Hallo Flo!
Beide Medikamente sind rezeptpflichtig, ja… Vielleicht hast du einen netten Arzt, der ein bisschen großzügiger bei der off-label-Verordnung ist? Pregabalin, das auch analgetisch wirkt, hat u.a. eine Zulassung für generalisierte Angststörungen und wird bei Schlafstörungen nur off-label verschrieben (und dann nicht erstattet). Allerdings ist das Medikament sehr günstig als Generikum zu haben und die Dosierung (zumindest meine) ist so gering, dass so eine 100er-Packung für 30 Euro auch 3 Monate hält.
Eine Eindosierung ist, da 150 mg ohnehin die Initialdosis darstellt, nicht erforderlich. Aber vielleicht brauchst du auch etwas mehr. Es gibt jedenfalls keinen over-hang-Effekt am nächsten Morgen. Im Gegenteil, nach einigen Tagen regelmäßiger Einnahme bin ich so erfrischt und munter aufgewacht wie noch nie und für diesen Effekt, der seither nicht abgeflacht ist, war auch keine Aufdosierung nötig.
Das Circadin wiederum (als Ergänzung zu Prega) hat zwar eine Zulassung für Schlafstörungen, die Kassen erstatten das Präparat jedoch (irrsinniger Weise) erst ab 55 Jahren oder unter 18 Jahren. Wenn dein Arzt dir dieses Medikament nicht verschreiben will, wäre als Alternative an Agomelatin (1 x 25 mg am Abend) zu denken, welches als (synthetisches) Analogon zum (körpereigenen) Melatonin wirkt. Dieses hat eine Zulassung für (unipolare) Depressionen, ist aber mit Neben- und Wechselwirkungen verbunden.
Ich bin jetzt 36 Jahre alt und habe so gut wie jedes Medikament (aber auch andere Techniken) ausprobiert in den vergangen 20 Jahren. Man muss ein wenig experimentierfreudig sein, um für sich die passende „Neuro-Alchemie“ zu finden. Da ich mir meine Medikamente nicht verschreiben lassen muss, sondern mir alles einfach mit Arztausweis in der Apotheke selbst besorgen kann (bzw. im Fall von Elvanse / MPH / Attentin selbst auf BtM-Rezept verschreibe), hatte ich die Möglichkeit, alles Erdenkliche auf dem Markt ausprobieren zu können und hoffe, dass meine Erfahrungen für andere nützlich sind.
Zusätzlich zu den Medis muss man aber auch diszipliniert genug sein, um einen entsprechenden Ernährungsplan zu befolgen. Denn ohne einen funktionierenden Stoffwechsel und ohne Zufuhr der nötigen „Rohsubstanzen“, die z.B. für die Synthese wichtiger Neurotransmitter und Hormone vonnöten sind, ist deinem Sympathikus und Parasympathikus auch mit der besten medikamentösen Ergänzung auf Dauer nicht geholfen. Und auch in Sachen Ernährung habe ich schon alles durchprobiert, um am Ende die für mich „richtige“ zu finden.
Im Übrigen nehme ich zusätzlich am Nachmittag hochdosiertes Vitamin C ein (2 x 1000 mg), da Vitamin C ein Histamin-Abbauer und natürlicher Mastzellstabilisator ist. Elvanse setzt Histamin frei und Histamin ist ein Weckamin. Wenn du zu viel am Abend davon in deinem Körper hast, stört das auch den Schlaf, insbesondere wenn du dich zusätzlich sehr histaminreich ernährst. Koffein hindert übrigens den Abbau von Histamin…
LG