekts interpretierst, finde ich jetzt schon ein bisschen interessant
Das ist in der Tat so. Menschen, welche gegenteiliges behaupten, sind mir suspekt. Gleich wie die wo denken zu wissen, was nach dem Tod (oder vor der Geburt) passiert.
Deine (erneute) Herstellung einer Verbindung zum Thema Intellekt verstehe ich hier gerade nicht. Dir ist das Thema also zu unterkomplex? Tut mir leid, dass ich so ein einfach gestrickter Mensch bin, welcher an einem Austausch zu diesem Thema tatsächlich interessiert ist.
Ich bekomme den Eindruck, mit dem Thema wurde eine empfindliche Stelle bei dir getroffen?
Ich würde es nicht als beliebig bezeichnen. Es kommen verschiedene Sichtweisen, Erkenntnisse, Überlegungen, Lebenserfahrungen von ganz unterschiedlichen Menschen zutage. Und das ist schön und interessant. Man kann dabei sicher etwas lernen oder neue Erkenntnisse gewinnen
Wenn das Thema für dich aber intellektuell bereits erschöpft ist, scheinst du für dich bereits eine (abschließende?) Antwort gefunden zu haben, und das ist doch auch gut so. Leider hast du sie nicht dargelegt. Aber das ist iO, wenn du das nicht möchtest.
Das ist ja, was ich zu Beginn geschrieben habe, dass manche denken, man muss sich selber einen Sinn geben oder einen entdecken. Auch gut!
Wenn diese Frage für dich besonders interessant ist, mach gerne ein Thema dazu auf, ich würde mitlesen und -kommentieren.
Das wissen wir doch nicht Manche denken so, andere sagen so. Du denkst also, dass wir der statistischen Wahrscheinlichkeit entsprungen sind? Ich sage dazu immer, das Einzige, was ich dazu weiß ist, dass meine Eltern Sex miteinander hatten, deswegen bin ich hier. Alles andere ist Spekulation. Glück? Unglück? Statistik? Wille eines höheren Wesens? Keine Ahnung
Genau, ungefähr so
Ich habe ja im Eingangspost geschrieben, dass ich bei diesem Thema inzwischen vorsichtig bin… wenn man nicht aufpasst, impliziert man eigentlich, dass Menschen für ihr Schicksal irgendwie selbst verantwortlich sind.
Ich weiß, dass du das nicht so gemeint hast! Aber es gibt/ gab sehr viele Menschen, die noch viiiiel größere Scheiße erlebt haben als du und ich denke nicht, dass die das weiter gebracht hat, außer Schmerz, Elend und Tod…
Deswegen mag ich das „Karma aus dem vorherigen Leben“ und „man hat sich sein Leben ausgesucht/zugewiesen bekommen, um was bestimmtes zu lernen“ überhaupt nicht. Wenn man das mal konsequent zu Ende denkt, kommt man auf ganz komische, sehr unangebrachte, schlimme Dinge… nämlich: was würde das für die Menschen bedeuten, welche z.B. im dritten Reich in den KZ umgekommen sind?!
Danke, liebe Fliederieke, das finde ich einen schönen Ansatz! Gefällt mir, nehme ich gerne für mich mit. Du hast Recht, es bedeutet, dass man auch nicht versagen kann
Also auch hier das Prinzip, man muss sich selber einen Sinn suchen bzw. ihn definieren. Ich kann mir vorstellen, dass das vor allem im östlichen Asien ein verbreiteter Ansatz ist. Danke für den Begriff „Ikigai“, den kannte ich so noch nicht!
Ja, die graue Masse in unserem Kopf ist (bei den meisten) leistungsfähiger als bei den anderen Mitkreaturen, welche den Erdball mit uns teilen, weswegen wir auf so gspinnerte Dinge kommen. Mein Pferd ist einfach. Obwohl das natürlich auch nur unsere Interpretation ist. Vielleicht philosophiert sie beim Grasen auf der Koppel mit ihrer besten Freundin auch über so Dinge, wer weiß… und übermorgen reißen sie die Weltherrschaft an sich
Das ist interessant. Du hast Recht, die haben prinzipiell aufgehört nach weiteren Antworten zu suchen. So habe ich das noch nie betrachtet
Das hoffe ich auch! Ich denke, diese wunderbare Eigenschaft ist der Motor der Menschheit, der uns wachsen und weiter bringen wird. Wenn wir das mal nicht mehr machen, dann ist es vorbei.
Ich finde es sinnvoller, den Sinn des eigenen Lebens zu ergründen. Dem nähere ich mich über die Frage, auf was will ich mit Stolz/Zufriedenheit zurück schauen, wenn mein Leben endet.
Ich denke, es gibt verschiedene Perspektiven, aus denen die Frage unterschiedlich beantwortet werden kann.
Der Sinn des Lebens aus der Sicht des Lebens selbst:
Das Leben (die Entstehung von Leben) selbst halte ich für einen großen Zufall. Wobei das Wort Zufall schon wieder eine Relation außerhalb seiner selbst benötigt, um so zu wirken, wie wir es verstehen. Ich meine es jedoch ohne diesen Kontext: Es ist einfach passiert. Shit happened.
Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass da draußen etwas sein könnte, was mich lenkt.
Der Sinn des Lebens aus der Sicht unserer Lebensform:
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir weiteres intelligentes Leben im All entdecken, halte ich indes für sehr klein. Ich glaube, dass Leben ab einer bestimmten Intelligenz sich selbst vernichtet. Lebensformen, die Intelligenz entwickeln, entdecken immer neue Kräfte. Per definitionem entdecken sie die Kräfte früher, als sie die Kontrolle darüber entdecken. Irgendwann sind die entdeckten Kräfte groß genug, um den Planeten, in dem das Leben stattfindet, zu vernichten. Und dann endet die Intelligenz. Das passiert nach einer Schätzung zeitlich bevor die Intelligenz diese Kräfte so einsetzen könnte, dass andere Intelligenzen da draußen entdeckt oder kontaktiert werden können.
Das ist die Sichtweise aus der Sicht des Lebens an sich.
Der Sinn des Lebens aus der Sicht eines Individuums:
Sinn erfordert Wahrnehmung. Ohne Wahrnehmung kann es keinen Sinn geben.
Wir haben vor allem zwei Formen der Wahrnehmung: Gedanken und Gefühle.
Gedanken sind für mich die Formen der Wahrnehmung, die vom Gehirn ausgehen. Gefühle sind die Meldungen des Körpers an das Gehirn.
Unser Gehirn formt Gefühle in Gedanken um. Mit diesen Gedanken kommunizieren wir.
Sinn ist eng verbunden mit einem Streben. Die Frage ist, wonach wir streben. Ob es Sinn macht, etwas bestimmtes anzustreben. Und da sollten wir verstehen, dass das Leben uns als Zufall, der dazu führt, sich selbst zu bewahren, ein Streben nach Veränderung in die Wiege gelegt hat.
Wir unterteilen unsere Welt in zwei Pole: Gut und schlecht. Diese Unterteilung ist subjektiv. Sie ist wichtiger als das, was tatsächlich da draußen ist.
Ich erzähle dazu gerne die Geschichte eines Zaubers.
Stell dir vor, ich kann zaubern. Mit einem Schnipsen meiner Finger kann ich alles, was schlecht ist, beseitigen. Auch wenn ich das nur selten tue, wäre ich bereit das für dieses Experiment heute zu tun.
Bist du bereit?
Soll ich es dir vorführen?
Gut. Ich zeige es dir.
Ich habe geschnipst.
Alles, was schlecht ist, ist verschwunden.
Ach so, ich vergaß: Das war natürlich nicht heute.
Ich habe es vor 1000 Jahren das letzte Mal getan.
Und jetzt schaue ich um: Ist nicht alles, was vor 1000 Jahren schlecht war, verschwunden? Die Kälte in unseren Häusern ist weg: Wir haben Heizungen. Der Gruß aus der Küche ist weg: Wir haben einen Gasherd.
Die Dunkelheit ist weg: Wir haben Licht. Wir haben Strom.
Wir müssen keinen Hunger mehr haben. Wir können unsere Lebensmittel lange lagern.
Kinder sterben nicht mehr zusammen mit ihren Müttern zuhauf bei der Geburt. Heute wissen wir, was gekochtes Wasser bewirken kann. Viele Krankheiten sind ausgerottet. Es gibt Antibiotika.
Wir können durch die gesamte Welt reisen. Wir können fliegen.
All das, was vor 1000 Jahren „schlecht“ war, ist verschwunden.
Aber sind wir dadurch glücklicher geworden?
Nein, das sind wir wohl nicht.
Denn wir unterteilen nach wie vor unsere Gegenwart in zwei Hälften: in die bessere Hälfte und die schlechtere Hälfte.
So ist es auch mit Menschen, die einen sehr sehr schweren Unfall haben und dann im Rollstuhl leben müssen. Binnen weniger Jahre haben sie subjektiv wieder dieselbe Lebensqualität wie zuvor.
Das ist übrigens das, was den Menschen am meisten von Tieren unterscheidet: Das Streben nach mehr. Das Streben nach der besseren Hälfte. Tiere leben das Leben, in das sie geboren werden. Sie verbessern ihre Umwelt nicht systematisch. Das tut nur der Mensch.
Dieses Streben, das dem Menschen angeboren ist, macht ihm das Leben aber nicht besser. Es veränderte es nur. Denn die subjektive Zweiteilung in die bessere und schlechtere Hälfte, nimmt der Mensch mit - selbst dann, wenn er das Leben aller Menschen auf der Welt durch eine magische Erfindung verbessert hätte.
Der Sinn des Lebens kann also nicht in irgendetwas liegen, was da draußen ist. Denn egal, wie sich das draußen verändert, unser subjektives Empfinden bleibt gleich.
Ich glaube, dass wir das Streben nach Veränderung und Verbesserung überbewerten. Vor dem Hintergrund des Gedankens, dass die Entfesselung immer größerer Kräfte nur die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass wir unsere Welt zerstören, bringt uns dieses Streben zwar eine Menge Spaß und führt zu interessanten Erfindungen, aber es ist wahrscheinlich auch das, was unser Ende bewirken wird.
Und ich glaube, das ist eine Gesetzmäßigkeit in diesem Universum.
Ich werde nur nie erfahren, ob das stimmt.
Ich mach mir ja sorgen das dieses intelligente Leben, falls vorhanden, uns entdeckt und ähnlich tickt. Für einen Stiefel ist alles eine Ameise, vor allem wenn es um Ressourcen und Lebensraum geht um sich selbst weiter zu entwickeln.
„Wir sind die Borg. Sie werden assimiliert werden. Deaktivieren Sie Ihre Schutzschilde und ergeben Sie sich. Wir werden ihre biologischen und technologischen Charakteristika den unsrigen hinzufügen. Ihre Kultur wird sich anpassen und uns dienen. Widerstand ist zwecklos!“
Guten morgen
Zunächst dachte ich bei der Überschrift spontan an Monty Python
Der Sinn des Lebens ist natürlich eine Frage, die jeder unterschiedlich beantworten wird und davon abhängt, was man persönlich als wuchtig und wertvoll empfindet. Für manche liegt der Sinn im Streben nach Glück, Geld oder Liebe. Andere finden ihn eher im Job, Lernen/ Wissen, der Religion oder in der Unterstützung anderer oder der Familie, Freunden.
Grundsätzlich würde ich sagen, dass der Sinn des Lebens darin besteht, das eigene Leben so authentisch wie möglich zu gestalten, sich persönlich weiterzuentwickeln und in irgendeiner Form positive Spuren in der Welt zu hinterlassen.
Mit Adhs Sind die Rahmenbedingungen natürlich schwerer all das zu erreichen, glücklich zu werden, die eigenen Wünsche und Ziele zu verfolgen, dennoch ist es aber möglich in unserer Geschwindigkeit, in unserer Art und Weise.
Diese mag vielleicht nicht allgemein gültig sein, aber sie ist es für uns und darin ist vielleicht auch Sinn zu finden.
Auf unsere Art und Weise leisten wir einen grossen Beitrag am Leben, hinterlassen positive Spuren auf dem großen blauen Planeten.
Und gerade weil es schwerer ist für uns, ist es um so beeindruckender!
Hm, da scheine ich ja was getriggert zu haben. Nix für ungut!
Meine (derzeitige) Antwort auf die Frage nach dem Sinn im Leben habe ich ja dargelegt.
Ansonsten kann ich nicht behaupten, dass ich die Frage nach einem übergeordneten Sinn abschließend beantwortet hätte. Ich habe einfach irgendwann nicht weiter drüber nachgedacht. (Unterschätze niemals, wie gut ich auch einfach vergessen kann, über etwas weiter nachzudenken.) Ich habe aber auch keine Sinn-des-Lebens-förmige Lücke in meinem Dasein.
Philosophen (also die professionellen) betonen gerne, wie zentral die „großen“ Fragen für unser Denken sind, vor Allem die nach der Sterblichkeit. Weil der Gedanke, zu nichts zu werden, unterträglich sei. Und jedes Mal, wenn ich das lese, denke ich: Sprich für dich, Philosoph. Ich finde den Gedanken ausgesprochen erträglich. Ebenso den Gedanken, dass es in einem in einer zufälligen Gen-Lotterie gewonnenen Leben nicht unbedingt einen übergeordneten Sinn gibt. Mir ist wichtig, was wir tun. Wie wir miteinander und der Welt umgehen. Wo wir schon mal da sind.
Wenn ich etwas tue was mir Freude bereitet, ich ganz darin aufgehe dann vergesse ich alles um mich herum und auch die Suche nach dem Sinn des Lebens, diese Zustände sind aber immer Zeitlich begrenzt und ich lande dann wieder in einer, ich nenne es mal „Sinnkrise“ bis sich erneut wieder etwas auftut was mich von der Suche befreit.
Somit ist für mich, wenn ich so darüber nachdenke, der Sinn des Lebens in meiner kleinen Welt eigentlich nur die Suche nach etwas was mich das Suchen nach ebenjenem Sinn vergessen lässt.
In einem Universum das 130 millionen Mal so alt ist wie ein sehr sehr alter Mensch? Die Frage was vor dem Urknall war wir wohl nie geklärt, ein Wurmloch, eine Zeitschleife? Welchen Sinn hat in diesem Maßstab die eigene Existenz in der ganz aktuell ein 70 Jahre alter Sack den Nachbarstaat angreift, wozu?
Selbst auf sem kleineren Maßstab des Planeten Erde, es sind nur 10 tausend Jahre seitdem Ackerbau erfunden wurde, jetzt pflügen wird durch’s Weltall aber kaum weiter entfernt als eine Fliege die weg mag aber noch immer am Spinnennetz festklebt.
Jemand hat den T-Rex erwähnt, keines der 30 bisher entdeckten Skelette ist vollständig, 50% wäre eine Sensation, 98% unübertroffen, und das bei einer Spezies die mindestens 7,3 millionen Jahre überlebt hat. In den zeitlichen Zwischenräumen zwischen den T-Rex Skeletten hätte eine hyperintelligente Spezies von Säugetieren locker Platz.
Der Nihilismus ist schon was schönes wenn man sich die Zeiträume des Universums vergegenwärtigt. Wozu sollte man da noch nach dem Sinn fragen? Das hier und jetzt, wenn’s sein muss kann man sich in den Hedonismus fallen lassen. Wem das zu viel ist fühlt sich am sichersten im Schoß des Stoizismus.