Sorry @HxH , aber ich habe den Eindruck, dass Du Dich von den blumigen Versprechungen des Online-Dienstleisters hast ziemlich einlullen lassen.
Zertifikat? erfolgreiches ADHS? Medis ganz normal bestellen oder abholen?
ADHS ist kein Abschluss, fĂŒr den man nach erfolgreicher PrĂŒfung ein Zertifikat bekommt, um sich damit ein paar Pillen bestellen oder âabholenâ zu können.
Die Medis kannst Du nicht âbequem beim Hausarzt bestellenâ. Auch nicht mit einem Medikationsplan nach einer Stunde Online-GesprĂ€ch mit einem Psychiater.
Der Hausarzt muss dann nĂ€mlich seine Unterschrift auf das Rezept setzen. Damit ist der Hausarzt persönlich fĂŒr das verantwortlich, was er Dir verschreibt. Wenn der Hausarzt auch nur ansatzweise verantwortungsvoll ist, wird er gesichert nicht den BTM-Rezeptblock zĂŒcken, wenn Du mit einem Plan von einem Online-Arzt ankommst und Deine Medis bei ihm âbestellenâ willst. Sofern er ĂŒberhaupt BTM verschreibt. Meine HausĂ€rztin macht es nĂ€mlich nicht.
AuĂerdem sollte die Eindosierung engmaschig von einem erfahrenen Fach-Arzt begleitet werden. Was nĂŒtzt Dir Dein Medikationsplan, wenn Du nach den ersten Tagen merkst, dass Du das âgeplanteâ Medikament nicht vertrĂ€gst oder ĂŒberhaupt nicht damit zurecht kommst?
Lies doch mal hier im Forum quer, wie lange die Leute durchschnittlich brauchen bis sie âihrâ Medikament und ihre Dosis gefunden haben. Bei mir hat es mit 5 verschiedenen Medikamenten fast 6 Monate gedauert bis ich am Ziel war und in der Zeit war ich 10 Mal (!) persönlich bei meinem Facharzt.
HieĂe dann fĂŒr den fiktiven Online-Fall mit Medikationsplan: 10 x 49,- ⏠fĂŒrs kurze Online-GesprĂ€ch latzen (oder auch 10 x 83,- âŹ, weil Du einen neuen Plan brauchst) und anschlieĂend jedes Mal zum Hausarzt traben wegen eines neuen BTM-Rezeptes (anderes Medi, andere DosierungâŠ). Ich schĂ€tze, spĂ€testens nach dem 3. Mal hat der Hausarzt genug und bittet Dich, einen Facharzt aufzusuchen - und zwar âin echtâ.
Tut mir echt leid, aber die Behandlung von ADHS ist alles andere als bequem. Auch wenn der Online-Dienstleister das Gegenteil suggeriert.
FĂŒr die Diagnostik mag es noch o.k. sein. Ob die Diagnose dann vom fĂŒr die Behandlung ausgewĂ€hlten Arzt dann anerkannt wird, steht wieder auf einem anderen Blatt.