Hallo @susanna ich persönlich bin „old School“, gehe länger je mehr auf die 60 zu.
Ich selbst hatte das grosse Glück das ich an eine Frau geraten bin die sehr viel Erfahrung mit ADHS hat, und zu meiner Zeit als ich meine Diagnose von ihr bekam ihre ADHS Testung auch noch vollkommen ohne Computer Bogen mit mir gemacht hatte.
Wie sie das heute inzwischen macht weiss ich selbstverständlich nicht, da ich seit Corona leider keine Termine mehr bei ihr hatte.
Andererseits ist es bei mir heute so das ich keine Therapie mehr benötige, was eine erneute Medikation anginge sieht das eventuell anders aus.
Aber dafür bräuchte ich derzeit dann die Hilfe einer Psychiaterin, was meine ADHS Spezialistin aber leider nicht ist, sondern eine Psychologin, und mir deshalb leider keine Medikamente verschreiben darf, und das obwohl sie sich wirklich gut mit ADHS Medikamenten auskennt, aber so ist es halt.
Wie auch immer, jedenfalls hatte ich mit meiner Psychologin, die wie gesagt auf ADHS spezialisiert ist, vor allem zuerst mal gründliche und ausführliche Gespräche über mein gesamtes vergangenes Leben.
Und erst nachdem sie mich gründlich kennengelernt hatte, übrigens nach ziemlich vielen Gesprächsterminen, machten wir dann zusammen eine ADHS Testung in verschiedenen Formen.
Erstens waren da schriftliche Fragebogen bei denen ich ankreuzen musste was auf mich am besten zutrifft, halt so auf die bekannten Symptome von ADHS bezogen.
Zweitens musste ich mir Tonbänder anhören und dann wiedergegeben an was ich mich aus dem Text noch erinnern konnte.
Ausserdem musste ich Zahlenreihen fortsetzen, geometrische Formen erkennen und fortsetzen, oder mein räumliches Vorstellungsvermögen beweisen, (was da alles in den Einzelheiten dabei war weiss ich heute aber leider nicht mehr genau), aber im Prinzip ging es vermutlich bei diesen Aufgaben unter anderem darum um meinen IQ zu ermitteln.
Ausserdem wurden meine sprachlichen Fähigkeiten getestet, wie ich Sachen verstehe oder wiedergebe.
Im grossen und ganzen ist es das an was ich mich im Moment erinnere was dort vorkam.
Jedenfalls war meine Diagnose also alles in allem ehr aufwendig und mit vielen Kontakten durch persönliche Gespräche mit meiner Psychologin verbunden, was meiner persönlichen Meinung nach auch absolut richtig und wichtig war um eine gesicherte Diagnose zu bekommen.
Ich persönlich halte deshalb ehrlich gesagt nicht viel davon wenn man bei einer Analyse der Psyche nur auf Computer vertraut, denn auch Computer machen Fehler und sind nicht perfekt, vor allem dann nicht wenn es um so empfindliche Dinge wie das menschliche Seelenleben geht.
P.s. ist es halt fast wie Lotte spielen wenn man zu einem Psychiater:in oder Psychologen:in geht, heisst wenn man Glück hat kommt man an jemand wo sich auf ADHS spezialisiert hat und sich deshalb mit der Thematik wirklich gut auskennt, oder man hat Pech und es läuft total anders.
Deshalb muss man bei seiner Suche eigentlich von vorne herein darauf achten an wen man sich da eigentlich genau wendet, und eine offene Kommunikation ist da auf jeden Fall von Anfang an extrem wichtig. 🩷🍀
Und dann gibt es natürlich auch noch Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern, ich bin z.B. Schweizerin und weiss deshalb nicht wie das alles in Deutschland gehandhabt wird.