Die richtige Eindosierung

Ich habe mir über die Tage Gedanken gemacht wie ich am besten wieder „eindosiert“ werden könnte und bin die früheren BTM Rezepte durchgegangen und habe mir meinen Tagesablauf visuell auf einem Papier abgebildet - wann benötige ich „Hilfe“ und wann kann ich mit „Kirmes im Kopf“ leben.

Vielleicht könnt Ihr dabei auch helfen - da ich sicher bin, jeder hat ein eigenes Level bei der Einstellung und um die eigene Verantwortung auch weiss.

Ich würde gerne meinen Alltag im Beruf abdecken - also 45 Stunden (inkl. Pause) auf 5 Tage verteilt.
Wie damals könnte ich mir eine Kombination aus retardiert und unretardiert vorstellen. Aber ich erkenne auch, dass es sinnvoller ist, es durchgehend die Woche zu nehmen (also auch am Wochenende).

Gibt es hierzu von Eurer Seite eine Idee?
Ich habe damals Medikinet Adult 10mg gehabt - aber das war unretardiert und ich habe davon „spucken“ müssen. Auch hatte ich es mehrfach über den Tag genommen - war also nicht logisch eingesetzt.

Kind 1 nimmt Elvanse, Kind 2 nimmt Medikinet retard.

@Tahoma Grüß Dich!

Meine Erfahrung mit Medikinet adult retard war, das ich es mehrmals am Tag in niedrigen Dosen nehmen musst, um ausreichend lange versorgt zu sein, zum Schluss viermal am Tag. Eine Kapsel hielt bei mir ca. 3-4 Stunden, was auch keine Einbildung war. Setzte die Wirkung aus, wurde ich schlagartig müde, also nicht nur etwas, sondern mit dem unweigerlichen Verlangen nach einem Bett oder ähnlichem. Wenn ich höhere Dosen nahm, hielten die zwar etwas länger, aber ich war überdosiert in Richtung extreme Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und schweren Stimmungseinbrüchen. Da ich das Medikinet nach einem halben Jahr nicht mehr so gut vertragen habe, bin ich zu Elvanse gewechselt.
Das Elvanse, egal ob in 20 oder 30mg hält bei mir den ganzen Tag, komme ich Nachmittags oder Abends in ein kleines Müdigkeitsloch, kein Vergleich zum Medikinet, trinke ich einen Kaffee und der Kreislauf fährt wieder hoch.
Ich habe aktuell eine 40 Stundenwoche im Früh- und Spätschichtdienst, nächstes Jahr können es auch wieder mehr werden.
Mit dem Medikinet war das immer sportlich, mindestens zwei, eher drei Einnahmen waren auf der Arbeit und immer was dazu essen nicht einfach. Auch die schnellen Abstürze aus der Wirkzeit machten mir zu schaffen, auch wenn ich es zum Schluss gut im Griff hatte.
Das Ausklingen des Medikinet habe ich immer mit einem Lichtschalter verglichen, „klack“ aus. Beim Elvanse ist es eher wie ein Dimmer, ich spüre deutlich wie es langsam immer weniger wird.
Ich nehme das Elvanse auch am Wochenende, dass habe ich beim Medikinet auch so gemacht, denn mir setzen am meisten mein Hang zur Depression und meine Impulsivität zu und das ist eben auch am Wochenende vorhanden, die ADHS macht keine Pause.
Das Medikinet retard habe ich zum Schluß folgendermaßen genommen und damit bin ich am besten klargekommen:
5mg-4h-5mg-3h-5mg-3h-5mg (die h-Angaben sind die Zeitabstände der Einnahmen)
Ich hänge mal Grafiken zum Vergleich an, auch wenn die angegebenen Wirkzeiten für mich ein Witz sind, wie gesagt Erfahrung habe ich bei MPH nur mit Medikinet adult retard.

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Hi,
Das klingt mir sehr ähnlich - ich glaube sogar, dass man das Medikinet brechen konnte auf 5mg.

Das Elvanse wirkt ja tatsächlich anders und freue mich auf eine positive Erfahrung damit.
Morgen bin ich beim Hausarzt und frage ihn einmal danach, ob 20mg zum Austesten möglich wären.

Die Retard-Medikamente des MPH sind Kapseln mit zwei Sorten (retardiert und unretardiert) zig kleinen Kügelchen darin, ein Aufteilen schwierig bis unmöglich. Die Elvanse-Kapsel beinhaltet ein Pulver.
Nur die unretardierten Medis sind in Tablettenform und somit teilbar.
Einige teilen das Elvanse, indem es in Wasser aufgelöst wird und dann geteilt wird. Ich vertrage, die Wasserauflösung nicht, da es bei mir zu Magenverstimmungen führt, das haben scheinbar auch noch andere, es gibt aber scheinbar auch einige, die das gut vertragen. Eine weitere Möglichkeit, ist das Aufteilen in andere Kapseln, Leerkapseln sind für einen geringen Betrag erhältlich, die genaue Dosierung ohne Feinwaage aber unmöglich.

Bei mir wirkt es tatsächlich antidepressiv, was mit dem Medikinet bei mir nicht der Fall war. Dafür steigert das Medikinet mehr die Konzentration und Fokussierung…ich denke, es ist sehr individuell, was man gerade braucht, beide Medikamente haben eben für sich Vor- und Nachteile und das bei jedem auch noch anders.
Da funktioniert nur das geduldige ausprobieren.

Mein Hausarzt verschreibt mir keine Betäubungsmittel, ich muss deswegen zum psychatrischen Facharzt. Ich war der Meinung, dass das seit ungefähr 2018 generell so ist, habe aber im Internet mittlerweile auch anderes gelesen. Da steht, das der Hausarzt die ADHS-Medikamente verschreiben kann, wenn der Patient 1-2x im Jahr beim Facharzt vorstellig wird. Was genau da jetzt Sache ist, weiß ich nicht!
Sollte es Probleme mit der Kostenübernahme geben, da bei Erwachsenen die adulte Verordnung ja erst bei 30mg losgeht, da habe ich letztens was dazu geschrieben. Da kannst Du hier mal schauen, wenn du magst:

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@Tahoma
Obwohl ich Frühstücker bin und auch mit Medikinet klar kommen würde war die Wahl von meinem Doc „Ritalin adult“ für mich.
Mit einer 20er Morgens & einer 20er Mittags bin ich bis 16:30 voll funktionsfähig bis ich in eine leichte Verpeiltheit abdrifte. Für wichtige Momente am Nachmittag/Abend habe ich noch unretardiertes 10mg MPH.
Damit fahre ich echt super.
Und wenn es mir zuviel wird, setze ich einen Nachmittag die Einnahme aus und genieße den bunten Zirkus im Kopf, erfreue mich an der Sonne, den Blättern, spinne kryptisches Zeug zurecht und bin wieder der der ich vor der Diagnose war.

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