Elontril/Bupropion - Erfahrungswerte?

Hallo liebes Forum,

ich suche aktuell Erfahrungen mit elontril bzw. bupropion …

Habe gerade meinen Test mit Elvanse durch und leider massiv Pulsprobleme (Ruhepuls+ 20-30 bpm) gehabt.
Da ich neben ADHS mit rezidivierender Depression und ängstlich vermeidender Probleme diagnostiziert bin ist jetzt die Wahl auf elontril gefallen.
Problem ist: mittlerweile hab ich sch… Angst überhaupt noch was zu nehmen.
Ich habe im Leben die letzten Jahre einigermaßen Stabilität erkämpft. War jetzt ca. 2 Jahre auf Sertralin eingestellt aber habe davon extrem zugenommen (+20 kg), weil es meinen Antrieb reduziert hat…
Nun kam „endlich“ letztes Jahr die Diagnose und seither versuchen wir einzustellen/umzustellen.
Strattera hat leider zu Harnverhalt und Nierenproblemen geführt, Methylphenidat war bisher nicht lieferbar, daher konnte ich es nicht testen, Elvanse hat eben den Puls massiv verändert und nun habe ich elontril als nächste logische Lösung.

Ich habe jetzt schon mehrere komplette Zusammenbrüche gehabt, die jeweils mit Klinikaufenthalten verbunden waren, einen davon weil die Einstellungen mit Medikamenten extrem schief gelaufen waren (in einer schwer depressiven Phase haben wir binnen Wochen alle möglichen ssri, snri probiert… Hölle. ), der zweite wegen Burnout.

Und ich habe gefühlt permanent Angst Medikamente zu testen, weil ich das Gefühl habe, dass es mich wirklich wieder in so eine Situation bringen könnte. Gleichzeitig fehlt mir auch die Stabilität, die mir das Sertralin gegeben hat.
Leider hat es mich auch mega zerstreut gemacht, daher ist es keine wirkliche Option.

Daher suche ich durch den Post hier auch etwas Mut oder Strategien wie man damit gut umgehen kann…
Ich hab wirklich Angst momentan…

Vielleicht auch allgemein: wie schafft ihr das im „Alltag“ einzustellen?

Danke schonmal.

Willkommen im Forum, die einfachste Lösung ist das Nutzen der Suchfunktion. Da wirst du die meisten Erfahrungen und Berichte finden können:

:arrow_right: Bupropion

In welchem Staat lebst du? Engpässe wären mir neu. Zudem es da div. Präparate und Generika gibt.

Und ja, Stimulanzien wie Elvanse können den Puls erhöhen. Koffeinkonsum (Kaffee, Redbull, Cola) mit Elvanse verschlimmert das dann noch gern. Deswegen während der Eindosierung der absolute Koffein-Abstinenz empfohlen wird um unangenehme Erfahrungen zu minimieren.

Der Puls pendelt sich in den meisten Fällen, nach der Eingewöhnung des Organismus, wieder ein. Problematisch ist natürlich ein recht höher Ruhepuls. Da hat man nach oben einen geringen Puffer. Prinzipiell würde ich aber einen Kardiologen aufsuchen für einen Checkup. Wie lange hast du Elvanse getestet?

Es gibt sehr viele Antidepressiva und das richtige zu finden ist echt schwer. Herauszufinden ob’s was bringt. Bupropion ist vergleichsweise nebenwirkungsarm. Während mich Venlafaxin aufquellen ließ und depressiver machte, habe ich beim Bupropion den Eindruck einer Stabilisierung. Depressive Episoden sind nicht mehr so lang und intensiv.

Medikation in der Psychiatrie ist halt oft Trial & Error.

Bzgl. ADHS fand ich es hilfreich mich in das Thema einzulesen. Das Buch von Heiner Lachenmeier hat mir da viele Antworten und Lösungen aufgezeigt.

Vielen lieben Dank für die Antworten :pray:

Muss dann gleich noch weiter lesen.

Genau Venlafaxin ist ein absolutes Angst Medikament bei mir. War total übel und wurde dann auf Fluoxetin umgestellt und war absoluter crash and burn Effekt.

Beim letzten Mal hatte ich auch noch keinen festen Job und Familie, da geht sowas leichter und jetzt überfordert mich allein die Vorstellung.
Weil halt gewisse „Grundfunktionalität“ sein muss.

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Hallo,

Elontril ist keine logische Lösung, weil es kein ADHS-Medikament ist.

Vor allem wenn du Methylphenidat noch nicht hattest.

Es kann zwar sein dass Elvanse deinen Puls stark erhöht hat und dass auch Methylphenidat das tun würde. Aber dann kommt es auf die Dosis drauf an und dass du ganz langsam steigerst. Und selbstverständlich Koffein ganz weglässt.

Wobei ein ergänzendes Antidepressivum nicht falsch sein muss, wenn du mit Depressionen zu tun hast. Wäre es nicht eine Option gewesen, das Sertralin in stark reduzierter Dosis beizubehalten - oder ein anderes?

Ich habe vor meiner ADHS Diagnose Elontril genommen und bin damit noch am besten von allen bis dato genommenen AD klar gekommen.
Da es auch vor allem auf Dopamin und Noradrenalin wirkt, war meine Vermutung.
Allerdings kann es sich meines Wissens auch auf Puls und Blutdruck auswirken, von daher weiß ich jetzt nicht, ob es wirklich eine alternative darstellt.
Eine gewisse Erhöhung von beidem ist aber erst mal nicht soo problematisch, ich weiß ja jetzt nicht, wie deine Werte da so waren.

Mein Blutdruck war und ist immer normal, mein Puls aber schon immer recht hoch (Ruhepuls 70-80), im sitzen schon um die 100 und das hat bisher noch kein Arzt als problematisch angesehen

Ich nehme gerade Bupropion 300mg wegen schweren Depressionen und im Moment hält es mich über Wasser.
Es ist viel besser als Escitalopram oder Milnacepran, beides war für mich der blanke Horror.

Wie schon erwähnt wurde ist Bupropion kein ADHS Medikament.

Mein Blutdruck war erhöht, so für 3 Wochen. Puls ist bei mir generell zu hoch.
Mir war aber alles lieber als das Kopfgef…e.

Hattest du Koffein komplett und konsequent weggelassen?

Ich hatte bei Elvanse 100 im liegen und das war einfach unangenehm. Hab dann so ein diffuses Angstgefühl bekommen…

Habe dann schon Koffein weg gelassen aber ich kam auch psychisch nicht gut damit klar.
Ich bin unter Elvanse eine andere Person. Vieeeel schüchterner und total ruhig. Das fand ich gruselig.

Ja, habe extra anderen kaffee gekauft

Ein Update und leider etwas Frust:

Nach etwas über 2 Wochen habe ich plötzlich eine Nesselsucht entwickelt und musste es vorsichtshalber absetzen.

Die Wirkung war bis dato sehr gut an sich.
Bin ziemlich traurig darüber.

wie ging es weiter? Nehme ab morgen Elontril und habe auch schon was schiss, da ich auch parallel noch Venlafaxin nehme (was ich nach und nach absetzen will).

Ich nehme (wieder) seid 14 Tagen Elontril.

In Kombination mit Pregabalin war es bei mir mit Angst, Depression und vermeidendem Verhalten am hilfreichsten von allen Nicht-ADHS-Medikamenten.
Also ein ‚Upper‘ und ein ‚Downer‘ gleichzeitig.
Pregabalin deswegen, weil ich Schlafen kann und gegen die Angst. Elontril wegen Antriebsstörung.
Die ersten Wochen sind hart. Aber ich kann mich erinnern, danach wird es besser.
Bei Elontril ist durchhalten angesagt.

Harnverhalt hatte ich auch bei anderen ADs.
Gegen Stress-Symtome half mir auch Tianeptin.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Gruss Hypoborea!

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Ich hatte auch mal Pregabalin genommen in Kombination mit Elvanse und Elontril jedoch merkte dass Pregabalin die Wirkung von Elvanse abschwächt. In einem Thread habe mal gelesen, dass man es abends nehmen kann zum Einschlafen falls Vitamin C nicht ausreicht.
Bei Elontril hat man anfangs zunächst viele Nebenwirkungen die sich eigentlich normalerweise legen sollten.
Ich weiß nicht ob das normal ist aber ich bemerke in letzter Zeit dass ich eine verschwommene Sicht habe und ich kann mich nicht so gut konzentrieren und ich helfe mir momentan indem ich viel Wasser trinke um die „Angst“ sozusagen in den Griff zu bekommen. Ich meine den „Brain Fog“ und den habe ich sehr oft.
Ich nehme schon sehr lange Elontril…abunzu half mir Trazodon als Augmentation in den Dosierungen von 25-50mg aber irgendwie habe ich davon aufgeblähte Brustwarzen bekommen also steife Nippel um es salopp auszudrücken.

Ich überlege wieder rein auf Elvanse ohne Elontril umzusteigen. Elvanse ohne Elontril wirkt irgendwie stärker und nach 2-3 Stunden nach der Einnahme merke dass das Bild vor mir schärfer wird was bei Elontril mit Elvanse erst ab mittag besser wird.

Kann es mit Cortisol zusammenhängen wenn man beides nimmt? Wie gesagt ich muss viel Flüssigkeit trinken eigentlich und das teilweise manchmal alle 20-30min.

Wasser gegen die Angst?

Ich bin bei Elontril 150 viel Agiler. Erledige Dinge. Aber durch das Pregabalin viele konfusen Dinge. Also Kopflos in Aktionen starten, ohne zu überlegen. Oder ist das dass ADHS an sich?

Und nach 3 Wochen Elontril 150 merke ich keine Stimmungsaufhellungen. Ich arbeite so Dinge ab, aber bin hinterher auch nicht glücklicher.
Meine Wohnung sieht aus wie geleckt, arbeite an Tagesstruktur, aber danach kommt dieses Loch. Ja, alles ‚abgearbeitet‘ …und nu?

Dabei merke ich wie Wesensfemd mir diese Struktur und diese Action ist. So bin ich nicht! Ich bin eher der latschige, der nicht aus dem Pott kommt, verträumt, und vermisse mein ADS-Dösen. Tagträumen…

Wenn das Leben nur aus diesen Terminen, Handlungen, Pünktlichkeiten, Verbindlichkeiten besteht, na dann Gute Nacht Marie.

Trotzdem will ich nach 4 Wochen auf 300 gehen, -hatte ich noch nie, um zu sehen, wann denn diese verflixte Stimmungsaufhellung kommt.
Und ich reduziere Pregabalin. Diese Watte im Kopf macht mir Angst. Diese Verwirrtheit!

Mein Gott, mein Leben (rückwärts Nebel :grin:) dreht sich gefühlt nur noch um Medikamente, Tabellen, Terminen, und Verpflichtungen. A DHS, ASS?, Depression, Scham, Angst, Kalorienzählen (will mit Elontril auch 20 Kilo zuviel Abnehmen, Mit dem Rauchen aufhören, Alk sowieso, und Torschlusspanik all das nicht zu schaffen. Am besten Termin gestern.
Aber nur dieses ‚auf den letzten Drücker‘ -Machen hält mich bei Motivation.

Und ich erlebe mich nur noch im Hyperfocus als Selbstwirksam.
Hat alles einen sehr zwanghaften Charakter.

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Ich finde, dieser eine Satz ist doch mal mindestens einen ganzen Nachmittag total exzessives Träumen und Feiern wert.
Das wäre auch eine neue Erfahrung: es zu dürfen. Und on top: Es genießen zu dürfen. Was ja zweierleierei ist.

Ich finde, du solltest dich feiern.
Es hat sich etwas verändert. Es ist etwas in Bewegung.
Bewegung kann man lenken, dann wird es noch besser. Mach das mal mit Stillstand…

Ich freu mich echt sehr für dich.
Träumst du einen Traum für mich mit?

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Oh, das fällt mir schwer.
Es zu dürfen und vor allem es zu können. Für mich ist ja das Tagträumen essentiell. Es ist wie eine Mini-Meditation, das im Gehirn schon eingebaut ist, um zu viele Reize zu dimmen.

Ja, es bewegt sich viel! Besonders ich mich. Allerdings kann ich mit Elontril oder wegen dem ADS nicht gut steuern, wann auch mal gut ist. Ich habe sooo viel Energie. Habe angefangen mit Gehen, also Walking, weil mit Jogging iss’ noch nix! Da bin ich Realist. Aber min. 10.000 Schritte. Und min. 10 Km Radfahren. 2X Schwimmen/Woche, 10 Bahnen a 50 m. Körperlich komme ich nicht an meine Grenzen. Und das mit 59. Aber ich habe früher auch viel Sport gemacht.
Heute trotz Elontril und weglassen von Trimipramin 9 Stunden durchgeschlafen. Aber mir kommt das alles Unheimlich vor. Vielleicht sollte ich nicht so stringent auf die Zahlen bestehen. Training mehr nach Befindlichkeit.
Das dösen und über Dinge nachsinnen fehlt mir.
Und diese leichte Hypomanie muss ich auch kanalisieren. Aber gut, dass es mir auffällt. :grin:

Mittelmass, wo bist du?

Morgen der Anlauf mit 300mg. Ich werde euch berichten. Denn es fehlt eindeutig noch die Antidepressive Wirkung. ( oder kommt sie noch bei 150mg?)

Gruss Hypo

Mein Endgegner ist das Nikotin. Alle anderen Stoff oder Nichtstoffsüchte kann ich regeln.
Aber Rauchen?

Ich hoffe, dass es bei 300mg besser geht, aufzuhören. Gerade morgens giert es mich dermassen, dass ich bis um 9 so 5-7 Zigaretten rauche. Vielleicht sollte ich Bupropion abends nehmen, der Peak soll ja nach 5 Stunden sein.

Ich würde soooooo⅒ gerne mit dem Sch! aufhören.

Huhu,
ich bin ganz neu mit ADHS diagnostiziert worden. Habe aber seit 23 Jahren (bin35) Depressionen und seit 4 Jahren Panik-&Angst Attacken. Habe schon einige Antidepressivas durch. Als letztes war es Venlafaxin 225mg wobei ich das aufgrund von Nebenwirkungen sowie nicht mehrwirklich hilfeich (jetzt weiß ich wieso) abgesetzt habe. Bin dann auf Bupropion umgestiegen. Erst 150mg Venlafaxin und dazu 150mg Bupropion. War 1 Monat eine super Kombo dann der Einbruch und es wurde auf auf 300mg Bupropion umgestellt und das Venlafaxin weggelassen.
Ich habe leider instant Nesselsucht bekommen die auch mit Ceterizin nicht in den Griff zu bekommen war.

Meine Erfahrung: ich war so viel motivierter und es gab defintiv auch diese „Honey Moon“ Phase. Habe so viel geschafft was mich auch gefreut hat und mir gut tat für die Psyche. Umso härter dann die Tatsache der Unverträglichkeit. Ich bin auch jahrelange Raucherin und da hat das Bupropion sehr gut geholfen. Mir hat es schlicht weg auch absolut nicht mehr geschmeckt. Bin aber auch seit Anfang des Jahres beim Versuch auf dampfen umzusteigen.

Thema Tagträumen ist bei mir kreativ sein beim malen und zeichnen. Mir hat dann meist Musik hören mit Kopfhörer geholfen meine Umwelt (auch die Pflichen des Haushalts) auszublenden.

Sorry für den Roman aber vielleicht hilft es dir ja ein wenig auch in Bezug auf das Rauchen

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Geschichte, …aus und vorbei :wink:
Jetzt gehts aufwärts für dich lieber @Hypoborea
Ich freu mich ja so für dich :adxs_happy:

Happy Weekend :adxs_tanz: