Erfahrungsbericht eines ADHS Chaoten inkl. Medikamente

Weil mich Kaffee teilweise beruhigt, allerdings nicht immer.

Man greift halt nach jedem Strohhalm, den man kriegen kann :sob:

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Gerade versucht, die Filter vom Staubsauger auszuspülen und ewig gebraucht.

Gedanklich bei meiner Frau und ihrer manchmal schroffen Art gewesen und irgendwie versucht, die Zurückweisung zu verarbeiten. Wie soll man sich so auf eine Alltagshandlung konzentrieren?

Ich bin schon immer völlig perplex, wenn ich lese, dass hier Leute mit ADHS Kinder haben, studieren und noch nem Job nachgehen.

Mich lastet eine einzige Sache schon vollkommen aus.

Kinder sind völlig undenkbar, das wäre ein Nervenzusammenbruch ohne Ende.
Ich mag zwar Kinder, aber 24/365 niemals.

Hoffentlich sieht meine Frau das auch ein, das Thema kommt sicherlich noch auf.

Dann sind ADHS und Autismus ja scheinbar ziemlich vererbbar, das Risiko für ein Kind wäre also auch nicht gering. Sehe ja Auffälligkeiten in der ganzen Familie

Täte mir für das Kind leid und meine Nerven wären noch überforderter
Also falls jemals doch ein Kind, dann nur Adoption. Meine Frau hat ja auch Depressionen, da ist das Risiko für Probleme beim Kind vermutlich noch höher.

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Bin schon wieder so unruhig und denke darüber nach, wie ich möglichst schnell an Clonidin oder Guanfacin kommen kann.

Schreib ich der Psychiaterin eine Email? Dann ist sie bestimmt genervt.

Frage ich beim Hausarzt und bringe meine supraventrikuläre Tachykardie vor?

Oder über TeleClinic?

Oder noch Geduld haben?

Die Unruhe ist soooooo nervig und Stimulanzien machen es eher schlimmer als besser

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das ist ein Nachdenkenswerter Punkt.

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Parallel zu Stimulanzien kann es ein scharf angeschliffener Metallstrohhalm sein.
Weisst du erst, wenn du weisst, wie deine Stimulanzien ohne Koffein wirken.

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Ich trinke ja meistens keinen Kaffee, den hab ich nur 2x getrunken, weil die Wirkung der Stimulanzien weg war am Nachmittag bzw. einmal auch am Morgen und dann Stimulanzien erst später genommen

Aber irgendwie pusht mich das alles mega auf.

Stimulanzien, Koffein, Nikotin, alles pusht und irgendwie wird es gefühlt dadurch nur schlimmer. Bessere Momente sind eher nur kurzzeitig. Die ganzen Dinge wie Selbstkontrolle, Impulskontrolle, Suchtverhalten bzgl. Medien, agitiertheit, Aggressionen, Puls, Organisation usw. werden irgendwie unter Stimulanzien schlimmer statt besser. Völlige Überdrehtheit teilweise
Keine Ahnung, warum. Ich verstehe es einfach nicht

Und weil du es nicht verstehst, tust du dir das weiter an? oder wie ist da dein gedankengang?

mir wäre das nichts, ich hasse stress

Ich weiß halt nicht, ob die Dosis falsch ist oder ich Geduld brauche.

Habe aber gestern meine erste Clonidin Tablette genommen und keine Stimulanzien.

War damit etwas ruhiger. Heute auch ruhiger aber mein Kopf tut sich schwer, irgendwie leicht benommen und muss mich anstrengen, um die Beiträge hier lesen zu können.
Na ja, die Nebenwirkungen werden wohl in den nächsten Tagen verschwinden schätze ich.
Zumindest ist die Unruhe weg.

Dabei bin ich doch extrem ADHS mäßig, warum funktionieren die Stimulanzien nicht? Geht die Getriebenheit erst bei 50 mg Methylphenidat weg oder wie? 30 mg haben sie eher noch verstärkt. Kleine Dosierungen bringen auch eher mehr Unruhe. Seltsam seltsam

Ich könnte mich so über mich selbst aufregen.

Ich kriege einfach nix gebacken.

Email Postfach quillt über mit Mist, hier liegt noch Krams ohne Ende zum Aufräumen, ich schiebe tausend Dinge seit Tagen, Wochen, Monaten, Jahren vor mir her.

Es ist zum Verzweifeln. Wann soll ich das alles erledigen und irgendwie dauert alles unendlich ewig?

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Kann man die ganzen ADHS Symptome auch durch zu viel Dopamin bekommen anstatt zu wenig?

Wenn ich Stimulanzien nehme, werde ich viel unkonzentrierter, total getrieben, impulsiv, hyperaktiv, leicht aggressiv, unorganisierter und kann teilweise kaum klar denken.

Was mich bisher ruhiger gemacht hat, waren hochdosiertes Escitalopram.

Damit war ich aber eher schon tiefen gechillt.

Leider kann ich mich unendlich auf alles konzentrieren, was mich interessiert, aber bei jeder Tätigkeit im Haushalt bin ich durchgehend mit den Gedanken woanders.

Ich verstehe es einfach nicht.

Egal ob Medikinet, Kinecteen Elvanse alles macht mega unruhig.

Hmmmm… Im Kontext von den vielen Dingen, die ich von dir gelesen habe, ich verstehe dein Anliegen auch nicht wirklich.

Gesetzt den Fall, dass deine Sätze hier in einem direkten zusammenhang stehen, fällt mir nur ein:

Du hast einfach mal so überhaupt keine Lust darauf auch nur irgend etwas im Haushalt zu machen!?

Und das wird dann zu einem riesen Konflikt in deinem Kopf, weil du etwas tust, was du überhaupt nicht tun möchtest. Da helfen auch keine Medikamente. Du nimmst den Konflikt vielleicht noch deutlicher wahr unter Stimulanzien. Das ist dann eben ein „bad“ Trip :grinning:

Das kannst du vielleicht eher auf einer Verhaltenstherapeutischen Ebene lösen.

Ich verstehe allerdings auch nicht, warum du dich damit herumquälst. Du schreibst an anderen Stellen, dass du eine tolle Frau hast, einen Job hast, der dir Freude macht und jede Menge Geld ansparst…

Bezahle doch einfach jemanden für diese Tätigkeiten, dem das Freude macht, oder der sich zumindest über das Geld freut… und gut ist… Einen Konflikt weniger im Leben…

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Leider ist das bei allen Dingen des täglichen Lebens so. Seit der Kindheit bin ich gedanklich immer nur in Tagträumen unterwegs und vollkommen abwesend des Alltags.
Mit den Gedanken nur bei interessanten Dingen und nach wenigen Sekunden so abgelenkt , dass ich jeden Handgriff nach prüfen muss.

Das kann doch nur ADHS sein. Dazu noch mega unruhig seit jüngster Kindheit.
In Job und Kontakten ist das nicht anders.

Ständig mit den Gedanken woanders und war eine riesen Tortur diesen Job zu bekommen und endlich geht’s, weil extrem wenig Anforderungen im Job. Sonst würde ich da auch schnell wieder raus fliegen

Als Kind flog ich immer aus dem Unterricht, weil ich gestört habe und nicht ruhig sitzen konnte

Ja das war früher mal so und hat dich vermutlich stark verunsichert.

Wie ist das jetzt im Job?

Fühlen sich andere gestört durch deine mögliche Unruhe? Teilst du dir ein Büro mit anderen Mitarbeiteren?

Ich habe fast nur Home Office und mit Escitalopram bin ich einigermaßen ruhig nach außen hin.

Da ich kaum Arbeit habe, geht das alles. Sonst bin ich direkt hyper gestresst bei jeder Aufgabe.

Vorab! Ich bin kein Psychiater und kenne dich nur von dem, was du schreibst.

Ich lese hier immer wieder starke Ängste heraus, durch eine tiefe Verunsicherung.

Als ich im Oktober starke Ängste hatte, hat bei mir Medikinet auch nicht dazu geführt, dass ich mich auf etwas konzentrieren konnte, wenn ich Angst davor hatte, mit Dingen konfrontiert werden zu müssen, die mir Angst machen. Und da gibt es zahlreiche Dinge.

Ich konnte bestenfalls meine Unruhe in lange Spaziergänge fließen lassen. Mehr war nicht drin.

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Und wie hast du deine Angststörung gelöst? @Sudarshana

Ich habe sie nicht gelöst.

Zunächst habe ich viel zu lange versucht weiter zu funktionieren und habe mich Situationen weiter ausgesetzt, die mir Angst machen. Angst machen mir im wesentlichen die Gefühlsketten, die dadurch ausgelöst werden.

Dadurch habe ich mein Nervensystem vermutlich soweit gestresst, bis ich vollkommen aufgerieben war.

Bin seit Dezember AU. War bis vor 10 Tagen in einer Tagesklinik. Hat geholfen, um aus dem akuten Stresssyndrom herauszukommen. Konnte dann zumindest zwei Konflikte lösen, in die ich mich hinein gestresst habe, weil ich Dinge nicht mehr umsetzen konnte. Das entlastet mich soweit, dass ich nicht mehr das Gefühl habe irgendetwas machen zu müssen, was gerade nicht geht.

Die Tagesklinik wollte mich wegen der schweren Symptomatik auf eine Station bringen. Das hat mich so unter Druck gesetzt, weil mich ein Mehrbettzimmer noch weiter stressen würde. Bin deswegen wieder gegangen.

Habe eine Woche die Wohnung nicht verlassen. Nichts tun und mit niemandem sprechen zu müssen, hat mir gut getan.

Das schwierigste für mich ist es, mich selbst in meiner eigenen Überforderung anzunehmen und zu akzeptieren, dass vieles gerade nicht geht und einiges eben nur in Kleinen Schritten.

Begegnungen mit vielen Menschen führen wieder schnell zu Vergleichen und Selbstabwertung. Ich muss dem weitgehend aus dem Weg gehen, bis ich wieder stabil bin…

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1.: Ja, das gibt es.
ADHS-Tier-Modell der DAT-KO-Maus.
Suche danach auf ADxS.org.

2.: Bei dir nehme ich inzwischen einen guten Anteil Autismus wahr. Kann auch nur meine Wahrnehmung sein.
Bei ASS ist es häufig so, dass Medikamente sehr schnell überdosiert wirken. Manche ASSler brauchen „an einer Tablette nur vorbeizulaufen“…

3.: Was du berichtest könnte aus einer Überdosierung resultieren.

Ja, es wurde als Kind schon ADHS und Autismus diagnostiziert.

Dazu kam dann ganz schnell massive Mediensucht und als das Internet kam war es komplett vorbei.

Heute liege ich fast jeden Tag 80% des Tages im Bett und lese am handy. Katastrophe.

Mich interessiert einfach alles mögliche und kann unwichtig von wichtig überhaupt nicht trennen.

Dazu ist jede alltägliche Handlung unendlich anstrengend und erfordert Konzentration. Mein Hirn ist immer nur bei interessanten Dingen. Und das sind in der Regel Dinge, die normale Menschen nicht interessieren.

So kann ich beispielsweise Beipackzettel von Medikamenten verschlingen und vollständig durchlesen.

Es ist eine einzige Katastrophe. Oft gehe ich wochenlang oder Monate kaum vor die Türe und liege den Großteil der Zeit im Bett und lese