Eindosierung Medikinet Adult - Meine Erfahrungen und Probleme

Hallo zusammen,

schon seit einigen Wochen lese ich hier im Forum neugierig mit und habe auch schon viel gelernt. Danke dafür schon mal!

Ich bin männlich, 34 Jahre alt und Anfang des Jahres mit ADS diagnostiziert worden. Seit knapp 4 Wochen nehme ich nun Medikinet Adult.

Beginnen sollte ich mit 5 mg Morgens / 5 mg Mittags und jeweils nach 5-7 tage um insgesamt 10 mg erhöhen, bis die richtige Dosis gefunden wurde (erstes großes Fragezeichen). Jeweils zusammen mit einer Mahlzeit, was ich mache, aber gerade Mittags als anstrengend empfinde.

Die ersten zwei Tage auf 5-5-0 habe ich am Wochenende verbracht und dabei einen leicht verbesserten Fokus in Gesprächen mit meiner Partnerin und eine leicht aufgehellte Stimmung wahrgenommen. Der Montag im Büro war für mich dann bahnbrechend. Ich konnte mich im Großraumbüro auf ein Gespräch mit meinem Kollegen neben mir konzentrieren, obwohl um mich herum viele Gespräche durcheinander geführt wurden (bisher unvorstellbar).

Bei 10-10-0 habe ich erstmalig festgestellt, dass ich schon je nach Tag nach 2,5-4h sehr unkonzentriert und müde werde. Die Enttäuschung war erstmal groß. Meine Schlussfolgerung war, dass ich die Abstände kleiner halten muss. Ich habe das ganze mit meiner Ärztin telefonisch besprochen und sie gefragt, ob ich eine dritte Kapsel nehmen kann, damit ich über den Tage komme. Sie hat mich dann aber aufgefordert die Dosis zu erhöhen, da die Wirkdauer dann auch länger wäre (hielt ich erstmal für Quatsch.

Ich habe mich nun mehr oder weniger geduldig weiter hochgearbeitet, wo ich z. B. bei 20mg schon wirklich gute Tage hatte. Das Problem war nur, dass ich weiterhin oft schon nach 2-3h unkonzentriert und müde wurde. Irgendwann kam ich durch einen Hinweis hier im Forum darauf, dass Traubenzucker helfen kann. Ich habe es direkt versucht und tatsächlich, ich konnte die Wirkung nochmal merklich anschieben und mich wieder konzentrieren.

Zuletzt war ich jetzt bei 25-25-0 angelangt. Erstmals hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass es zu viel ist, bzw. mich gefühlt habe als wäre ich auf Speed im Büro (nicht gerade angenehm). Die ersten zwei Tage konnte ich mich dabei noch sehr gut konzentrieren (wenn ich dann nach 2-3h einen Traubenzucker, eine Banane oder etwas Müsli gegessen habe). An Tag drei hatte ich dann aber einen schlechten Tag. Ich fühlte mich aufgedreht und konnte mich nicht wirklich sortieren (welche Aufgabe fange ich zuerst an, was steht insgesamt heute an). Dazu kam, dass ich am Vorabend beim Sport das erste mal Einschränkungen gemerkt habe. Ich fühlte mich, als wäre ich viel schneller außer Puste und als würde mein Herz insgesamt mehr arbeiten müssen (hatte leider keine Möglichkeit den Puls zu messen).

Schlussendlich bin ich jetzt erstmal wieder auf 20-20-0 und bin insgesamt aber sehr demotiviert und weiß nicht wie es weitergehen soll. Insgesamt scheint Medikinet wenn alles zusammen kommt sehr gut zu funktionieren. Es ist aber ein ständiges Auf und Ab und ich weiß nicht, ob ich das dauerhaft schaffe. Ich kann mich einfach nicht darauf verlassen. Eventuell erwarte ich auch zu viel…

Ich habe immer gegessen zur Einnahme und auf Koffein verzichtet. Kann es vielleicht sein, dass Ritalin besser für mich funktionieren würde, da es weniger von der Nahrungsaufnahme und eventuell meinem Blutzuckerspiegel abhängig wäre?
Hätte ich die 25mg vielleicht länger „aushalten“ sollen und hätte sich die körperlich Wahrnehmung vielleicht gelegt? Ich habe nach 3 tagen wieder runterdosiert. Ich werde übernächste Woche mit meiner Ärztin darüber sprechen, aber dachte, dass sich vielleicht in meinen Erfahrungen jemand wiederfindet und einen Tipp für mich hat.

Danke für eure Aufmerksamkeit und ein schönes Restwochenende.

Hi,

normalerweise wird die zweite Dosis niedriger dosiert als die erste, weil noch ein Grundpegel von der ersten da ist.
25/15/0 oder so. Sprich mal mit deiner Ärztin.

Und ja, wenn 10 mg reichen, ist eine Erhöhung auf 25 unsinnig. Lieber öfter 10 nehmen…

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Hi,

also theoretisch könnten auch die 10mg zu viel gewesen sein und in Wirklichkeit warst du schon „drüber“.

Bei mir waren 7,5 mg am besten, aber weil das Medikinet zu teilen wirklich blöd ist mit den retardierten und nicht retardierten Kügelchen und ich auch leichte allergische Reaktionen hatte, verschrieb meine Ärztin mir dann Elvanse.

Wenn Medikinet bei Dir „komisch“ ist, warum nicht eins der anderen Mittel versuchen…

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Nicht verzagen! Ich nehme Medikinet adult durchgängig nun seit drei Monaten und habe auch lange gebraucht, meine richtige Einstellung zu finden. Neben der Dosis (bei mir 20-10-0) sind auch andere Bedingungen zur Nahrungsaufnahme bei mir wichtig gewesen. Zu viel Essen während der Einnahme ist bei mir problematisch, zu wenig auch. Und ich habe eine bessere Wirkung, wenn ich zur Einnahme etwas Kohlenhydratlastiges zu mir nehme.

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Puls und Blutdruck steigen gerne mit ADHS-Arzneien.

Hattest du in der letzten Zeit eine kardiologische Untersuchung? Ein EKG mit Bezug auf die ADHS-Arzneien wäre vorteilhaft. Das kann eigentlich jeder Hausarzt machen. Da braucht es keinen Facharzt.

Ab und zu den Blutdruck zu Hause zu messen ist auch ganz gut um das im Blick zu haben. Ärzte machen das leider nicht oder äußerst selten routinemäßig. Blutdruckmesser aus Drogerien für um die 20€ reichen da (Anleitung studieren um Messfehler zu vermeiden). Online würde ich auf eine renommierte Marke schauen, da gibt es viel Müll leider.

Fitnessarmband zur Pulsmessung wäre ansonsten keine schlechte Idee. Zu hoher Puls ist nämlich auch nicht gut. Gute Geräte gibt es für ~30 Euro.

Zustimmung

Lieber hiyff,
Manchmal dauert es etwas länger die optimale Dosis zu finden. Ich dosiere mich seit September (!!!) ein und komme jetzt langsam an den Punkt: So kann es bleiben.
Außerdem spielt sich auch jetzt erst mein Ess- und Schlafverhalten ordentlich ein, sodass ich mich mittlerweile auf eine regelmäßige und fast immer gleiche Wirkung des Medikinet Adults verlassen kann.

Über 20 mg als „Einzeldosis“ bin ich nicht gegangen. Am Anfang hab ich mich mit 10 am wohlsten gefühlt - habe aber wie du auch gemerkt, da ist nach 3 Stunden ein Loch und irgendwie geht da noch was.
Ich bin dann auf die 20er und hatte zwischenzeitlich das Gefühl, drüber zu sein. Das hat sich aber mittlerweile auch wirklich gelegt. Das kurze „Loch“ habe ich immernoch - aber da sich mittlerweile ein Magenknurren dazu gesellt, weiß ich, woher das kommt.
Außerdem merke ich, wann es vielleicht besser ist, eine Stunde später dafür aber etwas mehr zu nehmen oder wann ich etwas weniger brauche. Aber die 20 morgens brauche ich einfach immer und wenn ich die nicht habe, funktioniert der restliche Tag nicht.
Ich nehme jetzt 20-15-10 (um 7:30 mit den Kids, um 12:30 und zwischen 16:00/17:00).

Die Wirkdauer insgesamt verlängern geht mit einer höheren Dosis nicht - aber mit einer höheren Dosis verbleibst du etwas länger im „therapeutischen Bereich“ der Wirkung.

Lass dich nicht entmutigen, finde in kleinen Schritten deine persönliche Dosis und Einnahmezeit. Nimm dir Zeit dafür- es ist wirklich nicht einfach. Aber wenn du sie gefunden hast, ist das Leben echt angenehmer.

Und falls es mit Medikinet Adult garnicht klappt, probiere was anderes.

Liebe Grüße!

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Wenn das „Loch“ regelmäßig ist, könnte man erst 10mg nehmen und vielleicht 1-1,5 Stunden später nochmal 10mg und so weiter…

Natürlich bräuchte man entsprechend mehr Kapseln.

Elvanse ist zwar irgendwie gleichmäßiger, aber auch nicht so wirklich konstant, zumindest bei mir. Und es ist halt noch schwieriger einzudosieren, weil es so langsam kommt und geht.

Es gibt aber auch viele Faktoren, die die ADHS-Medikamente auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich beeinflussen.

Danke für eure Beiträge. Ich werde mich erstmal noch ein wenig geduldig zeigen, beim nächsten Gespräch (nächste Woche) aber mal das Thema Ritalin ansprechen.

Außerdem werde ich ab morgen mal 20-15-0 versuchen.

Zum einen natürlich eine finstere Aussicht noch so viele Monate für die Eindosierung zu brauchen, andererseits gibt mir das aber auch Hoffnung. Danke dir!

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Ach, vielleicht geht es ja bei dir auch recht schnell. Wer weiß.

Wie erging es dir denn die letzten Tage?

Die letzten Tage habe ich mit 25-15-0 oder wenn ich abends etwas vor hatte 25-15-10 verbracht. Dabei sind mir die 25mg nicht mehr als zu viel vorgekommen und ich hatte ganz gute Tage. Leider war die Wirkung aber immer noch relativ unzuverlässig.
Gestern hatte ich dann den ersten Termin mit meiner Ärztin, seit ich mit dem Medikinet begonnen habe. Sie empfahl mir auf Grunde meiner Schilderung Elvanse zu versuchen, mit der Möglichkeit auch wieder auf Medikinet zu wechseln, sollte das nichts sein. Heute werde ich mit dem Elvanse beginnen und euch hier ein Update geben.

In einem anderen Thread hat gerade jemand berichtet, dass bei ihm MPH gar nicht wirkte, bis er Reiswaffeln dazu aß. Dann wirkte es unzuverlässig. Mit nem Antazida (Antazidum, Arzneimittel zur Neutralisierung von Magensäure, z.B. gegen Sodbrennen, funktionierte es plötzlich wunderbar.

Hier noch weitere Optionen, die die Wirkung beeinflussen können:

So, hier mal ein Update zu meinen ersten Tagen mit Elvanse. Kurz gesagt, es läuft fast perfekt!
Ich habe jetzt sieben Tage hinter mir, angefangen mit 30-0-0 habe ich gestern 20-10-0 ausprobiert und für besser befunden. Die 30mg empfand ich nach ein paar Tagen als zu viel.
Wie von vielen beschrieben wirkt es deutlich subtiler als Medikinet. Ich frage mich allerdings inzwischen, ob ich mit den 20, teilweise 25mg Medikinet vielleicht doch einfach schon überdosiert war. Aber alleine die unkomplizierte Einnahme, ohne Zwang dazu etwas zu essen, macht Elvanse für mich bisher zum Gewinner.
Ich denke es wird noch etwas dauern, bis ich die richtige Dosis gefunden habe, aber ich habe an Tagen, an denen ich gut geschlafen habe, eine durchgängig gute Wirkung.
Nebenwirkungen bisher sind leichte Magenschmerzen ab und an, Durchfall und vermehrt Pickel. Ich hoffe das legt sich wieder.

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Hallo ihr Lieben.

Ich hoffe ich bin irgendwie richtig :sweat_smile:.

Ich habe nun nach Methylphenidat 10mg (Dosierung morgens um 6 Uhr 20mg und ca. 10 Uhr 20mg) medikinet adult 10mg verschrieben bekommen.

Ich möchte morgen anfangen sie zu nehmen.
Habe ich richtig verstanden, dass ich dann morgen früh 4 mal 10mg medikinet adult (sprich 4 Kapseln) einnehmen muss?

Leider konnte ich mit meinem behandelnden Arzt nicht sprechen, da dieser jetzt im Urlaub ist und der Vertretungsarzt mir einfach nur das Folgemedikament aufgeschrieben hat.

Mit dem Methylphenidat bin ich ja auch nur über ein paar Stunden am Tag aus gekommen ich sollte von dem Methylphenidat mittags bzw nachmittags dann nichts mehr nehmen.

Ich bin also im Moment auf mich allein gestellt.
Außerdem möchte ich mit dem medikinet adult auch nachmittags über die Runden kommen. Bisher ist es so, dass ich ab 13 Uhr in ein tiefes Loch falle und das bis abends bis ich schlafen gehe aushalten muss.

Aber die eigentliche Frage ist tatsächlich ob ich wirklich viel Kapseln einnehmen muss. Sicherlich sind 10 mg nicht sehr viel deswegen so viele Kapseln auf einmal aber es hat mich dann doch etwas überwältigt :sweat_smile:

Vielen Dank schon mal im Voraus :cherry_blossom:

Hast Du denn vorher schon mal Medikinet genommen?

Sonst würde ich es eher so verstehen, dass Du zum Eindosieren eher nur eine Kapsel jeweils um 6 und nach ein paar Stunden noch eine nehmen würdest und vielleicht nach einer Woche das Doppelte.

Also Medikinet Adult wirkt doppelt so lange wie das ohne Adult…

Das wäre dann aber auch schon ein eher hoher Einstieg.

Bei mir war es 1. Tag 5mg Adult nur morgens und schauen, wie lange es wirkt

am 3. Tag dann zweite Dosis ca. 20 Min vor Wirk-Ende der ersten Einnehmen

am 7. Tag morgens 10 mg und mittags 5 mg

am 10. Tag 10 -10

am 13. tag 15 - 10

und dann 20-10 …

wenn nötig 20 - 15

Wenn Du nachmittags 20mg nimmst, könnte es sein, dass Du am Ende der Wirkung einen etwas deutlicheren Rebound bekommst. Dann mit Deinem Arzt klären, wie er den abmildern würde.

Kann auch sein, dass Du gar nicht bis 20mg hoch gehen musst. Manche brauchen mehr als 20mg, das gibt es auch - dann ebenfalls mit dem Arzt klären.

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Guten Morgen :blush:

Danke für sie schnelle Rückmeldung.

Medikinet adult noch nicht, nur nur unretardiertes methylphenidat.

Ich werde mal heute nur 2 Kapseln nehmen und schauen was passiert.

Ich habe das eine Mal von den schnellwirkenden Methylphenidat - Tabletten morgen 20mg und später nur 10 mg genommen (aus irgendeinem Grund dachte ich ich könnte so die Wirkweise strecken :neutral_face:) aber das ging total nach hinten los.

Wäre ich alleine zu Hause oder hätte Urlaub wäre das ja nicht schlimm, aber mein Tag fängt um 4 an und hört meist erst um 21 Uhr auf. Dazwischen Arbeiten und Kind, da kann man nicht so durchhängen :smile:

(ich hoffe das mit dem Zitat hab ich jetzt richtig gemacht :face_with_peeking_eye:)

Also dann würde ich mindestens 3x am Tag als notwendig erachten.

Frag dann Deinen Arzt und schildere, wie Deine Situation und Anforderungen sind.

Denn sonst bist Du bei nur 2x Medikinet Retard schon nachmittags allmählich ohne Wirkung.

Ganz wichtig ist, die tatsächliche Wirkdauer der Retard Kapseln zu ermitteln!

Es kann sein, dass es länger als 6 Stunden wirkt. Es kann aber auch sein, dass es schon nach 5 Stunden zu Ende ist oder nach 4,5 Stunden deutlich nachlässt.

Davon hängt ab, ob man evtl eine dritte - wahrscheinlich reduzierte - Retard Dosis geben könnte (ich glaube das ist nicht so häufig der Fall, dass Ärzte das machen) oder ob als3. Dosis Unretardiertes gegeben wird.

Ansonsten könnte man morgens Concerta geben, das dreifach retardiert ist. Das soll auf jeden Fall 8 Stunden wirken, aber auch hier ist es in unserer Familie so, dass es nur Max 7 Stunden wirkt. Danach im Anschluss könnte dann Medikinet Retard gegeben werden.

Elvanse wird gerne gegeben, weil es angeblich 12-14 Stunden wirkt.

Auch hier in unserer Familie: 4-5 Stunden, mehr nicht… wenn man die Dosis etwas reduziert, kann Elvanse auch 2x oder gar 3x gegeben werden. Aber auch hier gibt es Ärzte, die das überhaupt nicht gut finden.

Man kann aber nach Elvanse noch Methylphenidat Medikamente geben.

Manche Ärzte trauen sich, Erwachsenen Attentin zu verschreiben. Das ist aber selten. In jedem Fall muss man das als Kassenpatient dann selber zahlen.

Hier wichtig: eine gewisse Restwirkung bleibt bei Elvanse bestehen bis zum nächsten Tag und ganz ganz wenig offenbar noch bis zum übernächsten. Deshalb: wenn am Tag 1 alles passt, dann kann es sein, dass man ab Tag 2 und 3 überdosiert ist…

Dennoch sollte man es wissen, denn es ist haarsträubend, zu riskieren, so lange unterdosiert durch den Tag zu gehen.

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Vorab möchte ich dir erstmal sehr für deine ausführlichen Antworten danken :blush::cherry_blossom:

Ich merke, es ist also eine Wissenschaft um eine geeignete Dosis für den Tag zu finden.

Ich fürchte nur, dass ich leider immer noch in dieser Findungsphase vom Arzt hänge. Erst habe ich das Methyphenidat bekommen (damit hatte ich allerdings ziemliche Auf’s und Ab’s) und dann meinte er ich würde das medikinet adult verschrieben bekommen.

Da mein Arzt leider gerade im Urlaub ist hat der Vertretungsarzt mir das medikinet adult aufgeschrieben aber auf Nachfrage ob ich das unretardierte Methylphenidat auch noch bekommen könnte hat er verneint. Deswegen hänge ich jetzt erstmal auf dem medikinet adult fest.

Zu meiner anfänglichen Frage bei meinem Arzt sagte ich, dass mein Tag morgens um 4 Uhr anfängt. Seine Antwort darauf war: ich solle dann die erste Dosis nehmen wenn ich wirklich konzentriert sein muss. Problem an der Sache ist, dass ich schon um 5 Uhr anfange zu arbeiten. Es wäre schon schön, wenn man gleich konzentriert mit der Arbeit beginnen könnte, aber nun muss ich mich erstmal so durch den Tag quälen.

Heute morgen habe ich meine erste Dosis um 6 Uhr mit zwei Kapseln begonnen. Wenn ich richtig rechne habe ich damit eigentlich nur 10 mg zu mir genommen. Normalerweise habe ich das Methylphenidat morgens um 6 Uhr gleich 20 mg und ungefähr um 10 Uhr noch mal 20 mg zu mir genommen.

Ich habe heute morgen auch deutlich gemerkt dass ich unterdosiert war. Ich hatte leichten Kopfdruck, dazu kamen Schwindel, Übelkeit ein leichtes Zittern, ab und an ein paar Sehschwierigkeiten und ein erhöhtes verspüren von Erdanziehung wenn man das so nennen kann. Als ob es mich gen Boden ziehen würde.

Das hatte ich beim Methylphenidat nur wenn die Wirkung am Mittag nachgelassen hat.

Ich habe auch deutlich gemerkt dass zwischen 11 und 12 Uhr die Wirkung fast komplett nachgelassen hat was für mich rein rechnerisch bedeutet ich müsste zwischen 10-10.30 Uhr die nächsten Kapseln nehmen, rechne ich da richtig? Ich bin immer noch so neu in diesem Thema.
Das bedeutet dass die zwei 10 mg Kapseln heute bei mir mehr oder weniger fünf Stunden lang gewirkt haben bevor es bei mir rapide abwärts ging. Arbeitstechnisch konnte ich leider erst um 12:30 Uhr die nächste Dosis nehmen: mir geht es jetzt nicht ganz so schlecht wie heute morgen aber der Kopfdruck und der Schwindel sind leider immer noch da.

Es tut mir leid, dass du derjenige bist der es jetzt irgendwie alles abbekommt, und nur weil du mir netterweise geantwortet hast :sweat_smile:

Aber vielleicht hilft dieser Post ja auch später irgendjemandem, der irgendetwas nachlesen muss. Mir haben die anderen Beiträge auch sehr geholfen, vor allem da meine Familie und meine Arbeitskollegen und meine Freunde nichts von meiner Erkrankung wissen und auch nicht dass ich medikamentös eingestellt werde.

Eine Frage habe ich aber dennoch: wenn ich jetzt rein theoretisch davon ausgehe, dass ich eine Kapsel mit 10 medikinet adult nehmen würde, würde das bedeuten, dass 5 mg von der Kapsel gleich aufgelöst werden und 5 mg später, habe ich das so richtig verstanden?

Fragen über Fragen.

Manchmal frage ich mich, ob ich mir diesen Stress mit den Medikamenten wirklich antun sollte. Auf der einen Seite ist das wirklich anstrengend den Körper so zu fordern und dabei auch noch arbeiten zu gehen, auf der anderen Seite gibt es in Abständen (und vor allem anfänglich in der Medikation) wirklich schöne Seiten der Medikation.

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:adxs_daumen: :adxs_friends:

Weil ich es vorhin irgendwo anders gepostet hatte und noch in der Zwischenablage hatte, lasse ich es hier einfach auch nochmal raus :slight_smile:

Medikinet Adult vs. Ritalin Adult

Zusammensetzung:
Hartkapsel, 50:50 gefüllt mit unterschiedlichen Pellets.

Freisetzung (Wirkstoff Anteile):

  • 50% schnell (Magen)
  • 50% verzögert (Dünndarm)

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Unterschiede der Retardierung - Medikinet Adult vs. Ritalin Adult

Medikinet Adult:
Der Retardierungseffekt wird durch eine magensaftresistente Beschichtung der Pellets erreicht, die sich erst ab einem pH-Wert von > 5,5 auflöst und somit die zweiten 50% Wirkstoff zeitlich verzögert erst im Dünndarm freisetzt.

Um die verzögerte Freisetzung zu gewährleisten muss man vor / zu jeder Einnahme feste Nahrung zu sich nehmen. Sonst würden die retardierten Pellets zu früh im Dünndarm ankommen und beginnen aufzulösen.

Das führt dann evt. zu Nebenwirkungen (Dose Dumping) / Überdosierung und (aufgrund der Eliminationsrate und sehr kurzen Halbwertszeit von MPH) auch zu einer verkürzten Gesamt-Wirkdauer und einem früher eintretenden Rebound Effekt.

Der Nahrungsbrei im Magen soll als Bremse dienen und das verhindern.
Daher feste Nahrung zu jeder Einnahme.

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Ritalin Adult basiert auf der SODAS (Spheroidal oral drug absorption system)-Technologie. Die verzögert freisetzenden Pellets besitzen eine Polymer-Beschichtung, die eine kontrollierte Diffusion des Wirkstoffs aus den Pellets ermöglicht (pH-unabhängig). Daher in diesem Fall keine Nahrungsaufnahme erforderlich.

Dann gibt’s auch diese Umrechnungstabellen, die hier immer wieder mal herumfliegen.

Da gibt’s verschiedene Seiten, aber die meisten berufen sich wahrscheinlich auf diese hier:

Dr. Kühle - Umrechungstabelle

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Puh danke :smile:

Also lag ich mit meiner Rechnung richtig.
Kein wunder, dass es mir heute so schlecht geht. :smirk:

Hätte der Arzt einfach mal in den PC geguckt und mich richtig angehört, dann hätte er mir vermutlich eine höhere Dosis verschrieben. Ist ja kein Wunder dass ich die halbe Packung Kapseln essen muss um auf meine Dosis zu kommen wenn eine Kapsel nur so wenig Milligramm enthält😅