Elvanse - wie fühlt sich die richtige Dosierung an?

Hey Zusammen,

schön hier zu sein! Ich habe mich kürzlich, nach langem Verdacht auf ADHS und anraten mehrerer Ärzte nun endlich mal testen lassen und, oh Wunder, der Verdacht hat sich nun bestätigt.

Ich werde gerade auf Elvanse eingestellt und bin mir nicht sicher, ob sich das wirklich positiv auf meinen Job auswirkt. Ich muss dazu sagen, das ich (44) in meinem früheren Beruf als Koch eigentlich seit der Ausbildung permanent auf Amphetamin verbracht habe. Klar, einerseits wegen der langen Arbeitszeiten, aber andererseits halt auch, weil es mich einfach ruhig und fokussiert gemacht hat und das wuselige und verplante plötzlich weg war.
Zum Ausgleich habe ich aber auch immer viel Alkohol dazu getrunken, auch um dann nach Feierabend schlafen zu können…

Nun bin ich seit ein paar Jahren Clean & Sober, allerdings leider auch wieder ziemlich verpeilt und unkonzentriert. Durch meinen neuen Job in der IT muss ich mittlerweile wieder viel lesen & lernen, was halt so garnicht funktioniert, deswegen auch der Gang zur Testung.
Der Arzt ist selbst ADHSler, macht auch Substitution. Natürlich weiß er auch über meine Drogenvergangenheit Bescheid…
Ich habe mich ziemlich schnell auf die 70mg hochdosiert, weil alles drunter mich super verpeilt, zittrig und creepy gemacht hat und ich auf der Arbeit garnichts mehr hinbekommen habe. Ich bin jetzt zwar ruhiger, hab aber auch ne super kurze Zündschnur und bin immer relativ schlecht gelaunt. Leider hat sich aber ein meiner Konzentration und dem Fokus, rein gar nichts geändert (Ich vergleiche das halt durch früher aber auch immer mit „richtiger Amphe“)

Ich muss dazu sagen, das ich die letzten 3 Jahre 10 mg Escitalopram wegen Depressionen genommen habe und das jetzt relativ schnell ausgeschlichen haben weil ich gelesen habe, dass das zusammen mit Elvanse garnicht geht… Wechselwirkung usw.

Nun zu meiner(n) Frage(n):

  • Wie sollte sich Elvanse anfühlen, wenn es richtig dosiert ist
  • Merkt man da überhaupt eine wirklich krasse Verbesserung
  • Gibt es hier Leute, die mehr als 70mg am Tag nehmen
  • Sollte ich vielleicht auf etwas anderes umsteigen

Ich schick das jetzt mal ohne weiteres durchlesen ab, wenn auch wahrscheinlich ziemlich wirr :slight_smile:

Schonmal danke fürs Lesen und Eure Ratschläge, Einschätzungen usw

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Relativ subtil, als nicht so „In Your Face!“
Zumindest nach etwas Gewöhnungszeit oder bei manchen auch die Honeymoonphase.
Natürlich merke ich es deutlich wenn eine Stunde nach der Einnahme der LDX Spiegel im Blut am Anfang relativ schnell ansteigt (Ich denke Du kennst die Graphiken zu der Verfügbarkeit von Stimulanzien im Blutplasma) besonders wenn ich Morgens eher nicht so gut drauf bin, weil einfach dann der Kontrast stärker ist. Aber es ist kein Push wie ich es mir vorstellen würde, wenn man Amphetamine bewusst als Droge nimmt. Gut gerade der ProDrug Charakter bei LDX soll ja, neben der langen Verfügbarkeit, auch für den nicht In Your Face Missbrauchsmöglichkeit Charakter sorgen.

Ja die merkt man auf jeden Fall. Wie jemand krass einordnet ist bestimmt wiederum eine persönliche Sache. Ich würde die Wirkung für mich (im Vergleich zu ohne) als enorm bezeichnen.

Gibt es bestimmt, wenn auch nachvollziehbarerweise nicht viele. Ob da zur Zeit jemand mit 70mg+ mitliest, wer weiß?

Versuch macht klug. Hast Du MPH schonmal probiert?

Also ich weiß es nicht, aber vllt war das ausschleichen zu schnell? Andererseits sind 10mg jetzt auch nicht viel(?) aber doch 3 Jahre lang.

Kurze Zündschnur und schlecht gelaunt ist jetzt nicht wofür Elvanse sorgen soll.

Du wirst viele Antworten hier finden, ist ja nicht so dass deine Fragen neu wären.:wink:

Hey, vielen Dank für´s kommentieren! Vielleicht bin ich auch einfach zu ungeduldig oder meine Erwartungen waren einfach zu hoch. Nach der Diagnose dachte ich halt einfach- geil, endlich eine plausible Erklärung für die Konzentrationsschwierigkeiten und das schusselig sein - nun hat das alles auch schnell ein Ende.

MPH habe ich noch nicht ausprobiert. Soweit ich das hier gelesen habe, soll das bei manchen Konzentrationstechnisch besser funktionieren…

Bei Elvanse finde ich halt krass, das ich mich bei einer scheinbaren Unterdosierung so vercrackt fühle, wie früher nach nem Feierwochende & 3 Tage wach und eine höhere Dosis sich dann so komplett gegensätzlich anfühlt. Total strange.

Aber wie auch immer, ich werde das bei nächster Gelegenheit nochmal alles beim Doc besprechen und dann wohl weiter ausprobieren.

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Hey Hey,

den Thread kenne ich natürlich, ich hab mich da allerdings weder bei den Unter-, noch den Überdosierungssymptomen wiedergefunden. Ich habe halt irgendwie so eine Art „plötzliche Klarheit“ und einen ganz anderen Level von Konzentration erwartet, und das ist halt so garnicht der Fall. Wenn ich den Zustand ganz ohne Medis mit jetzt vergleiche, dann fühlte sich ohne besser an.

Hey,

vielleicht darf ich mich auch ohne Elvanse zu Wort melden.

Als ich die Diagnose hatte und ich wußte es gibt Medikamente dachte ich auch: Super Pille rein und es läuft… :cold_face:
ok das war ein Trugschluß.
Ich habe mit MPH adult Aluid gestartet und fand den Start für mich unangenehm, denn irgendwie kam ich mir wie zu meiner Partyzeit verschlatscht und leicht berauscht vor. Ich kann aber sagen das ich mit MPH → dann Medikinet-> Ritalin Adult sehr zu frieden mit dem Fokus bin, schon merke wenn es kommt, wenn es geht und wenn ich typisch „Peppvergleich“ zu wenig trinke oder esse.
Ich finde ich wirkung stabil und es könnte sein, daß du mit einem spürbareren An- und Abfluten zufriedener bist. Ich kann dir auch garantieren, daß es ist als würde man den Akku ziehen wenn die Wirkung aufhört so ie morgens als hätte dann jemand den Grummi vom Flitschflieger aufgedreht und losgelassen.

Mmit 2 Dosen bin ich definitiv min 14 std aktiv und konzentriert, man trödelt aber bei höheren Dosen auch gerne so ein wenig wie bei deinem früheren Kosum.
Brauchst du es extremer wäre wahrscheinlich MPH Aluid besser, ich find das flutet stärker und wirkt anders, denn davon brauche ich weniger wie vom Ritalin, aber mit hat es zu viele Nebenwirkungen mit dem Magenbypass bzw… ist mir zu krass, nur Medikinet ist für mmich so krass, daß ich mit den Rebounds und der Impulskontrolle, welche ich vorher schon nicht hatte noch schlimmer und unangenehmer war.

Schön ist nach einer Zeit wird man klar merkt es deutlich, so das man es nicht vergessen kann (merkt man morgens sofort)
Ichchab damit meine Impulse gut kontrolliert, fokussiert, kann andere Meinungen aushalten, quatsche nicht ständig rein und los und eine Unterdosierung merkt man auch sehr deutlich ( hatte Dosis halbiert, war schlechter, nörgeliger und schlechter drauf)

Hattest du das Absetzen der Antidepressiva mit dem Doc besrochen und das ok bekommen?

Wenn er es wußte und nichts sagte, hielt er es wahrscheinlich für nicht relevant es abzusetzen, vielleicht weil er Erfahrungen mit der Kombi aus der Praxis hat

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Hi @0815 und herzlich Willkommen! :adxs_wink:

Vorab: Ich habe keine Erfahrung mit „Vorkonsum“ von Amphetamin.
Und hätte noch ein paar Fragen:
-Wie schnell hast Du hochdosiert? (Welche Dosis wie viele Tage genommen?)
-Wie schnell hast Du Escitalopram ausgeschlichen und seit wann bist Du „ohne“?
-nimmst Du Koffein in irgendeiner Form zu Dir?

Habe ich bei Elvanse in der Form gar nicht. Ich habe irgendwann während der Eindosierung festgestellt, dass ich mich im Büro einfach an meinen Schreibtisch setzen und meine Arbeit machen kann - egal ob langweilig, viel, kompliziert oder alles zusammen. Picke mir nicht mehr raus, worauf ich gerade Bock habe (und mache den Rest erst, wenn Ärger droht), sondern mache hintereinander weg, wie es kommt. Also meistens :adxs_zwinker: - auch mit den Medis gibts gute und schlechte Tage.

Was Du erwartet hast, hatte ich eher bei MPH. War mir aber zu krass, außerdem bin ich oft in den Hyperfocus gerutscht und war dann am Ende des Tages völlig erledigt.

Vielleicht wäre MPH für Dich einen Versuch wert.

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Hey!

Ich hab die Dosen immer nach einer Woche erhöht, mit 20mg angefangen. Escitalopram habe ich die letzten Monate oft nur noch alle 2-3 Tage genommen. Einfach vergessen, weils mit gut geht. Ganz ohne bin ich seit ca. 3 Wochen. Koffein nur noch morgens vor der Einnahme 1 Becher Kaffee. Wenn überhaupt.

Dann war das Hochdosieren von Elvanse schon o.k.

Das gleichzeitige Absetzen von Escitalopram ist halt ungünstig - weil du nicht weißt, ob die Symptome jetzt Nebenwirkungen von Elvanse, Absetzsymptome von Escitalopram sind oder beides.

Das könnten durchaus Absetzsymptome sein. Escitalopram hat eine Halbwertzeit von ca. 30 Stunden. Heißt, selbst wenn Du es nur alle 2-3 Tage genommen hast, warst Du nie „ganz ohne“, bevor Du wieder nachgelegt hast.

Auch eine Tasse Kaffee am Morgen kann auch schon negative Auswirkungen im Zusammenhang mit Stimulanzien haben.

Die Absetzsymptome sollten nach ca. 6 Wochen weg sein.

Ich sehe da eigentlich nur zwei Varianten - die Du zeitnah mit Deinem Arzt besprechen (und nicht auf eigene Faust machen) solltest:

  1. Du nimmst Elvanse in der jetzigen Dosis weiter und hoffst, dass es besser wird.
  2. Du setzt Elvanse erst mal ab, wartest, bis die (wahrscheinlichen) Absetzsymtome von Escitalopram weg sind und fängst dann nochmal mit der Eindosierung an - komplett ohne Koffein. Wobei es dann auch egal ist, ob du nochmal mit Elvanse startest oder vielleicht doch MPH probierst.

Alles Gute!

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