Elontril (Bupropion Wirkstoff) Erfahrungen

Hallo zusammen,
ich bin seit letztem August in Behandlung und mit ADS diagnostiziert. Ich habe viele Monate auf den ersten Termin gewartet, weil die Neurologin auf ADHS bei Erwachsenen spezialisiert ist. Die Erstuntersuchung war schon umfangreich mit unzähligen Fragen, Hirnströmemessung etc. Neben ads macht mir die Depression (ich funktioniere aber im Alltag) zu schaffen, vermutlich resultiert das aus der Störung. Sie wollte zuerst die Antidepressiva mit Bupropion ausprobieren, weil der Wirkstoff wohl auch eine positive Wirkung eben auf adxs hat und zur mehr Ausgeglichenheit und Konzentration beitragen soll. Ich bin schon bei recht hoher Dosierung, merke aber fast keinen Unterschied. Weder positiv noch negativ. Vielleicht ist der Druck im Brustbereich in stressigen Situationen weniger.
Kennt jemand das Medikament? Kann man das mit den typischen Adxs Medis kombinieren? Es wird wohl auf diese hinauslaufen. Ich möchte mich schon vorab auf den nächsten Termin vorbereiten und über eure Erfahrungen lesen.
Liebe Grüße

Viele sind ja schon eine Weile hier und haben bereits ihre Erfahrungen geteilt. Auf adxs.org gibts auch vieles dazu in den Seiten über die Medikamente.

Gib bitte mal oben in die Suche „Bupropion“ ein und filtere nach „Relevanz“.

Da sind einige noch gar nicht so alte Themen bei.
Zu Bupropion alleine, aber auch in Kombination mit MPH oder LDX :slight_smile:

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Super, vielen Dank

Gehts dir um ein spezielles Medikament?
Falls Elvanse, habe ich hier erst kürzlich noch etwas dazu geschrieben:

https://adhs-forum.adxs.org/t/weniger-elvanse-nach-1-jahr-einnahme/25317/5?u=sneedledeedoo

MPH wird anders vom Körper abgebaut.

Ansonsten kommts wahrscheinlich einfach darauf an, wie du es zusammen verträgst, weil Bupropion und auch die Stimulanzien für mehr Noradrenalin sorgen.

Puls / Blutdruck vielleicht noch, je nachdem, wie empfindlich der Körper reagiert.
Am Ende heißt es leider ausprobieren und für sich selbst herausfinden.

Darf ich fragen, war es der Vorschlagt aus der Praxis?
War es dein Wunsch mit einem Antidepressiva zu starten?

Bei mir kam es anders ans Licht. Ich hatte seit 2008 schwerste chronische Depressionen, und extremste Probleme. Es wurden damals 60 oder 70 verschiedene Antideressiva getestet und was ich sagen kann, keines half, die Nebenwirkungen waren heftigst.
Es wurde rumgezickt sie wären hochwirksam und potent… ich meinte sei dem so und sie wirken nicht, müsse es die falsche Diagnose sein… viel Stress und ich hab ab dem Zeitpunkt alle Antidepressiva verweigert, mit Therapie, symtomazischer Behandlung und viel Willen geschleppt bis im November 2023 dann die Adhs Sendung lief - wieder erkannt - mit Therapeutin drüber gesprochen und den Psychiater zum Test genötigt.

Er war positiv!
3 bis 4 Wochen nach dem Start mit MPH war scheinbar die harte Depression weg, war aber komisch den happy oder so war ich immer noch nicht.
Es waren dann „nur noch“ depressive Verstimmungen und ca. 4 bis 5 Monate später waren auch diese weg.

Nach 6 Monaten waren harte, starke Depressionen und meine depressiven Verstimmungen weg.

Das war sehr komisch und gewöhnungsbedürftig. Es ist auch auf Knopfdruck nicht alles super, aber das schlimmste ist weg und man kann in Ruhe arbeiten mit sich und allem was vorher nicht möglich war.

Ich geb mal so etwas Hoffnung mit

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Ich habe es Mai 2019 als erstes Antidepressivum bekommen. Leider hatte ich das Gefühl, dass es gar keine großartige Wirkung hatte. Als dann im Lauf des Jahres noch ein familiärer Vorfall dazu kam und ich teilweise bis zu 14 Tage am Stück durcharbeiten musste brach ich am 2.2.2020 zusammen. In der Zeit kurz zuvor habe ich etwas teures auf der Arbeit für einen cent Betrag verkauft (EC Gerät falsch eingestellt… oh wie unaufmerksam von mir, zuvor nie passiert). Ich wechselte zu Venlafaxin, welches ich noch bis heute nehme auf 225mg.

Vergangenes Jahr hatte ich erneut 2 Zusammenbrüche. Mittlerweile eine Umschulung hinter mir mit massiven Aufmerksamkeitsproblemen und dementsprechend 2 Kündigungen erhalten. Meine Diagnose habe ich nun im Januar in einer Klinik erhalten, wo ich wg. Depressionen war. Ich hatte das Glück, dass ich anstelle der Einzeltherapie die Diagnostik machen konnte.

Warum ich das ganze schreibe? Ja Elontril half mir nicht weiter. Auch mit den heutigen Erkenntnissen nicht.

Ich möchte ich aber dazu bei @Kathy bedanken für den Einblick.

Ich bin gespannt, ob dies bei mir auch ähnlich verlaufen wird. Und ich wäre sehr froh von Venlafaxin weg zu kommen… Habe seit dem gute 25kg drauf bekommen und mit Frustfuttern meine Gefühle lange Zeit kompensiert… Habe bis heute noch keine „Alternative“, aber das ist eine andere Baustelle.
Aktuell befinde ich mich in der Beantragung einer Reha für meine ADHS. Mal sehen wie es damit dort werden wird.

Lieben Dank auch an @SneedleDeeDoo für den Hinweis die Suche zu nutzen. Auf jeden Fall hilfreich, wenn man nach bestimmten Themen sucht. Allerdings muss ich gerade gestehen, dass ich so auf den Zusammenhang den @Kathy beschreibt gar nicht gekommen wäre (:

Ich bin nicht gegen Medikamente oder Antidepressiva, doch ich habe jetzt wieder mit so vielen gesprochen und auch aus eigener Erfahrung erlebt, daß Antidepressiva wie bunte Bonbons oder Smarties verschrieben werden.

Es gibt OFT keine Reflektion, wenn die gewünschte Wirkung ausbleibt oder eben die Nebenwirkungen so überhand nehmen oder überhaupt nicht mehr die Masse an Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen in einem angemessenem Verhältnis ihrer Wirkung stehen und wenn man verzweifelt genug ist, es ja so viel Mut und Kraft kostest den Schritt zu gehen alles abzusetzen mit dem Gefühl im Kopf ‚vielleicht habe ich nur nicht lange genug durchgehalten‘…

Noch extremer kenne ich das mit Parkinsonmedikamenten und Antiepileptika, was so viel Überwindung nach 2 Horrorjahren Nebenwirkungen und NULL Reflektion der Ärzte damals. Hätte ich sie nich einfach abrupt abgesetzt, die nächsten Monate nicht überlebt…

Vielleicht bin ich deshalb auch immer so berührt und betroffen, daß Antidepresdiva und Co statt Stimulanzien wie Karnevallswurfmaterial inflationär verwendet wird

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Hallo,
nein, da kenne ich mich noch gar nicht aus was es so alles für Erwachsene gibt. Ich kenne nur Ritalin für Kinder​:relieved: Ich merke schon an den Beiträgen, dass Psychopharmaka bei jedem anders wirken und es dauern kann bis man das Richtige für sich findet. Ich werde sehen was die Psychiaterin vorschlägt. Ich finde es ok, dass sie erstmal klein anfängt und abwartet bevor schwerere Geschütze aufgefahren werden. Ich würde mir auch wünschen, dass etwas effektiv und schnell wie eine Kopfschmerztablette wirkt :wink: Ich habe echt viele Baustellen im Alltagsleben, die ich gern angehen möchte. Der Job kostet mich viel Energie, da ich bei Ablenkung schon was falsch machen kann (heute ist mir auch was aufgefallen was ich noch gestern gar nicht bemerkt habe. Zum Glück habe ich das noch nicht an Kollegen weitergeschickt) Ich brauche relativ viel Zeit zur Erholung daheim wo ich „nichts muss“. Ich hoffe, mir irgendein Medikament das Leben etwas leichter macht