Elvanse, finde nicht die richtige Dosierung

Hallo vielleicht kann mir ja irgendjemand helfen. Hab zwar schon einmal gefragt, aber mittlerweile noch mehr Veränderung beobachtet. Ich habe im Oktober 2023 angefangen Elvanse 30 mg zu nehmen. Ich habe damals noch geraucht und auch Kaffee getrunken und bin mit den 30mg glaube ich ganz gut zurecht gekommen. Habe dann im März aufgehört zu rauchen und seitdem passt meine Dosis nicht mehr. Mir ist das lange nicht aufgefallen; ich glaube das ist schleichend passiert. In dieser Zeit hab ich trotzdem noch 2 Kaffee pro Tag getrunken(einen direkt 1 Stunde nach der Einnahme). Rückblickend denke ich, dass ich überdosiert war, weil ich die ersten 4-5 Stunden einen extremen Hyperfokus hatte, den ich aber nicht lenken konnte. Außerdem war ich sehr gereizt, aggressiv und nach 4-5 Stunden auch leicht depressiv. Hab dann vor 1 Monat aufgehört Kaffee zu trinken und konnte eine Veränderung feststellen. Der Hyperfokus war nicht mehr so extrem und es war auf jeden Fall besser(mit den Stimmungsschwankungen), aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass diese Dosis nicht passt. Konnte mich teilweise nicht aufs lernen konzentrieren, fühlte mich manchmal benebelt und nicht anwesend. Ich glaube die Wirkung war auch teilweise schwankend, weil ich eine 50mg Kapsel immer mit der Feinwaage abgewogen hatte und das anscheinend zu ungenau war. Deshalb löse ich mittlerweile im Wasser auf. Die Wirkung war dann ein paar tage relativ gleich und ich glaube gut, aber dann plötzlich wieder nicht, weshalb ich beschlossen habe auf 20mg runter zu reduzieren. War mir nicht sicher, ob 30mg bei mir zu einer Überdosierung oder Unterdosierung geführt haben, obwohl ich mir fast alles dazu hier durchgelesen habe. 20mg nehme ich jetzt seit 5 Tagen und ich glaube das passt auch überhaupt nicht. Die ersten 1-3 Stunden fühle ich mich viel angetriebener als mit 30mg bzw. mir kommt vor, dass sogar ein Angstgefühl dabei ist, ich glaube konzentrieren ist so semi möglich. Nach 3 Stunden ist dieses Gefühl der Angst und inneren Unruhe weg und ich werde entspannter, aber konzentrieren kann ich mich trotzdem nicht. Ich fühle mich auch ab Stunde 3 ca. benebelt(davor Stunde 1-3 nicht). Dachte das könnte vielleicht trotzdem noch eine Überdosierung sein, aber irgendwie passt das nicht ganz, weil ich plötzlich viel mehr abschweife und wieder anfange extrem tagzuträumen, was ich gar nicht mehr kannte. Fühle mich außerdem verwirrt. Da ich Elvanse seit Monaten nehme, kann ich nicht mehr differenzieren, was ADHS-Symptome sind und was nicht. Meine Psychiaterin hilft mir nicht wirklich; sie meint ich soll selbst versuchen, welche Dosis am besten passt und einen Termin habe ich auch erst wieder im September. Meint ihr, dass ich vielleicht mal 15mg versuchen soll oder lieber mal 40mg? Kann das einfach so schwer auseinander halten, weil ich auch noch Wellbutrin XR 150mg nehme. Dachte nachdem ich hier im Forum so viel gelesen habe, dass die 30mg vielleicht eher eine Überdosierung wären und vielleicht die 20mg immer noch zu hoch sind. Ich bin mir aber so unsicher, weil bei 20mg das Tagträumen und Abschweifen so extrem zurückkommen. Bei 30mg hab ich mich nicht mehr gefühlt wie ich selbst, war emotional kälter und konzentrieren war auch nur manchmal möglich, aber ich habe nicht dauernd an andere Sachen gedacht; eher fokussiert in die leere gestarrt. Bitte kann mir jemand Tipps geben. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Spricht dieses benebelte Gefühl eher für zu viel oder zu wenig? Warum hat sich das so geändert nach einem Rauchstopp? Beeinflusst ein Rauchstopp bei Frauen vielleicht den Östrogenspiegel und könnte es damit etwas zu tun haben?

2 „Gefällt mir“

:adxs_rot: könnte bitte jemand @Moderatoren dieser Wand ein paar Absätze schenken, sorry @annaa

Edit: Rauchen & Kaffee macht scheinbar so viel mehr…
Ich habe jetzt erst erfahren, daß mir beides wohl lange über meine „Fehlfunktion“ hinweg geholfen hat :adxs_jamma:

2 „Gefällt mir“

Hallo annaa,

hast du denn die Möglichkeit deiner Psychiaterin eine Email zu schreiben und die Symptome zu schildern? Vielleicht hat sie eine Empfehlung, zwecks Dosierung ob nach oben oder unten.

Die Dosierung ist ziemlich individuell, kann alles mögliche sein aber auf jeden Fall nicht unbekannt. :heart:

lg

Edit: Lass dich nicht verunsichern von den Empfehlungen anderer hier im Forum, du findest schon deine Dosis.

2 „Gefällt mir“

Hi @annaa

Wahrscheinlich ist tatsächlich der Rauchstopp indirekt die Ursache der jetzigen Probleme und der bisherige Nikotinkonsum der Grund, warum Du bisher keine hattest. Das eigentliche Problem ist die Kombi Elvanse + Wellbutrin (= Bupropion). Da gibt es Wechselwirkungen. Ich zitiere Dir mal einen Beitrag dazu:

Nikotin ist ein Induktor von CYP2D6. Das heißt, Nikotin bewirkt, dass das Enzym vermehrt bereitgestellt und die Verstoffwechselung von Elvanse beschleunigt wird.

Das hat bei Dir anscheinend die hemmende Wirkung von Wellbutrin so gemindert, dass Elvanse normal verstoffwechselt werden konnte.

Jetzt fehlt der „Beschleuniger“ und Du kämpfst mit der Wechselwirkung der Medikamente.

Dazu fehlen mir die Worte. Deine Psychiaterin sollte über die Wechselwirkung informiert sein. Wenn nicht, gibt es Datenbanken, in denen sie nachlesen kann. Ich würde nicht bis September selbst rumprobieren, sondern umgehend bei der Ärztin auf der Matte stehen, auf die Wechselwirkung hinweisen und nicht gehen, bis ich einen brauchbaren Vorschlag zur Lösung des Problems habe.

4 „Gefällt mir“

Danke! Das hat mich gerade ein bisschen schockiert. Danke für die Antwort! Hab mich schon die letzten Monate gewundert. Werde morgen bei meiner Psychiaterin anrufen.
Mir kommt aber trotzdem vor, dass sie nicht so informiert ist, weil sie mir auch gesagt hat, dass ich Elvanse einfach weglassen kann und ich glaube sie wird mir das morgen auch sagen. Kann ich das dann wirklich so machen, wenn sie das sagt? Hab mittlerweile echt schon Angst; hab nur schlechte Erfahrungen derzeit mit uniformierten Psychiater:innen

Elvanse kannst Du einfach weglassen. Da passiert nichts.

Aber du nimmst Elvanse ja nicht aus Spaß an der Freude, sondern aus Gründen. Dafür muss sich die Ärztin dann was einfallen lassen. „Lassen Sie es weg“ ist schließlich keine Dauerlösung, wenn Du ohne ADHS-Medikation nicht klar kommst.

2 „Gefällt mir“