Ich glaube viele sehen solche Erkrankungen als ganz schlimm an. Nicht mal die Symptome, sondern eher als Problem oder aus Angst dann nicht mehr in die Norm oder der Gesellschaft zu gehören. Wer „anders“ ist, ist suspekt für die Gesellschaft meistens. Ich finde es absolut nicht schlimm anders zu sein ist was tolles, solange man nicht unter den Symptomen leidet. Und ja es kennen sich wohl leider auch wirklich wenig Ärzte damit aus, sei es ADHS oder ASS. Vor allem wird es umso schwieriger je älter man wird. Einige Ärzte denke, wenn man es in der Kindheit nicht bemerkt hat kann es nicht sein. Dabei spielt die Stärke der Symptome eine so große Rolle. Gerade bei der Kombi ASS in abgeschwächter Form und ADHS hebt es sich oft gegenseitig auf. Ich wurde auf alles mögliche mit der Psyche diagnostiziert, habe alle möglichen Tabletten gefuttert bis ich nach 11 Jahren dann selber den Entschluss gefasst habe, dass die Tabletten geben Depressionen bei mir nicht helfen aus dem Grund, weil ich gar keine Depressionen habe. ADHS hat Depressionen als Begleiterscheinung, aber nicht als Haupterkrankung. Antidepressiva bekommt man, meiner Meinung nach, viel zu schnell verschrieben. 20 Minuten Gespräch wenn’s gut läuft und du kommst aus der Praxis und denkst du gehörst eingewiesen
Ich leide leider massivst unter meinen Symptomen und muss eher um die Tabletten bitten bzw. Ärzte überzeugen, dies und das auszuprobieren. Ansonsten wäre ich vermutlich schon Dauerkunde in der Notaufnahme wegen Panikattacken. Die Zeit gab es auch mal…
Aktuell bin ich wieder extrem ratlos und das Kinecteen wirkt auch eher unangenehm und ich fühle mich verwirrt und eigenartig.
Kann mein Zustand vielleicht auch von einem Dopaminüberschuss statt einem Mangel ausgelöst werden?
Na ja, generell scheinen Stimulanzien bei ASS ja deutlich schlechter zu wirken mit viel mehr Nebenwirkungen.
Wäre vielleicht Guanfacin besser? Von Atomoxetin 80 mg habe ich leider quasi nix gespürt, das brachte leider nix.
Na ja, die übliche Ratlosigkeit wieder.
Oder sind diese Nebenwirkungen am Anfang normal und man muss Stimulanzien erstmal Zeit geben?
Mein Problem ist eher, ich mache auf meine Außenwelt und Ärzte einen zu gesunden Eindruck, weil ich intelligent reden und schauspielern kann. Daher halten die mich immer für viel zu gesund, dabei schaffe ich es oft kaum mal zu duschen oder mal Geschirr zu spülen.
Dennoch hab ich nen gut bezahlten Job, aber auch nur, weil die Anforderungen nicht hoch sind und ich bei intellektuellen Dingen immer gut klarkomme.
Dafür funktioniert in der Praxis quasi nix und jede einfachste Tätigkeit wie mal Auto fahren oder was wegräumen oder Körperpflege etc. Alles ein riiiiiiesen Problem.
Miste gerade meine E-Mails aus und stelle wiedermal fest, dass meine Aufmerksamkeit keine 5 Sekunden reicht und das Ausmisten dauert ewig
Na ja und so ist das bei allem, selbst beim Zähne putzen
Im Endeffekt lebt man von Stunde zu Stunde und hofft, dass es irgendwie weiter geht.
Heute geht’s mir mit Kinecteen 18 mg an Tag 5 der Eindosierung etwas besser. Die Getriebenheit durch das Medikament lässt scheinbar etwas nach und ich fühle mich etwas ruhiger.
Vielleicht wirkt es ja doch noch.
Mal ne Frage. Du scheinst mit Dingen gut zurecht zu kommen, die dich besonders intellektuell fördern. Auf eine gewisse Art und Weise braucht das jeder Menschen. Aber wenn ich so deine Nachrichten lese, scheinst du das mehr zu brauchen. Kleine Dinge fallen dir schwer? Wegen Depressionen, oder weil sie dich quasi nicht fördern ?
Hast du mal deinen IQ testen lassen?
Ja, mein IQ wurde mal in der Jugendpsychiatrie getestet und war wohl ziemlich hoch.
Na ja, normale Dinge sind schwer wegen einem Mix aus vollkommener Ablenkung und Zwangsstörung.
Ich esse oder spüle zum Beispiel eine Tasse, denke währenddessen über die Eigenschaften meiner Klimaanlage nach und bekleckere meine Kleidung mit Essen oder spüle zig mal die Tasse, weil ich gar nicht darüber nachdenke, wo ich die Tasse schon gereinigt habe.
Der Prozess des Tasse spülen ist dabei noch relativ einfach und man kann nicht wahnsinnig viel falsch machen, aber versuche, so mal aufzuräumen oder Gartenarbeit zu machen oder zu arbeiten.
Außerdem habe ich halt permanente Reizüberflutung bzw. will am liebsten alles wissen
Bin halt mit Räumen voller interessanter Gegenstände völlig überfordert, seitdem es Internet gibt, ist es sowieso vorbei, könnte 24h alles lesen usw.
YouTube, Mediatheken alles ist voller interessanter Dinge, bin damit völlig überfordert.
Städte sind voller interessanter Dinge, tausend Geschäfte, Natur, hübsche Frauen, überall gibt’s was zu sehen und zu entdecken
Heute ist wieder so ein furchtbarer Tag. Bin gefühlt im Koma und hab eine unendliche erschlagende Müdigkeit.
Hab allerdings auch einen Kaffee am Morgen getrunken und 2x 5 mg Medikinet vor dem Kinecteen genommen.
Fühle mich wie erschlagen und als ob ich schlecht Luft bekomme. Kopf ist schwer und minimale Übelkeit.
Kaum was hinbekommen heute vor lauter Kraftlosigkeit
Guten Morgen derAndroidler,
ich kenne diese innere Unruhe und das ständige Getriebensein nur zu gut. Das würde ich mal sagen, neben der Gereiztheit, der Unfähigkeit eine Sache zu ende zu machen, im Kopf schon 17 Schritte weiter, usw.ist mein crassestes Symptom. Wenn ich meinen Bürotag gemeistert habe, bin ich völlig fertig. Zuhause kann ich mich aber auch nicht entspannen, es geht dann weiter… hundert Dinge auf einmal machen, nix zu ende bringen. Keine Ruhe, mich auf die HA meines Kindes zu konzentrieren. Ständiges aufstehen, immer was anderes anfangen. Völlig genervt vom Kind, weil es die HA nicht alleine hinbebekommt. Jeden Tag dasselbe, immer am Limit, getrieben und nicht fähig einfach mal zu entspannen. Am WE wenn ich es könnte und müsste, falle ich in eine Depression, weil wir weniger zu tun haben und mir vernutlich die Strukturen im Alltag fehlen. Und das alles schon seit 45 jahren. Einen Rat kann ich Dir leider nicht geben, allerdings habe ich bald einen Termin zur Diagnostik und hoffe, das mit medis verschrieben werden. Ich denke, alles braucht Zeit. Auch die Medieinstellung. Ich wünsche Dir von Herzen Kraft und Durchhaltevermögen.
LG
Hast du zuhause ein Blutdruckmessgerät ? Leg dir das sonst mal zu. Seitdem ich Beinfreiheit Einstellung immer mal wieder was ändere nutze ich das, um es zu überprüfen. Komischerweise komme ich mit dem 5mg medikinet absolut nicht klar. Egal ob alleine 5mg oder in Kombi mit 10mg, also insgesamt 15mg. Mit den 10 mg komme ich super klar. Kann es sein, dass du eventuell deine, für dich, geeignete Dosierung noch nicht gefunden hast ?
Das mit dem Gefühl, dass komplette Wissen quasi inhalieren zu wollen, kenne ich. Auf der einen Seite hat man das Gefühl mit jeder Faser des Körpers alles aufzusaugen, auf der anderen Seite ist man maßlos überfordert, weil man nicht mal weiß wo genau man überhaupt anfangen soll. Ein Thema kann so viele Unternehmen haben. Wenn mich was interessiert durchforste ich auch Tage und nächtelang das Internet. Ich versuche aber wirklich davon abzukommen und mehr in Zeitungen oder Bibliotheken zu investieren. Klar geht es mit dem Internet schneller, aber dieser Medienkonsum ist absolut nicht gut. Ich selber merke wie eine Abhängigkeit. Gar nicht mal die Social Media Kanäle, aber die Möglichkeit das Handy zu nehmen und alles nachzuschlagen, immer mehr und immer mehr und immer mehr. Und ganz schnell nimmt das kein Ende. Der Kopf kann so nicht frei werden. Wissen haben zu wollen ist die eine Sache, aber alles in Maßen. Da du einen höheren IQ hast, ist das für dich bestimmt schwer hier nen Gang runterzufahren, wenn es schon alleine für mich, als normale ADHSlerin schwer ist. Für mich sind der Feind auch Geräusche. Da bin ich leider extrem empfindlich. Hast du einen Ausgleich neben der Arbeit und Fokus auf Wissen? Kaffee trinken gehen, Sport, Musik machen, Museen ect?
Bin heute wieder so unruhig , nach der Einnahme von Kinecteen 18 mg noch mehr, habe eben noch 5 mg Medikinet genommen, es ist ein kleines bisschen besser.
Denke die ganze Zeit darüber nach, wie und ob ich meine Psychiaterin auf Guanfacin oder Clonidin ansprechen soll.
Oder ob ich beim Hausarzt nach Clonidin fragen soll
Habe Zweifel, dass ich die Unruhe mit Stimulanzien in den Griff bekomme.
Und unter der Unruhe kann ich kaum sinnvoll agieren und konsumiere nur Medien
Oder ist dieses an Spezialinteressen denken im Alltag gar kein ADHS sondern Asperger und geht auch mit ADHS Medikamenten nicht weg?
Habe aber im Autismus Forum nicht gelesen, dass Autisten vor lauter Ablenkung kaum Spülen oder Staubsaugen können oder jede Alltagshandlung quasi fast unmöglich ist.
Ein traumhafter Tag auch heute.
Halben Tag totale innere Unruhe und nur YouTube geschaut usw. dann total müde und nur auf dem Bett gelegen und über Guanfacin und Clonidin nachgedacht
Meine Frau redet wieder tagelang nicht mit mir und schläft auf dem Sofa weil sie gestern ne Serie schauen wollte und ich nicht zügig genug umgeschaltet habe. Auf Kontaktaufnahmeversuche werde ich nur ignoriert und sie schläft den halben Tag.
Ein Leben
Und das bei eigentlich intelligenten Menschen
Du hat ja hier noch ein eigenes Thema eröffnet. Deswegen antworte ich hier:
Das liest sich alles ziemlich komplex und überdreht bei dir. Irgendwie, wie in einem dauerhaften Stresssyndrom. Da wird dir das Forum nicht weiterhelfen können.
So viele Medikamente, wie du ausprobiert hast… Da wäre ich vielleicht schon kollabiert…
Als ich bis vor kurzem noch in einem Stresssyndrom gefangen war mit Ängsten bis hin zu, ich will das alles nicht mehr. Da hat mir Medikinet zunächst auch keine Ruhe und Konzentration gebracht.
Nach vier Wochen Tagesklinik habe ich mich etwas stabilisieren können und jetzt geht das wieder besser mit der Konzentration und Motivation.
Der Abstand von Allem und die Integration in den Klinikalltag wenigstens tagsüber haben mir geholfen wieder Ruhe zu finden. Jetzt fühlt es sich auch mit Medikinet wieder besser an.
Wenn ich die Beiträge von dir lese, wirkt es auf mich, als würdest du zu arg, um deine Probleme kreisen.
Ich denke, etwas Abstand könnte dir vielleicht auch gut tun. Dann wird es leichter.
Ja, mein Leben ist Dauerstress.
Ich bin einfach von allem erschlagen.
Ich müsste mal komplett auf Detox und alle Medien, alle Reize, einfach alles entgiften, Job, einfach alles.
Sobald ich dann aber wieder daheim wäre, wäre ich in null Komma nix wieder im alten Zustand.
Seufz. Außerdem kann ich wichtig und unwichtig überhaupt nicht unterscheiden und mache immer nur , was mich gerade reizt. Alltag und Tagesablauf ist quasi fast nicht vorhanden.
Keine Ahnung. Hoffe auf Guanfacin oder Clonidin und dass ich damit mal ruhiger werde und wieder geplanter vorgehen kann und nicht nach 1x TV anschalten, der Abend bis spät in die Nacht vorbei ist.
Wieso gehst du davon aus?
Hast du es bereits probiert?
In deinem Zustand kannst du auch lange in einer Klinik bleiben. Bis sich dein Zustand stabilisiert.
Das richtige Medikament zu finden, scheint für dich zu einem heiligen Gral geworden sein… Du gibst nicht auf…
Meiner Meinung nach, setzt du zu große Hoffnung auf ein Medikament. Ein Medikament kann vermutlich nicht deine neurotischen Lebenszüge und Gewohnheiten abstellen.
Falls dein Job jetzt nicht zufällig Medikamenten Tester ist, würde ich dir empfehlen für eine Zeit aus deinem Alltag herauszutreten. Am besten vielleicht sogar Stationär in die Klinik.
Herunterkommen. Deine Situation in Begleitung betrachten. Mal wieder etwas anderes machen, außer Medikamente studieren. Bewegung, Entspannung, Gespräche mit anderen Menschen, etc…
Ja, ich war mit 18 mal 6 Monate stationär und na ja, sobald man wieder zu Hause ist, findet man sich relativ schnell wieder in die alten Routinen ein.
Jede Normalität und Alltag ist halt unendlich anstrengend und man verbraucht unfassbar Energie für alltägliche Dinge. Das lässt sich nur vorübergehend praktizieren, auf Dauer rutscht man Schritt für Schritt wieder in die alten Verhaltensweisen.
Schwierig. Ohne ein funktionierendes Medikament hab ich auch keine Ahnung, wie das gehen soll.
In der Klinik geht’s halt, weil ich dauerhaft unter externem Druck stehe und alles vorgegeben bekomme.
Das Schlimme ist ja, dass mich der ganze Mist wie YouTube usw. ja auch interessiert und ich es ja eigentlich irgendwie auch ganz gerne mache, aber so funktioniert halt das Leben nicht. Ich schade mir quasi selbst die ganze Zeit, aber eigentlich machen mir die Dinge ja mehr oder weniger Spaß bzw. interessieren mich.
Mal sehen, mal mit meiner Frau sprechen und irgendwie gemeinsame Aktivitäten aufbauen usw.
Aber ohne ein gutes medi sehe ich wenig Hoffnung, das irgendwas gelingt.
Warum tust du dir das an?