Ich bin ganz neu hier im Forum und versuche mich mal an meinem ersten Beitrag
Ich bin nun seit knapp einem Monat ADHS diagnostiziert und seit 8 Tagen auf 1-0-0 30 mg Elvanse eingestellt.
Die ersten 3 Tage war es einfach wunderbar, guter Fokus, Konzentration und intrinsische Ruhe
Ich hab Anfangs einen recht hohen Puls gehabt, der hat sich in den letzten 2 Tagen aber etwas normalisiert. Zudem habe ich gelegentlich Probleme mit Kopfschmerzen, wenn ich meinen Blutzuckerspiegel im Auge behalte und genug trinke geht es aber. Zudem hab ich mich mit der passenden Ernährung befasst, insbesondere was Fette und Eiweiß angeht. Ebenso über die Auswirkungen vom Ph- Wert des Urins auf die Resorption des Amfetamins. Zudem verzichte ich auf Koffein.
Seit der steady State erreicht ist habe ich aber Probleme mit Müdigkeit, insbesondere nach dem Mittagessen bis in den frühen Abend. Manchmal kommen dann Kopfschmerzen hinzu. Mein Umfeld beschreibt mich als in mich gekehrter gegen Abend wenn die Wirkung nachlässt. Ich habe das Gefühl aktuell wirkt das Elvanse so 5-6h ab Wirkungseintritt. Heute habe ich mich als emotional labiler wahrgenommen und ich musste mich sozial zurückziehen.
Ich habe das Gefühl, dass die Honeymoon- Phase schon vorüber ist. Ich verspüre aber in den 5-6h eine Verbesserung meiner ADHS Symptome.
Ich weiß, das 8 Tage absolut kein Rahmen zur Bewertung der Medikation ist aber ich habe viele Fragen im Kopf:
Ich habe hier viel gelesen und versuche meine Nebenwirkungen in über oder „unter“Dosierung einzuteilen, komme aber zu keinem logischen Ergebnis, was denkt ihr ?
Mein Arzt möchte ab Dienstag auf 50mg erhöhen, ich habe etwas schiss davor, mich weiter sozial zurückzuziehen und davor, dass meine Kreativität und freudige impulsivität weiter verloren gehen, ist die Sorge begründet?
Wie schätzt ihr meine Beschreibung ein bezüglich des Medikaments?
Ich habe vorher viele Konsum Erfahrungen mit illegalen Substanzen gesammelt, aber nie eine andere Medikation probiert.
Ich bin gespannt auf die Diskussion:)
Wenn es für dich nicht lange genug wirkt und die Nebenwirkungen kein Problem darstellen, dann würde ich den Vorschlag vom Arzt annehmen und es mit 50mg wieder 1-2 Wochen ausprobieren und gut dokumentieren für den nächsten Termin bei ihm.
Und wegen dem in sich gekehrt sein würde ich mir keinen Kopf machen. Du nimmst jetzt ein Medikament, dass in den Botenstoffhaushalt eingreift und die Diagnose ist auch noch frisch.
Jetzt heißt es ausprobieren und Veränderungen dokumentieren. An die Veränderungen im Kopf muss man sich ja auch erstmal gewöhnen und sich Zeit damit geben
Ich weiß nicht, ob dir das wirklich hilft, aber hier ist mein Verlauf beschrieben:
So sah das bei mir mit 30mg aus und es wurde mit 50mg besser:
Super, dass du dich um eine gesunde und proteinreiche Ernährung kümmerst.
Mir hilft ein proteinreiches Frühstück morgens gleich nach der Einnahme und ich achte auch über Tag immer drauf, meine Zielwerte möglichst zu erreichen, sonst gibts über den Tag verteilt noch einen Shake.
Danke für die Antwort und deinen verlinkten Beitrag!
Deine Erfahrungen sind aufjedenfall hilfreich, ich neige dazu mir schnell zu viel Sorgen zu machen und dann ist es schön zu lesen, dass man nicht alleine ist. Die Wirkungskurve deutet ja auch daraufhin, dass 50mg ein guter Schritt sein können, ich werde es ausprobieren
du beschreibst wirklich 100% meine Wirkung/Nebenwirkung und Erfahrung mit Elvanse.
Ich nehme aktuell 1-0-0 50mg.
Habe auch mit 30mg angefangen, da war der soziale Rückzug aber noch viel intensiver.
So geht es mir…leider aber schon seit 12 Monaten mit Elvanse.
Hab schon einige Dosierungen durch…
Das mit der verstärkten Müdigkeit nach dem Mittagessen, kenne ich sehr gut.
Vor allem wenn ich „zu“ viel esse.
Ich esse deshalb aktuell viel häufiger aber dafür weniger pro Mahlzeit.
Das mit der sozialen Isolation am Abend, wenn die Wirkung nachlässt habe ich auch bei mir festgestellt.
Meiner Meinung nach führt der „noch“ mehr geschwächte Antrieb nach der Wirkung dazu.
Dazu kommt noch das man nach aktiver Wirkung eher emotionsloser wird.
Meine These mittlerweile ist, das NUR ADHSler davon betroffen sind, bei denen Elvanse wirklich eine bewusst wahrnehmbare Veränderung auslöst.
Denn dann fällt einem der Zustand beim Abklingen der Wirkung erst recht stärker auf, weil die Wirkung ja auch schon gut spürbar ist.
Bei manchen wirkt Elvanse ja subtil, das ist die Wirkung und der nicht Wirkungszustand gar nicht so unterschiedlich. Demnach ist kaum Rebound vorhanden.
Ich bin dann Abends nur am zocken, bin zwar mit Leuten in Discord reden. Aber mich mit Leuten treffen und raus gehen, dafür ist meine Motivation mittlerweile ohne aktive Wirkung zu niedrig.
Mit der Zeit wurde es auch besser, an manchen Tagen habe ich das auch nicht, aber in der Mehrheit überwiegt dieser Zustand am Abend.
Berichte mir bitte, wenn du das Problem in den Griff bekommen hast. Evtl. profitiere ich auch davon.
Ich wünsche dir Alles Gute, gebe dem Medikament auf jeden Fall noch etwas Zeit.
Gleichzeitig freut es mich, dass jemand meine Erfahrungen teilt andererseits auch doof, dass du nach 12 Monaten keine sonderlich Linderung der Nebenwirkungen erfahren durftest.
Ich halte den Thread hier auf jeden fall auf dem laufendem und gebe Bescheid wenn sich was tut.
Ich bin gespannt wie es sich bei mir verändern wird mit den 50mg, try and error lese ich hier ja sehr häufig. Ebenso das Aufteilen der Dosis über den Tag. Ich gebe aber nicht auf und probiere rum
Ich wünsche dir aufjedenfall Erfolg mit dem Medikament @crizzledizzle
Grundsätzlich ist die Wirkung ja wirklich toll, ABER das abendliche Tief eben genauso weniger toll.
Ein Fluch und Segen zu gleich.
Und irgendwo muss es ja gut wirken, sonst hätte ich es bestimmt keine 12 Monate ausgehalten hahaha.
Mir ist Elvanse teilweise zu unzuverlässig in der Wirkung.
Man weiß nie wie der nächste Tag Abends sein wird.
Ohne Medikamente hatte ich nicht so oft abendliche Tiefs.
Wäre ja in Ordnung wenn es MAL einen schlechten Tag gäbe…
Try and Error sehr wichtig mit Elvanse.
Dosierung immer zur gleichen Uhrzeit nehmen.
Und nach 14 Tagen neue Dosis ausprobieren, wenn keine Besserung eintritt.
Hallo,
ich nehme Elvanse auch erst relativ kurz und weil auch ich ähnliche Probleme habe, habe ich mir das Wirkungsmuster so erklärt.
Elvanse hat die Aufgabe in ein kompliziertes Uhrwerk einzugreifen.
Zu Beginn stehen irgendwie erst einmal alle Rädchen still, da geht es uns euphorisch gut, weil wir uns richtig ausgestiegen fühlen.
Doch die Rädchen fangen langsam wieder an zu drehen und das Elvanse sucht die Stellschraube. Mal lässt das Uhrwerk die eine Stelle zu, mal eine andere.
Somit suchen Elvanse und das Uhrwerk eine Konstante.
Widersacher sind die lang eingearbeiteten Bahnen in dem Uhrwerk und auch das Umfeld, somit kann Elvanse nicht immer gleich wirken.
Wir sind ja nicht ausgeschalten und anders durch ein Medikament. Elvanse nimmt uns ein wenig an die Hand, mitgehen bzw. den Weg verändern müssen wir auch selbst ein bisschen.
Wir suchen das richtige Medikament - am besten DIE Pille, die alles mit einem Fingerschnipp erledigt das wird wohl nichts.
Nach jahrelangen Lebensautobahnen, die wir uns gebastelt haben, ist es schwer, auch mit Medikament, eine neue Ausfahrt zu erkennen und zu beschreiten.
Ich bin auch noch nicht soweit - aber ich arbeite dran und du bist hier, also bist du auch dran - gut!
Starke Worte wir sitzen alle im gleichen Boot irgendwo, und treten gemeinsam diese Reise an. Und mit dem Wissen man geht Zusammen durch schwierige Phasen, kann man diese auch mit geballter Kraft lösen.
Ich hab auf aufdosiert, gestern und heute morgens 50mg. Die Nebenwirkungen sind eher zurück gegangen und die Wirkung hält deutlich länger und ist intensiver. Jedoch ist es über einen Zeitraum von 1-2h nach dem Anfluten recht intensiv aber habe nicht das Gefühl drüber zu sein bin bis jetzt sehr zufrieden und gespannt wie es sich nach einer längeren Einmahme entwickelt. Ich habe noch mehr innerliche Ruhe über den Tag. Ich halte euch auf dem laufenden
Seit ca. 3 Tagen bin ich immer mehr begeistert von der Anpassung auf 50mg! Kein Rebound, keine Nebenwirkungen mehr, sanfteres Anfluten, stabile subtile Wirkung! Ich kriege seit einer Woche einfach alles erledigt, Ich sorge gut für mich, prokrastiniere nicht, kann wunderbar priorisieren, bin konzentriert, habe Durchhaltevermögen und ordentlich Motivation mein Schlaf ist auch top! All in all- ich bin sehr zufrieden und das Aushalten, ausprobieren und abwarten hat sich mehr als gelohnt.
Aktuell komme ich weniger gut klar mit Elvanse.
Ich bekomme zu wenig Schlaf aktuell. Mein Rhythmus ist mal wieder non-existent. Die Tage wo ich den ganzen Tag nichts esse häufen sich, was die Nebenwirkungen begünstigt.
1-6 Stunden nach der Einnahme bin ich aktuell auf Dauerstrom. Ich will nur erledigen, ToDo‘s abhaken, Pläne schmieden und renne neurotisch durch die Wohnung und räume auf und putze. Dabei stresse ich mich sehr, alles geht schnell und hektisch. In vielen Momenten nicht unangenehm, aber der Fall abends ist zur Zeit hart.
Jemand vielleicht Ideen?
Wirkungsveränderung durch Schlafmangel und zu wenig essen/ trinken ?
Geht mir auch so. Das Abfluten ist schlimm. Keine Idee was man da tun kann. Aktuell pausiere ich oft, aber das rate ich dir nicht nach 2 Wochen Einnahme.
Wollte dir nur teilen, du bist nicht allein und ich fühle mit dir!
Ist doch nicht schlecht. Ich meine, da greift einfach die Wirkung sehr gut. Es kommt jetzt alles auf einmal. Einen Schritt nach dem anderen.
Hilfe zur Selbsthilfe, die auch andere Menschen dir geben. Leben
Ich bin seit 3 tagen auf Concerta und bin erstmal zufrieden.
Keine Nebenwirkungen bisher.
Wirkung stabil und sehr unterschwellig. 3-fach retardiert merkt man.
Vormittags, Nachmittags und Abends merkt man eine kommende Wirkung.
Dadurch kaum Rebound vorhanden. Fühle mich wieder lebendiger als unter Elvanse.
Aktuell nehme ich die 18mg Concerta.
Vielleicht für die Leute die mit dem Abfall von Elvanse Probleme haben auch eine Option mal beim Psychiater anzusprechen. Konnte leider egal mit welcher Dosis keine Besserung meiner Rebound Symptomatik erzielen. Deshalb hab ich Elvanse abgesetzt und bin auf ein Medikament umgestiegen. Ich habe 14 Monate lang täglich Elvanse genommen. Ich denke der Rebound wäre mit der „Zeit“ nicht mehr weggegangen.
Bitte vor allem ausreichend trinken und schlafen.
Essen ist ebenfalls wichtig, aber meiner persönlichen Erfahrung nach ist Grade der Flüssigkeitshaushalt sowie die Schlafhygiene besonders wichtig.
Wenn du dich um das beides kümmerst, sollte das mit dem Essen auch etwas besser klappen.
Kenne das jedoch zu gut von mir selbst (vergesse immer wieder zu essen) und ich nehme Elvanse jetzt deutlich über ein Jahr ohne Unterbrechung.
Muss auch wieder mehr auf ausreichenden Schlaf und die Flüssigkeitszufuhr achten
