Endlich Arzttermin ausgemacht

Liebe Lelle

Entschuldige, wenn ich hier vielleicht was wecke, was schon tief und fest schläft.
Aber ich finde den Psychiater dumm - sorry. Schule und Arbeit sind und waren nie ein Problem bei mir.
Meine ADHS Diagnose wurde anhand mehrerer Tests festgemacht, die alleine nicht aussagekräftig wären.

Ich habe das Gefühl, ich poste diesen Fragebogen für Frauen in fast jedem Thread, aber vielleicht ist es auch etwas für dich, damit du entscheiden kannst, ob eine Zweitmeinung sinnvoll ist:

Der Leidensdruck ist mindestens so wichtig wie die Ergebnisse. Wenn du glaubst, dass etwas nicht ganz so ist, wie es für andere ist bzw. wie es sein sollte, vertrau auf dein Bauchgefühl!

Fühl Dich gedrückt :adxs_knuddel:

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Liebe(r) pd3k,

danke für deine aufmunternden Worte! Ich denke inzwischen auch, dass die ca 30 Minuten, die der Arzt sich mit mir unterhalten hat, evtl nicht wirklich aussagekräftig waren.

In deiner Liste trifft sehr vieles auf mich zu. 2 von meinen 3 Kindern haben diagnostiziert ADHS. Bei meinem Bruder gehe ich auch schwer davon aus, er war als Kind wahnsinnig impulsiv und schnell aggressiv, gleichzeitig aber auch extrem kreativ.

Ich denke, dass ich im Laufe meines Lebens gute Strategien entwickelt habe, um im Alltag zurecht zu kommen. Z.B. hatte ich als Schüler Probleme, als es irgendwann los ging, dass man für den Unterricht lernen musste. Meine Mutter war deshalb extra bei meinem Erdkunde-Lehrer, denn da lief es auf einmal gar nicht mehr (das hatte ich z.B. total vergessen, weil notenmäßig waren meine Zeugnisse immer okay). Er hat mir dann empfohlen, das Thema in Stichpunkten auf einem Zettel zusammenzufassen - und dann ging das tatsächlich auch in mein Hirn rein (war halt nur etwas zeitaufwändiger). Noch heute schreibe ich mir für den Haushalt und die Arbeit ständig To-do-Listen und gehe nur mit Einkaufszettel einkaufen (ohne kann ich mir keine 3 Sachen merken, bis ich im Laden bin!). Im Großen und Ganzen klappt das so auch ganz gut, aber ich habe wirklich Angst, dass ich in der Arbeit mal irgendwas wichtiges verbummle.

Ich wurde vor 3 Wochen operiert und liege seitdem untätig daheim rum. Ich habe seit 3 Wochen null Belastung durch Arbeit / Haushalt / Familie, fühle mich aber innerlich unruhiger als eh und je. Es frustriert mich einfach nur noch! Die ersten paar Tage habe ich viel geschlafen, aber jetzt bin ich ausgeruht und würde mich sooo gerne wieder bewegen (ich muss aber noch mind. 3 Wochen Ruhe geben, normalerweise mache ich jeden Tag Sport)! Stattdessen fresse ich die ganze Zeit frustriert Zeug in mich rein und bin dann noch unzufriedener.

Also ich denke mal, alleine die Belastung durch Job, Haushalt und Familie war es jedenfalls nicht.

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Liebe Lelle

Ein Ausschlussverfahren ist hier wirklich hilfreich. Und so hat diese erzwungene „Auszeit“ ja immerhin etwas Gutes - die Unruhe rührt woanders her.

Ich denke, viele hier haben sich einen Weg durchs Leben gebahnt und sind auf ihre Art erfolgreich. Wir machen das Beste mit dem, was wir kriegen. Aber nach ein paar Monaten mit dem Medikament muss ich schon sagen, dass das Leben eben doch viel einfacher geht. Innerlich ruhiger, weniger gereizt und motivierter Prozesse zu Ende zu bringen.

Das ADHS kommt bei mir ganz klar von meinem Vater. Und mein Bruder hat es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch. Wieso ich das schreibe? Weil dein Thema mit der inneren Unruhe und sonst täglichen Sport mein Bruder ist. Mein Vater sagt immer, mein Bruder war ein sehr einfaches Kind, solange er Sport machen durfte. Aber ohne Sport ging/geht er fast die Wände hoch, so nervös und unruhig ist er. Übrigens war er ebenfalls gut in der Schule :adxs_zwinker:

Ich will Dir hier überhaupt nicht etwas einreden, versteh mich bitte nicht falsch. Es wäre einfach schade, bei der Mühe und den Gedanken, die Du schon in das Thema gesteckt hast, nichts zu tun.

Liebe Grüsse

Allein wenn ich das lese, ist es abenteuerlich, ADHS auszuschließen. Klar, wenn du gar keine ADHS-ähnliche Probleme hättest. Aber da du sie hast, kommen die von - natürlich, Doppelbelastung. :adxs_kp:

Solange du keinen anderen Arzt findest, geh diesem auf die Nerven und verlange eine testweise ADHS-Medikation. Welchen Grund sollte es geben, dir diese vorzuenthalten?

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du hast das sehr viel netter ausgedrückt als ich :adxs_lol: