Etwas Bammel beim Umstieg von Medikinet auf Elvanse

Hallo zusammen!

Es ist soweit, heute habe ich das Rezept für Elvanse 30mg erhalten, nun habe ich doch einige Fragen dazu…ich weiß, das es bei jedem sehr individuell ist, aber dennoch kann ich ja vielleicht etwas vergleichen.
Ich habe jetzt ein halbes Jahr Medikinet retard genommen, komme aber mit der Negativfokussierung nicht zurecht, ich würde es auch nicht als Depression (was ja vor einiger Zeit meine Vermutung war) beschreiben, eher als Stress- und Angstverstärkung. Ich weiß, das man diese Baustellen gesondert behandeln muss, da die Stimulanzien kein Zaubertrank sind, dennoch erhoffe ich mir von dem Elvanse einen etwas „sanfteren“ Umgang mit meinen nicht so positiven Anteilen.
Meine Dosierung aktuell:
4x5mg Medikinet retard, Abstand in Stunden: 4-3-3, länger wirkt es nicht, mehrfach getestet

Meine Fragen/Bedenken:
-wie hoplrig wird der Umstieg sein, fangen die extremen Nebenwirkungen wieder von vorne an oder kann man den Umstieg zwischen „Tür und Angel“ machen? Besser am Wochenende (Urlaub geht gerade nicht) oder geht das auch unter der Arbeitswoche?
-kommt es zu extremen Schlafstörungen oder geht das halbwegs? Hab etwas Bedenken wegen meinem Schichtdienst
-Bei Medikinet habe ich immer einen guten Appetit, bleibt das beim Elvanse so?
-Wie könnte ich mich am Anfang eindosieren? Mein Arzt meinte, die 30mg morgens einnehmen und gut ist…ich habe es mehrfach erwähnt, so richtig Interesse am Eindosieren seiner Patienten zeigt er nicht. Ich denke, es wäre besser es zumindest auf 2x einzuteilen, aber in welchen Dosen und wann?

Ich weiß, das sind alles sehr spezielle Überlegungen. Aber einen anderen Arzt finde ich nicht, selbst nachdem ich die Forums-Liste abgeklappert und auch noch andere Ärzte kontaktiert habe, frühste Optionen auf eine Warteliste zu kommen, wären im Februar 2022. Also bin ich etwas auf mich alleine gestellt, leider, und hoffe sehr auf eure Hilfe!

Vielen Dank und Gruß!

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Kopfweh bei Stimulanzien: hier kann helfen, mehr zu trinken. Und ggf ab und zu Traubenzucker oder regelmäßig ne Kleinigkeit essen.

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Appetitprobleme und Schlafstörungen sind - wie alle Nebenwirkungen- bei Elvanse bei Erwachsenen eher geringer.

Im Zweifel auch hier: langsam eindosieren (wenn der Doc es zulässt) und lieber die ersten Tage auf die erhoffte Wirkung verzichten - das reduziert Eindosierungsnebenwirkungen.

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Ich kenne das noch von den Anfangszeiten bei der Medikinet-Einnahme…so wie früher gewohnt, habe ich einfach Hunger und Durst ignoriert. Vor Medikinet gab es da etwas Kopfschmerzen und eben das bekannte Magengrummeln und fertig, aber mit Medikinet ballert es einem nach ca. 2 Stunden das Hirn raus…man wird vollkommen ballaballa, übelste Schmerzattacken im Kopf und noch dazu Magenkrämpfe, das hat mit etwas Hunger nichts mehr zu tun. Seitdem mir das klar wurde, achte ich penibelst auf Flüssigkeits-und Nahrungszufuhr. Viel trinken, gerade in der Eindosierungszeit, das können schon so 3 Liter am Tag sein und alle 2-3 Stunden zumindest eiine Kleinigkeit essen, nicht zu zuckerhaltig und am besten auch kein Koffein. Und wichtig: wartet man zu lange mit dem Nachschub, nachdem die Schmerzen einsetzen, kann es zu spät sein und trotz Flüssigkeit und Ernährung gehen die Schmerzen dann nicht mehr zurück. Besser präventiv zuführen, man hat schnell den Bogen raus, wann es vorbeugend wirkt!

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@MaSc Würde nochmal mit deinem Arzt sprechen & selbst wenn es nur das OK ist, dass du langsamer eindosierst. Diese Nebenwirkungen am Anfang können einem echt die Lust nehmen Medikation überhaupt ne Chance zu geben, so war’s zumindest bei mir. Ich hab bei meiner 1. Elvanse-Eindosierung auch mit 30mg-Kapseln angefangen, diese aber nach Anweisung meiner Ärztin in 100ml Wasser gelöst & dann 50ml an einem Tag und den Rest am Tag darauf getrunken, damit ich mit der halben Dosis starten konnte … jetzt schleiche ich nach einer Pause gerade wieder ein und mache es (selbstständig) noch Kleinschrittiger mit Spritze, so dass ich erst 7,5 mg und nun 10mg nehmen kann. Bisher sind die Nebenwirkungen bei mir ausgeblieben … ab 30mg & höher hatte ich ähnlich Nebenwirkungen wie von dir erwähnt … allerdings ist regelmäßig essen und trinken auch nicht meine Stärke :sweat_smile:

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Während der Eindosierung auf gar keinen Fall Koffein, Thein oder dunklen Kakao.
Ich schätze, etwa die Hälfte der Betroffenen reagiert ansonsten mit Überdosierungssymptomen, die in Wirklichkeit vom Koffein kommen (und dort ohne die Stimulanzien nicht auftreten).

Ich glaub, ich mach dazu mal ne Umfrage….

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@UlBre Gute Idee ! Die Erfahrung hab ich auch gemacht.
Vor meiner Diagnose hab ich 5-7 Tassen Kaffee am Tag getrunken mit Paradoxer Wirkung & auf Stimulanzien bringt mich aufeinmal sogar schwarzer Tee zum fliegen … so unangenehm :frowning:

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Ich hab alleine abends in der Spätschicht 3-4 Kaffee getrunken und wurde immer müder, nur mein Magen rebellierte ab und zu gerne…verstanden hab ich das vor meiner Diagnose nie. 7-8 Kaffee pro Tag waren die Regel und keiner erweckte mich zum Leben. Wenn jetzt das Medikinet es nicht schafft, mich richtig fit zu halten und ich dann einen Kaffee trinke, bin ich aber sofort wieder dermaßen gepusht, das es fast zu viel ist.
In der Reha hab ich einige ADxSler erlebt, die sich gewundert haben, das Elvanse, Medikinet, usw. nicht richtig funktioniert haben, alleine aus der Unwissenheit heraus was eimerweise Koffein bewirkt. Wie gesagt, ich trinke täglich morgens meinen Kaffee, den brauche ich einfach als Startritual…und da ist auch nichts mit entkoffeiniert…ich weiß, es ist ungünstig, aber ich kann nicht verzichten.

Moin,

bin spät mit ADHS diagnostiziert worden (jetzt mit 34 Jahren) und habe ab Ende September bis Mitte November mit Medikinet angefangen. Die Dosis hat sich im Verlauf bei 20 mg Morgens und 10 mg Nachmittags eingependelt.

Die Wirkung an sich war gut, was mich dabei hauptsächlich gestört hat war das ständige rauf und runter der Wirkung und der harte Crash am Abend.

Mitte Nov. habe ich dann auf mit Elvanse 50 mg gewechselt. Die Umstellung in der ersten Woche war mit der hohen Dosis schon anstrengend, im Vergleich zum Medikinet geht ELvanse bei mir mehr auf den Kreislauf (Blutdruck runter und Puls rauf).

Ab der zweiten Woche ging das dann allmählich zurück und jetzt in der dritten Woche passt die Wirkung richtig gut.
Kein Crash mehr am Abend, Schlafen geht 12 h nach der Einnahme problemlos und ich kann es einnehmen, ohne etwas festes dazu zu essen.
Richtig positiv empfinde ich die Gelassenheit durch die Einnahme von Elvanse. Dinge, die mich vorher unglaublich gestresst und mir Angst gemacht haben, haben sich zu lösbaren Aufgaben gewandelt.

Als nervigste Nebenwirkung empfinde ich den nicht mehr vorhandenen Hunger. Appetit ist da und wenn ich was leckeres sehe dann esse ich das auch gerne. Mir ist es aber auch schon passiert, dass ich zu wenig esse, es nicht merke und dann schlechte Laune und einen matschigen Kopf bekomme.
Andere Nebenwirkungen wie kalte Hände sind da und nervig, aber nicht so schlimm. Mit ein bisschen Bewegung geht das schnell weg.

Für mich hat sich der Umstieg gelohnt. Bis auf den fehlenden Hunger und die kalten Hände ist die Wirkung für mich in allen Punkten gleich oder eine deutliche Verbesserung zum Medikinet.

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@mischl
Kalte Finger und Zehen hatte ich auch schon unter Medikinet, aber aushaltbar.

Heute Morgen bin ich mit 10mg Elvanse gestartet…ich habe die Kapsel zu 3 Teilen in Wasser gelöst und den Rest in den Kühlschrank gestellt. Ich werde jetzt mal paar Tage beobachten und dann entscheiden, wie die Dosierung weiter geht, falls gar nichts passiert, gehe ich morgen eben etwas höher. Aber ich lass mir Zeit mit dem Eindosieren, Hauruck-Aktionen bringen bei den Stimulanzien nichts. Den Morgenkaffee habe ich gegen koffeinfreien Cappuccino eingetauscht, da fehlt mir richtig was, aber ist besser so!

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Stichwort: Raynaud Syndrom.
Gibts auch in mild…

Meine Befindlichkeit war gestern bis auf ganz leichte Kopfschmerzen ziemlich gut, bei weitem besser wie mit Medikinet, das Elvanse geht bei weitem nicht so auf die negative Gedankenspirale, so zumindest mein erster Eindruck. Genommen habe ich es um 8:45 Uhr, es hielt spürbar bis ca. 16 Uhr, danach spürte ich wie ich aus der Wirkung rauskomme. Um 20:30 Uhr war ich so müde, das ich ins Bett gegangen bin und durchschlief bis heute morgen um 7 Uhr. Heute habe ich es um halb acht genommen und nochmals 10mg um 14 Uhr, jetzt ist es gleich 22 Uhr und ich bin immer noch topfit, da werde ich wohl noch den Mittelweg finden müssen. Die erste Dosis heute morgen empfand ich als leicht unterdosiert, ich werde morgen früh mal 20mg versuchen. Auch heute war die Befindlichkeit mit Elvanse besser wie mit Medikinet, ich bin einfach mehr ich und mein Hirn rattert nicht so viel. Beim Elvanse spüre ich tatsächlich nur die höhere Konzentration und, wie beim Medikinet auch, die fehlende Tagesmüdigkeit. Aber die depressiven Verstimmungen und die Negativfokussierung bleiben aus…und das kann gerne auch so bleiben! Am zweiten Tag schon bin ich froh gewechselt zu haben.
@UlBre
du hast es mir ja vor ein paar Wochen schon empfohlen, vielleicht hätte ich da eher und intensiver drauf reagieren sollen…letztendlich waren es doch die Gedankenanstöße einiger hier im Forum, die mich wechseln ließen…Vielen Dank dafür! Für mich (!) scheint Elvanse tatsächlich das besser passende Medikament zu sein.

Viele Grüße

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Heute bin ich mit 20mg gestartet und bin vom Kopf her ruhiger wie gestern mit den 10mg. Ich verspüre keinerlei Nebenwirkungen, ausser eben wieder die kalten Finger. Was mich beschäftigt ist, das ich jetzt um 13.00 Uhr schon leicht müde werde, aber die Nacht war leider auch sehr kurz, ich habe ca. 5 Stunden geschlafen. Genommen habe ich das Elvanse heute morgen um 9.30 Uhr. Ich werde die 20mg mal paar Tage beibehalten, dafür aber die Mittagsdosis auslassen, da ich bis zwei Uhr nachts nicht schlafen konnte, bzw. wollte…ich war einfach zu fit dafür und hab noch alles mögliche erledigt.

Letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen, war öfter wach und bin insgesamt auf ca. 5 Stunden gekommen.
Einnahme 20mg in Wasser aufgelöst um kurz nach fünf und dann ab zur Arbeit. Um 13.00 Uhr war ich extrem müde, später ging es dann wieder. Heute habe ich auch mit Kopfschmerzen gekämpft und musste mit 2x Novalgin dagegen wirken, Dextro habe ich auch genommen. Auf´s Essen habe ich geachtet, ist nicht viel weniger wie die ganze Zeit. Weiterhin ist meine Zunge wund, wahrscheinlich vom auflösen in Wasser, ich hatte das auch schonmal vor Jahren vom Liquid dampfen. Scheine da etwas empfindlich zu sein, morgen löse ich die Kapsel mal in mein LaVita auf, mal schauen ob das besser funktioniert.

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Mittagsdosis ? Bei Elvanse ?
Eher unüblich. Würde ich nur für Schnellverstoffwecjsler empfehlen. Bei der üblichen Wirkdauer von 10-12 Stunden kann es bei einer Mittagsdosis leicht zu Schlafproblemen kommen.

Wo ich ja dazugehöre, das Thema hatten wir ja schon beim Medikinet retard, nahm ich 4-5x am Tag. Dennoch nehme ich das Elvanse nur morgens, gerade jetzt in der Eindosierung, aber nach 6-8 Stunden geht einfach „das Licht aus“, merke ich ganz deutlich. Schlafen kann ich dann abends aber trotzdem nicht oder nicht gut. Aber wie gesagt, ich nehme mir Zeit und beherzige deine Empfehlung: lieber am Anfang unterdosiert fahren und weniger Nebenwirkungen haben.

Kurze Rückmeldung nach gut 3 Wochen mit Elvanse:
eine morgendliche Einmaldosis reicht mir tatsächlich für den ganzen Tag, so ca. 10-12 Stunden.
Mit dem Elvanse komme ich, im Gegensatz zu Medikinet, recht gut klar.
Die anfänglichen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen sind weg.
Ich bin froh, das ich gewechselt habe, das Elvanse liegt mir, zumindest momentan, einfach mehr.

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Habe ich jetzt seit ca. 2 Wochen auch mit dem Elvanse und langsam wird es richtig blöd. 3 Finger an der linken Hand sind dauertaub, ich bin leicht verzweifelt, weil das Elvanse ansonsten so toll funktioniert.
Ich sollte wieder aufhören zu rauchen, was mir aber momentan unglaublich schwer fällt.

Ich habe von meinem Reynaud Syndrom schon vor der Einnahme von Medikinet Adult gewusst. In den ersten 2 Wochen hatte ich regelmäßig Schübe nach der Einnahme, dann hat sich das Phänomen eingestellt.

Allerdings kam es im Verlauf von 1-2 Monaten zu ständig wechselnden Nebenwirkungen. Seit ich Elvanse nehme ist alles wie verflogen.
Ich kann sogar wieder Kaffee trinken.

Medikinet war einfach nicht das richtige Medikament für mich, obwohl es in Bezug auf Impulsivität, innerer Ruhe und Lernfähigkeit auch positive Wirkung zeigte. Mit Medikinet hatte ich das Gefühl von ‚Holzkopf‘ und seit Elvanse fühle ich mich wieder normal, so wie früher, aber besser.

Medikinet adult 20-20 ca. 3-4h
Elvanse adult 30 ca. 5-6h

Bin noch am Experimentieren, was Proteine am Morgen ausmachen und nehme seit neuestem VitD 1000 mit Magnesium 150 plus B-Vitamine täglich zum Abendessen.

Vor dem Schlafengehen trinke ich Lavendeltee inkl. 1mg Melantonin.
Meine Schlafqualität ist laut Tracking gut. Ich schlafe in der Regel 6-7h.

Ich bleibe vorerst bei 30 mg und dosiere, solange es mir meine Geduld erlaubt, erst in 3 Wochen hoch. Dann wäre ich 1 Monat bei 30mg geblieben, ohne das es den ganzen Tag abdeckt. Aber naja, mal sehen!

Ich löse Elvanse übrigens jetzt schon in Wasser auf, weil ich die Kapseln nicht jeden Tag schlucken möchte.

Btw. Ist mir bewusst: Einfach mal den thread von 2021 rausgeholt! Egal.

Wie geht es dir jetzt nach längerer Zeit damit?