Endlich Arzttermin ausgemacht

Heute habe ich endlich bei einem Psychiater hier in der Gegend angerufen um mich auf ADHS testen zu lassen. Und habe tatsächlich schon in 2 Monaten einen Termin bekommen! Ich habe das lange vor mir hergeschuben, weil ich immer dachte, ich komme ja eigentlich ganz gut durchs Leben. Bin jetzt aber stolz dass ich das endlich mal angegangen bin.
Jetzt wollte ich mal fragen, wie bei euch die Tests abliefen. Denn der Arzt macht wohl erst ein EEG und dann wird getestet, Dauer 1-1,5h. Irgendwann danach hat man wohl noch ein Auswertungsgespräch.
Von meinen Kindern kenne ich es so: 1 Termin Erstgespräch 1h, 3x Test-Termine zu je 45min, 1 Auswertungsgespräch.

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Huhu,

Das ist wohl je nach Praxis unterschiedlich.

Mit den ganzen Fragebögen und einem medizinischen Tool zur Differentialdiagnostik vorab war es bei mir dann nur noch ein Termin von 2h 15Min. für Funktionstests, ausführliches Gespräch und eine erste Auswertung.

EEG gabs keins, da alles online und der Termin dann per Videocall stattfand.

Dazu hatte ich der Praxis noch die früheren Diagnosen, eine Medikamentenübersicht und die Ergebnisse vom letzten Blutbild beim Hausarzt zukommen lassen. Eine kleine Übersicht zu familiären Hintergründen gabs von mir freiwillig dazu, weil ADHS in der Familie schon immer da war.

Bei dir wahrscheinlich auch, also vielleicht läufts dann gezielter ab. :adxs_grins:

Wenn die das gut strukturieren, sollten 1,5-2h Gespräch wohl passen. Nachgespräch für die Ergebnisse wirst du dann ja auch noch haben.

Wobei, wäre der Termin länger gegangen, hätte ich da auch 4-5h sitzen können. Wenn das Gequassel einmal losgeht und man mich lässt… bissl abschweifen gehört wohl dazu :adxs_grins:

Hatte vorher aber auch einiges zusammengeschrieben und vor mir liegen als Leitfaden. Wobei ich überwiegend gezielt durchs Gespräch geführt wurde. Da hatte sich jemand gut vorbereitet. Das merkte ich schnell. Fühlte mich gut aufgehöben da :partying_face:

Freut mich, dass du dich überwunden und so schnell einen Termin bekommen hast. :partying_face:

Ich hatte bei meiner Diagnostik 7 Sitzungen mit ungefähr 10 Stunden.

  • Erstgespräch
  • sehr viele Fragebögen als Hausaufgabe zu anderen Erkrankungen (Depression, Aggressivität, ADHS jetzt und im Kindesalter, Essstörung, usw.)
  • Fragen zur Kindheit und Heute mit Beispielen
  • Gespräch mit Mama
  • Gespräch mit Partner
  • Zeugnisse

Ich hatte beinahe jede Woche eine Sitzungen, sodass ich innerhalb 7 oder 8 Wochen fertig war. Dann musste ich noch 5.5 Wochen auf das Gutachten warten.

Hi und Glückwunsch zum Termin!

Ich hatte 3 Termine:
-1. Termin (ca. 1 h): Erstgespräch, Fragebögen mitbekommen, die ich zum nächsten Termin ausgefüllt mitbringen sollte, Überweisung für Hausarzt wg. EKG, Blutwerte (MRT brauchte ich nicht, weil ich schon eins hatte)
-2. Termin (ca. 1 - 1,5 h): Interview + Konzentrationstest, Fragebögen und Befunde vom Hausarzt abgegeben
-3. Termin (ca. 40 Minuten): Auswertung, Besprechung der Medikation, schriftlichen Bericht mit Diagnose bekommen

EEG hatte ich nicht. Aber das handhabt wohl jeder unterschiedlich.
Alles gute für Dich!

Liebe Lelle

Ah, sehr schön, bist du es angegangen!

Bei mir war es so:
Vor dem ersten Termin musste ich diverse Fragebögen ausfüllen zur Kindheit, zu meiner aktuellen Situation und generelle familiäre med. Geschichte. Zudem gab es Fragen bzgl. Suchtverhalten. Dann kamen die Termine:
Zuerst EEG, zwei Wochen später eine Neuropsychologische Testung (ca. 1.5h) und nochmals ein paar Wochen später die Besprechung der Resultate.

Beste Grüsse
P.

Ich hatte heute meinen Termin. Fazit: Nicht Fisch, nicht Fleisch. Gegen ADHS sprechen fehlende schulische Probleme in meiner Kindheit und dass ich mich jetzt in der Arbeit ganz gut auf meine Aufgaben konzentrieren kann. Er meint eher, ich wäre durch Arbeit, Familie usw etwas überlastet und das ist die Ursache, dass ich impulsiver bin und ständig alles vergesse. Tja, vielleicht hat er ja recht.

Wie umfangreich war denn die Untersuchung? Und was heißt nicht Fisch nicht Fleisch - hat er ADHS ausgeschlossen oder keine eindeutige Diagnose gestellt? Und kriegst du ein ausführliches begründetes Ergebnis (das dann eben von anderen Fachmenschen anders bewertet werden könnte)?

Es wurde zuerst ein EEG gemacht, dann habe ich Fragebögen ausgefüllt und dann hat er mir nochmal ähnliche Fragen persönlich gestellt. Dann die Punkte zusammengezählt und da lag ich irgendwo zwischen normal und ADHS. Ereinte, es gibt bei allen relevanten Punkten gewisse Ausprägungen. Alles in allem war ich knapp 1,5h in der Praxis, incl Wartezeit.
Er sieht bei mir das Thema Konzentration nicht als Problem, weil ich früher in der Schule gute Noten hatte. Und da ich auch jetzt in der Arbeit keine größeren Konzentrationsprobleme habe, sieht er eine Medikation nicht als zielführend an.
Ob ich im Grundschulalter ständig irgendetwas anderes angefangen und nix zu Ende gebracht habe, weiß ich halt auch nicht mehr. Ich bin jetzt 46 :grin: Hyperaktiv war ich definitiv, das weiß ich von unserem damaligen Arzt. Und impulsiv. Daheim war ich das wilde Mädchen, aber in der Schule brav und angepasst.
Es klang jetzt nicht so, als ob ich einen Bericht bekommen würde.

Man kann ja wirklich kurz vor knapp an ADHS vorbeischießen und hat trotzdem einige Symptome mehr oder weniger stark ausgeprägt haben.

1,5h hört sich auch nicht nach mal eben so als schnelle Diagnostik gemacht an.

In der Tat kann Alltagsstress natürlich auch ADHS ähnliche Symptome hervorrufen.

Letztendlich ist es ja Ziel der Diagnostik ein mögliches ADHS oder auch nicht ADHS oder ein schwaches ADHS herauszufinden.
Wenn du so eben an den Punkten in der Diagnostik ankratzt hast du per Diagnose kein ADHS. Wenn du so eben mit deinem BMI an Adipositas ankratzt zahlt dir die Krankenkasse auch keine Ernährungsberatung obwohl du leidest.

Kinder dürfen auch ohne ADHS wild und impulsiv sein , :wink:

Irgendwas muss er ja aufschreiben, alleine für die Abrechnung schon wenn von selbst nichts kommt einfach drum bitten.

46 ist auch ein Alter wo so mit Wechseljahre und co oft einiges beginnt schwieriger zu werden, also sind das auch erstmal nicht untypische Symptome.

Hast du denn schon irgendwas an Therapie, körperliche Untersuchungen oder sonstiges versucht um zu schauen ob da da was im argen ist, bzw. was du machen könntest?

Was sind den für dich die Gründe gewesen, dass du auf ADHS gekommen bist?

Ansonsten kannst du auch noch immer einer Zweitmeinung einholen.

Und letztendlich ob ADHS oder nicht ADHS, die Medikation ist das ein , aber der Rest an Arbeit an sich selbst und seinem Leben bleibt trotzdem vorhanden.

Abr nur weil du keine oder noch keine ADHS Diagnose hast, heißt es nicht das du nicht hier weiter im Austausch bleiben kannst.

Hallo,

da möchte ich zwei Dinge zu sagen: ADHS ja oder nein kann nicht primär durch einen Punktwert ausgesagt werden. Ansonsten bräuchte man keinen Arzt, dann könnte auch ein Computer die Untersuchung machen.

Und zweitens: Dass es bei den Medikamenten nur um die Konzentration bei der Arbeit geht, stimmt einfach nicht. Das dachte ich zwar auch mal, und wollte deswegen die Diagnose und die Medikamente.

Und die Wirkung? Geht so. Ja, ich kann mich ein bisschen besser beim Arbeiten konzentrieren.

Aber die absolut deutliche und erstaunliche Wirkung gibt es in ganz anderen Bereichen. Ich streite viel weniger mit meiner Frau, habe mehr Geduld für meine Kinder, ich fahre sicherer Fahrrad, ich bin insgesamt ausgeglichener und weniger griesgrämig.

Alles Bereiche, wo ich eine sehr schlechte Wahrnehmung für hatte und deswegen nicht auf die Idee kam, dass es mit meiner ADHS zu tun hätte oder dass ich da überhaupt Probleme hätte. Es haben aus meiner Sicht ständig die Anderen genervt. :adxs_grins:

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Ich kann dich auch nur ermutigen eine zweite Meinung einzuholen.
Solange du einen Leidensdruck hast, würde ich weiter nach etwas suchen was dir hilft .
Hat der Arzt denn eine Empfehlung ausgesprochen was du noch unternehmen kann um deine Symptome zu verbessern ?

Naja, er meinte, Job, Haushalt UND Familie wäre vielleicht n bisschen viel. Wo er vielleicht auch recht hat. Aber viel lässt sich da nicht ändern. Vielleicht probiere ich mal wieder, dass ich eine Putzfrau finde, aber das ist fast utopisch, dass man da jemanden findet.

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Ja klar, aber das ersetzt keine ADHS-Behandlung (und umgekehrt auch nicht).

Naja, er schließt ja ADHS aus…

Hi Lelle,
du solltest aber trotzdem etwas tun. Du hast gemerkt, dass du Probleme hast; du hast die Hemmschwelle überwunden und bist zum Arzt gegangen. Jetzt solltest du wirklich nicht, „da kann man nicht viel ändern“ sagen und gut. Ich habe mehrere berufstätige Mütter, mit und ohne Partner, letztes Jahr in der Psychiatrischen Tagesklinik kennengelernt, weil die Überlastung sie fertig gemacht hat. „Burn out“ ist nicht nur Manager vorbehalten, und die innere Unruhe, die mit ADHS in Verbindung bringt, kann auch vom chronischen Stress kommen, weil der Kopf und damit auch der Körper es nicht mehr schaffen zu entspannen.

Ich werde demnächst operiert und bin dann voraussichtlich für 6 Wochen krank geschrieben. Da schaue ich mal, wie es mir ohne den ganzen Alltagsstress geht.

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Hatte vier Termine bis ich erfahren habe dass der Psychiater gar nicht testet obwohl ich dazu meinen Ersttermin bei ihm hatte. Er hat mich zu allem möglichen ausgefragt und ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass mal ein paar passende Fragen kommen. Also er hat im Prinzip nur Differentialdiagnostik gemacht. EEG und MRT auch deswegen, denn ADHS sieht man ja dem Gehirn nicht an.
Jetzt beim letzten Termin hatte die Arzthelferin dann eine Fortbildung besucht und ich durfte mal nen kurzen Fragebogen ausfüllen aber wegen Personalmangel ging’s dann erst mal nicht weiter.
Also ich hoffe bei dir läuft’s besser. Generell kann der Psychiater machen was er will für die Diagnose. Manche haben auch schon nach 45 Minuten eine Diagnose erhalten nur mittels eines Gespräches, aber ich nehme an das klappt nur bei Menschen mit starkem H.

Also fürs Putzen brauche ich vielleicht 2 Stunden die Woche. Ne Putzhilfe bringt glaube ich nicht soo viel. Einkaufen, Wäsche waschen, kochen aufräumen… Das kann man nicht so einfach outsourcen und frisst viel mehr Zeit.
Job Haushalt und Familie sind doch eh Standard, warum soll das kein Wunder sein dass Du damit Probleme hast? Die meisten schaffen das ohne zum Psychiater zu rennen.

Also generell kann eine Depression zu ähnlichen Symptomen wie ADHS führen. ADHS ist es nur wenn Du Indizien über den Zeitraum deines ganzen Lebens findest.
Gute Leistungen in der Schule oder im Job sind überhaupt kein Ausschlusskriterium. Allerdings gehören zur Diagnose eben Probleme in beruflicher und privater Sphäre.
Also check dich doch mal durch verschiedene Lebensphasen und kuck ob Du da was findest.
Ich konnte einiges erkennen was ich bislang für normal hielt oder ich dachte ich bin da halt komisch gewesen aber ADHS erklärt es besser.
Letztendlich musst du es wissen nicht der Arzt. Der weiß nur was Du ihm erzählst. Dann musst du halt einen finden, der dich ernst nimmt.
Generell sollte man aber bei der Selbstdiagnose schon auch nach anderen Möglichkeiten schauen. Also vor allem Depression. Check auch mal die Schilddrüse durch und mach ein großes Blutbild.

Zur letzten Antwort von Traumfresser: Liebe Lelle, ich selbst bin schon mit Vollzeitjob, Haushalt, Garten, ADHS und Depressionen bei einem Singlehaushalt nicht klargekommen. Ich kenne taffe Frauen, die 80%Jobs, Haushalt und Kind schaffen. In der Regel mit Putzhilfe und einem helfenden Mann, der teilweise auch auf 80% reduziert hat. Zudem haben diese Personen oft teilweise Honeiffice. Keine Frau muss sich schämen, wenn sie mit Job, Haushalt und Kindern struggelt. Dieses Narrative, dass eine Frau das alles locker schaffen kann, ist Bullshit. Bei jedem Mann, der einen Job, den Haushalt und die Kindererziehung macht, schreit die Gesellschaft, wie schafft der Arme das!!! Wenn Frau Hilfe braucht, mal kürzer treten will, ist es ihr Recht und langfristig auch besser für die Kinder.

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