Elvanse - Überlappen sich die Dosen?

Umfragen, Erfahrungsberichte.

Hiesiges Forum ist das größte hier in Deutschland. Betroffene haben hier abgestimmt, berichten mit tausenden von Beiträgen, wie sie eindosieren, welche Schritte, Wirkung, Nebenwirkungen, welche Tagesdosen etc. sie haben.
30 mg als gute Startdosis, die sofort passt, ist eher die Ausnahme. Bei Vielen klappt es anfangs, bis dann alles aus den Fugen gerät und sie dann doch kleinschrittig neu starten.

Also die Erfahrungswerte geben ein ganz anderes Bild ab, als es tatsächlich angegeben ist.

Und was du meinst.
ÜBERfunktion ist kontraindiziert. Keine UNTERfunktion.
Aber auch eine Überfunktion ist bedingt kontraindiziert, sofern diese gut eingestellt ist und man das akribisch beobachtet. Ebenso bei vorhandenem Bluthochdruck oder Herzleiden.

Deswegen wird in der Diagnostik ein EKG und ein Labortest gemacht, um eben genau sowas zu finden und auszuschließen, oder eben auch zu behandeln.

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Die angemeldeten User und der sehr geringe Anteil aktiver Mitglieder sind schon ein sehr signifikanter Unterschied. Auch dem geschuldet, dass einige Bereiche nur angemeldeten Usern zugänglich sind.
Dies sieht man dann auch an der geringen Beteiligung von 80 Mitgliedern zur Wirkdauer im Forum. Das ist, gesehen auf alle behandelten ADHSler da draußen, ein sehr geringer Anteil.

Solche Aussagen halte ich für sehr fahrlässig. Was geriet denn plötzlich aus den Fugen?

Wenn ich hier Menschen mit abweichenden Dosierungen sehe, sind das hier im Forum oft Leute, die erstens auch noch Komorbiditäten haben und dazu mit andere Medikamenten jonglieren.

Also wäre ich da mit so totalitären Aussagen einfach vorsichtig , da hier auch viele stille Mitleser sind.

Die SchilddrüsenUNTERfunktion wird vornehmlich abgeklärt, da diese ähnliche Symptome wie ADHS hervorrufen kann. Somit wäre eine Medikation für ADHS ohne vorherige Behandlung der Schilddrüse bei einer Unterfunktion leider absolut fehl am Platz. Da sich die Symptomatik dann schon bei Behandlung der Schilddrüse einstellen kann.

Deswegen wird sie auch zuerst behandelt, falls dies der Fall ist. Bleibt die Symptomatik bestehen, kann davon ausgegangen werden, dass ADHS positiv ist.
Bei mir hat eine Behandlung der Schilddrüse auf die Symptomatik, nur ein bisschen für weniger Müdigkeit gesorgt, sonst nix.

Es mag durchaus sein, dass sich hier nicht so viele sehr aktive Leute finden. Ja, die Umfrage im Forum ist eine Sache. Nichtsdestotrotz gibt es darüber hinaus noch jede Menge Erfahrungsberichte. Nicht nur hier im Forum.

Und ja Komorbititäten und anderweitige Medikamente sind bei ADHS jetzt echt nicht selten.
Die Menge an Leuten, die neben dem ADHS noch weitere Erkrankungen/Störungen haben, ist signifikant hoch.
Reine ADHSler sind gar nicht so häufig. Die größte Portion sind Angststörungen und Depressionen als Komorbidität. Dass Antidepressiva dabei dann noch zusätzlich eingenommen wird ist nicht selten.
Zumindest ist mir keine Person in meinem persönlichen Umkreis bekannt, die nur rein ADHS hat. Statistisch gesehen müsste es der Fall sein.
Natürlich ist mein persönlicher Kreis kein guter Anhaltspunkt für ne statistische Erhebung.

Trotzdem kann man sich ne Menge zusammen reimen, wenn man nicht nur hier im Forum sich umsieht, sondern auf anderen Plattformen. Twitter, Facebook, Reddit, Discord-Server, weitere Foren, national und international.
Überall werden sehr ähnliche Sachen gepostet, geschildert, geteilt.
Es scheint also eine gewisse Konsistenz zu geben was die Medikamente angeht, Komorbiditäten und Diagnostik.

Ich war bisher tatsächlich auch der Meinung das es für die meisten mit der Initialdosis von 30 mg gut funktioniert, jedoch nicht für alle.

Ich hatte da nicht den Eindruck, dass es sich um eine Minderheit handelt.

Ich lese allerdings auch in den entsprechenden englischsprachigen Subreddits.

Dieses kleinschrittige eindosieren mit 5 mg Schritten kenne ich tatsächlich nur aus diesem Forum.

20 mg oder 10 mg als Initialdosis liest man auch schon mal woanders.

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Ich habe schon das Gefühl, dass das eine sehr subjektive Meinung deinerseits ist.

Ich lese auch überall. Auch international und kann deinen Aussagen einfach nicht zustimmen. Online tauschen sich ja doch eher Leute aus, die Schwierigkeiten haben. Warum sollte jemand, bei dem alles nach Plan läuft, online nach Hilfe suchen? Ist wie mit Rezensionen. Menschen schreiben viel eher eine schlechte als eine gute.

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Ich glaube, dass das kleinschrittige Eindosieren bei gut informierten Ärzten schon verbreitet ist.
So hat mir meiner empfohlen, am Anfang die 30mg Elvanse mindestens zu halbieren, besser noch kleiner anzufangen.
Da ich vorher die Anleitungen auf adxs gelesen hatte, habe ich in 5mg Schritten eindosiert und bin damit sehr gut zurecht gekommen, vor allem mit sehr wenigen und nur leichten Nebenwirkungen.
Hätte ich mit 30mg begonnen, hätte mich das definitiv weggefegt!
Ich lese immer wieder Foren, dass sehr viele die mit 30mg beginnen, dort dann Hilfe suchen, weil sie so starke Nebenwirkungen haben. Ist natürlich keine evidenzbasierte Aussage, aber es fällt schon auf wie häufig das zu lesen ist.

Hey @anon86063207
Urlaubsbedingt lese ich deine Anfrage erst jetzt und habe auch nicht alle Antworten im Detail gelesen, möchte deine Frage aber gern noch beantworten, vllt hilft es dir :wink:

Ein Überlappen bei Elvanse kann schon passieren, nämlich dann, wenn man Elvanse splittet und die letzte Dosis erst um zB 18 Uhr nehmen würde.

Der bis dahin nicht verstoffwechselte Teil könnte sich rein theoretisch auf die nächste Dosis, wenn man sie zum Beispiel sehr früh morgens nimmt, auf addieren. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch gering ,dass das einen hohen Impact hat.

Wenn du Elvanse regulär nimmst, also nicht gesplittet und immer zu einem festen Zeitfenster, würde das natürlich nicht passieren.

Insoweit würde ich 2 Dinge empfehlen:

  • entweder du startest mit geringer Dosis und hält das einmal ein paar Tage so bei
  • oder du nimmst Elvanse genau nach Vorschrift wie es der Arzt empfohlen hat (beste Option im Zweifel)

Ich kann nur sagen, dass die 1. Tage mit Elvanse durchaus ganz anders waren, die 2. Woche wieder anders war und die Wirkung jetzt nach über einem Jahr noch mal ganz anders ist.

Beobachte mal, wie das Medikament im Wochen Rhythmus wirkt, also quasi rückblickend zu schauen, was war gut, was nicht.
Ist sicherlich erstmal herausfordernd, aber Geduld lohnt sich hier wirklich :slight_smile:

Liebe sonnige Grüße :sunny:

*Sry für evtl Rechtschreibfehler, ich schreibe mit Voice :wink:

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Hey danke für deine Antwort. Bin seit einer Woche bei 5mg und es klappt gut. Bleibe erstmal bei der Dosis. Null Nebenwirkungen, außer weniger Hunger. Muss noch gucken ob ich vom Fokus überzeugt bin und wie sehr es gegen meine Angstgefühle hilft.

Schönen Sonntag :pray:

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Super @anon86063207 , das freut mich wirklich sehr!
Dir auch einen schönen Sonntag :blush:
:sunny:

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Sehe ich genauso wie nephilim. Mit derselben Begründung: etliche hundert Erfahrungsberichte hier im Forum, die ich beobachte, seit Elvanse 2019 für Erwachsene zugelassen wurde. Positive (mit welcher Dosis kommt jemand super klar) wie negative (mit welcher Dosis kommt jemand nicht klar).
Die Entscheidung von Takeda, die Palette für Erwachsene nun um 20, 40 und 60 mg zu ergänzen passt da voll ins BIld.

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Da 60 bis 80 % der ADHS-Betroffenen Komorbiditäten haben, ist das die Mehrheit.

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Komorbidität ≠ zwangsweise zusätzlich Medikation.
Wie viele ADHSler werden denn mit mehr als einem Medikament behandelt? Wie viele setzen nach erfolgreicher Eindosierung mit Stimulanzien ADs zB ab?

Viele zu viele Faktoren und meiner Meinung nach kein Evidenz basiertes arbeiten, wie hier im Forum Meinungen als wissenschaftliche Fakten dargelegt werden.

Ich bezweifle, dass hier irgendjemand so sehr von irgendwelchen, persönlichen Erkenntnissen überzeugt ist, dass er diese gleich als Tatsache abstempelt. Hier wird immer wieder betont, dass der Arzt der Maßstab ist. Ich denke du unterschätzt ganz groß die Erfahrungen, die Menschen machen und untereinander austauschen können.
Ich selbst habe beobachtet, dass die Behandlung viel komischer wäre, wenn ich mich nicht selbst mit AD(H)S beschäftigt und mit anderen Betroffen ausgetauscht hätte.

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Das stimmt eben leider nicht. Das hat erst jetzt Einzug gehalten, nachdem andere und ich daran Kritik geäußert haben.

Ärzte werden hier schon sehr gerne als planlose Quacksalber abgestempelt. Es gibt da eben gute und schlechte und das kann man, ohne den Arzt selbst zu kennen, hier im Forum gar nicht beurteilen. Anhand einer Schilderung von Person X hier aber schnell dazu zu raten, sich bloß jemand anderen zu suchen, obwohl wir nicht mal genau wissen was der Arzt wirklich gesagt hat, halte ich auch für nicht zielführend.

Mein Fehler, ich kann natürlich nicht von allen Usern sprechen. Aber das was ich von den Mods hier lese, erwähnen das normalerweise.

Ja da bin ich bei dir. Man weiß halt nie, ob der Patient irgendwas falsch verstanden hat oder falsch verstehen will (aus welchen Gründen auch immer…). Anderseits, wenn man davon ausgeht, dass der User ehrlich ist und sich der Arzt durch mehrere Aussagen oder Vorgehensweisen wirklich als ungeeignet herausstellt, kann ich solche Empfehlungen schon verstehen. Ich selbst zähle mich nicht zu den Leuten, die solche Empfehlungen aussprechen können. Schwierige Sache.

Wir sind ja eben auch ADHSler und ich für mich kann nur sagen, das ich auch schon impulsiv „Anordnungen“ aufgeschrieben hatte im Sinne von „mach das so“.

Versuche aber immer, deutlich zu machen bzw zu differenzieren zwischen „meiner Idee zu Anregung“ und „Arztanordnung“. Oder auch - was gibt die Fachinformation vor - und welche Abweichungen könnten eventuell trotzdem sinnvoll sein.

Aber am besten wäre noch so eine automatische Signatur :wink:

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Da bin ich ja sehr beruhigt, dass du deine Auffassungen so solide mit Quellen untermauerst.

Eine Aussage, sich einen neuen Arzt zu suchen, bezieht sich auf genau die Schilderung, die geschrieben wird.
Wenn der Arzt was anderes gesagt hat, weiss der Betroffene das selbst.
Das Forum wendet sich aber an die Leser und für die steht nur die Aussage da. Und wenn es nur diese Aussage gibt, dann gibt es genau dafür eben auch die dazu passende Schlussfolgerung.

Hab heute einfach so mal 50mg genommen. Dachte mir „Junge bist seit drei Monaten dabei und warst nie über 30mg“. Wie kann es sein, dass sich 50mg von der bloßen Wirkung viel weniger bemerkbar macht, als alle anderen Dosen seitdem? Oder kann man erst ab dem zweiten Tag mit 50mg genaueres sagen? Elvanse ist mir ein Rätsel.

Mir war ja Elvanse auch so ein Rätsel! Hab nach vier Wochen aufgegeben.

Aber es gibt tatsächlich Menschen, die vertagen höhere Dosierungen besser als niedrige!

Würde das am liebsten auch noch mal ausprobieren.

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