Escitalopram - suche Ratschläge

Hallo zusammen,

ich nehme seit geraumer Zeit Elvanse und auch escitalopram. Elvanse wirkt super, escitalopram nehme ich gegen meine Ängste, leichte Depressionen und schnelle Überforderung wegen diversen Reizen. Eigentlich wirkt Esci ganz ok was die Psyche angeht, dennoch habe ich echt einige Nebenwirkungen die mich ziemlich nerven:

  • extremer Nachtschweiß: ich bin wirklich Klatsch nass und muss eine Ersatzdecke nehmen, weil ich nachts immer mal kurz aufwache und alles durchnässt ist

  • Lustlosigkeit beim Sex bzw. generell nicht erigiert und wenn, dann nach kürzester Zeit Erektionsstörungen

  • ich komme habe mit Esci einen extrem tiefen Schlaf bekommen, ich höre morgens mein iPhone nicht auf vollster Lautstärke und brauche einige Minuten bis ich es bemerke… selbst dann mache ich den Wecker unbewusst aus und verschlafe entweder oder komm einfach nicht aus dem Bett weil ich so krass müde bin…

  • ich habe eine sehr verstopfte Nase…

Habt ihr ne Idee was ich alternativ nehmen könnte?

Hallo @vollchaot ,
ich nehme Sertralin und habe u.a. auch die Nebenwirkungen (außer vestopfte Nase) wie bei dir. Besonders die toten Hosen ist typisch für alle Antidepressiva. Seit wann nimmst du es? Hast du auch sehr lebhafte Träume?
Durch Sertralin schlafe ich auch wie ein Stein, mir ist es aber recht, da ich früher Durchschlafprobleme hatte.
Sprich doch mit deinem Doc darüber. Erfahrungen bei Antidesprssiva sind wirklich kontraproduktiv, da jeder anders drauf reagiert.
Z.B. nehmen die meisten von Sertralin ab und freuen sich über einen gesteigerten Antrieb.
Ich habe 15 Kilo zugenommen und bin ein fauler Sack geworden.

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Danke für deine Antwort :slight_smile:! Jap, habe sehr lebendige Träume und vor allem habe ich das Gefühl, ich kann steuern was ich träumen will. Wenn ich mich zb bewusst mit einem intensiven Gedanken beschäftige, also ein paar Stunden vor dem schlafen, träume ich in der Regel davon.

Hat aber auch die Auswirkung dass ich negative Ereignisse aus dem Alltag oftmals Träume… mein Gewicht hat sich nicht verändert.

Nehme es seit ca 1 Jahr und muss ehrlich gesagt mal in den alten Posts von mir nach schauen, was noch so der Grund dafür war.

Edit: habe nochmals bisschen gewühlt, was damals vor allem der Grund war, war u.a. Angststörungen im Sinne von starken Minderwertigkeitskomplexen, dass ich nicht gut genug bin. Gutes Beispiel: bei meinem damaligen Job hab ich gezittert und abartig geschwitzt, wenn ich etwas mit meinem Chef besprechen musste. War auch sehr sehr angespannt und gereizt, so dass ich nicht ansatzweise mein volles Potenzial ausschöpfen konnte.

Hatte dann auch meine depressive Phasen wo ich einfach nicht aufstehen wollte und konnte :/… also eig nicht sooooo heftig…

Was sagt dein Psychiater zu den Nebenwirkungen?
Bei mir sind es noch einge dazu, wie das RLS, was wirklich sehr unangehm ist. Mein Doc wollte mich auf Paroxetin umstellen lassen, aber der Versuch scheiterte. Dann sagte er, ich muss halt abwägen, ob die Wirkung der Nebenwirkungen überlegen ist oder anders rum. Ich würde gerne los vom Sertralin, aber im Moment bin ich nicht so weit.

Brauchst du denn neben Elvanse überhaupt noch ein Antidepressivum?

Falls ja, wäre ggf. Bupropion (Markenname: Elontril) etwas für dich. Es hat keinerlei negativen Effekte auf Libido und Erektionsfähigkeit, da es nicht auf Serotonin wirkt, sondern auf Dopamin und Noradrenalin.

Es wirkt vor allem antriebssteigernd und könnte einem Morgens-nicht-aufstehen-können entgegenwirken.


Aus meiner eigenen Erfahrung, würde ich diese Frage mit nein beantworten… Elvanse allein erfüllt bei mir bei genau das, woran ich zuvor mit diversen Mph-AD Kombinationen gescheitert bin, nur besser!

@vollchaot Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich dir damals bei deinem Elvanse-Wechsel schonmal geraten, das Escitalopram mal versuchsweise wegzulassen… (wenn der Arzt dabei mitgeht natürlich…)

Das letzte, an das ich große Erwartungen knüpfen würde, ist Elontril. Ja, auch bei mir hatte es kaum Nebenwirkungen… aber eine nennenswerte Wirkung hatte es ehrlich gesagt auch nicht. Mein Doc hatte mir damals bei meinem Elvanse-Wechsel geraten, das Elontril (hatte es als solala Mph-Support) gleich mit auszulassen… und er hatte recht!
In meinen Augen ist Elontril das überflüssigste Amphetaminderivat auf Erden. Mir ist klar, dass mein eigener Erfahrungshorizont nicht für alle gilt… was Amphetamine angeht, ist er aber leider größer, als mir lieb ist. :roll:

Schön wieder von euch hören zu dürfen :+1::slightly_smiling_face:
Ihr habt recht, ich hab direkt heute morgen die Dosis von 10mg auf 5mg reduziert… es wird zeit, dass endlich auszuschleichen.

Irgendjemand hatte mal gesagt, dass man mit Antidepressiva (der Name fällt mir nicht mehr ein) mittels 1-2 Tropfen schon die explosionsartigkeit verringern könnte. Wäre interessant das mal zu probieren… kann sich jemand daran erinnern?

Denke nur Elvanse wird bei mir nicht reichen :frowning:

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Woher willst du das wissen? Du hast das Escitalopram doch schon vor Elvanse eingenommen… es also noch nie ‚ohne‘ erlebt. Ich mein ja nur… :roll:


Auch schön, wieder von dir zu hören :sunglasses:

Schon häufiger gelesen: Elontril also Bupropion zusätzlich zum SSRI, gegen die Trägheit vor und nach dem schlafen.
Wie viel Elvanse kommst du?
Denn eigentlich wirkt das, wie alle Amphetamine, abschwellend auf die Nasennebenhöhlen.
Daran merke ich immer, wann meine 50mg Elvanse morgens zu wirken beginnen.


Wo hast du denn bitte gelesen, dass jemand die morgendliche Trägheit durch SSRI’s durch zusätzliches Elontril angehen sollte? Vollchaot nimmt doch Elvanse… und es wirkt super, wie er selbst sagt. Jetzt Elontril statt Elvanse zu nehmen und mehr Antrieb zu erwarten ist in etwa wie mit einem Tretroller statt mit dem Auto zur Arbeit zu fahren und zu erwarten, schneller da zu sein :wink:


Hast du mit deinem Arzt über das Absetzen gesprochen.
Finde, von 10 auf 5 sofort zu schnell. Ich würde in kleineren Schritten vorgehen: z.B. 7,5 für vier Wochen, dann 5 für weitere vier Wochen, dann 2,5 für weiteren vier Wochen.
Bitte besprich es genau mit deinem Arzt und verlasse dich nicht drauf, dass du dank Elvanse keine Absetzsymptome bzw. Rebound haben wirst.

Will mal kurz einiges davon bestätigen, weil ich auch saumüde am nächsten morgen war, als ich Esci genommen habe. Hieß damals, das sei aber keine Nebenwirkung vom Esci. Dann aber eventuell schon, wenn es bei dir auch so war. Ich hatte bei mir keine Wirkung gespürt, aber als Nebenwirkung Schwierigkeiten einen Orgasmus zu bekommen. Also Erektion ja, Orgasmus nein, das fand ich auch nicht besonders toll. Deshalb auch abgesetzt. Probiere jetzt Opipramol aus.
Ausschleichen war bei mir kein Problem. Eine Woche von 10 auf 5 und von 5 auf 0 auch eine Woche. War da mal so drei Tage ziemlich gereizt. Hab aber auch da aufghehört zu Rauchen in der Woche, kann auch daher kommen. Insgesamt empfand ich es als unproblematisch. Eine wirkliche Wirkung vom Esci hab ich aber nie gespürt.

Kann ja mal von meiner Erfahrung mit Escitalopram berichten. Ich nehme es jetzt seit ca 3 Monaten. Kurz vorher hatte ich Ritalin abgesetzt, auch, weil ich vermutet hatte, dass dieses meine Depression stark verschlimmert hat.
Nun geht es mir deutlich besser in der Hinsicht. Selbstverletzungsdruck und Suizidgedanken sind zwar nicht weg, aber sind nur noch alle paar Tage da. Und vor allem: sie gehen dann auch halbwegs schnell wieder weg und ich muss die SV nicht unbedingt ausführen.
Damit hat Esci bei mir bewirkt, was noch kein anderes Antidepressivum geschafft hat.
Ja, die Hilfe mit der Reizfilterschwäche, die mir Ritalin gegeben hat, habe ich nun nicht mehr. Das ist sehr schade. Aber für mich war es bisher trotzdem ein guter Tausch.

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Sehr interessant zu hören, dass es dir auch so ging. Genau gleiche Erfahrung wie du sagst, Erektion ja, orgasmus nur mit ganz viel verkrampfen, was sehr unangenehm war… vor allem mit 24. Nach paar Minuten war die Erektion weg, was die Frauen teils missverstanden haben.

Ansonsten fand ich den Alltag als sehr angenehm, außer die Nebenwirkungen wie beschrieben. Ich werde versuchen dass Esci ersatzlos zu streichen, hatte damals auch eine sehr schwere Phase, die ich nun überwunden hab…

Merke aber schon wie mein Tiefschlaf wieder unruhiger wird und ich, wie vor der Behandlung mit Esci, um Punkt 03:00 Uhr aufwache (jede Nacht) und dann aber zeitig wieder einschlafe.

Danke für eure tollen Beiträge.

Meine Ärztin hat mir übrigens Attentin verweigert und sagte ich solle lieber 50+20mg Elvanse - 1/1/0 nehmen. Mal sehen wie das läuft, werde ich Mitte September mal angehen.

Andere frage: ist es kritisch, wenn ich ab und an mal 1/0/1 Elvanse 60mg nehme? Hat seine Gründe da wenn ich zb Urlaub habe, gerne auch nachts arbeite oder aktiv bin. Klar, den schlafrythmus ändert es total, aber gibt es sonst irgendwelche gesundheitliche Bedenken?

Musst halt aufpassen, dass du immer noch genug Schlaf bekommst und nicht irgendwann erschöpft zusammenklappst…

Haben bei euch die Stimmulanzen gegen die Müdigkeit geholfen? Bei mir leider immer weniger.

Sie helfen nur gegen Müdigkeit, wenn man nicht gleichzeitig weniger und somit zu wenig schläft - was leider oft der Fall ist.

Grundsätzlich sollte man das Thema Wachheit bei Stimulanzien im Blick behalten, da es auch passieren kann, dass einem eine Fitness vorgegaukelt wird, die gar nicht vorhanden ist, was langfristig negative Folgen haben kann.

Escitalopram hat mich eher etwas müde gemacht.
Bzgl Elvanse 1-0-1: Ja, das ist klar mit der Müdigkeit. Ich mache ab und an dann die Nacht durch und bin dann aber am nächsten Tag nur zu Hause bzw. nicht arbeiten oder Auto fahren. Manchmal schlaf ich morgens dann ein oder erst am Abend ^^
Grad in der Klausuren Phase kommt es aber oft vor

Das ist es ja, ich schlafe nach wie vor mindestens 7 Stunden und zwar ganz tief. Tagsüber mache ich auch nicht viel körperlich, trotzdem bin ich tagsüber durch Sertralin müde und Elvanse hilft wenig dagegen

Ach so, das hatte ich so nicht verstanden. Sollte es denn gegen die Müdigkeit durch das Sertralin helfen? Und wieso macht Sertralin dich überhaupt müde? Ist das eine häufige Nebenwirkung?