Eindosierung mit Ritalin

Hallo liebes Forum,

da dies mein erster Beitrag in diesem Forum ist, schildere ich Mal meine Situation.

Ich bin 20 Jahre alt, männlich und arbeite in einem normalen Bürojob.
Als Kind wurde bei mir ADHS festgestellt, aber nie behandelt.
Über die letzten Monate wurde es im Berufsleben aufgrund der gängigen Symptome/Beschwerden sehr schwierig.

Nach vielen Terminen + neuer ADHS Diagnose bekomme ich nun Ritalin verschrieben.
Die Dosierung liegt bei 10-10-0 mg MPH (unretadiertes Ritalin).

Bei der ersten Einnahme war ich total aufgedreht. Diese fand allerdings auch mit einem sehr koffeinhaltigem Getränk statt. Da man dies (laut Aussagen im Forum) nicht machen soll, lasse ich das.
Jede weitere Einnahme hat überhaupt keinen Effekt. Alles bleibt genauso wie es vor der Einnahme war.

Den nächsten Termin beim Arzt (nicht der beste im Thema ADHS) habe ich in zwei Wochen.

Hättet ich Vorschläge/Tipps wie die Dosierung verändert werden sollte?

Liebe Grüße

Herzlich willkommen!

10 mg unretardiertes MPH ist zur Eindosierung sehr viel!

Die generelle Empfehlung ist mit 5 mg zu beginnen und auf ADxS.org wird sogar empfohlen mit 2,5 mg zu beginnen und alle 3-5 Tage um 2,5 mg zu erhöhen.

Das hat zwei Gründe. Zum einen reduziert es die Nebenwirkungen und gibt dem Körper Zeit, sich darauf einzustellen und zum anderen verpasst man so nicht die optimale Dosis.

Die optimale Dosis ist nämlich individuell. Da heißt es nicht „viel hilft viel“ - im Gegenteil.

So steht es in der Fachinformation:

Und hier ein paar allgemeine Infos zur Eindosierung von Stimulanzien bei ADHS.

1. Koffein komplett vermeiden
Wirklich wichtig: kein Koffein bei der Eindosierung von Stimulanzien. Nicht nur weniger, sondern ganz konsequent: Gar keines.

Koffein ist ein Adenosinantagonist, d.h. es hemmt Adenosin. Und Adenosin hemmt Dopamin. Im Ergebnis fördert Koffein Dopamin.
Oft werden Koffein und Stimulanzien jeweils allein gut vertragen, führen aber bei gemeinsamer Einnahme zu Kreuzwirkungen (z.B. einer Zittrigkeit wie bei einer Stimulanzienüberdosierung und/oder anderen gravierenden Nebenwirkungen).

Nach der Stimulanzien-Eindosierung, also wenn das passende Medikament und die passende Dosis gefunden wurden, kannst du bei neuem Koffeinkonsum problemlos erkennen, falls Nebenwirkungen aus diesem resultieren und nicht aus den Medikamenten.

Koffein findet sich in Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Cola, Energydrinks; verwandte Stoffe finden sich in dunklem Kakao.

2. Eindosierungsleitfaden lesen

3. Eindosierungshilfetabelle verwenden
Besonders wichtig für Frauen aufgrund des Monatszyklus.
Download hier:

https://adhs-forum.adxs.org/t/ein-dosierungshilfetabelle/7270

Dokumentiere deine Einnahme, Symptome und Nebenwirkungen täglich.
Bewerte immer nur den Durchschnitt von 3 Tagen und frühestens ab dem 5. Tag auf derselben Dosishöhe.
Bitte sieh von Anfragen im Forum zur Wirkung von Medikamenten ab, wenn du die aktuelle Dosis noch keine 5 Tage nimmst.

4. Arzt ist der Maßstab
Und klar: Alle Hinweise und Informationen hier im Forum und bei ADxS.org dürfen nie dazu führen, ärztliche Anweisungen zu missachten, sondern dienen stets nur dazu, mit dem Arzt besser kommunizieren zu können.

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Sorry - seit wann nimmst du das jetzt?

Hey, seit knapp einer Woche.

Ich habe keine Nebenwirkungen. Mir geht es nach der Einnahme genauso wie vor der Einnahme.

An meiner Konzentration, Motivation, Vergesslichkeit etc. verändert sich überhaupt nichts.

Muss der Körper das Medikament erst eine Gewisse Zeit bekommen bis er darauf anspringt?

Nein, es ist ja kein Spiegelmedikament.

Manchmal ist’s auch so, dass die Veränderung so subtil ist, dass man sie kaum bemerkt.

Ich würde an deiner Stelle dann weiter steigern.

Danke für deine Antwort.

Habe vorhin beim Arzt angerufen, kann am Donnerstag mit Wartezeit vorbei kommen.

Werde im dort das Problem schildern. Mal sehen wie es dann weiter geht.

Im Grunde kannst du die Einzeldosis noch bis auf 20 mg erhöhen.

Erst dann würde ich wechseln.

Schrittweise natürlich.

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Hallo

Beim Eindosieren wie hier im Forum geschrieben vorgehen.
Beim Eindosieren auf Koffein in jeder Form verzichten.

Ich bin 63, weiss erst seit 3 Monaten von meiner Diagnose, und kann nicht verstehen wie
ich das überlebt habe.

Dies merke ich jedesmal wenn ich die Einnahme des MFD vergesse.

Leider brauche ich 7x10mg Ritalin alle 2 Stunden. Habe aber keine Nebenwirkungen.
Ohne Wirkstoff geht es mir echt schlecht.

:slight_smile:

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Habe ich gemacht.

Bleibt ohne Wirkung.

Ob das Präparat keine Wirkung hat, wegen „einem Fehler in der Produktion“ oder wegen falscher Lagerung weiß ich nicht. Vielleicht springt mein Körper ja auch generell nicht drauf an.

Werde das Morgen Mal abklären.

Warum bekommst du keine retardierten Tabletten?

Hallo liebes Forum,

meine Dosierung wurde auf 40mg retard Medikinet Morgens und 10mg Ritalin nicht retard Mittags/Nachmittags umgestellt (1-1-0). Die zweite Dosis soll ich nehmen sobald die Wirkung schwach wird.

Trotz einer Erhöhung der Dosis merke ich keine Wirkung. Ebenfalls merke ich keine Nebenwirkungen, außer das gegen Vormittag mein Mund trocken wird.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Ich habe mich bereits ein wenig belesen. Allerdings werde ich aus den Gründen nicht wirklich schlau.
„recherchierte“ Gründe sind: non-responding auf MPH, zu niedrig dosiert, zu hoch dosiert (dann aber mit Nebenwirkungen), Magenprobleme (Wirkstoff löst nicht nicht / nicht richtig auf, folglich keine Wirkung oder veränderte Wirkung).

Vielleicht kann mir ja jemand helfen.

Grüße

Hallo kirre,

ich habe deinen Beitrag mal in den ursprünglichen Thread verschoben.

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Hmm. :adxs_gruebel:

Da du retardiert und unretardiert und verschiedene Dosen schon genommen hast, ist ein Magensäureproblem oder ein Mangel mit der Medikamentencharge nicht wahrscheinlich.

Das nächste wäre ein Versuch mit Amfetamin (Elvanse oder Attentin). Vielleicht hat jemand sonst in diesem Forum oder dein Arzt noch eine Idee, wo es klemmen könnte.

Diese Theorie kenne ich überhaupt nicht. Wie kommst du darauf? Hast du da vielleicht etwas missverstanden? :thinking:

Es gibt nur das Problem bei Medikinet adult - wenn der Magen zu alkalisch ist (durch Protonenpumpenhemmer), würde der retardierte Wirkstoff zu schnell freigesetzt und stärker, dafür aber kürzer wirken.

Wenn du überhaupt keine Wirkung hast und auch keine Nebenwirkungen bist du vermutlich Non-Responder.

Ich würde Elvanse vorschlagen.

Hallo Kirre.
Der Versuch mit Concerta war ein Flop.

Bis das MFD genug hoch war wurde es 11.00 Uhr bei mir und schon ab 14.OO war die Wirkung wieder ungenügend. Mit dem nicht retardierten Mittel kann ich alle 2.05 Stunden nehmen. So hält sich der Level sehr gut.

War vielleicht die falsche Dosierung? Und wie ist’s mit Ritalin adult?

Hallo Justine.

Es war 2 x 36.
Das Problem ist, dass die Wirkung zu spät eintritt.

Wenn ich mal drin bin im ADHS, wirkt das stark und auch länger als 24 h nach.

:thinking:

Hast du das nicht probiert?

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