Laut europäischem Konsens ist Elvanse bei Erwachsenen mittlerweile die erste Wahl.
Laut BGA gibt es durch Elvanse jedoch keinen Zusatznutzen - und deshalb soll aus wirtschaftlichen Gründen zuerst ein Präparat mit MPH verschrieben werden.
wäre der Zusatznutzen eigentlich nicht die Tägliche Einmal Einnahme, Nahrungsaufnahme nicht notwendig dazu, lange Wirkdauer, Schwächerer Rebound sowie Unterstützend bei Binge Eating Störung.
Naja - Concerta wirkt teilweise genauso lange und länger und macht auch kaum Rebound.
Laut dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gibt es für Elvanse keinen Zusatznutzen, weil es keine ausreichenden Belege für eine bessere Wirksamkeit oder Verträglichkeit im Vergleich zu anderen zugelassenen Medikamenten für die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen gibt.
Jetzt muss ich nochmal Fragen, das ist ja von 2019, da wurde Elvanse erstmals zugelassen bei Erwachsenen. Da gabs dann noch nicht ausreichend Studien die den Zusatznutzen Belegen, wenn denn es welchen gibt, versteht sich? Ist ja immerhin schon fast 5 Jahre her.
Ok, wenn ich zufällig mal über etwas stolpern sollte, füge ich das hinzu. Ist jetzt aber auch nicht grad mein Interessenspektrum mit den Medikamenten, ich bin froh das ich von Elvanse bisher ganz gut Profetiere
Naja, auch der europäische Konsens erklärt, dass es da keine aussagekräftigen Studien gibt, so wie ich das verstehe:
7.4. Pharmakotherapie für ADHS
7.4.1. Einführung in die Pharmakotherapie
In der ersten europäischen Konsenserklärung [1] wurden Psychostimulanzien (Methylphenidat und Dexamphetamin) als Erstlinien-Pharmakotherapie für ADHS bei Erwachsenen [1,184.220] empfohlen, da sie mäßige bis hohe klinische Wirkungen ausüben, mit durchschnittlichen Wirkungen höher als Atomoxetin (ATX) und andere nicht stimulierende Medikamente [2]. Es gab jedoch keine Kopf-an-Kopf-Studien, die eine robuste vergleichende Analyse der Wirksamkeitsunterschiede lieferten [221]. In den meisten Teilen Europas wurde Lisdexamfetamin (LDX) als langsam freisetzender Formulierung vondexamphetamin eingeführt. Die jüngste systematische Überprüfung und Netzwerk-Metaanalyse zur vergleichenden Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten gegen ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen von Sam Cortese et al. zeigte, dass die erste pharmakologische Wahl für ADHS bei Kindern und Jugendlichen Methylphenidat und Amphentamine bei Erwachsenen ist [222]. Tatsächlich waren Amphetamine bei Erwachsenen nicht nur die wirksamsten Verbindungen, wie von Klinikern und der Selbstauskunft bewertet, sondern auch so gut verträglich wie Methylphenidat und die einzigen Verbindungen mit einer besseren Akzeptanz als Placebo.
Shocking
Auf Reddit hört man dazu nicht viel Gutes. In USA läuft das ja schon seid diesem Jahr. Die Leute berichten von anders empfundenen Wirkungen etc…
Ich bin gespannt
Ich bin auch gespannt auf Generika. Vielleicht haben die ja durch andere Füllstoffe als Elvanse eine andere Verträglichkeit, was manchen ja zu Gute kommen kann.
Medikinet und Ritalin können trotz desselben Wirkstoffes ja scheinbar auch etwas unterschiedlich auf dieselbe Person wirken.
Das Zitat beschreibt die Lage zur Zeit des ersten Europäischen Konsenus.
Das Zitat beschreibt weiter, dass es inzwischen solche Studien gibt, die sagen, dass Amphetaminmedikamente bei Erwachsenen besser wirken.
Auf dieser Grundlage kommt der von dir da zitierte Aktualisierte Europäische Konsensus zum Schluss, dass Amphetaminmedikamente bei Erwachsenen aus medizinischer Sicht erster Wahl sind.
Das ist halt eher ein „bürokratischer“ (hyperobjektiver) Verwaltungsakt der das (eher subjektive) Individuum auslässt.
Während meiner Reha wurde bei einem Vortrag auch gesagt, Medikinet adult sei bei Erwachsenen Erstlinienmedikament. Ein anderer Psychiater sagte dann selbst in der gleichen Vortragsreihe, dass die Tendenz aufgrund der deutlich geringeren Kompliziertheit eher zum LDX geht, vor allem weil der Wirkstoff vergleichsweise besser gegen die Impulsivität funktioniert. Dennoch gab es einige Ärzte dort die Mitrehabilitanten auf Medikinet adult eindosierten, obwohl diese selbst sagten dass sie bspw in Schicht arbeiten. Das war halt „Schema F“ gepaart mit Gleichgültigkeit. Compliance interessierte weniger. Insgesamt war das Thema Medikamente in der Reha ein Nebenthema. Unterschiede wurden da gar nicht benannt, da informierte ich eher und wurde dann auch vermehrt gefragt als die Leute begriffen dass ich einen guten Überblick habe.
Concerta hat im Vgl. zu Elvanse den Nachteil der sehr schwachen anfänglichen Wirkung.