Liebe Menschen,
Wenn das hier ok ist, würde ich gerne ein bisschen über meine erstmal unbegleitete Eindosierung sprechen, ein paar Fragen stellen und auch für mich selbst meine Gedanken festhalten.
Kurze Vorgeschichte: Ich habe bei einem Psychologen einen Termin zum Erstgespräch gemacht, schon mit dem Gedanken an ADHS und einigen hoch ausgeschlagenen Onlinetests im Kopf. Er sprach es dann auch recht schnell von sich aus an und führte sehr unkompliziert und schnell eine Diagnose durch, die nur aus ein paar Fragebögen und 2 Gesprächen bestand. Er schlug mir dann vor, dass ich Stimulanzien ausprobiere und riet mir, mit diesem Anliegen zum Hausarzt zu gehen, wegen der bekannten Problematik, einen Facharzt-Termin zu bekommen. Mein Hausarzt war zwar wenig begeistert, lies sich aber (nachdem er in der Vergangenheit schon öfter verschiedene Symptome als „psychosomatisch“ abgetan hatte und auch grade eine größere Blutuntersuchung ergebnislos verlaufen ist…) darauf ein, mir ein Rezept für 50x 10mg MPH unretardiert auszustellen, außerdem hat er mir einen Termin bei einem Neurologen besorgt, der in knapp 3 Wochen ist.
Ich habe das Medikament - Metylpheni TAD 10mg - an einem Freitag erhalten und dann am Wochenende jeweils eine Tablette gegen Mittag genommen, weil ich vormittags mit meinen Kindern unterwegs war und ich nicht direkt unter der Wirkung Auto fahren wollte. Das war ziemlich angenehm, aber auch mit einigen Nw (Durst/trockener Mund, Kopfschmerzen hinterher) und starkem Rebound. In dieser Zeit bin ich auch auf die Guides hier gestoßen und habe dann ein paar Tage morgens 10mg genommen und nach ein paar Stunden eine halbe Tablette (entgegen der Packungsbeilage), was den Rebound ganz gut abgefedert hat. Dann habe ich ein paar Tage nur 3x 5mg genommen, davon merke ich sehr wenig aber es ist doch eine leichte Konzentrations- und Leistungssteigerung da und keine deutlichen Nw. Gestern habe ich das erste mal wieder morgens 10 genommen und nach 3h 5 nachgelegt, das macht sich bisher sehr gut, die NW sind verschwunden, ich habe auch nicht mehr so ein „trippiges" Gefühl wie am Anfang. Allerdings nachmittags dann schon einen gewissen Rebound und bin sehr reizbar, launisch und ziemlich unleidlich.
Meine Fragen:
- Wisst ihr, warum man die Tabletten nicht teilen soll? Im Waschzettel steht, man darf sie nur teilen (sie haben eine Kerbe), um sie besser schlucken zu können. Ich vermute, damit soll vermieden werden, dass man ungenaue Dosierungen einnimmt, ist das plausibel? Mir ist es halt trotzdem lieber, ich nehme mal 4,5 mg und mal 5,5 als dass ich immer 10 nehme und davon einen fetten Rebound kriege.
- Verstehe ich die Empfehlung zur Eindosierung richtig, dass man erstmal so viele kleine Dosen nehmen soll, dass man über den ganzen Tag damit kommt, bevor man die erste Einzeldosis erhöht? Dann hab ich es leider schon wieder falsch gemacht… Ich habe aber auch nicht genug Tabletten, um bis zum nächsten Termin mehr als 20mg/Tag zu nehmen.
- Gibt es im Kompendium oder irgendwo anders eine Darstellung, wie genau Östrogen mit MPH zusammen spielt? Ich hab jetzt schon länger gesucht, aber nur Andeutungen gefunden. Ich habe eine hormonelle Dysbalance mit einem Östrogenübergewicht, allerdings absolut gesehen niedrige Werte und frage mich, welche Rolle das bei der (Ein-)Dosierung spielt.
- Ist es generell so, dass diese Zeit der Eindosierung ziemlich stressig und emotional anstrengend ist? Ich fühle mich komplett aus der Balance, während der Wirkung, die nur 2h deutlich spürbar anhält versuche ich möglichst viel zu erledigen, das klappt aber nur so semi und den Rest des Tages bin ich echt unleidig. Dieses Auf und Ab finde ich ziemlich zermürbend.
Vielen Dank fürs Lesen und mitdenken!