Elvanse - Hilfe oder Fluch?

Als ich in meiner Jugend mit starken ADHS-Symptomen zu kämpfen hatte, fühlte ich mich oft allein gelassen und unverstanden.(Tage, Wochen und Monate in einem dunklen Zimmer lag ich im Bett, aufgrund meiner Überforderung)
Jahre der Fehldiagnosen und der Verzweiflung folgten, bis ich schließlich in einer Klinik wegen Suizidgedanken landete, da ich dem Druck nachgeben wollte. Leider konnte ich die Gedanken in 25 Jahren nicht zu 100% von mir stoßen. Ich würde mir niemals etwas antun, doch an manchen Tagen klingt es in meinem Kopf wie die unperfekte Ausrede. In der Klinik begann meine Suche nach einer wirksamen Behandlung.

Die traditionellen Medikamente wie Antidepressiva und Beruhigungsmittel boten mir wenig Erleichterung. Doch als ich Cannabis entdeckte, fühlte ich eine Art Befreiung. Unter seinem Einfluss konnte ich endlich fühlen und über meine Emotionen sprechen, was für mich zuvor unmöglich schien. Es war ein Wendepunkt, der mir half, mich selbst besser zu verstehen und zu akzeptieren. Ich war viel lieber in der Natur und fand meine kreative Seite, eine Persöhnlichkeit die ich lieben lernte. Mich selbst.

Trotzdem gab es Hindernisse Tag für Tag, das Gefühl diese Kraft nicht auf dem Weg zu haben. (Ausbildung, Studium oa Bildungsweg)

Die Angst vor Wechselwirkungen und die Unsicherheit darüber, wie ich meine Symptome langfristig bewältigen könnte, waren ständige Begleiter. Als mein Arzt vorschlug, die Dosis meines Medikaments Elvanse Adult auf 50 mg zu erhöhen, erlebte ich einen Rückschlag. Ich fühlte mich überwältigt und hatte das Gefühl nach dem dritten Tag, dass die höhere Dosis meine Symptome verschlimmerte, anstatt sie zu lindern.

Mein Arzt war zunächst nicht bereit, die Dosis wieder auf 30 mg zu senken, daher entschied ich mich erneut für den Griff zu Cannabis, um zumindest vorübergehende Erleichterung zu finden. (Termine alle 30 Tage)
Während der Cannabis-Konsum mir half, mich besser zu fühlen, wusste ich, dass dies keine langfristige Lösung war.

Aktuell stehe ich vor der Herausforderung, wie ich die nächsten Jahre weiterkämpfen soll. Ich erkenne, dass der Konsum von Cannabis zwar vorübergehende Erleichterung bietet, aber ich auch nach einer langfristigen Lösung suchen muss. Ich finde den Sinn des Lebens nicht, und wenn reicht dieser kurze schöne moment nicht aus um mich als Mensch soweit im Leben zu tragen, dass ich Funktioniere…

Gedanken oder Tipps dazu? Wollte meine Gedanken einfach mal teilen :slight_smile:

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Gehe wieder auf 30mg, wenn es dir besser geholfen hat.

Wenn dein Arzt so stur ist, muss du es mit ihm nicht unbedingt besprechen. Aber noch einmal erwähnen würde ich es schon.

Wie du es tust: Elvanse auflösen und aufteilen um individuell zu dosieren

Eventuell versuchst du mit Methylphenidat (Ritalin, Medikinet, Kinecteen)?

Nur so ein Gedanke: Überforderung tritt bei mir auf bei einer Überdosierung.

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Danke für deine Unterstützung! Fühlt sich gut an zu wissen, gehört zu werden nach wenigen Minuten.
Ich werde langfristig wieder auf 30 mg zurückgehen, da es mir besser geholfen hat. Danke bzgl des Links, werde mich einlesen, hoffentlich kann ich etwas damit anfangen. <3

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Messbecher oder per Spritze - 50ml Wasser abmessen und in ein Glas geben.

Kapsel öffnen - Inhalt rein - rühren - bisschen warten.

Füllstoff setzt sich am Boden ab, Rest löst sich auf.

30ml von der Lösung abmessen und trinken.

Restliche 20ml verschlossen in den Kühlschrank stellen.

Nächster Morgen:
Wieder 50ml Wasser - Kapselinhalt darin auflösen.

10ml der Lösung abmessen und zu den 20ml vom Vortag geben - also insgesamt wieder 30ml trinken.

Restliche 40ml verschlossen in den Kühlschrank.

Nächster Morgen:
30ml Lösung abmessen und trinken.

Restliche 10ml verschlossen in den Kühlschrank.

Und so weiter und so weiter :drum:

Hatte einfach nur Lust was zu schreiben :partying_face:

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Danke für deine Ratschläge, ich schätze sie sehr. Allerdings glaube ich, dass sie in der Realität schwer umsetzbar sein könnten. Strukturen und Routinen passen nicht wirklich zu mir. Schaffe es seltens eine Struktur nicht zu vergessen, meist bemerke ich Wochen später die Strukturumsetzung vergessen zu haben … Ohne das Medikament immer bei mir zu haben und es morgens vor dem Weg zur Arbeit einzunehmen, würde ich es wahrscheinlich komplett vergessen.:sweat_smile::face_with_open_eyes_and_hand_over_mouth:

Bin auch kein Meister der Routinen, aber das klappt komischerweise.

Nach dem Aufstehen um 7 gehts gleich ans Medikament oder zumindest in den ersten 15 Minuten.

In der Apple Health App habe ich Medikament, Dosierung und eine Erinnerung eingetragen.
07:15 kommt die Erinnerung, die Einnahme zu tracken.

Anfangs habe ich die mal weggedrückt bzw. abgehakt. Von wegen „ja, mache ich ja gleich“.

Mittlerweile passiert das erst, wenn die Einnahme erfolgt ist, sonst haut mein Hirn mir eine rein :smile:

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In meinem Schichtsystem sind Routinen ein Witz! Mein Wecker bekommt schon beim Anblick meiner Arbeitszeiten Herzrasen. Mein Medikament ist wie ein Zaubertrick - jetzt siehst du es, jetzt nicht mehr, worum gings? :sweat_smile:

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Dosierung ändern ohne Arztzustimmung ist heikel.
Reduzieren von Stimulanzien kann auch Nachteile haben - je nach Kontext.
(Erhöhen ohne Doc ist dagegen ein komplettes nono)

Zweite Meinung von anderem Arzt einholen?

Grundsätzlich klingt es schon so, als ob du 30 testen solltest. Oder auch was dazwischen. Manche Betroffene sind da sehr empfindlich.
Nur eben nicht gegen den Rat deines Arztes.

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Deine Geschichte hat viele Parallelen zu meiner. Die Gefühle, Fehldiagnosen, Canabiskonsum, Suizidgedanken usw. Antidepressiva haben nicht geholfen. Bis dann die Kombination von Bipolar Typ 2 und starkem ADHS diagnostiziert wurde und ich die entsprechenden Medikamente erhalten habe. Hat man die Bipolarität bei dir auch schon in Betracht gezogen?

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Weiß ich tatsächlich garnicht. Kann mich an viele Namen der Medikamente leider nicht mehr erinnern. Aber am besten war Sertralin aber das zog mein verlangen nach Alkohol.

Dann würde ich vlt. man die Möglichkeit der Bipolaren Störung in Erwägung ziehen. Da hat man beim Typ 2 mit Lamotrigin sehr gute Erfolge erzielen können. Hilft mir sehr gut. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass man den Ärzten oftmals auf die Sprünge helfen muss. War bei mir auch notwendig.