Diskussion zum Beitrag "Experimentelle Medikamente bei AD(H)S" auf ADxS.org

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So ich klinke mich mal hier ein, hoffe das es nicht verkehrt ist, denn ich möchte an mir ab morgen anfangen täglich Johanniskraut gegen meine depressiven Phasen einzunehmen.
Ich möchte einen Selbst Test an mir ausprobieren, ob ich alleine mit pflanzlichen Mitteln und Selbstdizplin meine Depressionen bekämpfen kann.

Aus Gründen KEINE Werbung machen zu wollen nenne ich keinen Namen des Produktes, lediglich das ich es in einem der gängig bekannten Drogerie Markte in Deutschland gekauft habe, laut Dosierungsangaben sollen zwei Kapseln täglich eingenommen werden.

Soweit ich weiss sollte Johanniskraut über mehrere Wochen regelmässig heisst täglich eingenommen werden, und auf keinen Fall zusammen mit anderen Medikamenten, also z. B. Anti-Depressiva, Adhs-Medikamenten, oder anderweitigen Medikamenten zusammen eingenommen werden, natürlich sind wie immer die Angaben des Herstellers zu beachten, oder ein Arzt oder Apotheker zu konsultieren!.

Jedenfalls möchte ich dies ernsthaft durchziehen und bin gerne bereit meine Erfahrungen diesbezüglich hier mit anderen zu teilen.

1 Packung ist für 6 Wochen berechnet, heisst ich gebe zum ersten mal ab Woche 1 ein Feedback, also ab morgen wäre das nächsten nächsten Samstag (26. März), dann noch die 5 darauf folgenden Samstage, bis Packung Nr. 1 aufgebraucht ist.

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Dafür sind die Ärzte doch da. Ich würde so etwas nicht auf eigene Kappe machen.

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@Falschparker es geht ja darum ein rein pflanzliches Präparat OHNE Verschreibungspflicht zu testen, dafür brauche ich doch keinen Arzt. :wink:

Ich weiß nicht ob ich hier allein damit stehe, aber empfinde meine ADHS-Symptomatik als solche gar nicht so belastend.
Die komorbiden Depressionen und Zwangsstörung haben mich in die Knie gezwungen. Ich habe ja mein Abi mit 1,8
bestanden und musste mir dafür wirklich keinen abbrechen.
Das war Jahre vor Medikation. Meine Psychischen Probleme wurden allerdings ein paar Jahre später vollständig manifest.
Ich war nur dem Anschein nach resilient genug um eine Schulzeit aus systematischem Mobbing und ein Dystopisch-Burgeoises Elternhaus zu überstehen, mit nichts weiter als einer Zwangsstörung. Die Zwangsstörung habe ich durch enorm viel selbstauferlegter „Verhaltenstherapie“ in den Griff bekommen, aber mein innerer Dialog besteht heute nur aus Selbsthass, Versagensangst und schlimmeren.
Kurzgesagt, ich habe jedes Jahr eine mindestens 6-monatige
mittelschwere depressive Episode. Ich habe keine Freude mehr an meinen Interessen und ich hatte wirklich viele Hobbies. Phasen in denen ich komplett verwahrlose und alles zunichte mache, was ich mir aufbaue. Ich habe schon gefühlt 200 Leute kennen gelernt und war irgendwo der Beliebteste Alleinunterhalter und auf einmal breche ich den Kontakt ab und melde mich nirgends mehr. Ein Semester lang jeden Tag pünktlich zur Uni kommen (Pre-Medikation)
gute Klausuren und dann in ein Loch fallen, alles schleifen lassen bis ich komplett vereinsamt und exmatrikuliert bin.
Wenn ich psychisch mal gut drauf bin schneide ich sogar überdurchschnittlich in Kognitionstests ab, ich kann meine Exekutivfunktionen dann kognitiv ausgleichen, aber wenn ich in einer schlechten Phase bin, bin ich extrem verlangsamt.
Methylphenidat wirkt gut gegen innere Unruhe Gedankenkreisen und ich kann halt die Spülmaschine in 3 Minuten ausräumen oder Versicherungskram regeln.
Aber wenn mein Versagensschema von etwas getriggert wird, kann ich trotzdem nicht damit anfangen und prokrastiniere.
Die Medikamente ermöglichen höchstens die Selbstvorwürfe und den ungesunden Eskapismus zu unterdrücken und mich mit alltäglichen Dingen zu befassen, die mir keinen Emotionalen Horror bereiten.
Ich wünschte auch es wär irgendein Kraut gegen meine Depressionen gewachsen.
Oder es würde sich wer neben mich setzen beim lernen und mir ein paar ermutigende Worte sagen.

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Mich auch. Obwohl ich die Zwänge mein ganzes Leben hatte/habe, war es schließlich die Depression, die mich dazu gebracht hat, nach Hilfe zu suchen. Darf ich fragen, welche Art Zwänge du hast, bei mir ist es das magische Denken! Ritalin hat mir am besten dagegen geholfen, mit Elvanse bin ich noch im Prozess der Aufarbeitung.

@AbrissBirne
Soweit ich gelesen habe, ist Johanniskraut aus der Drogerie sehr schwach dosiert und ob es mehr als Placebo auslöst, wage ich zu bezweifeln. Wenn du es unbedingt probieren möchtest, könntest du dir ein Rezept für die Hochdosierten Tabletten holen, damit würdest du tatsächlich eventuell bessere Erfolge erzielen können. Und pass in der Sonne auf!

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Zuerst waren es magische Zwangshandlungen (7 Mal Türklinke berühren oder Händewaschzwang in einer ganz bestimmten rituslisierten Weise. Und dann irgendwelches magisch animistische Gedankengut, ich musste mir immer eine riesige Liste von Gedanken merken und wiederholen vor dem Einschlafen, sonst dachte ich dass mir was schlimmes passiert.
Ich musste mich extrem zusammenreißen, habe mt extrem schlechtem Gefühl die Dinge sein gelassen und gemerkt, dass doch nichts schlimmes passiert. Ich habe mir selbst eine Art „Verhaltenstherapie“ aufgebrummt und das hat Jahre gedauert. Dafür hatte ich dann später depressive Gedanken und negative Grundannahmen, die mich plagen. Aber MPH hilft schon nicht in diese Spiralen zu kommen

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@Polaroid11 mir persönlich geht es damit tatsächlich genau gleich, durch Depressionen in die „Knie gezwungen“ ist eine wirklich passende Bezeichnung, die ich voll unterschreiben kann.

Meine Adhs Symptome für sich allein betrachtet sind im Vergleich zu den Symptomen der Depression fast schon „harmlos“, die Adhs Symptome „allein“ haben mein Leben nie so beeinträchtigt, bis zu dem Moment wo meine Depressionen ins Spiel kamen.

Es war dann so, dass meine Adhs Symptome durch den erhöhten Stress vor, während und nach meiner Scheidung „massiv verstärkt“ wurden, insbesondere meine Impulsivität, was dann wiederum meine Depression verstärkt hatte, mich immer tiefer runter zog.

Es begann sich eine Negativ Spirale zu entwickeln die immer mehr ins bodenlose abdriftete und ich dann ohne psychologische Hilfe und auch Medikamente nicht mehr alleine bewältigen konnte.

Zwar sind meine Depressionen heutzutage nicht mehr ganz so extrem, aber entgültig verschwunden sind sie noch lange nicht, seither bin ich noch dünnhäutiger, sensibler geworden, als ich es ohnehin schon immer war.
Deshalb ist für mich nach wie vor zuallererst die Bekämpfung meiner Depressionen oberste Priorität.
Wie gesagt, mit meinem Adhs „alleine“ könnte ich vergleichsweise gut leben.

@allmighty Danke für Deinen lieb gemeinten Rat, dass mit der erhöhten Lichtempfindlichkeit bei der Einnahme von Johanniskraut Kapseln ist mir bekannt, werde ich aufpassen.
Und natürlich hast Du recht damit das die Produkte aus dem Drogerie Markt niedrig dosiert sind, möchte es trotzdem erst mal so probieren, zum Arzt kann ich ja dann immer noch. :+1::smiley_cat::heart:

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Johanniskraut ist aber nicht ohne. Wie riskant eine Substanz ist, hängt erstaunlich wenig von Rezept- oder BTM-Pflichten ab.

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@Falschparker , natürlich hast Du da nicht ganz unrecht, ich möchte das auf keinen Fall „bestreiten“, aber TROTZDEM, lasst mir doch bitte jetzt meinen Entusjasmus, ich weiss das mein Entschluss diesen Weg zu gehen nicht unbedingt das ist was man von mir „erwarten“ würde, denn ich bin weder dumm, noch würde ich Adhs Symptome, oder die Symptome einer Depression jemals „herunter spielen“, ganz im Gegenteil!, ich weiss ja selbst um die WICHTIGKEIT einer richtigen und guten medikamentösen Einstellung, besonders bei hohem Leidensdruck!.

Aber hier geht es mir wirklich nur um einen „Selbstversuch“ um MEINE Depression selbst zu behandeln, nicht darum anderen dazu Tipps zu erteilen, um Gottes Willen, Nein!.

Ich möchte hier weder anzweifeln noch in Abrede stellen das verschreibungspflichtige Medikamente „unnütz“ seien, ganz im Gegenteil!.

HIER geht es mir tatsächlich nur um MICH, in meiner „derzeitigen“ Verfassung ", in der ich mir solch eine"SELBST Testung ", bezüglich meiner EIGENEN Einschätzung zutraue!.

Das heisst NICHT!, dass es mir ein Anliegen wäre, hier irgendwas zu"beweisen!", noch dass dies ein Beispiel für andere sein soll!.

Denn jeder* ist ja selbst dazu in der Lage sich ein eigenes Bild zu machen, selbst zu entscheiden, selbst Schritte für sich in die Wege zu leiten, oder?.

Wie gesagt, entsprechend der Überschrift dieses Themas, geht es mir persönlich NUR um ein SELBST Experiments meinerseits, also nur um MEINE „persönlichen“ Erfahrungen!, OHNE Rückschlüsse oder Werbung, oder anderweitige Interressen!.

Hätte ich doch bloss meinen Mund gehalten!, es tut mir leid wenn ich hier irgendwas „losgetreten“ habe, was ich absolut NICHT wollte, oder will!.
Am besten ihr löscht das ganze Geschreibsel von mir einfach wieder, wäre vielleicht die beste Lösung?.

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Gutes Gelingen, @AbrissBirne. Vielleicht ist dieser Experimentalcharakter genau der Wind, den Du unter den Flügeln gebrauchen kannst.

Und Du hast ja auch noch Deine Struktur, das Frühstück, Deinen Balkongarten, usw. Der Frühling kommt auch. Jeder Baustein wirkt für sich und alle dann auch zusammen.

Vielleicht besorgst Du sogar noch ein Samentütchen Johanniskraut? Ist ja gerade die passende Zeit zur Aussaat, und die etwas längere Strecke bis zu den schönen gelben Blüten unterstützt vielleicht Geduld und Vorfreude auf gute Zeiten.

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Ich persönlich habe ziemliche Bedenken gegenüber vielen Psychopharmaka. Viele Antidepressiva scheinen mir bei allen Vorzügen eine Art „Hau den Maulwurf“ mit neuronaler Rezeptor-Epigenetik zu sein. Ich bin an sich schon recht weit gekommen. Wenn ich merke, dass meine Situation stagniert überlege ich mir das noch.
Gesunde Ernährung, Sport, verzicht auf Alkohol und Koffein hat schon einiges gebracht. Auch Vitamin D3 über die Wintermonate. Was fehlt, ist eben das „soziale Netz“.
Meine disthymische Stimmung ist auch der isolation geschuldet. Ich bin mein „bestes Selbst“ unter Leuten.
Wenn ich Freunden aushelfen kann, bin ich sehr effizient und habe die besten Ideen. Wenn ich Menschen mit Gesang und Gitarre erfreuen kann oder bekochen. Ich erfinde die tollsten Rezepte und dichte die schönsten Lieder. Es ist nicht einmal die halbe Freude wenn man das nicht teilen kann.
Ich muss also zuerst meine Ängste überwinden; Misanthropie und Zynismus sind mein Schild, aber widerstreben meiner Natur zutiefst.
Ich wünsche gutes Gelingen bei Deinem Selbstversuch,
ich habe keine grundsätzlichen Dünkel gegen pflanzliche
Präparate. Wer heilt hat Recht. Selbst Akupunktur ist
mittlerweile schulmedizinisch anerkannt.

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Ist das Problem da, dass Maulwürfe blind sind oder schwer auf den Kopf zu treffen? Eigentlich ist es doch der neue heiße Scheiß, epigenetische Veränderungen durch eine Erkrankung ggf. durch die Therapie regulieren oder runterdimmen zu können?

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Ganz genau, es ist schwierig den richtigen Maulwurf zu treffen.
Die Klassischen SSRI’S und Trizyklischen Antidepressiva
existieren ja schon seit vielen Jahrzehnten. Das eigentliche Ziel ist es ja ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern zu beheben. Die Rezeptoren sind meines Wissens nicht durch Depressionen Epigenetisch verändert, sondern das Gleichgewicht der Stoffe, die daran andocken ist nicht gegeben. Die SSRI’S gehen in ihrer Wirkweise von der Serotoninhypothese aus. Dass die Rezeptoren verändert werden, ist eigentlich ein unerwünschter Nebeneffekt, dessen Konsequenzen nicht ganz klar sind. Auf jeden Fall können nach dem Absetzen gravierende Nebenwirkungen bei einem geringen Prozentsatz bestehen bleiben.

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Habe nun seit 7 Tagen täglich 2 Johanniskraut Kapseln gegen meine Depressionen eingenommen.

Spüre tatsächlich schon eine leichte Verbesserung, habe mir aber gestern höher dosierte Johanniskraut Kapseln organisiert, da die mit denen ich letzten Samstag begonnen habe wahrscheinlich wirklich zu schwach dosiert sind.
Ab morgen geht es also stärker dosiert weiter mit meinem Johanniskraut Experiment.

Allerdings habe ich bemerkt das die Wirkung morgens besser ist wenn ich ganz auf Kaffee verzichte und stattdessen nur Vitamin C als Wachmacher trinke.
Ich stelle ja sowieso schon seit einiger Zeit bei mir fest, dass mich Kaffee garnicht mehr wach macht, sondern sogar müde.

Das verwundert mich sehr da ich in meiner Jugend viel Kaffee getrunken habe, Kaffee dort aber so weit ich mich erinnere noch anregend auf mich wirkte, bin mir allerdings nicht sicher ob das wirklich so war oder ob ich mir das nur eingeredet hatte.
Aber jetzt mit 50+ wirkt Kaffee fast wie ein Schlafmittel auf mich, frage mich oft ob sich das verändert hat seit ich meine Medikamente abgesetzt habe, ob da ein Zusammenhang besteht, oder ob das nur mit dem älter werden zu tun hat.

Mit dem Vitamin C ist das Problem nur das Orangensaft einfach zuviel Fruchtzucker enthält.
Werde ab morgen auf Vitamin C Brause Tabletten umsteigen, ausserdem vermehrt auf meine Eisen Zufuhr und die Aufnahme von B Vitaminen achten.

P.s. habe dank @Hagbard in einem anderen Thema die Antwort gefunden warum mich Kaffee so müde macht, nämlich weil Koffein bei Adhs eine paradoxe Wirkung hat.
Vielleicht liegt meine extreme Antriebsschwäche nur daran das ich zuviel Kaffee trinke, ich in Wirklichkeit garnicht unter einer Depression leide?.
Jedenfalls werde ich ab sofort morgens keinen Kaffee mehr trinken, mal sehen was passiert.

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Ich meine mich erinnern zu können das man mit Johaniskraut vorsichtig sein muss wenn man gleichzeitig Antidepressiva nimmt! also das bitte Bedenken falls du noch andere Medikamente nimmst. FFalls ja, bitte mit dem Arzt absprechen!

ich vermute nicht das die Antriebsschwäche am Kaffee liegt. Der Kaffe macht dich bei einer paradoxen Wirkung zwar eher müde und ruhig als aufgedreht, aber das gleiche machen auch die Medikamente unter Umständen wenn die Wirkung noch nicht passt.
Der vermutliche Grund warum gerade viele ADHSler ohne Medikamente so viel Kaffee trinken ist ja gerade das es die innere Unruhe und Reizüberflutung kurzfristig etwas lindert. Bei mir ist die Antriebsschwäche entweder aufgrund meiner Depression gewesen oder hat sich halt als „exekutive Dysfunktion“ geäussert.
Ich konnte zwar Sachen anfangen, aber natürlich immer nur die worauf ich gerade Lust hatte und die eine direkte „Belohnung“ versprachen ( soziale Medien konsumieren, Spaßprojekte, Hobbies, Binge Watching). Aber nicht das was ich eigentlich tun müsste ( und sogar auch „wollte“) wie monotone Arbeiten, Papierkram, meinen „Job“ erledigen etc.
Wenn du nur den Kaffee jetzt weglässt wird das eher dazu führen das die innere Unruhe und die ADHS Symptome evtl. wieder stärker werden, da die Dopaminquelle „Koffeein-Stimulanz“ dann entfällt.

Aber evtl hilft dir da ja das Johanniskraut deine Stimmung zu verbessern und dadurch klappt es auch eher mit dem Antrieb.

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@Hagbard vielen Dank für Deine Tipps, hatte mal mehrere Jahre Concerta und Venlafaxin eingenommen, habe die Medikamente aber vollständig abgesetzt.

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Mein persönliches Paradoxon besteht ja derzeit tatsächlich darin wieder MEHR Antrieb zu bekommen.

Quasi den Antrieb den ich früher durch mein Adhs hatte, nur leider zuviel davon hatte weil: Hyperaktiv!.

Aber immerhin hatte ich dort noch Antrieb, aber JETZT habe ich eindeutig ZUWENIG Antrieb. :sleepy:

Komisch denn irgendwie wünsche ich mir genau dieses Feuer das ich durch mein Adhs mal hatte wieder zurück.

So verrückt wie das vielleicht für andere hier im Forum klingen mag, ich vermute das ich wahrscheinlich zu lange durch meine Medikamente irgendwie gedämpft wurde, oder sich mein Gehirn eventuell irgendwie „verändert“ hat.

Jedenfalls habe ich mich verändert, und zwar nicht nur weil ich älter bin und heute einigermassen über mein Adhs und meine Depressionen Bescheid weiss, sondern weil mich meine Medikamente verändert haben, auch wenn das manche Leute vielleicht nicht hören wollen, oder wahrhaben wollen, aber ich selbst kenne mich ja am besten, und ich bin einfach nicht mehr die gleiche wie vor der Medikation.

Mich würden mal die Erfahrungen von anderen Adhs’lern interressieren die ihre Medikamente wie ich nach ein paar Jahren abgesetzt haben, wie es anderen DANACH ergegangen ist.

Denn man liest überall immer nur über das „vor“ oder „während“ der Medikation, aber nie NACH der Medikation, warum ist das eigentlich so, dass interressiert mich jetzt wirklich mal brennend. :fire:

Warum zum Kuckuck fragt eigentlich nie jemand: „wie ging es jemand hier nachdem er/sie die Medikamente ABGESETZT hat?“, warum habe ich das selbst eigentlich noch nie gefragt?.:thinking:

Auf die Frage ob Adhs Medikamente das Gehirn nach längerer Einnahme „verändern“ können, fand ich nur 2 einigermassen aussagekräftige Artikel in deutscher Sprache im Netz.
Ein Artikel bezog sich auf eine Untersuchung in Dänemark, der andere Artikel auf eine Untersuchung in den USA, alles in allem ein spärliches Ergebnis in Punkto Forschung zu so einer wichtigen Frage, wie ich finde.

Genauso mager sieht es mit der Forschung über Langzeitfolgen durch die Einnahme von Adhs Medikamenten aus.
Auch dazu fand ich nur spärliche Berichte, weder wissenschaftliche Berichte, noch Erfahrungsberichte von langjährigen Nutzern von Adhs Medikamenten die darüber berichten wie es ihnen NACH DEM ABSETZEN der Medikamente erging.

Hingegen Berichte über Nebenwirkungen oder die Wirkung im allgemeinen von diversen Produkten von Adhs Medikamenten sind vorhanden.
Als ich die Patieninformationen (Beipackzettel) meines ehemaligen Adhs Medikaments (Concerta) gelesen hatte, wurde mir auch schlagartig klar, dass es die richtige Entscheidung war das ich das Medikament vollständig abgesetzt habe.
Das selbe trifft auch auf mein ehemaliges Medikament gegen Depressionen (Venlafaxin) zu.
Beide Medikamente mussten „ausgeschlichen“ werden.

Meine Fragen ob diese Medikamente mein Gehirn sozusagen nachhaltig verändert haben, werden wohl bis auf weiteres unbeantwortet bleiben.

Erneut werde ich diese Medikamente jedenfalls NICHT mehr einnehmen, auch nicht von anderen Herstellern/Produkten, da eben die Nebenwirkungen keineswegs „läppisch“ sind, sondern ganz im Gegenteil sogar sehr bedenklich, und Drehschwindel Anfälle hatte ich ja deshalb auch schon bekommen, was keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen ist.

Dagegen scheinen mir Johanniskraut Kapseln im Vergleich weniger gefährlich zu sein, so das ich bereit bin diese für einige Zeit mal auszuprobieren.

P.s. habe übrigens auch noch nach Angaben gesucht die eine klare Aussage darüber liefern wie LANGE man seine Adhs Medikamente eigentlich einnehmen sollte, leider habe ich dazu keine zuverlässigen Angaben gefunden, es scheint so, dass es eigentlich keine genauen Angaben dazu zu geben scheint, also über welche „Zeitspanne“ hinweg Adhs Medikamente eingenommen werden sollten, sprich z. B. : ein paar Wochen?, Monate?, Jahre?, „für den Rest des Lebens“ wie man es mir gesagt hatte?.
Also was ist die „richtige“ Dauer einer Medikation, weiss das eigentlich irgend jemand?, denn ich weiss es nach wie vor nicht. :person_shrugging:

:lion::tiger::cat::dog::wolf::bear::polar_bear::koala::panda_face::hamster::mouse::rabbit::fox_face::raccoon::cow::pig::pig_nose::boar::zebra::unicorn::horse::frog::dragon_face::lizard::dragon::t_rex::sauropod::turtle::crocodile::snake::mouse2::rat::rabbit2::cat2::black_cat::poodle::dog2::guide_dog:

  1. April
    Eigentlich wollte ich einen neuen Bericht abgeben zu meinem Johanniskraut Kapseln Experiment, aber leider durfte ich das nicht, weil nur „drei“ eigene Beiträge hintereinander möglich sind.
    Egal dann hänge ich es einfach hier an. :wink:

Kurz und gut: die Wirkung setzt nur langsam und allmählich ein, aber ich bin inzwischen älter geworden, ruhiger, geduldiger und genügsamer, „Wunder“ habe ich prinzipiell noch nie im Leben erwartet, von daher: „kommt Zeit kommt Rat“ oder „abwarten und Tee trinken“, oder auch: „ich bleibe am Ball“. :basketball:

Muss allerdings zugeben das ich gelegentlich vergessen habe die Kapseln einzunehmen, was die Sache natürlich auch nicht beschleunigt. :wink:

Wie auch immer, es geht mir immer besser, ehrlich gesagt kann ich nicht die Hand dafür ins Feuer :fire: legen, ob das jetzt „alleine“ der Wirkung der Johanniskraut Kapseln zu schulden ist, oder ob das ganze auch mit dem eigenen „Glauben“ daran (Placebo Effekt) zu tun hat, dem Willen nicht aufzugeben!, ich sage nur: Stehaufmännchen Mentalität, mit der ich ja zum Glück gut gesegnet bin.

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass sich in einer wichtigen Angelegenheit bei mir endlich etwas positives getan hat, ich diesbezüglich Hoffnung habe, sich ein Silberstreifen am Horizont zeigt?.

Keine Ahnung, vielleicht von allem ein bisschen, so oder so bleibe ich positiv eingestellt und schicke auch gleich mal ein Dankes Gebet ans Universum.
:smiley_cat:

Moin,

Johanniskraut ist wohl vor allem ein Wiederaufnahmehemmer verschiedener Neurotransmitter. Nachfolgend absteigend nach Stärke:

Glutamat: 11
Noradrenalin: 5
Serotonin: 2
Dopamin: 1
GABA 1

Es wirkt also ziemlich breitbandig. Medikamente sind dagegen auf einzelne Wirkstoffe reduziert, wirken daher enger und sind deshalb besser steuerbar.
Der Punkt ist: sofern es tatsächlich so wirkt, kann es anderen Medis (auch AD(H)S-Medis) in die Quere kommen. Daher sollte man damit besser nicht auf eigene Faust herumprobieren, und auf ganz arg jeden Fall dann nicht, wenn man noch andere Medikamente nimmt…

Mal angenommen, es würde als Serotoninwiederaufnahmehemmer serotonerg wirken, bräuchte es für die Wirkung 14 Tage, weil diese via Downregulation der Serotoninrezeptoren wirken, und das dauert nun mal so lang.
Wenn es jetzt schon antidepressiv wirkt, dann wohl als Noradrenalinwiederaufnehmehemmer. Und als solcher erhöht es außerdem Dopamin im PFC, weil der NET dort sogar etwas mehr Dopamin wiederaufnimmt als Noradrenalin.
Atomoxetin ist ein selektiver Noradrenalinwiederaufnahmehemmer.

Viele Grüße

UlBre

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