Ersttermin Diagnostik - Reinfall 😞

WĂ€re mir neu dass HausĂ€rzte in Deutschland eine medikamentöse Einstellung mit Stimulanzien initiieren können. Das kann vielleicht einer von 100. Da fehlt die Kompetenz und Erfahrung. Selbst bei einer Vielzahl von FachĂ€rzten fĂŒr Psychiatrie/Neurologie ist das so. Diese FachĂ€rzte sind dafĂŒr zustĂ€ndig. HausĂ€rzte machen dann die Rezeptfortschreibung bei Dauermedikation (wenn sie Bock darauf haben).

Ob sie das Zertifikat ĂŒberhaupt akzeptieren ist die andere Frage.

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Hi, unglaublich aber war, BrainBuzz und ich sind einer Meinung.

Der Begriff „Zertifikat“ macht mich auch stutzig. Mit mehreren chronischen Erkrankungen bekomme ich " Arztbriefe", „Befundberichte“ oder allgemein „Begutachtungen“. Oder wenn es kurz ist, die Diagnose nach ICD. Jeweils mit Unterschrift eines Facharztes.

Ich hĂ€tte im Notfall kein Problem bei meinem Hausarzt, aber Einstellungen und regelmĂ€ĂŸige ÜberprĂŒfungen fanden bei wichtigen Medikationen bei einem Facharzt oder in Abstimmung mit einem solchen statt.

Vielleicht solltet ihr beim Zertifikat nochmal nachfragen und ggf. euch auch schon mal bei eurem Hausarzt erkundigen.

Schöne GrĂŒĂŸe an BrainBuzz

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Glaube die erwĂ€hnen das extra obwohl die genau wissen dass die HausĂ€rzte das nicht machen wĂŒrden :joy: damit es so aussieht als hĂ€tte man viele Anlaufstellen hehe

Ja hey gebe dir zu 100% recht also die Anbieter dienen wirklich nur fĂŒr eine schnelle Diagnose Option damit alles bequem und schnell von Zuhause aus bekommen kann aber fĂŒr die Fortsetzung muss man am Ende so oder so zu einem Psychiater was ich doof finde außer man bezahlt nochmal deren Psychiater was auch wieder Geld kostet und fĂŒr die Medis muss man auch aus eigener Tasche zahlen. Was ich nur gut finden wĂŒrde wenn man wenigstens eine Stunde mit dem Psychiater hĂ€tte der fĂŒr einen den medikationsplan macht damit man die bequem vom Hausarzt bestellen kann Lg

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Naja, auf der Seite wird es erklÀrt, warum der Termin mit dem Psychiater sinnvoll wÀre.

Guckst du https://www.gam-medical.de/adhs-diagnose/


oder gleich ganz unten auf der Seite bei „Wir beantworten deine Fragen“ und da dann unter „Ist der Besuch bei einem Psychiater obligatorisch?“

Es ginge auch ohne den letzten Termin.

Dann hast du aber „nur“ einen psychologischen Befund. Dieser kann (z.B. von einem Psychiater mit Kassenzulassung) anerkannt werden, muss theoretisch aber nicht.

Ich selber habe die Diagnostik privat bei einer Klinischen Neuro-Psychologie Praxis durchlaufen und bekam solch einen Befund / ein Gutachten. Das wurde von meinem Ă€rztlichen Psychotherapeuten (ĂŒber den ich die medikamentöse Behandlung dann beginnen durfte) und letztlich auch vom Psychiater anerkannt.

Kannst also GlĂŒck haben
 oder auch nicht.
Das hÀngt wohl vom Weiterbehandler ab.

Sobald du einen Befund oder eben eine Diagnose hast und einen Psychiater zwecks medikamentöser Behandlung suchst und z.B. ĂŒber Jameda, Doctolib oder sonstige Wege keinen finden solltest, könnte dir dein Hausarzt eine Überweisung + Dringlichkeitscode ausstellen.

Mit diesen Code könntest du dich dann bei der 116117 melden und solltest innerhalb von 4-5 Wochen ein ErstgesprÀch bei einem Psychiater vermittelt bekommen.

Wenn die Diagnose da anerkannt wird, kann es losgehen. Wenn nicht, mĂŒsstest du eben weitersuchen. Die Chancen steigern und Dinge beschleunigen / in Gang setzen dĂŒrfte es zumindest :adxs_daumen:

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Klarer Fall fĂŒr:

Du berichtest von Erfahrungen mit einem Arzt / Therapeuten, die wir allen Betroffenen gerne ersparen wĂŒrden.

Wenn du sicher bist, dass das nicht auf einem MissverstÀndnis beruht, hilf bitte anderen Betroffenen, indem du unter dem folgenden Link deine Erfahrungen mit diesem Arzt / Therapeuten eintrÀgst. Das kann anderen Schaden ersparen.
Herzlichen Dank!

Und natĂŒrlich freuen wir uns immer ĂŒber jede Information zu ADHS-kompetenten Ärzten und Therapeuten.

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@Mutabor Ich weiß auch nicht, warum diese Praxis auf Grundschulzeugnisse einen so großen Wert legt. - Bei Kindern oder Jugendlichen macht das ja noch vielleicht Sinn ergeben, aber bei Erwachsenen? Ich hatte mich auch nur gewundert. - Aber freut mich, dass der Ablauf so angenehm fĂŒr Dich war. :slightly_smiling_face::sunflower:

@UlBre na ja, das MissverstĂ€ndnis könnte gewesen sein, dass ich nicht grĂŒndlich genug die Website durchforstet habe. Denn da stand der Hinweis fĂŒr Neupatienten, dass ich all diese Dinge mitzubringen habe. - Ich hatte mich per Mail an die Praxis gewandt und den Termin auf diese Weise bekommen. Es wĂ€re schön gewesen, wenn die SekretĂ€rin mich darauf aufmerksam gemacht hĂ€tte. Hat sie nicht, da sie vermutlich davon ausging, dass ich den Hinweis auf der Website lese.
War dann wohl mein Fehler. :neutral_face:

Zumindest bei uns bekommt man darĂŒber auch keine Termine bei Psychiatern. Ich hab’s monatelang versucht.

Weil ein Kriterien fĂŒr eine Diagnose ist, dass ADHS bereits in der Kindheit vorgelegen haben muss. Zeugnisse können ein objektiver Anhaltspunkt dafĂŒr sein. Ich musste zur (Vor-Ort)Diagnostik auch meine mitbringen.

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Ja, das stimmt. - Ich habe meine Zeugnisse schon lange nicht mehr. Wie wohl viele Erwachsene ab einem reiferen Alter. :person_shrugging:Ich hoffe, dass die Diagnostik trotzdem durchgefĂŒhrt werden kann.

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Ich habe schon von einigen gehört, die es ohne Zeugnisse gemacht haben, weil sie keine mehr hatten. Da wurde dann zb ein GesprĂ€ch mit den Eltern gefĂŒhrt. Meine mussten zb einen Fragebogen ausfĂŒllen.

Ich denke nicht, dass du ein Einzelfall bist. Die werden das wohl hÀufiger erleben. Allerdings könnte man auch sagen, dass Zeugnisse Urkunden sind, die man lebenslang aufheben sollte. Aber wenn das Mal immer so einfach wÀre, mit unserer Störung :joy::joy:

DrĂŒcke die Daumen!!

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Du sagst es! :see_no_evil::sweat_smile:
Vor allem, da ich unzÀhlige Male umgezogen bin.
Elterninterview wird wohl auch schwierig, wenn Eltern nicht mehr vorhanden sind :face_with_peeking_eye:

Sorry @HxH , aber ich habe den Eindruck, dass Du Dich von den blumigen Versprechungen des Online-Dienstleisters hast ziemlich einlullen lassen.

Zertifikat? erfolgreiches ADHS? Medis ganz normal bestellen oder abholen? :adxs_noidea:
ADHS ist kein Abschluss, fĂŒr den man nach erfolgreicher PrĂŒfung ein Zertifikat bekommt, um sich damit ein paar Pillen bestellen oder „abholen“ zu können.

Die Medis kannst Du nicht „bequem beim Hausarzt bestellen“. Auch nicht mit einem Medikationsplan nach einer Stunde Online-GesprĂ€ch mit einem Psychiater.

Der Hausarzt muss dann nĂ€mlich seine Unterschrift auf das Rezept setzen. Damit ist der Hausarzt persönlich fĂŒr das verantwortlich, was er Dir verschreibt. Wenn der Hausarzt auch nur ansatzweise verantwortungsvoll ist, wird er gesichert nicht den BTM-Rezeptblock zĂŒcken, wenn Du mit einem Plan von einem Online-Arzt ankommst und Deine Medis bei ihm „bestellen“ willst. Sofern er ĂŒberhaupt BTM verschreibt. Meine HausĂ€rztin macht es nĂ€mlich nicht.

Außerdem sollte die Eindosierung engmaschig von einem erfahrenen Fach-Arzt begleitet werden. Was nĂŒtzt Dir Dein Medikationsplan, wenn Du nach den ersten Tagen merkst, dass Du das „geplante“ Medikament nicht vertrĂ€gst oder ĂŒberhaupt nicht damit zurecht kommst?

Lies doch mal hier im Forum quer, wie lange die Leute durchschnittlich brauchen bis sie „ihr“ Medikament und ihre Dosis gefunden haben. Bei mir hat es mit 5 verschiedenen Medikamenten fast 6 Monate gedauert bis ich am Ziel war und in der Zeit war ich 10 Mal (!) persönlich bei meinem Facharzt.

Hieße dann fĂŒr den fiktiven Online-Fall mit Medikationsplan: 10 x 49,- € fĂŒrs kurze Online-GesprĂ€ch latzen (oder auch 10 x 83,- €, weil Du einen neuen Plan brauchst) und anschließend jedes Mal zum Hausarzt traben wegen eines neuen BTM-Rezeptes (anderes Medi, andere Dosierung
). Ich schĂ€tze, spĂ€testens nach dem 3. Mal hat der Hausarzt genug und bittet Dich, einen Facharzt aufzusuchen - und zwar „in echt“.

Tut mir echt leid, aber die Behandlung von ADHS ist alles andere als bequem. Auch wenn der Online-Dienstleister das Gegenteil suggeriert.

FĂŒr die Diagnostik mag es noch o.k. sein. Ob die Diagnose dann vom fĂŒr die Behandlung ausgewĂ€hlten Arzt dann anerkannt wird, steht wieder auf einem anderen Blatt.

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Trotz Code? :hushed:

Abgesehen von dem, was auf der Seite der 116117 geschrieben steht, wÀre dann das hier noch relevant:

Offene Sprechstunde

Grundversorgende und der wohnortnahen Patientenversorgung zugehörige FachĂ€rztinnen und FachĂ€rzte bieten fĂŒnf Stunden pro Woche als offene Sprechstunde ohne vorherige Terminvereinbarung an – bei vollem Versorgungsauftrag, sonst anteilig. Konkret sind dies die Fachgruppen der EBM-Kapitel 6, 7, 8, 9, 10, 14, 16, 18, 21 und 26.

Diese FachĂ€rztinnen und FachĂ€rzte mĂŒssen offene Sprechstunden anbieten: AugenĂ€rzte / Chirurgen / GynĂ€kologen / HNO- Ärzte / HautĂ€rzte / Kinder- und Jugendpsychiater / NervenĂ€rzte / Neurologen / Neurochirurgen / OrthopĂ€den / Psychiater / Urologen

Veröffentlichung der Zeiten

FachÀrztinnen und FachÀrzte sind verpflichtet, die Zeiten ihrer offenen Sprechstunde bekanntzugeben (z.B. Anrufbeantworter, Website, Aushang) sowie ihrer KassenÀrztlichen Vereinigung zur Veröffentlichung mitzuteilen. NÀhere Informationen dazu erhalten Sie von Ihrer KV.

Quelle: https://www.kbv.de/html/terminvermittlung.php

Bei Kindern und Jugendlichen ist die Grundschulzeit ja ziemlich prÀsent. Meist landen die ja ohnehin beim KJP, weil es Probleme in der Schule gibt. Da brauchts dann eher keine Zeugnisse, um ADHS-Verhalten in der Grundschulzeit zu beweisen. :adxs_zwinker:

Bei Erstdiagnostik im Erwachsenenalter besteht halt die Chance, dass die sich selbst nicht mehr ausreichend an die Grundschulzeit erinnern und „Zeitzeugen“ nicht mehr vorhanden sind oder (aus verschiedenen GrĂŒnden) untauglich sind. Die Zeugnisse können ein (auch von den Erinnerungen/Angaben des Patienten unabhĂ€ngiger) Beleg dafĂŒr sein, dass die Symptome schon in der Kindheit vorhanden waren - was wiederum Voraussetzung fĂŒr die ADHS-Diagnose ist (also die Symptome in der Kindheit, nicht die Zeugnisse :adxs_zwinker:).

Das geht. Macht die Diagnostik halt nicht einfacher, aber trotzdem nicht unmöglich.

Ich hatte zwar meine Zeugnisse dabei, aber mein Diagnostiker hat sich nicht sonderlich dafĂŒr interessiert. Der hat es vorgezogen, meine Hirnwindungen ordentlich zu strapazieren und mit gezielten Fragen passende Erinnerungen in den Tiefen meines GedĂ€chtnisses aufzuspĂŒren. :exploding_head:

FremdeinschĂ€tzungsbogen fĂŒr die Kindheit hatte ich auch nicht. HĂ€tte ich auch niemandem geben können/wollen.

Anscheinend war ich (und der grottenschlechte Konzentrationstest) ĂŒberzeugend genug fĂŒr die Diagnose.

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Ich war nie auffÀllig in der Schule. Und auch nicht bei einem KJP. In meinen Zeugnissen steht dennoch, dass ich mich und andere abgelenkt habe, dass ich lÀnger gebraucht habe als andere und dass ich oft die Hausaufgaben vergesse.
Deswegen sind die Zeugnisse auch bei Diagnostik im Erwachsenenalter wichtig. Weil man durchaus Symptome gehabt haben kann ohne dass es jemand als pathologisch einsortiert hÀtte.

Ja. Keine Chance.

Ja ich merke jetzt auch dass ich trotzt der online Diagnose einen Termin bei einem Psychiater haben muss und den werde ich glaube ich auch nicht frĂŒh genug bekommen


Habe eigentlich nichts anderes sagen wollen. Habe ich mich so missverstĂ€ndlich ausgedrĂŒckt? :adxs_noidea:

Möglicherweise stand ich auch nur auf dem Schlauch. Sorry :see_no_evil:

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