ist es jemanden auch schon so ergangen, dass Elvanse (50 mg) gut vertragen wurde und „plötzlich“ nicht mehr. Die Nebenwirkung mit hoher Puls war nie ein Problem für mich - ab und zu hatte ich höheren Puls, jedoch eher nur „leicht“ - sowas wie Ruhepuls von 86.
Jetzt ist es so, dass ich immer auf einen Ruhepuls von 120 und mehr komme; ich merke wie innerlich angespannt ich dadurch bin statt beruhigt. Meine Seelische Verfassung ist dann immer eher kurz vor Panikattacken, Wutausbrüchen und einfach nur angespannt sein.
Wenn ich die Kapsel aufmache und dann nur einen kleinen Teil zu mir nehme gehts ein wenig - da geht der Puls zwar auch höher als früher, jedoch nicht so krass. Leider ist das keine gute Umgehensweise, da die Effekte weniger vorhanden sind als es mir gut tut.
Ist das möglich, dass ein Medikament eine ganze Weile gut funktioniert und dann nicht mehr?
Unter dem Aspekt liegt es vielleicht daran, dass mein Körper Stimulanzien garnicht mehr verträgt? Dann würden jegliche MPH Präperate auch rausfallen, oder?
Als Erwachsener Mensch gibt es dann nur noch ein einziges Präperat, was kein Stimulanz ist, richtig?
Auch wenn es rein pharmakologisch eigentlich nicht sein kann ist es bei mir so, dass sich gefühlt der Stress bei Elvanse über Wochen aufbaut und es dann irgendwann zu viel wird. Das habe ich vor allem bei 50mg gespürt.
Ich habe für mich festgestellt, dass ich eine niedrige Dauermedikation brauche (aktuell 20mg Elvanse), dass ich diesen Effekt nicht mehr habe.
Punktuell nehme ich dann ab und zu 30mg je nach Gefühl. Aber selbst 30mg waren für mich auf Dauer nicht geeignet. Auch wenn die ersten 2/3 Wochen okay waren.
Bei Menschen die Elvanse wegen einer Genvarianten bei CYP2D6 langsam verstoffwechseln kann das durchaus vorkommen. Ich hatte recht schnell den Eindruck, dass Elvanse sich bei mir über Wochen aufbaut und es dann nicht mehr funktioniert und hab das dann beiseite geschoben weil ich auch dachte das kann nicht sein.
Well. Meine Neurologin hat mir - leider nicht das erste mal - gezeigt, dass sie von ADS nicht ganz soviel hält.
Um jetzt nicht zuviel persönliche Details rauszuhauen versuche ich den Kontext trotzdem zu geben: Seit diesem Jahr ist mein Körper sowieso extrem komisch und willkürlich. Als wir dann herausgefunden haben, dass Elvanse aufjedenfall meinen Ruhepuls soweit nach oben bringt, meinte Sie halt ich solle dann nicht mehr nehmen - was natürlich richtig ist. Ich erfragte was wir stattdessen machen könnte, da ohne Medikation ich wieder in sehr starken erschöpfung und müdigkeiten falle und ich dadurch dann fast nur im Bett wäre. Darauf hin bat sie mich, ich solle doch bitte stationär gehen und es müsse täglich neu geschaut werden und hat mir mit der Überweisung mittelgradige Depression draufgepackt. Grundsätzlich ist das in Ordnung - da ich aufgrund von kptbs und anderem auf einer warteliste für eine Klinik bin. Jedoch war es mir wichtig auch auszudrücken, dass diese starken erschöpfungen und müdigkeiten eben wenig mit Depression zutun haben und bis ich irgendwo aufgenommen werde, ich schon gerne meine Tage sinvoller nutzen möchte.
Ich hatte sogar angesprochen, dass es doch auch ein Präperat gibt, was nicht auf Stimulanzbasis funktioniert. Leider hat sie da kein Ohr für gehabt.
Also ne weitere Antwort werde ich da leider so nicht bekommen…
Ich habe Elvanse seit letzem Jahr, ich meine mitte des Jahres. Zuerst hatte ich MediKinet mit 2x 10mg am Tag. Da ich dort meine Neurologin missverstanden hatte wie wir eine Dosis einstellen und zu schnell für meine Neurologin höher gesetzt hatte, meinte sie ist Medikinet „eher verbrannt“. Ich wollte sowieso von Anfang an Elvanse habe (auch aufgrund von der Empfehlung meiner Therapeutin), wobei sich meine Neurologin erstmal dagegen gestemmt hat, weil sie habe in der Praxis bisher nur Erfahrung MPH und nicht mit Elvanse und für Erwachsene sei es sowieso nicht zugelassen bzw. nicht als Erstmedikation (stimmt zwar so exakt nicht mehr, ist jedoch nicht das Thema hier)
Elvanse hatte ich zuerst mit 30 mg ausprobiert - jedoch schnell gemerkt, dass die Wirkung zu gering ist. Hatte auch mehr als 50 mg probiert - also 60 mg und gemerkt dass es definitiv zuviel ist. Mit 50 mg habe ich bisher gute Wirkung gehabt und war auch zufrieden…
Und möglicherweise hatte ich schon auch vorher deutlich höheren Puls - habe damals weder ein dauer EKG gemacht, noch ständig gemessen. Jedoch habe ich nichts gespürt von solch einem höheren Puls (eben wie angesprochen leichte Panikzustände, mehr emotionale Instabilität bzw. viel schneller an die Decke gehend).
Erst als ich solche Symptome bemerkte habe ich mir ein Pulsmessgerät gekauft (weil vorher mit Hand messen schon schnellen Puls ergab und ich das dann genauer länger checken wollte; damals wusste ich jedoch nicht, dass es mit Elvanse zusammenhing bzw. hatte daran nicht gedacht)
Wir hatten vor einem Monat auch 30 mg wieder probiert und auch da bekomm ich sofort einen Ruhepuls von 120. Also auch mit einer niedrigeren Dosis wird der Puls nicht weniger.
Oder eines anderen Enzyms. Es ist aktuell nicht ganz bekannt welche Enzyme bei der Metabolisierung eine Rolle spielen; außer das was du geschrieben hast. Das konnte bisher nachgewiesen werden und das die 450er Enzyme nicht beteiligt sind.
Gleichzeitig ist die Frage in wiefern das hier zutrifft - verändert sich der Stoffwechsel eines Menschen ansich? Möglichwerweise. Vielleicht nicht ohne Hintergrund, vielleicht durch bestimmte andere Erkrankungen (Wie Entzündungsherde oder so)
Doch das lässt sich leider so nicht nachprüfen.
Ich würde gerne prüfen wollen wie mein Stoffwechsel funktioniert - da wäre eine effizientere Einstellung auf Medikamente möglich. Doch das geht ja leider nicht^^
Oder meint ihr, dass durch die Dauergabe von über einem halben Jahr sich was „angestaut“ hat? Wobei die Wirkungen ohne Elvanse auch weg sind, also ist fraglich ob sich irgendwo was angestaut hat.
Vielleicht wäre es sinnvoll dann nochmal andere Dosierungen auszuprobieren. Es scheint, als hättest Du Elvanse nicht richtig eindosiert.
Und nur weil 60mg zu Beginn zu viel waren heißt es nicht, dass es jetzt noch zuviel sein muss.
Also selbst mit einer geringeren Dosis geht der Puls direkt auf 120 hoch. Hatten 30 mg ausprobiert vor einem Monat.
Ob falsch eindosiert; seh ich grad nicht so. Wir hatten zuerst 30 mg. Habe da nach 2 Wochen gemeint uhm nö, merk so garnichts, wirklich nichts. Dann 50 mg und das passte. Anfang diesen Jahres habe ich dann gefragt ob wir mal 60 mg ausprobieren können. Gemacht - 2 Tage und dann wieder auf 50 mg, weil die 2 Tage mir deutlich gezeigt haben dass 60 zuviel waren. Seit dem auf 50 mg und hatte gut funktioniert bis so vor 2 Monaten.
Leider ist es auch über Internet schwierig da Antworten zu finden, denn ich kann schlecht jeglichen Kontext geben über mein Leben und was jeden Tag passiert oder nicht passiert, was eine Auswirkung haben könnte.
Wie denn das? Geh ich zu meinem Hausarzt und sage bitte prüfen Sie nach „…“?
Und ja, ich hatte übersehen, dass du dich eigentlich auf den anderen Kommentar bezogen hattest. Gleichzeitig könnte es eine Rolle spielen, wenn ich mir vorstelle, dass mein Körper seit diesem Jahr extrem willkürlich sich mit unterschiedlichsten Symptomen zeigt - auch wenn da bisher nichts gefunden wurde an was das alles liegen kann; ein Teil davon hoffte ich zu lösen durch Weisheitszähne - die saßen teilweise sehr problematisch. Jetzt bin ich noch im Gesundungsprozess; vllt. sollte ich Elvanse nochmal testen wenn alles wirklich verheilt was mit Entzündungsherden an meinem Kiefer etc. zutun hat.
Hast Du Dich eingelesen, wie hier die Eindosierung empfohlen wird? Du bist da anders vorgegangen. Es wäre da durchaus noch Potenzial weiter einzudosieren.
Zum Beispiel könnten 40mg passen. Oder 60mg könnten jetzt passen. Oder vielleicht hätten 60mg Anfang des Jahres auch gepasst, nach 2 Tagen kann das bei Elvanse noch nicht abschließend beurteilt werden.
Das heißt nicht automatisch, dass es bei einer höheren Dosis auch so sein muss.
Leider wird das wahrscheinlich nicht so gehen. Du kannst da mal nachfragen, vielleicht kennt es sich da ja doch aus. Ich habe selber einen Gentest bei einem Labor gemacht (aber eigentlich mit Hauptfokus auf etwas anderes).
Das kann sicherlich ganz unterschiedlich Ursachen haben. Eine Genvarianten bei CYP2D6 bezieht sich aber nur auf die Verstoffwechselung von Elvanse (und anderen Medikamenten). Da geht es weniger um willkürliche Symptome sondern eher um die direkte Wirkung von Elvanse. Das würde sich auch nicht erst nach so langer Zeit zeigen.
Nunja - ich bestimmte die Dosierungssache nicht. Das macht meine Neurologin. Wie hier die Empfehlung ist weiß ich nicht. Weiß nicht ob das ärztlich dann auch so gesehen wird oder woher hier die Empfehlung kommt.
Geringere Dosis habe ich vor einem Monat - Ruhepuls auch direkt bei über 120 mit Symptomen wie eben leichte Panikzustände, schnell an die decke gehend, kaum belastbar, köperlich wie geistig.
Zu der 60 mg Geschichte: Naja, meine Neurologin hat das mit mir zusammen gemacht und auch gemeint ich solle es direkt wieder lassen. Ich habe natürlich jetzt nicht viel Kontext du diesen 2 Tagen gegeben, jedoch habe ich garnicht mehr funktioniert. Die hauptsächliche Wirkung, die ich von Elvanse gerne habe, dass meine Gedankenwelten zwar nicht kleiner werden, jedoch ich mich synchroner fühle und Ruhe dabei habe um zu entscheiden in welchen Räumen, Welten, etc. möchte ich gehen, was möchte ich mir gleichzeitig anschauen, was nicht, etc. war dort nicht mehr gegeben stattdessen in die umgekehrte Richtung: noch mehr Chaos und absolute Panikzustände - ich hatte absolute null Kontrolle mehr über meine Gedankenwelten, zusätzlich zu starken körperlichen stress symptomen. Daher war es vollkommen richtig das nach 2 Tagen abzusetzen.
Also jetzt mal ganz langsam für die Oma zum mitdenken…
Du hast unter Elvanse einen RUHEPULS von 120. Was ist denn dein Ruhepuls ohne Elvanse?
Weiter habe ich gelesen, dass Du in Antriebslosigkeit fällst, wenn Elvanse weg ist. Genauso wie bevor Du die ADHS Diagnose bekommen hast, oder intensiver?
Ich habe gelesen, dass die Neurologin nichts von ADHS hält. Wer hat die Diagnose gestellt und hast Du schon mal einen Arztwechsel probiert?
Letzte und wichtigste Frage. Je nach phänotyp sind ja die Stoffe Dopamin, Serotonin und Noradrenalin unterschiedlich stark bzw. Deren Mangel an der ADHS Symptomatik beteiligt. Was sind denn deine Kernsymtome unter denen du am meisten leidest.
Sorry für den geschäftlichen Ton, aber 120 Puls und dann munter weiter ausprobieren kann lebensgefährlich sein.
Und dann mache ich mal sachlich weiter:
-wie alt?
-Geschlecht?
-Gewicht (zu viel, zu wenig, normal)?
-andere Erkrankungen?
-andere Medikamente?
-wie hoch ist der Blutdruck?
Welche Symptome und was wurde bisher ausgeschlossen?
Der Stoffwechsel wird durch viele Faktoren beeinflusst.
Andauernde Entzündungen und Schmerzen können z.B. auch Ursache für Bluthochdruck sein.
Ich persönlich würde „Ich merke nichts“ nicht unbedingt gleich als zu niedrige Dosierung einstufen. Wenn ich was merke dann ist es bei mir eigentlich schon zu viel.
Ich schaue bei der optimalen Dosierung Stand jetzt auf die letzten Wochen zurück und merke, dass es eigentlich ganz gut gelaufen ist im Gegensatz zu früher. Sich zu sehr auf jede Regung zu fokussieren und es dann auf das Medikament zu schieben hat sich bei mir kontraproduktiv ausgewirkt.
Wir sind ja trotzdem Menschen mit Schwankungen der Tagesform und keine Maschinen. Deshalb bin ich wie gesagt ein Fan davon größere Zeiträume zu betrachten.
Auch wenn ich weiß, dass das schwer fällt, weil man ja so aufgeregt ist bei einer Dosisänderung und sehr viel Hoffnung reinsetzt. Ich kann das alles verstehen .
Aber da ist wohl jeder verschieden.
Wenn ich halt zum Psychiater komme und sage „ich merke nichts“ ist klar, dass oft höher dosiert wird. Ist ja in der Eindosierung auch okay um festzustellen wie es am besten bei einem selbst funktioniert.
Aber einige werden halt auch immer höher dosieren und sind unzufrieden und wechseln dann das Medikament.
Ich habe ein knappes Jahr gebraucht um auszutesten wie es am besten für mich funktioniert. Mein Psychiater kann mir da keine Tips geben wie es wirken soll.