Ich habe letzte Woche mit Elvanse angefangen und bin gerade sehr überfordert damit. Ich habe leider niemanden mit Erfahrungswerten in meinem Umfeld und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann.
Ich nehme seit Donnerstag (16.01.) Elvanse 30mg als Erstdosis. Die ersten drei Tage war die Wirkung echt gut, mein Kopf war ruhiger, ich hatte weniger impulsive Gedanken und Handlungen und habe Sachen erledigt bekommen. War nur abends sehr aufgedreht. Als Nebenwirkungen habe ich kalte Hände, Mundtrockenheit, kein Hungergefühl (erst wieder spät abends) und abends zu schlafen ist schwierig. Seit Sonntag ist die Wirkung jedoch eher negativ. Zwar ist mein Kopf immer noch ruhiger, gleichzeitig bin ich aber die ganze Zeit müde (bis abends die Wirkung nachlässt), ich bin irgendwie fahrig, ein bisschen apathisch, teilweise sehr schlecht drauf, habe leichten Schwindel und fühle mich, als wäre mein Kopf in Watte eingepackt oder als lebe ich mit einem Schleier. Und meine Konzentration ist schlechter als vorher. Ich kann meine Vorlesungen zwar anhören, aber irgendwie den Inhalt nicht verarbeiten.
Nun frage ich mich, ob das eher eine Unterdosierung oder Überdosierung ist oder ob Elvanse einfach das falsche Medikament ist. Hat da jemand eine Idee oder einen Tipp?
Genau so wie du es beschreibst, ging es mir. Ich wechselte von 50mg Medikinet auf 20mg Elvanse.
Doch ich hatte genau diese Symptome. Watte um den Kopf, Schleier und irgendwie total müde. Wie so nicht ganz da, aber doch anwesend. Am abend sehr gereizt. Wechselte dann nach einer Woche auf 40mg. Bei 40mg empfand ich es dann ein wenig besser, aber immer noch eher wirr und völlig konzentriert. Mittlerweilen bin ich schon auf 70mg und empfinde den morgen bis ca. um 13h mehr oder weniger perfekt. Aber dann kommt wieder eine unglaubliche Müdigkeit. Krieg dann kaum mehr was gebacken. Doch abends, wenn ich schlafen möchte, kann ich bis um Mitternacht belanglos herumtrödeln oder aber auch produktiv sein und empfinde keine Müdigkeit. Irgendwie komm ich noch nicht recht draus, was ich machen soll. Gehe ich wieder auf 60mg mit der Hoffnung früher müde zu sein, bin ich dafür den ganzen Tag nicht in die Gänge zu kriegen. Mal schauen was der Arzt beim nächsten Termin meint. Was extrem bei 70mg auffällt, sind die Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit und ab und zu Kopfschmerzen am morgen. Das Hungergefühl ist in etwa gleich bei allen Medikationen und kalte Hände habe ich sowieso immer
Ich vermute daher bei dir erstmal eine Unterdossierung. Würde mal schauen, dass du die Dossis steigern darfst und dann weiter beobachtest.
Hoffe konnte ein wenig helfen.
Hatte bei 20mg ähnliche Erfahrungen gemacht, besonders diesen Schleier, Müdigkeit und Gereiztheit, kaum positive Wirkung. Beim Erhöhen der Dosis sind Müdigkeit und Gereiztheit verschwunden. Konzentration wurde besser. Aber dafür mehr kalte Hände. Und mehr von dem Schleier (irgendwie eine dumpfe surreale Wahrnehmung meiner Umgebung) und zudem eine merkliche Erhöhung des Puls. Beides sehr unangenehm und nur bei Elvanse, mit MPH hatte ich das beides nie.
Hey Vielen Dank für deine Antwort! Das mit dem nicht ganz da, aber doch anwesend beschreibt es echt sehr gut. Ich habe jetzt am Freitag einen Termin und bespreche das mal mit dem Psychiater. Es ist nur so seltsam, sich nicht so ganz wie man selbst zu fühlen. Aber auch beruhigend, dass man mit seinen Erfahrungen nicht alleine ist.
Dann bin ich mal gespannt, wie es wird, wenn ich eine höhere Dosis bekomme. Hat dir MPH dann nicht so gut geholfen oder warum hast du auf Ritalin gewechselt?
Mich hatte bei MPH die schwankende Wirkung gestört und besonders die Beklemmungsgefühle. Bei Elvanse ist zwar die Wirkung stabiler, aber leider nicht so intensiv, bzw. ich bekomme zu viele Probleme mit Puls und dem Schlaf bei höherer Dosierung, zudem trotzdem die Beklemmung. Überlege mir jetzt Elvanse wieder abzusetzen und zurück zu MPH. Oder gar nichts mehr davon und einfach lernen so klar zu kommen.