Elvanse- Unangenehm nach Wirkungsende! Wie fühlt ihr euch, wenn die Wirkung nachlässt?

Jetzt sagst du was. Selbstakzeptanz, ACT Therapie wird bei ADHS Empfohlen. Da gehört auch Achtsamkeit dazu.

…Die aktuelle Leitlinie zur Behandlung der ADHS bei Erwachsenen sieht ein multimodales Gesamtkonzept mit medikamentösen und psychotherapeutischen Elementen vor. Bewährt habe sich etwa die „Acceptance and Commitment Therapy“ (ACT) als neue Strömung der kognitiven Verhaltenstherapie, kommentierte PD Dr. Mona Abdel-Hamid, Diplom-Psychologin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Göttingen, auf einem von Medice veranstalteten Symposium auf dem DGPPN-Kongress 2022 in Berlin. Diese auf den drei Stufen Akzeptanz, Bewusstwerdung der eigenen Wünsche und Handeln beruhende Therapieform könne Betroffenen helfen, mit der nicht heilbaren ADHS besser umzugehen…

Quelle: Was gegen das Chaos im Kopf hilft | InFo Neurologie + Psychiatrie

Mit dem Medikament ist es leider, nun einmal, nicht allein getan bei den meisten von uns. Da man aber nicht sofort eine Therapie bekommt usw. bietet es sich an, sich in diese Thematik ein wenig einzulesen.

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Ich habe jetzt ein, so denke ich, gutes Beispiel, just in diesem Moment von mir selber. Ich habe ständig Angst, etwas Falsch zu machen oder was Falsches zu Sagen/ Schreiben. Nun hat mein Herz angefangen zu Klopfe, leichter Druck in der Brust und schwereres Atmen.
Das habe ich jetzt gerade erst geschnallt, registriere das nun und nehme es einfach hin ohne es zu Bewerten, kümmere mich jetzt eine halbe Stunde, bewusst um meinen Haushalt und dann wird es weg sein. Schon allein das nun zu schreiben und zu reflektieren hilft mir enorm.

Wichtig ist natürlich das man vorher, Ärztlich auch durch gecheckt ist, dass ist klar. EKG usw. und wenn da alles in Ordnung ist, der Arzt einem vernünftig scheint und einem eine Dosis Empfehlung gibt. Diese vielleicht ein wenig anpasst mit Absprache, dann wird es vermutlich eine „Kopfsache“ sein und dagegen hilft ACT. :adxs_daumen:

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Hallo @Lanafee1, :wink:

vorab möchte ich dich erstmal beruhigen.
Du bist mit deiner Problematik nicht alleine.
Zu wissen andere haben die selben Schwierigkeiten hat einen beruhigenden Effekt.

Das was du beschreibst habe ich selbst erlebt, bzw. erlebe ich an manchen Tagen immer noch. :blush:
Nach Wirkungsende, entsteht eine körperliche und innerliche Unruhe/Anspannung.

Ich empfehle dir hier, wie schon oben beschrieben etwas mehr Achtsamkeit zu lernen.
Stressreduktion und Stressbewältigung zu üben.
Mir hat hier eine Verhaltenstherapie weiter geholfen.
Die Rebound Phasen sind dadurch angenehmer und tragbar.

Viel Essen ist auch wichtig, zumindest bei mir. Brauche einen guten Blutzuckerspiegel im Hirn, damit auch Elvanse optimal funktioniert. Sonst drehe ich durch. :smiley:
Meine Erfahrung ist die, dass Alkohol auch außerhalb der Eingewöhnungsphase relativ kontraproduktiv ist. Mal ein Bier oder Weinglas gar kein Problem, aber wenn man gewissen Mengen überschreitet ist mein kompletter nächster Tag „beschissen“.

Kleiner Exkurs zum Thema Stress mit ADHS:

Das kannst du dir wie eine Kettenreaktion vorstellen, innerliche Unruhe, führt zu unterbewussten Stress, unterbewusster Stress lässt Trigger für Angstgedanken und ängstliches Gefühl schneller auslösen.
Stress ist der Vorbote von Ängsten, Depressionen und vielen Anderen mentalen Reaktionen.

Viele Ärzte erklären das so, normale Menschen haben ein Grundstresslevel von 3/10.
Ein ADHSler dagegen hat ein Grundstresslevel von 5/10.
Ängste, Grübeleien, Anspannungen, Depressionen werden ab einem Stresslevel von 7/10 ausgelöst.
Das bedeutet, die Spanne zwischen normalem Stress und Angst/Depression/Burnout ist bei uns ADHSlern sowieso grundsätzlich viel geringer.
Äußerliche Umstände/Trigger lösen hier schnell mal panische Zustände aus.

Deshalb überfordern uns viele Dinge, wo andere noch locker mit umgehen können, weil hier noch viel mehr Spielraum zur mentalen Überforderung existiert.

Viele Grüße
Chris

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Ich würde gern noch zusätzlich anmerken, dass liegt jetzt vermutlich an meiner Wahrnehmung und muss nicht richtig sein bzw. zutreffen, das hier im Forum so manch einer, Somatische Beschwerden ( Körperliche Reaktionen aufgrund von Stress, emotionalen Belastungen oder psychischen Faktoren ) nicht wirklich ernst nimmt, versteht oder richtig bemerkt, existieren tun sie trotzdem und können sehr Belastend sein.

Ich betone nochmal Ausdrücklich aber erstmal Organische Ursachen sowie eine Medikamentöse Überdosierung, ausschließen zu lassen. Was in der Regel, beim Diagnose Prozess von ADHS gemacht wird.

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Ich hatte am Anfang das Gefühl, mein Blutdruck würde nach der Einnahme hochgeschnellen, habe eine Woche lange gemessen und gemerkt, dass ich es mir eingebildet hatte. Am höchsten war er vor der Einnahme. Am Ende musste ich Kaffee reduzieren, von 3 auf 2 Tassen und 2/3 Koffeinfrei in jeder Tasse. Und nicht nach Mittag. Nach jeder Erhöhung von Elvanse hat es 2 Monate gedauert, bis ich ruhig war. Jetzt bin ich ruhig und dennoch konzentriert und nicht schläfrig. Außer für eine halbe Stunde nach Mahlzeiten und wenn die Wirkung vorbei ist nach ungefärhr 12 Stunden.

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@ZappelPhilipp vielen Dank für deine persönliche Einschätzung.

Mit den 20 mg gestern, hatte ich keine Schlafstörungen, aber Herzflattern noch immer :unamused:

Danke @schlingelprinz für deine Anregung!

Mit radikaler Akzeptanz tut sich mein System im Fight/Flight Modus sehr schwer, allerdings klappt es zumindest gerade dass ich mein "nicht akzeptieren " wenigstens annehmen kann.
Und das ich sehr wütend bin, denn seit der ganzen Eindosierungsphase gehts mir schlechter als vorher :unamused:

ACT kenne ich vom hören.
Da ich bis 2022 5 Jahre Traumatherapie gemacht habe, bin ich nicht ganz unerfahren.
Ich warte seit 7 Monaten auf einen Therapieplatz. Die Ärztin kennt sich gut mit Adhs aus. Ich bin gespannt.
Mir Ist durchaus bewusst, dass mit den Medis nicht alles getan ist.
Wie könnte ich mich denn noch in ACT einarbeiten?

Das kenne ich auch noch vom Anfang und jetzt manchmal auch noch. Ein Mist ist das aber man muss es halt Akzeptieren, rückblickend muss ich aber bisher Sagen, dass ich mehr geregelt bekomme als jemals in meinem Leben zuvor. Also ist es eigentlich doch Positiv.

Das Buch mit dem Unglücklich gewählten Titel „Wer dem Glück hinterherrennt , läuft daran vorbei“ von Russ Harris hat mir ein Bisschen geholfen, dieses hatte mir meine Therapeutin Empfohlen. Sind ein paar nützliche Sachen drin und nichts von Positivem Denken und so einen kram, sondern Akzeptanz. Im übrigen hat dieser Russ Harris selbst einen Autistischen Sohn, darum geht es aber in diesem Buch natürlich nicht, wollte ich nur zusätzlich anmerken.

Heilsversprechen mache ich nicht, vielleicht hilft das Buch ein klein wenig, erst einmal, vielleicht nicht. Eine richtige Therapie ersetzt das natürlich nicht aber da bist du ja dran.

Ohrstöpsel ( Loop Earplugs ) fallen mir noch ein, die helfen mir sehr sehr gut zum runter kommen. Das ist aber individuell, habe halt sensorische Besonderheiten, die sich seit der Medikation gezeigt haben. Wusste ich vorher nicht.
Allgemein Reizüberflutung meiden, dass gilt für jeden ADHSler :grin: sollte auch klar sein.

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Edit: ich sag es mal lieber dazu, damit es kein Missverständnis gibt. Die kamen nicht vom Elvanse, die haben sich vorher nur anders gezeigt bzw. ich habe die falsch interpretiert. Ich habe das mit Alkohol gedämpft ohne zu wissen, bei Stress und Stress hatte ich dann enorm seit der Behandlung, war ja eine Lebensveränderung und dann kam das halt dazu, bessert sich aber gerade wesentlich. Das hat nicht jeder usw. und sofort…

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Also zurück auf 15mg?

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@schlingelprinz danke für deine Beispiel und deine Mühe mir so ausführlich zu schreiben!

Dein Beispiel kenne ich auch sehr gut nachvollziehen und ja, wahrnehmen ohne Bewertung und dann ablenken klappt bei mir normalerweise auch ganz gut.
Nur in dem Fall - und das spüre ich, weil ich meinen Körper sehr gut kenne- stimmt etwas nicht, weil diese Beklemmungen nicht weggehen.
Auch heute wieder nicht. Es ist zermürbend und ich verstehe es einfach nicht. Ausgelöst werden die Symptome durch das Elvanse, dass hab ich ja letzte Woche getestet.
Morgen müsste es eigentlich weg sein.

Mein Ruhepuls war vorhin bei 75, was ja noch der Norm entspricht. Normal ist bei mir immer um die 62-65.
Ekg war Ende September ok und die normalen Blutwerte ebenfalls.

Mir erging es heute nicht gut. Getrieben fühlte ich mich, reizbar und null Konzentrationsfähigkeit. Auf jetzt sehr flatterig

Kopfsache glaub ich nicht, ich fühle es ja im Körper…

@Janilon vielen Dank für deine Rückmeldung!

Also teilweise war mein Puls an manchen Abend nach der Wirkung bei 85. Aber nicht immer. Hatte jetzt wirklich 4 harte Wochen und würde diesen Zustand nicht nochmal 4 Wochen aushalten. Dafür hab ich nicht die passenden Rahmenbedingungen…

Kaffee und generell Koffein meide ich seit Beginn der Einnahme komplett!

Hallo @crizzledizzle

Vielen Dank für deine liebe Begrüßung und deine informativen Zeilen.
Das mit dem Stress kling einleuchtend! Und auch Achtsamkeit praktiziere ich seit meiner Traumatherapie.
Allerdings merke ich gerade, dass es schwierig mit der Akzeptanz wird, wenn ich körperliche Symptome habe.
Ich verstehe auch nicht, wie es soweit kommen konnte, denn mit der Einnahme von Elvanse 20 war soweit noch alles okay.
Seit 4 Wochen bin ich ein Wrack, schaffe nichts mehr und bin nicht in der Lage zu entspannen.
Wie bereits erwähnt, hab ich gar nicht daran gedacht, dass es mit Elvanse zusammenhängen könnte.
Nach 5 Tage absetzen war ich froh, als es mir körperlich besser ging, aber meine Gereiztheit war kaum auszuhalten und ich habe die alleinige Verantwortung für meinen autistischen Jungen, der eine starke Mama braucht, die für ihn da ist.
Nun hatte ich am WE echt Hoffnung, dass es mit Elvanse 20 mg besser geht und nach 2 Tagen kommt der gleiche Scheiß wieder. Es ist frustrierend und ich bin sehr erschöpft.
Ich hatte das ganze jetzt über 4 Wochen und das teilweise direkt nach dem aufwachen. Ich krieg gerade nix mehr auf die Kette.

Ich hatte über 5 Jahre Traumatherapie und habe mich viel mit Selbstregulation beschäftigt. Momentan scheint nichts davon zu helfen.
Bzgl Verhaltenstherapie stehe ich seit einigen Monaten auf der Warteliste. Wird sicher auch noch bis Mitte 2024 andauern.

Alkohol hab ich die letzten Wochen gar nicht getrunken. An dem einen Glühwein kann es definitiv nicht liegen.

Ich bin sehr hoffnungslos und traurig gerade…

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@ZappelPhilipp da es heute mit den körperlichen Symptomen noch gar nicht besser wurde,habe ich richtig Angst überhaupt nochmal was zu nehmen…
Ich hoffe es läuft so wie letzte Woche, dann müssten die Symptome morgen weg sein und dann mal schauen

Somatoforme Störungen ( Glaube ich habe oben den Falschen Begriff verwendet ) werden durch die Psyche ausgelöst und Zeigen sich Körperlich, die bildet man sich nicht ein. Das ist Real, wie Herzrasen bei Angst, Bluthochdruck bei Stress.
Falls es da jetzt zu einem Missverständnis kam. Ich bin der Meister der Missverständnisse :grin:

Ich denke es ist aber wirklich besser wenn du die Dosis, dann vorerst weglässt und dich auf jeden fall, noch einmal mit deiner Ärztin/ Arzt berätst, ihr alles schilderst und es gibt ja noch alternativen zu Elvanse, die vielleicht für dich in frage kommen.

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Und wie lief es heute?

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@ZappelPhilipp danke das du nachfragst! Gestern hatte ich keine körperlichen Symptome mehr, allerdings kam natürlich ADHS voll raus. Inbesondere mit der Impulskontrolle hatte ich Probleme.:pensive:
Mein Körper scheint einen Tag zu brauchen um sich von Elvanse zu „erholen“. Bin noch am überlegen, ob ich heute 15 mg probieren soll. Weiss ja jetzt, dass das Herzklopfen dann auch wieder aufhört…

@schlingelprinz ich glaube bei mir wird das Herzklopfen wirklich von Elvanse ausgelöst. Gestern waren die Beschwerden weg.
Hab meinem Psychiater schon me Mail geschrieben.
Medikenet und Bupropion habe ich leider auch nicht vertragen.
Welche Alternativen habe ich noch?

Wie gesagt, deine geschilderten Symptome klingen für mich nach Überdosierung.
Speziell da es bei „mehr“ nicht besser wurde.

Die logische Schlussfolgerung wäre nun, wieder runter zu gehen und zu schauen wie es damit läuft.

@ZappelPhilipp
ich sehe das bei 30mg definitiv auch so.
Mich irritiert nur,dass ich 20 mg vor einigen Wochen auch ne zeitlang genommen habe und da eben jetzt nach 2 Tagen Einnahme die Symptome bei der Dosierung ebenfalls zurück kamen…das ist auch meine Befürchtung, wenn ich jetzt 15 mg nehme.
Aber nur Versuch macht klug :woman_shrugging: