Hier möchte ich jetzt auch mal schreiben, wie ich den von mir kritisierten Abschnitt von Ulbre hier formulieren würde. Ähnlich hatte ich es bereits in einer Antwortvorlage fürs Forum geschrieben.
Empfehlungen zur Eindosierung von Elvanse Adult
1. Einführung und europäischer Konsens
- Lisdexamfetamin ist laut europäischem Konsens der bevorzugte Wirkstoff für Erwachsene. Weitere Informationen.
2. Offizielle Dosierungsempfehlungen
- Die Fachinformation empfiehlt eine individuelle Dosierung, die therapeutischen Erfordernissen angepasst wird.
- Initialdosis: 30 mg täglich am Morgen.
- Maximale Dosis: 70 mg/Tag.
- Vollständige Fachinformation.
3. Erfahrungen aus dem Forum
- Einige Teilnehmer berichten, dass eine Initialdosis von 30 mg zu hoch war. Bessere Ergebnisse wurden mit 10 mg und langsamer Steigerung erzielt.
- CAVE: dies ist jedoch nicht grundsätzlich ein „sichereres“ Vorgehen. Aufgrund der Dosis Wirkungsbeziehung kann eine Unterdosierung zu Nebenwirkungen führen, welche die Betroffenen mit der für sie optimalen Dosis nicht haben!
- Es gilt also weder „viel hilft viel“ als auch „weniger Wirkstoff verringert die Gefahr für Nebenwirkungen. Dies gilt vor allem für Off Label Dosierungen im subtherapeutischen Bereich.
- Andere benötigen eine höhere Dosis als 70 mg/Tag.
- Einige verstoffwechseln Elvanse schneller und profitieren von einer zweimaligen Einnahme.
- Anleitung zur Wassermethode.
- Anleitung zur Feinwaagenmethode.
4. Wichtige Hinweise
- Neue Dosierungen (20 mg, 40 mg, 60 mg) sind zugelassen, aber noch nicht verfügbar.
- Elvanse ist kein Retardpräparat, sondern ein Prodrug.
- Offiziell ist die Aufteilung von Elvanse nicht zugelassen; sie wird jedoch von vielen als hilfreich empfunden.
5. Fazit
- Die individuell passende Dosis erfordert Geduld und kann durch “Trial and Error” gefunden werden.
- Nebenwirkungen können bei zu hoher sowie zu niedriger Dosierung auftreten.
- Der Austausch mit anderen Betroffenen kann unterstützend sein.
Link zum Forum.
Edit: Ich würde nicht auf eine Äquivalenzdosis zu Methylphenidat hinweisen - oder eben darauf hinweisen, dass da eine Umrechnung keinen Sinn macht. Eine Umrechnung von Methylphenidat auf Lisdexamfetamin wäre aus meiner Sicht irreführend und macht keinen Sinn. Das verwirrt nur.
Einige Patienten benötigen eine eher niedrige Dosis Methylphenidat und eine höhere Dosis Lisdexamfetamin als auch umgekehrt.
Eventuell könnte es hilfreich sein zu Beginn eine Behandlung mit dem kürzer wirksamen Präparat Attentin zu beginnen. 30 mg Elvanse enthalten 8,9 mg Dexamfetamin - Elvanse wirkt etwa zwei bis dreimal so lange wie Attentin.
Auch ein Hinweis auf den Steady State könnte hilfreich sein. Die HWZ von Dexamfetamin ist viel länger als die von MPH - deshalb ist es auch wichtiger, mindestens 5 Tage bei einer Dosierung zu bleiben.