Elvanse - Resümee nach 3 Wochen. Was meint ihr?

Es tut mir sehr leid, dass ich schon wieder einen Beitrag starte, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter!

Ich hatte heute den 2. Wutanfall auf Elvanse und mein Sohn hat es voll abgekriegt.
Wie eine Furie war ich und habe mich selber nicht mehr erkannt. Und nun kommt wieder das große Heulen.

Ich glaube? ich muss es tatsächlich absetzen, so wie ich Medikenet absetzen musste😔
Bin gerade am Boden zerstört, weil ich so große Hoffnung hatte.

Ich bin in den letzten 3 Tagen von 15mg auf 20 mg hoch und da kam dann die Wut.
Davor die depressive Verstimmung.
Heute war ich tagsüber wie ein Robotor, irgendwie innerlich wie eingefroren inkl. Kopf und Nackenschmerzen.

Elvanse hilft mir, dass mein Kopf mal Ruhe gibt.
Das ist angenehm. Und ich kann Dinge anpacken.
Der Rebound ( meißt ab 17 Uhr) überfordert mich emotional so sehr, dass ich Suchtdruck bekomme.

Habe heute mit einer Psychiaterin aus der ADHS-AMBULANZ telefoniert. Sie sagt, ich soll es ab Morgen bis Montag absetzen um zu sehen, wie es mir dann geht.
Aber auch das fühlt sich falsch an.

( emotionale)Überforderung - das trifft es momentan sehr gut.

Ich habe Angst, aber ich will auch noch nicht aufgeben!
Sollte ich nach 3 Wochen Einnahme nicht schon langsam eine Verbesserung der Gesamtsituation spüren?

Kann mir bitte mal jemand eine virtuelle Umarmung schicken?

Bin richtig verzweifelt gerade…

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Nein, nach 3 Wochen lässt sich leider noch gar nix sagen. :slightly_smiling_face:

Also weiter am Ball bleiben.

Erhöhung der Depression durch Elvanse kann ich voll bestätigen.

Dazu gibt es 2 Theorien. Die pharmakologische von Dr. Charles Parker, der davon ausgeht, dass jede Erhöhung von Dopamin mit einer Senkung des Serotonins einhergeht, der so genannte Seasaw-Effekt.

[https://www.youtube.com/watch?v=Wsj219F9M2Q&t=2s]

Und die psychologische Theorie von Dr. Martin Winkler. Er geht davon aus, dass man unter dem Einfluss von Stimulanzien die persönliche Situation viel klarer und schonungsloser sieht, und das einen das runterzieht. Die Theorie von Dr. Parker hält er für völligen Blödsinn.

Was schade ist. Denn in Wirklichkeit dürfte es so sein, dass beide Komponenten eine Rolle spielen.

Was macht man bei Punkt Nr. 1?

Bei Punkt Nr. 1 kombiniert man mit einem möglichst selektiven SSRI (Escitalopram, Sertralin). Dies wirkt erfahrungsgemäß mehr schlecht als recht, federt aber definitiv die emotionalen Probleme vor allem im Rebound (= die Stunden, in denen Elvanse aufhört zu wirken) deutlich ab.

Bei Punkt Nr. 2 hilft längerfristig nur Psychotherapie zur Aufarbeitung der vermasselten Lebensereignisse. Der Therapeut sollte sich theoretisch mit ADHS auskennen. Ich sage theoretisch, weil es praktisch schwierig ist, einen zu finden. Was einem aber nicht als Ausrede dienen sollte, keine PT anzufangen.

Es gibt noch einen dritten Punkt, den ich zunächst nicht erwähnt habe, weil ich bis jetzt ausser mir noch niemanden gefunden habe, ausser vom Hörensagen, dem das auch so aufgefallen wäre, nämlich dass retardierte Präparate (Medikinet, Elvanse) gegenüber Unretardierten bei manchen Menschen einen generell depressivierenderen Effekt haben.

Also vor der Totalaufgabe unbedingt mit unretardierten Stimulanzien arbeiten.

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So war es bei meinem Elvanseversuch dauerhaft. Fast schlimmer als ohne Medikation (die passt). Ich wurde teilweise depressiv und war dauernd nur genervt und reizbar. Vielleicht ist Elvanse auch nicht das richtige Medikament. Du hast ja nun auch schon verschiedene Dosierungen durch soweit ich weiß. Ich bin jedenfalls wieder zurück zu Methylphenidat und habe ein paar Tage vorm Termin Elvanse abgesetzt da es mir so deutlich besser ging.

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Moin @Lapatricia

Bitte versuche erstmal durchzuatmen.

Auch wenn es sich so anfühlt, es gibt keinen Grund die Flinte ins Korn zu werfen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann waren die 15mg von der Wirkung her passend für dich oder?

Also rein von der Wirkung.

Die Wirkdauer steht auf einem anderen Blatt…

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Ich würde es langsamer angehen.
Wenn 20 mg zuviel sind, dann sind 15 mg besser als nix - die Wirkung ist ja nicht null, auch wenn sie vielleicht noch nicht als ausreichend empfunden wird.
Wenn es dauerhaft ungenügend bleibt, könnte man eine Kombinationsmedikation andenken, also zusammen mit ATX oder Guanfacin.

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Alternativ kannst du, wenn du auf Medikinet schon so mies reagiert hast, aber Elvanse ansich gut verträgst, deinen Arzt auf eine zweite Dosis ansprechen. Bspw die „übrigen“ 5mg und schauen wie es wirkt :slight_smile:

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[quote=„Lapatricia, post:1, topic:13791“]
Kann mir bitte mal jemand eine virtuelle Umarmung schicken?
:people_hugging::people_hugging::people_hugging::people_hugging::people_hugging::people_hugging::people_hugging: 1000 kg Umarmungen aus der Ferne . Es ist manchmal - gerade jetzt - am aller aller schwersten - vorallem wenn gerade NOCH keine direkte Lösung vor Handen ist. Auch ich kenne das sehr gut und stecke Emotional in so einer Lage.
:heart::orange_heart::yellow_heart::green_heart::purple_heart::blue_heart:
Ich wünsche dir Kraft & Zuversicht

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Von mir auch eine große dicke fette Umarmung
:sparkles::hugs::hugs::hugs::sparkles::hugs::hugs::hugs::sparkles:

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GANZ GANZ VIEL LIEBE !!! :smiling_face_with_three_hearts:

Wir ziehen diese scheiß Zeiten gemeinsam durch !!! Und es ist keine Frage, ob oder wann wir den Kampf gegen diese Stimmungen gewinnen, denn WIR werden DIESEN ohne Zweifel gewinnen.

Mir geht es aktuell selber auch nicht so gut, manchmal so manchmal so, auch ich habe mit Elvanse teilweise Probleme und weiß gerade selber nicht ob ich es absetzen sollte oder nicht. Bin seit 9 Monaten dabei und verspüre an mindestens 2-3 Tagen in der Woche nach 3-4 h Einnahme erhöhte Selbstzweifel, Ängste und depressive Verstimmungen und das spürt mein Umfeld, was mich sehr belastet.
An manchen Tagen funktioniert es reibungslos es gibt keinerlei Probleme ich fühle mich von früh bis Abends wunderbar. An manchen Tagen ist es Katastrophe :smiley:.

Meine These:
Da es nicht jeden Tag so ist, und ich oft spüre das die Wirkung durch privaten Stress und Probleme negativ beeinflusst werden kann, gehe ich davon aus, dass hier Stimmungen und Gefühle eher wahrgenommen werden, und ohne Medikation einfach ignoriert werden, was sich aber besser anfühlt als sich damit zu beschäftigen :smiley:

Kennt das jemand ? Wenn ja, was habt ihr dahingehend gedanklich gemacht bzw. wie seit ihr damit umgegangen ?

VG
Chris

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Vielen lieben Dank für deine aufschlussreiche ,interessante und ausführlicher Rückmeldung!

Gibt mir gerade tatsächlich Hoffnung!

Könnte mir auch vorstellen, dass alle 3 Punkte eine Rolle spielen.

Hätte ich doch nicht das Escitalopram ausgeschlichen😔
Aber gut, es ist wie es ist!
Wobei ich bei Medikenet auch noch 5mg davon genommen habe und die Rebounds für mein System trotzdem heftig waren…

Allerdings weiß ich nicht, ob die Pause mit Elvanse so toll ist. ( Psychiaterin sagt bis Montag)
Ich bin heute Früh schon mit Ängsten und einem tiefen, inneren Schmerz erwacht, dass ich gar nicht weiß, wie ich den Tag ( Ferien und alleinerziehend) überstehen soll.
Morgen haben wir noch einen sehr wichtigen Termin und dann ist Junior beim Papa…

Ich habe lange Traumatherapie gemacht und bin nun auf der Suche nach einem analytischen Therapeuten, ohne geht es langfristig einfach nicht.

Elvanse adult ist retardiert, nicht wahr?

Merci für deine Rückmeldung!

Ich bin ehrlich gesagt sehr ratlos was ich machen oder lassen soll.
Medikenet hab ich einige Wochen probiert, aber die Rebounds waren zu heftig für mein System.

Diese Wutanfälle unter Elvanse gehen gar nicht klar und auch diese Gereiztheit. So möchte ich nicht sein!
Vielleicht sind über 20 mg doch zu viel?

Diese Einstellungsphase ist schon sehr anstrengend für mich und ich sehe mich wirklich gefährdet auch wieder in die Sucht zu schlittern.
Aber ohne ist auch scheiße, da mein komplettes System verrückt spielt.

Ganz lieben Dank :heart::heart::+1:

Ganz lieben Dank für deine so wohlwollenden Zeilen liebe @Kristina-Krisey :heart::pray::heart:

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Danke für dein Feedback!

Leider hab ich es nicht ganz verstanden, was du mit den restlichen 5 mg als 2.Dosis meinst?
5mg Medikenet?

Magst du mir das bitte nochmal erklären?

Moin du.

Ich bin, warum auch immer, davon ausgegangen dass du eine 20mg Kapsel aufgeteilt hast.
War aber glaube ich ne 30mg oder?

Ging mir nur darum, ob es erstmal für dich selbst eine Option wäre, nochmal eine kleine Menge Elvanse nachzulegen (bzw. dich da an deine Dosis ran zu tasten die du brauchst um den Rest des Tages zu packen) oder eher nicht.

Da du ja, so wie ich das verstanden habe, auf Medikinet sehr negativ reagiert hast, jedoch von Elvanse prinzipiell profitierst, wäre das zumindest mein Gedanke dazu (vertage ebenfalls kein Medikinet / MPH und bin deswegen zu Elvanse auf mehrfache Einnahme eingestellt).

Hoffe ich habe mich jetzt etwas weniger unklar ausgedrückt :innocent: :wink:

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Danke Chris für deine mutmachenden Worte!
Ich hoffe sehr, dass ich mich irgendwann weniger ausgeliefert fühle in Bezug auf meine Emotionen.

Es liest sich trotz deiner Zweifel gut, dass du mit Elvanse auch wunderbare Tage hast.
Unsere Gefühle ändern sich ja öfter mal im Laufe von 24 Stunden und ich könnte mir ebenfalls gut vorstellen,dass die „unguten“ durch Elvanse intensiver wahrgenommen werden.
Ich empfinde das zumindest so.

Wieviel mg nimmst du denn?

Liebe Grüße

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Merci für deine Impulse!

Wie lange sollte ich durchhalten?

Von Atomoxetin hab ich so viel negatives gehört, davor hätte ich echt Schiss. Guanfacin sagt mir gerade gar nichts, lese ich mich mal ein.

Hey :slight_smile:
Ich empfinde das auch so . Erst durch das Medikament, kann ich Stolpersteine - erlernte / unerlernte Verhaltensweisen- ungesehen/ unverarbeitete emptionen - Wahrnehmungungen … erkennen - verstehen - akzeptieren lernen ggf , verändern - Einstellungen ändern …

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Das kann ich gut nach empfinden , es kann einfach sein , dass es gerade in dir nicht ausgewogen harmoniert und du GERADE was anderes brauchst - vielleicht stabilität ?

Wenn du dich fragst, was du gerade wirklich brauchst , was wäre das ?

Ich vertrage elvanse manchmal auch nicht , habe gemerkt , dass es nicht immer so klappt wie ich es gerne hätte und das ich flexibel mit mir umgehen muss um nicht zu verzweifeln , ich weiss das kann ne krasse Belastungsprobe sein.

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Danke das du nochmal ausführlicher schreibst!

Ich habe die 30er Kapseln, löse diese auf und teile mir die Dosis ein.

Hatte gestern und vorgestern 23 mg und das war die Hölle.hab mich gefühlt wie ein Roboter und dann diese Wut…

Der Rebound tut mir auch mit 15 mg abends nicht gut und ich bekomme Suchtdruck.

Daher jetzt erstmal Pause mit Elvanse bis Montag, damit die Ärztin schauen kann, ob eine Depression dahinter liegt.

Der Tag heute ohne ist aber auch nicht einfach.
Bin überfordert von Kleinigkeiten, hab negative Gedanken, inneren Schmerz und bin unruhig.