@Streifenliebe das ist toll das Du bereit dazu bist Dich auf die Spurensuche über Adhs innerhalb Deiner Familie zu begeben, denn wie gesagt, irgendwo her muss das Adhs des eigenen Kindes ja kommen. 
In meiner eigenen Herkunftsfamilie liegen da z.B. ganz eindeutig sogar ziemlich viele Indizien dafür vor, nur leider weigern sich meine Herkunftsfamilien Angehörigen alle samt davor erkennen zu wollen das sie selbst wahrscheinlich betroffen sind.
Deshalb bin ich innerhalb meiner höchst dysfunktionalen Herkunftsfamilie die einzige die mit ADHS diagnostiziert wurde.
Und das übrigens auch erst als ich fast 50 Jahe alt war, und erst als ich mir wegen schweren Depressionen in diesem Alter zum ersten mal selbst psychologische Hilfe suchen musste.
Und dabei kam dann heraus, dass hinter meinen Depressionen und Burnout, eben ein jahrzehntelanges undiagnostiziertes ADHS zugrunde liegt.
Denn als meine damalige Psychiaterin nur schon in unserer ersten Sitzung hörte aus was für einer Familie von Chaoten ich stamme, dazu meine Probleme im beruflichen Umfeld, dass ich es z.B. niemals geschafft habe auch nur eine einzige Ausbildung durchzuziehen.
Ausserdem immer wieder grosse Probleme in meinen Paarbeziehungen hatte, und dort als ich mir Hilfe suchte bereits vor meiner Scheidung stand.
Ausserdem bereits so ausgepowert und ausgemergelt war, dass ich des öfteren Trost in der Flasche suchte, weil meine Kräfte am Ende waren, und ich z.B. auch immer mehr zum Messi wurde, da wurde meiner Psychiaterin sofort klar, dass hinter all meinen Problemen ein unbehandeltes ADHS stehen müsste.
Und ja, so nahm dann alles seinen Lauf, sie überwies mich an eine ADHS Spezialistin, und die kam dann zum Ergebnis das ich nach sorgfältiger Testung alle Kriterien nach ICD für ADHS erfüllen würde.
Eins meiner Kinder erhielt dann nach mir ebenfalls eine ADHS Diagnose, übrigens kombiniert mit ASS.
Das andere Kind lehnte eine Abklärung ab, und ich wollte es zu nichts zwingen, bin mir aber eigentlich ziemlich sicher, dass auch mein anderes Kind von Adhs betroffen sein könnte, da es mir in vielen Dingen halt ziemlich ähnlich ist.
Da es aber keinen Leidensdruck verspürt wollte es wie gesagt keine Abklärung machen lassen.
Ich habe ihm dann einfach gesagt das ich eine lange Zeit auch relativ okay durchs Leben gekommen bin, aber das ich am Ende halt dann doch zusammen gebrochen bin, weil ein Mensch halt nicht ewig Kraft hat und irgendwann ausgepowert ist.
Aber jedenfalls weiss mein Kind jetzt, dass ADHS in unserer Familie vorliegt, und das es sich hoffentlich dann wenn es vielleicht doch mal irgendwann einen Leidensdruck verspürt, sich besser Hilfe suchen sollte, und dann auch erwähnt das ADHS in seiner Familie diagnostiziert worden ist.
Dir und Deinem Sohn wünsche ich von ganzem Herzen viel Kraft Glück und alles Gute. 

