Der Sinn des Lebens (jetzt wirds philosophisch)

Warum muss für uns Menschen immer alles einen Sinn haben?
Nur, um all das große was uns umgibt, handhaben zu können? Zu ertragen?
Vielleicht IST alles einfach, und gut. Macht sich die Schnecke Gedanken warum sie lebt? Selbst die orthodoxen Religionen verweisen gerne darauf, das „Gottes Wille unergründlich ist“. Ich finde das permanente ergründen nach einem Sinn eher schädlich. Aber wir können uns ja nicht damit abfinden, dass wir als Spezies und als Person vielleicht völlig Bedeutungslos sind und unser Schicksal einfach nur von vielen Zufällen geschmiedet wird. Dazu geben wir uns zu viel Gewicht.

Intelligenz ist ab einen bestimmten Punkt kontraproduktiv als Überlebensvorteil der Art. Siehe unsere Welt. Und seit der Mensch denken kann, fragt er nach dem Sinn. Dann müssen Götter herhalten, in denen wir unsere Ängste, Zweifel und Fragen auslagern, nur um zu hoffen, Antworten zu bekommen, und sei es nur, um uns nicht so alleine in diesem ewigen Chaos, dass sich Sein nennt, zurecht zu finden.

Ich finde, es gibt keinen Sinn, keinen Göttlichen Plan, es steckt nichts dahinter.
Daher finde ich den Satz „Sorge dich nicht, lebe!“ Passend. Im hier und jetzt das beste draus zu machen, -ja, @trkoll, stimmt.

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Genau mein Gedanke. Ich halte unsere Entstehung auch für einen großen Zufall, ohne großen Plan dahinter.

Das könnte durchaus sein. Vielleicht sind da Außerirdische, welche uns betrachten, wie wir es tun mit Bakterien in einer Petrischale?! Wer weiß…

Du denkst also, dass es nicht die Möglichkeit gibt, dass sich eine Spezies rechtzeitig vor sich selbst rettet und noch das Ruder rumreißen und positiv wachsen kann?! Würde ich schade finden… ich finde es ja jetzt schon schade, dass ich (höchstwahrscheinlich) in diesem irdischen Leben nie erfahren werde, ob da draußen noch jemand anderes ist.

Das zeigt, dass Utopien mit der Menschheit nicht zu machen sind?! Denkst du, dass der Mensch vielleicht zu einem gewissen Grad das Unglück braucht? Ich denke mir da immer, wenn es das Unglück oder Schlechte nicht gibt, gibt es auch nicht das Glück oder das Gute. Wir erkennen Gutes ja nur, weil wir etwas Schlechtes zum Vergleichen haben. Wenn es nur noch Gutes gibt, wäre das das neue Normal und somit schon nicht mehr gut. Dann würde unweigerlich nicht ganz so tolles Gut zu Schlecht werden. Ich denke wirklich, dass wir Menschen da nicht anders können. Wir brauchen diese Einteilung.

Das stimmt. Aber ich finde den Gedanken wiederum deprimierend, dass wir so sehr in diesen Gedanken- und Empfindungskäfig gefangen sind. Schon a bissle primitiv…

Man möge es hoffen!

Im Film Independence Day waren die Außerirdische ja auch so wie wir… alles ausrauben und zerstören. Ja, warum sollten andere intelligente Formen anders ticken als wir?!

Wenn du damit für dich deinen Frieden gefunden hast, dann ist das schön :smiling_face:

Das finde ich einen schönen Ansatz: authentisch sein. Ich glaube, das ist für fast alle Menschen eine der größten Herausforderungen überhaupt. Um authentisch sein zu können, muss man sich selbst ja erst mal richtig kennen. Da hakt es oftmals schon… mich eingeschlossen.

Da gebe ich dir Recht. Die mitschwingende Überheblichkeit mochte ich überhaupt nicht.

Das ist auch interessant, dass es Menschen wie dich gibt, die das Thema so gar nicht berührt bzw. interessiert.

Ich stimme dir zu. Sehr viele Menschen haben mit der eigenen Vergänglichkeit ein Problem. Ich denke, das ist zu einem gewissen Teil normal, das ist die Angst vor dem Unbekannten.
Ich beschäftige mich damit z.B. fast gar nicht mehr. Der Grund ist ganz einfach: Wir wissen nicht, was nach dem Tod kommt (kommt überhaupt etwas?). Und ich bin davon überzeugt, dass ich Null Einfluss darauf habe. Warum also darüber den Kopf zerbrechen? Wenn es irgendwie weiter geht, dann ist das so. Wenn ich komplett aufhöre zu existieren, weil es keine Seele gibt und mein Körper nun mal verrottet ist, dann ist das auch so. Kann ich nix machen :adxs_kp: und der Gedanke stört mich nicht und macht mir auch keine Angst.
Ich war vor ein paar Tagen bei einem „Trauerspaziergang“. Da waren zwei ältere Herren, wo erst die Frau gestorben ist und eine ältere Frau, welche erst ihren Mann verloren hatte. Da hätte ich so etwas natürlich nie gesagt, das hätten die nicht verkraftet… Gerade wenn man einen sehr geliebten Menschen verloren hat (oder auch Tier), ist so ein Gedanke schwer zu ertragen.

So gehe ich auch durchs Arbeitsleben: ich bin ersetzbar, und das ist gut so. :grin:

Beschäftigt dich diese Frage so dermaßen? Weißt du, warum? Woher das kommt?

Ja, wir sind sooooo klein und unbedeutend. Ich denke, damit kommen viele nicht klar. Wir müssen doch mehr als eine Stubenfliege sein. Nein, sind wir nicht :upside_down_face:

Ich denke tatsächlich, das ist ein valider Punkt. Die Frage an der Stelle könnte dann natürlich sein, warum ist das Sein für viele Menschen so schwer zu ertragen?!

Ja, aber warum denkst du, dass das bei den meisten Menschen so eine Urangst weckt? Das scheint ja wirklich tief zu stecken! Woher kommt das? Weil wir bewusste Wesen sind?

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Interessantes Thema! Habe mir aus Faulheit nicht alles durchgelesen was hier schon so geschrieben wurde aber ein paar spannende Denkanstöße :smiley:

Über den Sinn des Lebens habe ich mir als Kind schon Gedanken gemacht. Ich bin erst seit gut 7 Monaten mit ADHS diagnostiziert, dadurch hat sich bei mir im Bezug auf die Sinnfrage aber glaube ich nichts verändert…

Ich war auf jeden Fall vor ein paar Jahren auch ebenfalls noch sehr viel spiritueller unterwegs (würde mich immer noch in Teilen als spiritueller Mensch bezeichnen, aber einfach anders als zuvor). Ich hab mich sehr viel mit ‚‚Dharma‘‘ beschäftigt, sozusagen die Bestimmung, die jeder von uns haben soll und der Sinn des Lebens wäre demnach dieses Dharma herauszufinden und dann danach zu leben.
Ich weiß nicht ob es mit meinen eigenen persönlichen Rückschlägen zutun hat, aber ich sehe das mittlerweile auch etwas nüchterner. Einerseits möchte ich daran glauben und andererseits bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass das Leben einfach sinnlos ist. Das klingt für viele vielleicht sehr negativ, aber das muss es ja nicht sein. Ich glaube, dass die Erkenntnis auch befreiend sein kann. Es kommt eben immer drauf an, was mensch daraus macht.
Wenn ich einen Sinn definieren müsste, dann wäre es für mich Verbundenheit. Verbundenheit mit anderen Menschen, Tieren, der Natur und auch mit mir selbst. Das ist für mich das erfüllendste und schönste Gefühl überhaupt. Und wann immer ich diese Verbundenheit verliere (z.B. während depressiven Phasen), dann verliere ich auch den Sinn und die Freude am Leben.
In unserer Gesellschaft lernen wir ja sehr früh, dass es immer irgendwie um Leistung geht, somit suchen viele auch den Sinn im leistungsorientierten Kontext. Ich bin gerade an einem Punkt, an dem ich keine Lust und keine Kraft mehr habe, nach der einzig wahren Berufung zu suchen (wenn es die überhaupt gibt). Ich möchte beruflich etwas tun, das einigermaßen mit meinen Werten übereinstimmt und was mir wenigstens ein bisschen Freude bereitet. Meinen Lebenssinn muss ich darin aber nicht finden. Vielleicht ändert sich da meine Ansicht auch nochmal, aber aktuell finde ich den Gedanken entlastend.

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Naja ich bin ja recht Egozentriert ich kleiner Schlingel und da tut sich tagtäglich die Frage auf, was „mein Sinn im Leben“ ist. Somit stellt sich mir diese Frage ziemlich oft.

Da ich aber in besagten Momenten das Alltagsbewusstsein überschreite, in der Tätigkeit welche auch immer das sein mag, quasi in eine Art transzendenten Zustand verfalle abseits von Zeit und Raum, könnte man Argumentieren das es sich um eine Dimension eines metaphysischen Zustands handelt.

Es geht also weniger um den universellen Lebenssinn, sondern darum, dass der eigentliche Sinn in meinem Leben das erleben solcher Momente ist.

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Früher viel, schon viele Jahre nicht mehr und mittlerweile ist Sinnlosigkeit in Bezug auf Existenz sogar eine Haltung für mich geworden, an der ich versuche mich zu orientieren.
Daher:

Es hat keine Sinnsuche erneut angestoßen und mir nochmal deutlicher gemacht, dass ich davon auch nichts hätte.

Es wurden so viel schön Gedanken hier geteilt und ich bin ganz glücklich über diesen Thread.
Diese Aussagen würde ich alle unterschreiben:

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Ich habe ein berühmtes Zitat von Jean Paul Sartre rausgesucht:

La vie n’a pas de sens, a priori. Avant que vous ne viviez, la vie, elle, n’est rien, mais c’est à vous de lui donner un sens, et la valeur n’est pas autre chose que ce sens que vous choisissez.

Das Leben hat a priori keinen Sinn. Ehe Sie leben, ist das Leben nichts; es liegt an Ihnen, ihm einen Sinn zu verleihen und der Wert ist nichts anderes als der Sinn, den Sie wählen.

aus „L’existentialisme est un humanisme“ (1946)

:slightly_smiling_face: :yellow_heart:

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Danke für deine Rückmeldung, ich finde die Antworten auch sehr spannend und konnte für mich schon einiges zum Nachdenke mitnehmen.

Interessant finde ich tatsächlich, dass viele keinen Sinn des Lebens vermuten, aber versuchen, einen Sinn im Leben zu finden.
Also die meisten kommen mit einem einfachen Sein nicht zurecht, sondern wollen es mit etwas, für sie, sinnstiftendem füllen.

Sind wir das nicht alle :wink: Wer von sich gegenteiliges behauptet, der lügt :sweat_smile:

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Ich sehe in meinem Leben auch keinen höheren Sinn…

auch wenn ich denke, dass ein Glaube an etwas (nicht zwingend Religion oder Spiritualität) etwas schönes ist, dass dann auch oft einen Sinn beinhaltet…
Also ich denke es ist wichtig nicht die Hoffnung und den Glauben zu verlieren,
aber der Sinn kann immer variieren :wink: mit 16 war mein Sinn „das Leben endgültig zu verstehen“, mit 20 „Spaß und Rausch“ - eigentlich war der Sinn immer im Wandel und auch nie übergreifend im Sinne von „höherer Sinn“ mittlerweile ist er wohl eher zu „Auf Körper und Geist aufpassen :sweat_smile:“ mutiert…

Andererseits wenn die Existenz komplett sinnlos wäre, könnte man sich ja gleich die Radieschen von unten anschaun ohne was zu verpassen :man_shrugging: :see_no_evil:

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Ein sehr interessantes Thema und eines worüber ich mir ein Leben lang Gedanken mache…Wenn ich Adhs bedingte „Grübelschleifen“ habe dann gehts darum.
Aktuell geht es aber mehr in die Richtung einfach alles loszulassen.
Bei allem Überlegen habe ich selbst kleinste Dinge, die das Leben ausmachen nicht verstanden. Aber Eines kann ich für mich mit Sicherheit ausschließen. Den Zufall.
Denn wie kann zum Beispiel eine fleischfressende Pflanze auf die Idee kommen, Fleisch fressen zu wollen.
Woher kommt dieser Wille? Wie hat sie es geschafft dann die nötigen Vorrichtungen, die durchaus sehr komplex sind, auszuprägen?
Und wie kam die Pflanze dazu , die nötigen Duftstoffe, auf die die Fliegen stehen, zu produzieren?
Hat sie sich einfach mal gedacht:“Hmm ich hätte mal richtig Bock auf Fleisch!“ Und dann ist dieser Wunsch über Jahrtausende immer weitergewachsen, bis sich die Pflanze zu dem entwickelt hat, was sie heute ist?
Da kann mir eine Wissenschaft erzählen was sie will. Was bitte soll das für ein Zufall sein, das so etwas komplexes entsteht.
Und das ist nur ein mini Beispiel von unendlich vielen und noch viel komplexeren.
Irgend Etwas scheint sich hinter Allem wohl schon was zu denken. Anders kann ich mir das nicht erklären. Wer da was denkt und wofür das Alles gut ist, hab ich glaub ich aufgegeben verstehen zu wollen.
Es ist mehr ein ganz tiefes Gefühl, was mich sehr oft überrascht und erfreut.
Dieses Gefühl ist es was mich antreibt und mich durchs Leben begleitet. Und genau dieses Gefühl hatte ich schon als Kind und habe es heute noch.

p.s. …verzeiht mir grammatikalische Fehltritte, dieses Handy getippe nervt extrem…

Grüße!

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Über Millionen von Jahren passieren die seltsamsten Zufälle die sich durchsetzen und spezialisieren durch natürliche Selektion, ergibt für mich durchaus Sinn. Kleinste Mutationen in der Blattstruktur, klebrigeres Harz… Die Natur hat einen ziemlich großen Würfel mit X Seiten. Zeit ist der wichtigste Faktor.

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Aber es ist ja nicht nur ein „Zufall“…es gibt unendlich viele „Zufälle“, die immer sinnvoll sind und so übertrieben komplex…das geht vom Kleinsten ins Größte…allein schon ein lebender Organismus. So hochkomplex. Alles nur zufällig und mit Hilfe von Zeit?
Irgendwie passt da was nicht zusammen.
Aber weil ich so gerne über so etwas siniere, werde ich mich mit deiner Theorie nochmal beschäftigen!

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Ich weiß noch 8te Klasse Religion bei so einem richtig strengen alten autoritären Lehrer. Wir sollten Persönlichkeiten nennen die sich den Sinn des Leben erfüllt haben. Alle benannten nur so positiv bekannte Menschen oder welche die ein besonderes Talent ausgelebt haben.

Ich habe bei diesem Lehrer natürlich nichts anderes im „Sinn“ als mich brav zu melden um dann die Frage zu Stellen: „Hat Adolf Hitler nicht auch für sich den Sinn seines Lebens erfüllt , auch wenn es was schlimmes war?“ :face_with_monocle::thinking:

ihr könnt euch nicht vorstellen wie der Lehrer abging :face_with_symbols_over_mouth::face_with_symbols_over_mouth::face_with_symbols_over_mouth:.
Und ich blieb auch noch bei meiner Meinung, weil ich ich mich aus der Metaebene im Recht befand und mein Lehrer nicht raffte , dass ich nicht Hitlers Taten beschönige , sonder das sich auch Menschen mit schlimmen Dingen ihren Sinn des Lebens erfüllen und man eigentlich nicht pauschal vorgeben kann das es nur positiv sein kann.

Oh shit und je mehr er sich aufregt um so mehr hatte ich auch noch Spaß an meiner Meinung während die Hälfte der Klasse sich übertreiben gesagt vor Angst in die Hose machte :face_with_hand_over_mouth::sweat_smile:

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Oja!! Das kenn ich zu gut!! Einer meiner Haupteigenschaften ist es, immer eine Gegenseite zu liefern oder von der Metaebene aus betrachtet Dinge zu vergleichen. Da kommen nur wenige drauf klar!! „Du kannst doch nicht Äpfel mit Birnen…bliblablub…aber dazu muss ich mal ein eigenes Thema aufmachen!

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warum Gott einen Genozid an der Menschheit verübt hat und wo da der Sinn dahinter war.

Hätte vermutlich besser in den Religionsunterricht gepasst und wäre auch Provokativ gewesen. Gott ist ja in Gewisser weise eine Persönlichkeit und sogar Fleischgeworden. Ich Blick da aber nicht ganz durch bei dieser Dreifaltigkeitsgeschichte.

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Mein Wahlspruch:
Jeder nur ein Kreuz…

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Bin grade sozusagen zwischen Tür und Angel, daher ein recht kurzes Kommentar: meiner 60-jährigen Lebenserfahrung nach hat das Leben an sich keinen Sinn! Allerdings kann jeder von uns SEINEM Leben einen Sinn geben, damit es nicht Sinn-los bleibt!In diesem SINNE​:hugs::+1::face_with_hand_over_mouth::tipping_hand_woman:

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@Claprolife, wie sagte mir mit Mitte 40 eine junge Studierende: „Sinn kann sich nur ergeben, machen kann ich ihn nicht.“
Auch nach knapp zehn Jahren scheint mir diese Erkenntnis(?) nicht falsch zu sein.

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Nein, nein, nein, der korrekte Spruch geht so: Der Sinn ist wie die Franzosen. Der macht nix, der ergibt sich nur! :relieved:

…der hätte glaub in den „Flachwitze, Sparwitze, gute Witze“ Thread gehört… :face_with_peeking_eye:

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@Apfelblüte :Nee, eher nicht.
Aber wieder was gelernt.

Die Art und Weise, wie ICH lebe, ergibt einen Sinn oder keinen Sinn! Der Sinn an sich, von sich heraus also, kann sich NICHT selbstständig ergeben. Wenn Sinn sich ergeben würde,einfach so, bräuchte man ja gar kein Leben mehr……?!:thinking::face_with_raised_eyebrow::thinking: