„Tja, wenn Kinder gesund ernährt werden und die Möglichkeit haben draußen sich auszutoben, braucht man diese nicht mit Drogen vollzupumpen“. Am besten zucker/gluten/fett/konservierungsstoff etc- frei, unter 150 Grad gekocht und von eigenem Garten. Kinder bitte unbedingt im Wald spielen lassen, da tobt man sich am besten.
Wenn später aber Kevin drogensüchtig wird oder in die Klapse landet, wundert man sich wo der Plan schiefgelaufen ist.
Ironie off
Wenn ich solche Aussagen von Supermuttis lese/höre wird mir anders wirklich.
Und Mutti muss die ersten Jahre 24/7 beim Kind bleiben und danach höchstens vormittags ein paar Stunden arbeiten.
Frage mich, ob früher bei ADxS Kindern den Exorzisten geholt wurde?
Nur weil ihr die Minderheit seid?
Mal ernsthaft: Wer würde in so einer Familie nicht verrückt werden? Das ist ja nicht zum Aushalten, so viel Vernunft.
Zudem ermöglichen die vermeintlich schwarzen Schafe den dunkelwollweißen ja auch so eine tolle Kontrastverschiebung. Allein dafür sollte man sie schon würdigen.
Und wie Einstein schon wusste: Um ein vollwertiges Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein.
Echt?
Ich habe eher das Gegenteil gelesen und auch selbst gegenteilige Erfahrung gemacht. Wobei ich von Antidepressiva weiß, dass sie u.U. dick machen können. Da ist Medikation halt nicht Medikation.
Was ich mir allerdings vorstellen kann:
ADHS ist Störung der Stressregulation.
Heißt dann eigentlich: Stressesser werden dünner, Stresshungerer dicker…
Wäre dann ja nicht problematisch, weil es um eine Normalisierung geht.
Dicker werden muss ja nicht zwingend schlimm sein.
Auch wenn die „Dünnen“ meist so bollenstolz auf ihr Dünnsein sind, da sie es für den Verdienst ihrer unglaublichen Willenskraft halten… während Dicke ja stets haltlos und inkonsequent sind.
Haha.
Auch hier wieder meine Buchempfehlung mit dem egoistischen Gehirn von Achim Peters.
Klar kann es die geben. Irgendwo.
und
Klar kann man die Dosis reduzieren aber letztlich ists wie beim Typ1-Diabetiker: wenn’s Dir fehlt, dann fehlt’s Dir halt.
Geh einfach mal davon aus, dass ein Gutteil der hier Anwesenden betroffen ist und / oder Kinder hat.
Und dass jetzt keiner so der absolute Blindgänger ist. Ganz im Gegenteil, ich finde, hier treiben sich viele clevere, aufgeklärte und reflektierte Kerlchen rum.
D.h. da wurde in der Regel schon alles probiert.
Wirklich alles, kann ich aus meiner Erfahrung sagen.
Ich könnnte Dir hier meine Ernährungsansätze auflisten, die ich im Laufe der Zeit auch mit erstaunlicher Konsequenz durchgezogen habe. Das sprengt den Rahmen.
Aber: wenn ich um 10:30 das Gefühl habe zu verhungern - und das ist ein sehr schlimmes Gefühl - obgleich ich weiß, dass das nicht sein kann, wenn ich vor Nervosität und Anspannung die Wände hochgehen könnte, wenn ich jahre- oder jahrzehntelang einen gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus habe, wenn dazu noch adhs-bedingte berufliche oder private Probleme kommen - ganz echt, das ist nicht nur das Mikrobiom.
Wenn Sport hilft, aber nicht unter 1 Stunde laufen am Tag - und irgendwann die Füße sprichwörtlich am A*sch sind -
nach 50 Jahren ist einfach Schluss mit Rumprobieren.
Versteh mich nicht falsch: das IST ein wichtiges Thema. Ebenso wie Bewegung
Aber es darf nicht gegen Medikation ausgespielt werden.
Nicht nur Kevin, auch Maximilan-Xaver und Geolinchen.
Und Mutti hat später nicht nur ADHS sondern dazu noch ne manifeste Depression…
@neoneo
Ich weiß, dass du es gut meinst. Ich bin auch nicht sauer auf dich sondern auf mich selbst, da ich sehr viel Zeit und Geld mit pflanzliche und sonstigen Alternativen vergeudet habe.
Im Internet werden Psychopharmaka und Stimmulanzen verteufelt und oft als viel gefährlicher als sie sind dargestellt. Stattdessen werden pseudowissenschaftliche Alternativen als die Wundermittel gepriesen.
Die Standards: Schilddrüse (schuld für alles mögliche), Vitamine von A-Z etc. Klar können Abweichungen krank machen, sind es aber nur bei einem Bruchteil der Betroffene tatsächlich die Ursache.
Hoffe du verstehst wie gefährlich manche Aussagen sein können und viele Menschen, die je Angst vor Medikamenten haben noch mehr verunsichern.
Oooooh jaaaaa !
Der Satz ist so Gold, da reicht ein Danke nicht
Ich weiß zumindest von einigen (auch hier im Forum), die durch die Erkenntnis, dass Ausdauersport einen deutlichen Beitrag zur AD(H)S-Verringerung haben kann, ihre Sportschuhe wieder rausgekramt und Sport gemacht haben.
Teils unter detailliert Selbstbeobachtung hinsichtlich der Effekte auf die Symptome und bis hin zu einer Einschätzung der Effektstärke.
(Zur Polyvagaltheorie bin ich grad am kramen… Falls Du da gute Quellen hast, würd ich mich freuen…)
U.
Im Kern geht es dabei um eine Dreiteilung des Nervensystems
(Quelle: <LINK_TEXT text=„https://traumata-verstehen-lernen.jimdo … l-theorie/“>https://traumata-verstehen-lernen.jimdofree.com/trauma-und-körper/die-polyvagal-theorie/</LINK_TEXT>)
oder auch hier:
<LINK_TEXT text=„https://xn--hrv-herzratenvariabilitt-dc … l-theorie/“>Eine kurze Einführung in die Polyvagal-Theorie | Herzratenvariabiliät (HRV)</LINK_TEXT>
Hängt wohl auch mit der Herzratenvariabilität zusammen, soweit die vom Sicherheitsgefühl positiv beeinflussbar ist.
Direktere Intervention ist u.a. ein Sound System, von dem auch ADxSler profitieren können sollen: <LINK_TEXT text=„https://integratedlistening.com/ssp-saf … -protocol/“>The Safe and Sound Protocol Listening Therapy | Unyte</LINK_TEXT>
Liebe @Elementary ,
lieber @UlBre,
die Polyvagaltheorie ist so wunderbar griffig und beschreibt die bei (Hoch-)Stress und dessen Bewältigung auftretenden Phänomene sehr lebensnah.
Doch, und das finde ich äußerst bedauerlich, scheint sie, obwohl sie von Traumatherapeuten z.T. als faktenbasiert dargestellt wird, nicht nur nicht belegt, sondern in wesentlichen Prämissen widerlegt zu sein.
Sie bietet wie das „Window of Tolerance“ ganz bestimmt eine sehr nützliche Landkarte, um eigene Erlebens- und Verhaltensweisen einzuordnen, scheint jedoch am ehesten eine hirnphysiologisch und evolutionsbiologisch inspirierte METAPHER zu bieten.
Zumindest bin ich zu diesem Schluss gekommen, nachdem ich dies hier gelesen habe (Achtung, wer es gründlich lesen möchte, muss Urlaub vom Forum nehmen):
<LINK_TEXT text=„https://www.researchgate.net/post/After … onjectures“>https://www.researchgate.net/post/After_20_years_of_polyvagal_hypotheses_is_there_any_direct_evidence_for_the_first_3_premises_that_form_the_foundation_of_the_polyvagal_conjectures</LINK_TEXT>
Belege für die Theorie selbst (ich meine jetzt nicht für die Effektivität z.B. des SAFE-and-SOUND-Systems von Porges oder sonstiger traumatherapeutischen Ansätze, also für aus der Theorie abgeleitete Interventionen) habe ich nicht gefunden. Ihr?
Bitte nicht missverstehen: Das stellt nicht die Bedeutung der Wirkung des Vagusnervs/Parasympathikus in Frage, sondern lediglich Porges’ spezifischen Annahmen über die beiden vagalen Anteile (dorsal/ventral - müsste eigentlich Di-Vagal-Theorie heißen, oder?).
Sorry, wenn ich den polyvagalen Werbeblock unterbrochen habe. Bin selbst ein bisschen in Trauer um diese schöne Theorie .
Cassiopeia
Bin dann mal weg…
…urlaubsreif war ich eh
Dann fahr ich gleich mit, warte noch kurz… Vielleicht können wir auch per Anhalter in einem Wal-LKW in die Galaxis aufbrechen. Ich habe da Connections.
Erfahrungswerte sind ohnehin meine einzigen „Belege“. Bei mir funktionieren zB die Videos von PEP-Bohne wahnsinnig gut, u.a. aufgrund der Prosodie in der Stimme, dem Bonding, usw. Das hat mir auch dann noch ein Sicherheitsgefühl vermittelt als außenrum absolutes Chaos war.
Und der hält Porges für gutes theoretisches Backup seiner Wirkhypothesen und seiner Wirksamkeitserfahrungen.
Ob es nur eine Metapher ist, spielt für mich ehrlicherweise keine besondere Rolle. Ich bin großer Metapher-Fan. Da bin ich wahrscheinlich auch zu pragmatisch unterwegs. Wenn etwas mein Stresslevel runterbringt und ich durch das Sicherheitsgefühl an Ego-States rankomme, die nicht komplett im ADS-Erschöpfungszustand sind… dann er-fahr ich gern weiter in die Richtung. Beam us up, Nightshadow.
Metaphern, die verwirrt umherirrende, sich ängstlich versteckende oder sich vornehm zurückhaltende Ego States schützend in die Arme nehmen?
Aber unbedingt und 42mal JA!!!
Hatte Deinen Beitrag, gerade im Kontext von Ernährung und dessen Erforschung, bloß nicht als auf eine Metapher bezogen gelesen:
Gute Reise Euch beiden, @Elementary und @UlBre
Cassiopeia
Ist das nicht gemein? Ich weiß, dass Ausdauersportler mir SEEEHR gut tut, aber ich kann mich praktisch nie dazu motivieren. :roll:
Wer denkt sich sowas aus?
Puh, ich war dann mal ne Dreiviertelstunde weg.
Das Wissenschaftsenglisch ist sauanstrengend…
Die Positionen, die Großmanns da anbringt…
…hm…
…klingen für mich ein bisschen wie die Wortmeldungen vom Klassenbesten, der es genauer weiß als der Lehrer. Und der auch ein kleines Stolzproblem damit hat, dass Porges ihm nicht antwortet.
Soweit ich es bisher verstehe, sind die gesamten neurobiologischen Annahmen, auf die Porges seine Theorie baut, bisher nicht belegt. Meint: wurden in Laborbedingungen bisher nicht reproduziert. [size=50]((Mir hat’s bei manchen Disussionsbeiträgen (weniger prominenter, aber gleichwohl fachstudierter Teilnehmer) in den Fingern gejuckt, ein paar Fehlannahmen zu kommentieren. Soll heißen: Die wissen alle unfassbar viel - aber auch nicht alle. Spannend zu verfolgen.))[/size]
Die Beiträge der Praktikerin Mitic, die als Anästhesistin täglich mit Pulsveränderungen von Menschen bei verschieden starkem Stress zu tun hat, antwortet sinngemäß:
Alles klar, haben wir verstanden. Alle Formeln, warum das Ding fliegt, sind falsch. Ändert aber nichts daran, dass es in der Luft bleibt. (So was ist ja kein Einzelfall in der Forschung, dass Leute aufgrund völlig falscher Annahmen dennoch zu praktikabel richtigen Ergebnissen kommen).
Ich muss da noch weiterlesen.
Im Moment klingt es für mich so, als würden die neurobiologischen Grundannahmen der Polyvagaltheorie bisher nicht reproduzierbar sein (entweder weil falsch oder weil nur unter anderen Bedingungen auftretend) aber die bisher gezogenen praktischen Svhlussfolgerungen nicht so völlig an der Realität vorbei gehen.
Es bleibt spannend.
Dreiviertelstunde? Mist, drei Minuten überzogen.
Danke, @Cassiopeia, für die 42 Jas. Schließen für mich gerade den Magic Circle, den mein Lieblingskolumnist aktuell mit „Sieben Jahre“ sechsmal so schräg wie sonst (und trotzdem für mich ein Homerun) beschrieben hat:
"Sicher, das wirkt auf den ersten Blick nicht effizient: Doch der Vorteil der Ahnungslosigkeit ist der, dass man alle Umwege geht, alle Fehler macht, bevor man am Ziel ist: Ist die Tür offen, ist man bereit.
Der zweite Vorteil an einer klaren, fernen Sehnsucht ist, dass man nur einem Stern folgt. Die Nacht kann finster sein, der Morast stinkend, der Held alles andere als ein Held – du weisst, wohin du willst. Folgt man seiner Sehnsucht, kommt es nicht auf deine Fähigkeiten an, auch Ablenkungen zählen nicht, auch nicht Erschöpfung oder Blamagen. Dann verirrt man sich eben. Oder bleibt stecken. Und dann hebt man den Kopf, sieht in den Himmel und macht den nächsten Schritt." https://www.republik.ch/2020/07/16/sieben-jahre
Nächste Schritte durch offene Türen…
Ach was, ist mir noch gar nicht aufgefallen… :lol: Na gut, das war gelogen… ich bin sogar Fan, von deinen Methaphern
Baust du jetzt einen Dioptrien-Test in deine Beiträge ein? :shock: [size=50]Danke für den ‚Wink‘, ich sollte mal wieder zum Augenarzt gehen…(; [/size]
Sry, off-topic… :oops: