Erfahrungen mit Coaching Gruppen?

Einige haben hier ja Erfahrungen mit Coaching Gruppen.

Ich weiß, dass Martin Winkler sowas anbietet.

Wie läuft das ab? Welche Konzepte gibt es da? Wie sind die Erfahrungen?

Gerne auch auf ältere Threads / Beiträge verlinken, die ich gerade nicht finde.

Ich war mal in eine Selbsthilfegruppe „Prokrastination“.
Eine unbegleitete Gruppe ist jedenfalls schwierig - vermutlich aus Gründen der Prokrastination.
Wir arbeiteten zuerst das Buch „Heute fange ich wirklich an“ durch, wobei das Buch den meisten Teilnehmenden keine wirkliche Hilfe war (mir gab es ein paar Ideen, und zumindest ein Satz, betreff AD(H)S.).
Der Gruppengründer schaltet eine Mailingliste, was ich sehr begrüsste.
Aber viele schreiben nicht gerne, oder konnten nicht so gut deutsch.
Nicht einmal meine Angebote, dass ich bereit wäre, im Austausch jemanden zu helfen, oder zuzuschauen (was mir auch hilft, wenn ich was langweiliges machen soll).

Ich denke mir, man muss sich im klaren sein, was man möchte.
WEnn ich den Keller räumen möchte, da brauche ich halt jemand der mir hilft, und das auch gerne macht, oder gegen Bezahlung. Gewisse Putzfrauen helfen da gerne, andere halt nicht. Da braucht es vielleicht gar kein Putz-Coach (ich hatte mal eine nette, allerdings war es für mich eher eine Psychotherapie pkto meiner Probleme, und das war o.k.).

Da ich nun sehe, dass ich BLOCKADEN habe, gewisse Dinge anzugehen, und die üblichen Probleme etwas fortzuführen. Das weiss ich nciht, ob ein Coaching sehr hilft. Ich weiss, dass ich am Morgen am leistungsfähgsten bin, und mir es dann i.a. gelingt, meine Sachen, die wirklcih notwendig sind, zu tun.
Ob es dann noch zur Balance kommt, neben dem Arbeiten auch die Freizeit zu geniessen, ist die andere Frage.
Vielleicht weil ich in youtube die Channels zum Thema Persönlichkeitsentwicklung, nun zu AD(H)S anschauen, bekommt man ja 1000 Werbungen für die Lösungen, sich in jegliche Eedenkliche Stimmung zu versetzen, sodass man die totale Kontrolle über sein tun bekommt…
Ich betrachte das als Illusion.
Allerdings gibt es ein Lernprozess, wo man dann mit der Zeit weiss, was geht und was nicht geht.
Wenn das Energieniveau hoch ist, oder hoch genug, dann versuche ich immer etwas (wenn auch nur etwas) aus der Komfortzone zu gehen. Vielleicht ein Einkauf mehr, ein Telefon mehr, etwas mehr im Haushalt, oder etwas flicken, dass halt schon monate bis jahre rumliegt…
Die Grundproblematik der Energieschwankungen wird mit dem nicht behoben.
Ganz wichtig ist zu erkennen, wo seine Grenzen sind, auch dass es Grenzen gibt, oder zeitweilig (die Leistungsfähigkeit ist eben nicht konstant).
Es gibt ja AD(H)S-Gruppen die von Fachleuten geführt sind. Sowas könnte noch nützlich sein, denke ich.
Natürlich kann es immer nützlich sein, etwas in einer Gruppe zu machen, wenn die TN nett und kooperativ sind, oder man sich austauschen kann - das ist ja immer ein Gewinn.

Ansonsten sind wir gespannt, auf die noch kommenden Antworten

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@Nono hast du glaube ich bei Winkler teilgenommen? Kannst du was über das Konzept sagen? Wie läuft es ab?

Erstmal nur kurz - es kommen all die von @Päddi genannten Probleme zur Sprache.

Toll Päddi, wie gut Du die Problematik schon durchdrungen hast!!

Für mich ist es sehr hilfreich, zu dieser Gruppe von Leuten dazugehören zu dürfen, die ähnliche Probleme haben.

Durch die Buddy Coachings lernt man sich auch etwas kennen und hat das Gefühl, durch sein Tun Teil eines größeren Prozesses zu sein und man kann sich gegenseitig mitziehen.

Dr. Winkler erzählt auch davon, wie er selber [Atokorrektur-Fehler nachträglich korrigiert] an all dem auch irgendwie immer wieder scheitert, er hat glücklicherweise eine sehr gute Nische gefunden und es ist bewundernswert, wie er er für sich immer wieder Wege findet, klar zu kommen.

Mich ermutigt sein Vorbild sehr, das anzunehmen, was schwierig ist, sich aber auch nicht hängen zu lassen. Zugleich Selbstfürsorge zu treiben und sich dann auch wieder zu fordern.

Buddy Coaching ist ganz wichtig und hilfreich, auch schon ohne ein Coaching, wie man ja in der BC Gruppe des Forums hier sieht.

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Ich kann mich @Nono anschließen; die Coachinggruppe ist extrem hilfreich und der fachspezifische Input ist enorm. Martin Winkler betreibt einen gigantischen Aufwand, sein Wissen an den Mann/die Frau zu bringen und dieses vermittelt er sehr gut. Das Buddy-Coaching ist gut organisiert und sehr effektiv. Bin froh, dabei zu sein. Hoffentlich kann ich ihn noch davon überzeugen, wieder eine Ausbildung zum ADHS-Coach anzubieten.

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Als sehr zukunftsweisend sehe ich bei Martin Winkler auch seine erweiterte Perspektive - ADHS als eine Zone in einem nach innen nicht ganz klar abzugrenzendem Bereich

→ Neurodivergenz.

Er spricht immer parallel zum ADHS auch ganz viel von Autismus, besonders wichtig auch nochmal AU-ADHS (oder wie schreibt man das nochmal?), denn nicht wenige haben ja die Doppeldiagnose und die ist besonders fatal.

Und dann sieht er da eben auch Hochsensibilität und Hochbegabung und erwähnt dann auch wieder die Teilleistungsstörungen wie LRS und Dyskalkulie, unter denen ja auch viele von uns leiden, bis hin zur Dyspraxie.

Diese erweiterte Sichtweise hilft einem auch sehr, an sich eventuell weitere Elemente aus diesem Bereich zu erkennen, die es einem zusätzlich erschweren.

Und das sehe ich auch als einen großen Mehrwert an, diese Selbsterkenntnis, dass man Symptome bzw. Einschränkungen aus mehreren Bereichen haben kann, was das Leben extrem schwierig machen kann, auch ohne dass man jeweils die Diagnoseschwelle erreicht.

Und dann behandelt er auch den Themenbereich Depression - Trauma sehr differenziert und ausführlich und stellt in Emoflex ein sehr interessantes Hilfsmittel vor. Dazu bietet er dann ja auch separate Kurse an im Wechsel mit dem Coaching.

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Das ist im Prinzip Body doubling oder? Das funktioniert hier ja auch sehr gut. Wir nutzen es auch in unserer lokalen SHG und es ist quasi das Hilfreichste, was es überhaupt gibt.

Ich möchte nur gerne Wissen, ob es noch etwas anderes ist. Ob es ein Konzept gibt, welches wir auch umsetzen könnten. Sowohl hier übers Forum als auch für andere Gruppen.

Im Gegensatz zum klassischen body doubling schreiben wir unsere persönlichen Ziele für die 50min in den Chat und anschließend refletkieren wir, was davon erreicht wurde, was förderlich bzw. hinderlich war (wenn das Ziel nicht erreicht wurde). Teilweise geben wir uns dann auch Tipps, in Bezug auf eine bessere Fokussierung, etc. Und es gibt immer eine positive Rückmeldung zum Erreichten, egal ob man jetzt alles erreicht hat oder einen Bruchteil.

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Beim Body doubling machen wir das mündlich.

Ich schreibe mir das dann auf einen Block, was ich in der vereinbarten Zeit machen möchte. So strukturiere ich mich.

Ein Body doubling Termin kann auch mehrere Stunden dauern, dann treffen wir uns aber zwischendurch zu vereinbarten Zeiten und besprechen wie es läuft, wie wir vorankommen.

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Ich hab Einzel Coaching und es ist super :face_holding_back_tears::pray:

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Ich sties gerade unlängst über diesen neueren Beitrag vo Martin Winkler, mit dem Titel: Warum ich eine AD(H)S-Community mache:

Mehr bzw. Anmeldung als „Vorkämpfer“ meiner ADHS-Community auf Steady hier

Winkler erwähnt einiges über Foren i.a. und was es früher gab, es überrascht mich etwas, dass er nicht hier im Foren engagiert ist. Er scheint ja gegenüber Foren sehr offen und findet sie nützlich.

Seine Plattform steadyhq ist alledings nicht kostenfrei, aber ich finde die Kosten sehr angemessen. Es gibt mehrere Arten von Mitlgliedschaften, wobei ich die Kosten für das Angebot sehr im Rahmen finde, selbst wenn das Budget eng ist. Einzig, man muss halt eine kleine Überweisung tätigen.

Ich plane das auszuprobieren. Ist ja cool, wenn man gleich Online auf die Sache kommt. Natürlich sind Workshops vielleicht noch besser, weil man direkt Kontakt mit anderen Mitgliedern hat, was eine andere Form des Austauschs ermöglicht, als virtuell.

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Martin Winkler möchte sich hier nicht engagieren. Er schrieb mal irgendwo, dass er die Eindosierungsempfehlungen auf adxs für unseriös hält (Anmerkung von mir: weil sie auf anekdotischer Evidenz basieren) und auch, dass er es schwierig findet, dass es hier Menschen gibt, die solche homöopathischen Dosierungen empfehlen als wäre das üblich.

Müsste es raussuchen.

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Ahja, hier:

„Ich halte die Zusammenstellung auf ADXS.org für etwas problematisch und die Erhebung für nicht representativ. Aber mal angenommen, dass es so wäre… Dann ist doch Elvanse eindeutig das falsche Präparat für fast alle diese Teilnehmer. Sie dürften es schlicht nicht verschrieben bekommen, weil es ja zu kurz wirkt. Und nicht wie versprochen so 8-12 h Minimum.“

„Übrigens finde ich die Empfehlungen bzw. fast schon sektenartige „Beratung“ von ein / zwei Leuten im ADXS Forum echt an der Grenze. Sie postulieren, dass ihre n=1 Erfahrung auf ALLE ADHSler extrapolierbar wäre und die Fachärzte bzw. die Pharmaindustrie einfach zu blöd und einfältig wäre, dies nachzuvollziehen. Es gilt aber eben nicht, wer am lautesten oder häufigsten schreit hat Recht.“

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Martin war früher im Andersweltforum.

Er hat seine Gründe, warum er hier nicht aktiv ist.

Ich mag ihn und seinen Content wirklich - aber er ist natürlich auch ein typischer ADHSler. Hat immer parallel mehrere Projekte am Start und ist natürlich Feuer und Flamme, wenn es neu ist :sweat_smile::heart_hands:.

Das Konzept ist aber gut!

Er hatte auch schon zuvor eine Facebook Gruppe, die es ja auch noch gibt. Aber da hat er im Grunde nicht kommuniziert. Man kann auch mit ihm Body doubling machen und seine Webinare sind teilweise ganz gut :+1:.

Die Mitgliedschaft für die neue Community kann man wohl sogar zu dritt nutzen, dann wird es nochmal deutlich günstiger.

Martin ist Arzt, deshalb werden seine Projekte nicht im Sinne der Selbsthilfe gefördert. Es ist eher ein Coaching und der Preis ist angemessen, denke ich.

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:100: Finde ich auch @Justine ! Und aus wissenschaftlicher Sicht - und die muss er als Arzt nun mal haben - hat er auch recht bzgl Mikrodosing.
Ich folge ihm ebenfalls auf div. Kanälen und schätze ihn sehr

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Ich finde die wissenschaftliche Sicht ist die einzige, mit der wir etwas tatsächlich messen können. Sonst würden wir immer noch fröhlich weiter den Aderlass machen, weil anekdotische Evidenz.

Das können Umfragen (wie die über Elvanse) nicht. Sie bilden nicht die Realität ab, weil sie keine wissenschaftlichen Standards erfüllen und sollten deshalb auch nicht als Vorlage für Empfehlungen dienen.

Höchstens um eine nähere Betrachtung des Themas anzustoßen :slight_smile:

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Aber genau darum geht es ja den wenigen, die niedrige Dosen brauchen.

Ich habe jetzt einen anderen Arzt und nehme jetzt Elvanse 15-10-10 und spare mir das Attentin - cool, oder? Die Wirkung ist wirklich besser so.

Aber wenn ich 30 auf einmal nehme, bin ich 4 Stunden lang drüber und dann ist aber auch alles verpufft und ich stehe ohne Wirkung da.

Insofern… aus meiner Sicht ist es schon Mist, dass wir, die weniger nehmen und kürzere Wirkdauer erleben, auf die Gunst von Ärzten angewiesen sind oder auf das Ausmaß ihres Risikohungers…

Da wäre es eben schön, wenn Ärzte ihr Gewicht bei den Pharmafirmen einbringen würden oder zumindest auf Kongressen verbreiten könnten, dass es solche Patienten gibt.

Wenn ich MPH nicht vertrage, Elvanse aber nicht nach dem offiziellen Plan nicht nehmen kann, was soll ich denn dann für ein Schrottmedikament nehmen?

Atomoxetin, Intuniv oder etwa ADs…???!!!

Es ist jetzt echt viel besser als vorher bei mir!!!

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Ja, also definitiv!

Das sollte genauer betrachtet werden und generell sollten Ärzte individuelle Lösungen für ihre Patienten finden.

Ich finde dann nur eine Empfehlung von Nicht-Medizinern aufgrund anekdotischer Evidenz sehr schwierig und nicht nachvollziehbar. So scheint das Martin Winkler auch zu sehen.

Da müssten sich Menschen mit wissenschaftlichem Background drum kümmern.

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Ja aber wie soll es sich denn ändern, und warum sollen wir uns hier nicht darüber austauschen dürfen?

Wir gehen doch letztlich davon aus, dass Leute erstmal auf ihren Arzt hören und normal angefangen haben. Und wenn sie Probleme bekommen, kommen sie hierher.

Als das Forum anfing, war es ja auch so, dass es unglaublich erschien, dass es tatsächlich da draußen noch mehr Leute gibt, die auch so wenig brauchen.

Wer wie ich zB schon vor der Einnahme von ADHS Medikamenten bereits die Erfahrung gemacht hat, dass bei anderen Medikamenten die normale Dosierung Probleme bereitet, der fängt hier natürlich lieber vorsichtig an.

Meine Ärztin hat mich mit 5mg MPH Retard eindosiert und dann auf Attentin umgestellt, als mir 10mg zu viel waren und ich Kapseln geteilt hatte und fragte, ob es irgendwie möglich sei, 7,5mg retardiert darzustellen.

Dann fing ich an, mich mit Attentin langsam hochzutasten. 1,25mg gut, 2,5 mg zu viel… ok… wieder 1,25 und dann nochmal die Hälfte dazu… ok… also erzähl ich das meiner Ärztin und die wundert sich…

Elvanse wird zugelassen… ich krieg ein Rezept über 30er…? Und ich soll jetzt auf einmal mit 30mg klar kommen…?

Ich fange natürlich mit weniger an…

Und soll davon hier nicht berichten dürfen?

Ich finde das aus meiner Perspektive nicht plausibel.

Und es ist in meinen Augen eine Nichtvalidierung, wenn deswegen das ganze Forum abgetan wird als „anekdotisch“…

Das hier war schon zeitlebens bei mir so:

Von einer ganzen Tasse Kaffee werde ich wahnsinnig - eine viertel Tasse ist OK… aber auch erst nach dem Mittagessen…

Bein schwarzem Tee ist alles problemlos.

Bei grünem Tee muss ich aber auch wieder aufpassen.

Bei Wein auch - 0,1 ist nach dem Essen schon so, dass ich voll angeduselt bin. Also lieber nur 0,05…

Spinne ich?

Ich wurde schon so oft verlacht und auch mit 18 schon…

Und nun finde ich hier andere, die bei Medikamenten ernsthaft ähnlich reagieren wie ich.

Ja also soll ich mich da nicht drüber austauschen dürfen…?

Ich verstehe das Problem nicht.

Wer schon immer alles normal verträgt und der das von mir hier liest - ja meine Güte, dann kann er natürlich erstmal normal anfangen.

Man muss sich nur mal in unsere Perspektive versetzen…