Elvanse Gewöhnung/Müdigkeit/Lethargie

Hallo liebes Forum, ich habe mich bereits schon in andere ähnliche Themen durchgelesen und möchte trotzdem gerne einmal meine Situation schildern und vielleicht sogar glücklicherweise Ratschläge finden.

Ich bin m.25 Jahre alt, 62kg und seit meiner frühen Kindheit schon habe ich leider mit einer generalisierten Angststörung, Depression, Zwänngen und AD(H)S zu kämpfen. Auch mein Weg ins ADHS erfolgte sehr spät, also erst vor einigen Monaten und wie wir alle wissen, erfahren wir unglücklicherweise in den meisten Fällen nicht die Qualität an Hilfe von den dafür zuständigen Institutionen (Psychiater/Klinik/…)

Nun nehme ich neben Venlafaxin gegen die Angststörung (75mg) seit mehreren Monat sporadisch bis alle 2 Tage und seit etwa 3 Wochen durchgehend Elvanse 30mg. IdR mache ich an Wochenenden Pause.
Wenn ich noch anfangs tatsächlich einen wahrlichen Boost von Elvanse gespürt habe und mir dachte, dass Elvanse das bessere Antidepressivum ist (da ich das Medikament noch nicht gewohnt war und generell recht selten in meinem Leben wirklich gute Laune, Klarheit im Kopf, Tatendrang bzw meinen Impulsen auch in Tat folgen kann etc war das sehr beeindruckend) so habe ich mich vor allem bei regelmäßiger Einnahme wirklich maximal an die Wirkung gewöhnt wie es mir scheint. Lediglich am ersten Tag der Einnahme am Anfang der Woche spüre ich evtl den Wirkungseintritt durch minimal gehobene Stimmung, die sich durch Kommunikabilität und eine „Ich schaff das schon“ Mentalität äußert. Doch das wars dann auch. Mir ist bewusst, dass man im Idealfall die Wirkung ja auch gar nicht enotional spüren sollte und die Wirkung sich wahrscheinlich dann durch die Leistung, das Konzentrationsvermögen etc rückführen lässt. Und dennoch merke ich höchstens eine minimale Konzentrationssteigerung, wobei auch das mir nicht ganz sicher scheint. Was ich jedoch vor allem merke, ist den üblichen Stimulanziendowner nach etwa 3 Stunden, der sich dann bis zum Rest des Tages zieht, also eine relativ gleichgültige Grundstimmung, die sich durch eine innere Seriosität, Apathie auszeichnet und da falle ich sogar relativ schnell wieder in eine innere Traurigkeit, depressive Verstimmung, ein Mangelgefühl etc.
Nun frage ich mich natürlich ob die Dosierung stimmt, wobei ich auch sehr Respekt davor habe zu erhöhen, da ich Elvanse in Kombi mit dem Venlafaxin nehme. Mich erstaunt da auch die Schnelligkeit, mit der sich scheinbar mein Körper an das Medikament gewöhnt hat. War anfangs eine erhebliche vegetative Überdrehtheit zu spüren (extremes Herzklopfen, Übelkeit, Appetitverlust, teils fast Paniksymptome und dennoch erhöhtes Sozialbedürfnis und erhöhte Stimmung), so ist es heute das Gegenteil - ich bin oft nach etwa 3h nach der Einnahme müde, könnte schlafen, bin etwas lustlos und emotional wie stumpf. Die „Ich schaffe das schon“ Mentalität, die mir sonst so gut tat, vor allem in Bezug auf meine Angststörung und die chronische Depression, ist verschwunden und fast schon neue Ängste kommen hinzu (Ängste vor allem psychologischer Natur, also soziale Ängste, Angst sich nicht im Leben zu verwirklichen etc)
Immerhin keine allzu nennenswerten Nebenwirkungen außer der gängigen Mund- und Nasentrockenheit

Noch minimal zu mir. Ich habe seit früher Kindheit unter einer hohen Komorbidität an psychischen Störungen zu kämpfen, bin ein relativ melancholischer, empfindsamer, ambivalenter, tiefgründiger Mensch. Habe glücklicherweise mein Abi geschafft und dann aus Unwissenheit was ich werden soll, ein ungünstiges Studium für mich gewählt und möchte nun doch, vor allem hoffentlich auch mit der richtigen Medikation, nach 9 Semestern mein Studium wechseln und das richtige Studieren. Ich habe viele Beiträge hier im Forum, viele Geschichten gelesen und fühle mich sehr verbunden mit Euch. Ich bin froh um jeden Beitrag, da er mir aufzeigt, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine bin. Hoffentlich kann meine Geschichte anderen zeigen, dass auch sie nicht allein sind.

Meine Frage richtet sich vorrangig um die richtige Dosierung bzw ob ich mich denn überhaupt auf dem richtigen Weg befinde.
(Medikinet 5 oder 10mg hatte ich mal probiert aber nichts gespürt. Elvanse ist mein erstes Präparat dieser Gruppe und ich war anfangs noch sehr begeistert davon.)

Falls ihr noch Fragen habt beantworte ich sie gerne und freue mich vielleicht sogar Ratschläge zu bekommen.

Danke!

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Ich mach’s kurz :wink:

Du bist noch am Eindosieren/Dosisfinden. Daher an den Wochenenden bitte nicht auslassen.

Heißt Honeymoon. Dazu gibt es zahlreiche Beiträge im Forum, Suche nutzen.

Elvanse wirkt meistens subtil, als ob man es nicht genommen hätte. Das ist normal. Ist aber auch kein Selbstläufer. Man muss dennoch selbst handeln und sich steuern. Elvanse verhilft dazu.

Könnte sein, dass die 30mg nicht deine Dosis sind. Dosierungen bitte nach ärztlicher Absprache ändern. Schau dass du genug isst und trinkst. Das ist oft das Problem, weil Elvanse einen gewissen Blutzuckerspiegel im Blut braucht. Beides hat starken Einfluss auf die Hirnfunktion. Ohne Futter hat das Hirn auch keine Energie und fährt herunter. Bei der Eindosierung sollte auch auf Koffein verzichtet werden, da es auch eine Stimulanz ist.

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Das ist sicher zu niedrig dosiert! Würde mal auf 50 mg erhöhen.

Mit 30 mg ging’s mir auch nicht gut.

Hier mal ein paar Infos zu Elvanse

Elvanse möglichst nicht pausieren wegen dem Steady State

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Hey, ich kann gerade sehr mit dir mitfühlen (habe selbst gerade einen Beitrag erstellt). Ich nehme Elvanse schon länger, aber habe auch einen Wirkverlust, bin nur noch müde, habe ebenfalls die Angst, nichts aus meinem Leben zu machen und keine Lust mehr auf soziale Kontakte usw. Einen SNRI nehme ich auch, allerdings Duloxetin, und mein 1. Studium war ebenfalls fürn Arsch, das 2. läuft nicht mehr wirklich.
Meinst du, bei dir könnte es auch am Venlafaxin liegen?

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