*Edit am 26.12.23: Ich wünschte mir einen Thread, in dem ich übersichtlich nachlesen kann, welche Symptome bei Über- oder Unerdosierung auftreten können. *
Hier haben wir jetzt wie immer natürlich mehr Diskussionen darüber und über anderes.
Hab jetzt hier nochmal ein paar hilfreiche Teile aus Antworten rausgeschrieben:
Würde mich auch über weitere Antworten freuen, in denen ihr gezielt die Nebenwirkungen bei Über- und Unterdosierung von Elvanse beschreibt.
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Da ich gerade nochmal einen Versuch mit Elvanse starte würde mich das sehr interessieren!
Finde keinen Thread wo es nur darum geht.
Edit am 05.11.: „Überdosierung“ meint hier nur „etwas drüber“. Überdosierung in der Medizin meint meistens eine deutlich erhöhte gefährliche Dosis.
Hier gehts mir nur um etwas drüber oder drunter - eben so das man nicht optimal vom Medikament profitiert.
Da mir mittlerweile klar ist das auch eine Unterdosierung unangenehme Nebenwirkungen verursachen kann die man mit einer höheren Dosis nicht hat, interessieren mich die Erfahrungen.
Ich bin derzeit bei Elvanse 30mg eindosiert weil das die Stufe ist, wo ich zwar von Elvanse profitiere und kaum körperliche Nebenwirkungen auftreten. Ich habe mich eigentlich mit Elvanse 50 am wohlsten gefühlt. Da war das von der Unruhe und von der Klarheit der Gedanken zwar toll, aber da gabs schon die ein oder andere Körperliche Nebenwirkung, aber die waren nicht so schlimm (Eigentlich hatte nur mein Herz etwas schneller geschlagen als sonst). Elvanse 70mg war interessant, weil ich eine unglaubliche Klarheit in meinen Gedanken hatte und emotional sehr stabil war. Und auch die Ärzte meinten, dass sie bei Elvanse 70mg bei mir den Eindruck hatten, dass ich da am besten Denken und Handeln konnte, allerdings waren die körperlichen Nebenreaktionen zu stark.
ich habe zwar erst ca. 3,5 Monate Erfahrung mit Elvanse, würde es aber wie folgt beschreiben:
Symptome bei Überdosierung:
gelegentliche Schweißausbrüche, auch wenn keine körperliche Beanspruchung da ist
Gedankenturbo ist an: Die Gedanken sprinten nur so richtig im Kopf, kann die auch kaum abstellen, ist wie ein Zug ohne Bremsen
Super wach und super fokussiert
Kaum bis garkein Hunger
Bluthochdruck und erhöhter Puls
Mehr „intrinsische Unruhen“ (also solche, die einfach konstant innerlich sind und nicht von irgendwelchen Situationen bedingt sind)
*Weniger „extrinsische Unruhen“ weil ich einfach viel besser steuern kann, was ich an mich „heranlassen“ will oder auch nicht
Symptome bei Unterdosierung:
Müdigkeit
Mehr Hunger, aber eher in Essattacken und nicht über den Tag verteilt
Zerstreuter, aber ich kann auch einfach mal weniger an Sachen denken, das tut mir sehr gut. (Wenn ich richtig dosiert bin, dann kann ich auch mal an weniger denken, aber ohne dem Effekt, dass die Gedanken eben noch verstreut sind)
Körperlich nicht so aktiv
Tatsächlich weniger „intrinsische Unruhen“ als bei Überdosierung, aber mehr „intrinsische Unruhen“ als wenn ich richtig dosiert habe.
Mehr extrinsische Unruhen als bei Überdosierung, aber weniger als wenn ich garkein Elvanse nehmen würde.
Symptome bei Rebound:
Hungergefühl kommt wieder verstärkt
Unruhen werden auch verstärkt
Gedanken zerstreuter, aber ich kann eigentlich auch kaum steuern, an was oder wie viel ich daran denken kann
Komischerweise kommt dann bei mir aber nicht so viel Müdigkeit oder so, weil erst mal wieder die Unruhen dominieren, was mir manchmal auch Probleme beim Einschlafen bereitet, wenn der Rebound kurz vor dem Einschlafen kommt
So kommt es mir zumindest vor. Aber 3,5 Monate sind auch noch keine lange Zeit, da wird sich auch noch sicherlich einiges ändern.
Doch, die hätte ich auch noch besser ergänzen sollen, weil ich habe hier Unterdosierung als die Einnahme von Elvanse, unter der „optimalen Dosis“ verstanden.
Daher jetzt nochmal ergänzend:
Symptome bei Unterdosierung ganz ohne Elvanse:
Deutlich zerstreuteres Denken
Kaum die Gabe mich zu fokussieren oder konzentrieren, außer dann, wenn mich etwas extrem interessiert, dann komme ich eben in den positiven Hyperfokus. Kann dann aber auch passieren, dass ich mich dann kaum noch von interessanten Sachen lösen kann und dann anderen Sachen nicht mehr so gut nachgehen kann.
Mehr Bedarf nach anderen Stimulanzien wie Kaffee oder Zigaretten
Also wenn ichs einfach zusammenfassen soll: Einfach so, wie man als „normaler ADHSler“ ohne Behandlung unterwegs ist
Also Entzugserscheinungen oder ähnliches habe ich nicht würde ich sagen, aber ich bin einfach „wie früher“.
Der zerstreute liebenswerte ADHSler von nebenan
Und ich würd sagen ich bin ohne Elvanse deutlich unkomplizierter, weil ich auch viel manipulierbarer bin, dadurch dass ich viel unaufmerksamer bin.
Mit Elvanse ist mein Verstand eben viel schärfer und das merken auch anderen Menschen, dass ich nicht mehr so schnell nachgebe und mich auch nicht mehr so schnell manipulieren lasse, was wiederum für Menschen, die manipulieren wollen ziemlich unangenehm ist.
(Ja, das hört sich jetzt heftig an, aber mir wurde das eigentlich von Ärzten bestätigt, dass ich mit Elvanse eben nicht anstrengender werde, so wie es mir von ein paar Menschen suggeriert wurde, sondern, dass ich damit eher klarer denken kann und dadurch die Manipulationen durchschaue und dass das unangenehm für Menschen ist, die mich eben manipulieren und mich in meinen alten unterwürfigen Verhaltensmustern behalten wollen.)
Ich nehme seit ca. 5 Wochen 50mg und kam damit (im 2. Anlauf, ohne Kaffee ) ganz gut zurecht.
Seit einer guten Woche habe ich Schlafprobleme, mein Hirn denkt wieder stundenlang auf pillepalle Sachen herum.
Dazu bin ich ziemlich verpeilt und sehr gestresst - zeitgleich prokrastiniere ich, fast so wie vor der Medikation.
Hm interessanter Gedanke, den ich tatsächlich auch schon hatte.
Im Gehirn hat das Zeug tatsächlich super gewirkt.
Aber körperlich hat sich meine Überstimulierung hauptsächlich durch Zittern, erhöhten Puls und Blutdruck und durch gelegentliche Schweißausbrüche gezeigt.
Allerdings muss man auch dazu sagen, dass die Zeit in der Therapie selbst, während ich die 70mg bekommen hatte extrem antrengend war. Jeder Tag war quasi eine Exposition (Methoden der Verhaltenstherapie - Exposition) was natürlich auch zu den körperlichen „Nebenwirkungen“ geführt haben könnte.
Ich werde mir das auch nochmal sicherlich durch den Kopf gehen lassen, weil ich schon länger mit dem Gedanken spiele über eine Dosiserhöhung mit meiner Psychiaterin zu reden.
Aber da ich auch ziemlichen Respekt vor den körperlichen Nebenwirkungen habe (wo ich mir inzwischen nicht mal mehr zu 100% sicher bin, dass diese von Elvanse kamen), habe ich das noch nicht angesprochen.
Aber doch, genau so wie ich das hier geschilder habe sollte ich das vermutlich einfach auch mal bei meiner Psychiaterin ansprechen.
Edit: Auch wenn die Zeit anstrengend war, so war ich schon körperlich eindeutig überstimuliert, was man auch eben an Zittern, erhöhtem Puls und Blutdruck, gelegentliche Schweißausbrüche und noch durch einige andere Sachen gesehen hat, die ich jetzt auch nicht unbedingt genauer schildern möchte.
Ein Erklärungsansatz war da für mich, dass Elvanse ja auch deutlich mehr auf das Zentrale Nervensystem wirkt als zum Beispiel MPH, weshalb es auch Sinn macht, dass ich eben diese Körperliche Überstimulierung gezeigt habe.
Hier der Eintrag in ADXS.org dazu:
Ich denke wenn man über Unter- oder Überdosierung spricht geht es vor allem darum die Wirkung auf deine Aufmerksamkeit zu beurteilen. Und solange die Hauptwirkung gut (und kontrollierbar) ist, ist alles andere Nebenwirkung, die nach einer Zeit verschwinden kann. Denke ich.
Klingt so als hättest du ziemlich den Medikamenten wirkungsjackpot über alle Dosierungen hinweg. Beneidenswert
Meinst du? Genug Stoff zum Austesten hätte ich da als ich meine 2. Rezepte für die Eindosierung geholt habe, gab es wohl ein Missverständnis.
Ich sollte wieder 1x 30 und 1x 50mg bekommen - die Apothekerin stellte fest, dass je 2 verordnet wurden.
Gehe ich zum Austesten direkt auf 70 mg?
Was passiert im schlimmsten Fall, wenn es zuviel ist? Ein Tag zum zurückgeben und auch kein Schlaf?
Naja. Am Ende kommt darauf an wie zufrieden du mit der Wirkung bei 30 bist. Generell ist ja schon die Empfehlung auf der niedrigsten positiven Dosis zu bleiben. Aber so ein mittelding ist ja bestimmt auch nicht verkehrt kenne auch einige die ihre Dosis einfach jeden Tag je nachdem wie viel Hilfe sie brauchen nehmen. Das wäre für dich ja auch gut denkbar.
Wenns zu doll ist, haste halt ne 1a saubere Wohnung danach oder so
@philippnoe war deine Antwort für mich? Sorry, ich finde mich noch nicht so % zurecht hier
Ich nehme ja seit einiger Zeit 50mg und das ist jetzt vielleicht zu wenig?
Wirkung hatte ich bis vor einer Woche für ungefähr 6 bis 7 Stunden. Das heißt, die 2 Stunden im Job vermeide ich langweilige Aufgaben und telefoniere mehr. Da bin ich besser fokussiert und kann weniger Fehler machen.
Grundsätzlich hätte ich gerne eine längere Wirkung.
Seit kurzem kann ich halt wenig schlafen. Das kostet mich viel Energie. Und insgesamt fühle ich mich gestresst und getrieben, wie vor der Medikation.
Mein Ärztin gab mir 50 und 30mg zum Austesten, meinte aber, man könne „dann“ auch auf 70 erhöhen, falls erforderlich.
Ich denke, ich werde das morgen ausprobieren mit den 70mg.
Wenn das doof wird, stehe ich den Tag durch und Mittwoch ist Feiertag da kann ich dann mal Mittagsschlaf halten.
Ich bewundere hier alle, die ihre Symptome so genau beschreiben können
Ich bin da immer irgendwie blind mir selbst gegenüber
Kann häufig erst im Rückblick sagen, was vielleicht anders war. Und mir fehlen auch oft die Worte, um irgendwas zu beschreiben.
Aktuell habe ich die Kapsel vor 30 Minuten genommen und spüre noch keine Wirkung
Bin sehr unruhig und hibbelig gerade, müsste eigentlich was arbeiten und kann mich nicht länger als 5 Minuten, wenn überhaupt, auf irgendwas konzentrieren
Obwohl nicht das Thema durchaus interessiert, aber da sind jetzt erst mal so viele Informationen zu verarbeiten, dass ich total überfordert bin
Mal sehen, wie es in 1 Stunde aussieht…
@Minzli bei mir fängt die Wirkung auch erst nach einer Stunde an… deshalb klingelt der Wecker schon früh und ich komme mit (koffeeinfreiem) Kaffee und 3 Katzen dann innerhalb einer Stunde auf Betriebstemperatur.
Die Symptome konnte ich jetzt gut beschreiben, weil die mich massiv beeinträchtigen und ohne nachvollziehbaren Anlass aufgetreten sind.
Inzwischen fällt mir das insgesamt leichter, weil ich Tagebuch über die Eindosierung geführt habe.
sehe ich auch so, also wie gut andere ihre Symptome/Wirkung beschreiben können… daher meine Liste mit Vorsicht zu bewerten:
Überdosierung (mit Fragezeichen, da ich mir nicht ganz sicher bin):
zerfahrener/zerstreuter als sonst (schnelles reden, denken, aber nicht positiv, wie ich finde)
mein Körper scheint schneller zu laufen (erhöhter Puls und mehr Schweiß, dazu muss ich öfter als sonst schon pinkeln)
Unruhe
noch mehr Dinge gleichzeitig machen als sonst schon
unkonzentriert
Gereiztsein
euphorisch/emotional
Unterdosierung (auch hier, ich weiß es nicht genau):
Hirn ist wie in Watte gepackt (träge und verwirrt)
Müdigkeit
Gereiztsein
depressiv und emotional
ängstlich
Probiert habe ich alles zwischen 10/15mg bis 80/100mg. Es scheint irgendwo da drin der Sweetspot zu sein (30mg scheint mir zu wenig zu sein, bei 70mg die ich aktuell nehme bin ich mir nicht ganz sicher… vielleicht ±50mg und mein Venlafaxin ausschleichen und neues/besseres AD nehmen, wie mein Arzt vorgeschlagen hat…)
PS: Die Dosierung von Elvanse ist etwas schwierig vor allem wenn man Schnellverstoffwechsler ist, nehme dreimal am Tag Elvanse (20-5-5).
Die gleiche Dosis hat bei mir manchmal unterschiedliche Wirkungen.
Sehe hier bei mir die gleichen Nebenwirkungen wie bei @Raphael.
Evtl. kann man daran erkennen, dass das ungefähr wsh. die Mehrheit betrifft.