Die Löffeltheorie

Ich hatte mal überlegt, eine art Brettspiel aus dieser Löffeltheorie zu machen (ich habe schon als Kind leidenschaftlich gerne Brettspiele erfunden).

Also ein Spiel für unterschiedlichste psychische Krankheitsbilder, bei denen man unterschiedlich viele Löffel hat (oder wie auch immer anders dargestellt als Energieeinheit) und es dann verschiedene tägliche Aufgaben gibt, die unterschiedlich viele Löffel benötigen. Und wenn man etwas nicht erledigt, hat es gewisse folgen und wird ggf. am folgetag anstrengender und mehr löffel kosten. So dass man „spielerisch“ sieht, wie schnell Teufelskreise oder Abwärtsspiralen entstehen, weil man zu viele Dinge aufschieben muss, die dann wiederum immer „teurer“ werden.

Leider lässt sich der Energiehaushalt eines Menschen nicht so leicht Messen oder Quantisieren, sondern ist ziemlich subjektiv.

Ich hoffe das ist okay…
:face_with_peeking_eye:

Habe dieses Thema vor ein paar Tagen entdeckt und es geistert seitdem in meinem Kopf herum.
Ich bin fasziniert.

Ich habe ein eigenes Szenario, das etwas anders funktioniert, ich starte mit einem Rucksack voller Steine und lasse die nach und nach am Wegesrand liegen und mein Ballast wird kleiner. Also ich habe mir das nicht speziell ausgedacht, ich habe das schon sehr lange in meinem Kopf, vielleicht sogar schon als Kind. Das Problem dabei ist, dass ich nie weiß, wieviele Steine ich mitgenommen habe und es oft Tage gibt, wo ich viel Ballast abwerfe, aber der Rucksack wird nicht leichter, oder mir packt jemand noch was rein.

Was mich interessiert, hat jemand von euch diese täglichen Löffel im Kopf, hat euch das dauerhaft dazu gebracht, über die tägliche Reserve nachzudenken, das Pensum schon vorher einzuschätzen?

Ich würde das gern versuchen, bin jetzt nur in meinen eigenen Bildern so gefangen, dass da die Löffel nicht hinein passen wollen.

Danke dir fürs wieder ausgraben, den Thread hatte ich komplett vergessen gehabt…

ich weiß nicht so recht, das hört sich für mich wie das Gegenteil von dem an, was ich meinte…? Der Ballast wird kleiner - okay, das sind die erledigten Aufgaben. Aber was ist mit den Kraftreserven? Die werden ja dann theoretisch auch kleiner eigentlich.
Bei deiner Beschreibung würde man sich doch - je leichter der Rucksack wird - besser fühlen. Oder sehe ich das falsch?
Bin mir gerade nicht sicher, ob ich meinen Gedankengängen trauen darf…

Jein. Also ich hab nicht direkt die täglichen Löffel im Kopf, aber ich habe mit der Zeit heraus gefunden, dass ich neben der Arbeit nicht mehr als 2 oder maximal 3 wichtige Termine pro Woche unterbringe, denn das bringt mich stark an meine Grenzen.
Oder aber wenn ich weiß, dass ich zum Beispiel morgen auf die unreine Seite muss, versuche ich, heute nicht ganz so viele schwere Dinge zu heben, weil mein Bauch sonst protestieren würde… meinst du sowas?

ich denke, das ist es auch…

so in etwa - auch wenn ich mich überwunden habe, raus zu gehen, einzukaufen oder zu telefonieren

Ja, genau, die fehlen in dieser Geschichte. Ich habe darüber auch noch nie so nachgedacht.

Es geht wohl mehr um die Steine, die am Wegesrand liegen… die „sehe“ ich, den Rucksack sehe ich nicht, ich sehe auch nicht den Weg vor mir, ich „blicke“ quasi hinter mich…

Aber ich bin mir da auch nicht sicher, ob ich meinen Gedankengängen trauen darf…

Die Löffel sind ja etwas, was nach vorne gerichtet ist, ich würde das gerne irgendwie anwenden. Bekomme das nur nicht mit der Rucksack-Steine-Sache kombiniert.

Muss man das denn zwingend kombinieren? Ich meine, man kann es ja kombinieren und getrennt voneinander behandeln?
Also vielleicht:
„ich blicke auf die Steine zurück und sehe, was ich schon geschafft habe“ in Verbindung mit „dass ich dies oder jenes geschafft habe, hat mich so und so viele Löffel gekostet, jetzt habe ich noch so und so viele Löffel übrig für…“

Wenn wir bei der Löffeltheorie bleiben, gibt es für mich auch Dinge, die mir Löffel zurückgeben. Zum Beispiel wenn ich eine Aufgabe geschafft habe (sei es was banales wie den Müll raus tragen oder Geschirr abwaschen) und mein Freund sagt „danke schön“ oder noch effektiver: ich habe auf Arbeit etwas geschafft (das war zumindest in der Vergangenheit etwas das mit Löffel zurück gegeben hat, mittlerweile ist es nur noch ein Löffelräuber, egal was ist) und eine Vorgesetzte sagt „das hast du gut gemacht“.

Ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will?

nein, natürlich nicht… Ich versuche einfach gerade, mein alt hergebrachtes umzuwandeln.
Da komme ich inzwischen auch drauf, dass es eigentlich zwei verschiedene Geschichten sind…
Das eine ist das Wahrnehmen des Erreichten, aber was nützt es, wenn ich heute auf Dutzende Wacker zurückblicke und morgen vor Erschöpfung den Tag verschlafe…
Also ist die Einschätzung, was heute geht, mal mindestens genauso wichtig…

Ich hoffe es ist in Ordnung dass ich das Thema wieder ausgrabe. Die Löffeltheorie kenne ich schon etwas einige Zeit und finde sie toll, auch ich kann aber nicht definieren wie viele Löffel ich am Tag habe, oder was wie viel kostet. Ich merke nur wenn ich zu viele verbraucht habe, und sich das auf den Tag oder die Tage danach auswirkt, wenn ich mal einen guten Löffeltag habe oder durch Schmerzen oder PMS zum Beispiel grundsätzlich weniger zur Verfügung stehen.

Was ich mich jetzt schon seit längerem frage, ist wie sich diese Theorie mit dem Ernst des Lebens irgendwie vereinbaren lässt.
Wie soll man alles schaffen können? Und besonders, wie kann das funktionieren wenn man nicht alleine lebt? Unterschiedliche Löffel die im Durchschnitt jeder Person zur Verfügung stehen ist ja schon an sich irgendwie schwierig. Dann kommen noch Dinge wie unterschiedliche Arbeitszeit, Tagesrhythmen, Freizeitgestaltung, und die Wichtigkeit die man bestimmten Dingen oder Aufgaben zuordnet hinzu.

Kann es bei so vielen Faktoren, wenn sie alle gegensätzlich sind, überhaupt möglich sein eine zufriedenstellende Lösung für beide zu finden? Wenn man dann auch noch „du kannst niemand anderes verändern, nur dich selbst“ berücksichtigt?Wie viel Veränderung muss bei einem selbst passieren, damit man genug macht und ab wann ist dann der Punkt erreicht an dem man sich für den anderen verbiegt?

Wie viel Zeit für Schönes sollte man haben und wann ist es zu viel (wenn jemand anderes darunter leidet weil der Rest an ihm hängen bleibt, und dann nur selten die Zeit oder Kraft für Schönes bleibt)? Wie viel darf man von anderen Menschen „verlangen“ und wie viel benötigt man im Gegenzug von anderen? Wann lohnt sich ein Zusammenleben und wie darf das im Verhältnis stehen?

Fragen über Fragen… Irgendwie off topic, irgendwie hängt es aber doch alles miteinander zusammen. Wie seht ihr das?

Daydreamer, falls dir das zu off topic geworden ist gib bitte kurz Bescheid dann lösche ich es, da wäre ich nicht böse.

Jetzt muss ich das Thema mal loslassen, es ist schon wieder viel zu spät und ich verzettele mich sonst nur immer weiter.

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