Hallo ihr Alle,
ich bin wirklich langsam am verzweifeln. Bei unserem Jüngsten wurde nun auch die Diagnose ADHS ohne Hyperaktivität diagnostiziert.
Zur Zeit besucht er die 4. Klasse und soll im Sommer auf die Gemeinschaftsschule wechseln.
Ich vermutete schon bereits seit der 2. Klasse eine ADS, wurde aber immer nur belächelt.
MIttlerweile ist der Leidensdruck so hoch, dass er suizidale Äusserungen getätigt hat.
Er kommt in der Schule nicht mit, schreibt nur schlechte Noten und die HA-Situation endet meist im weinen und schreien, diese Situation ja auch meist nur von mir begleitet wird.
Nun haben wir endlich die Möglichkeit ihm eine Chance auf Besserung mit den Medis zu ermöglichen.
Sein großer Bruder (fast 20) sagt regelmäßig wie schlimm er es findet, dass ich ihm Drogen geben möchte. Wir sollen doch bitte Alternativen ausprobieren.
Ich diskutiere weder mit ihm, noch lasse ich ihm Raum für dieses Wort Drogen.
Allerdings habe ich ihn gefragt, warum er denn so vehemet dagegen ist, ob er sich Gedanken um seinen kleinen Bruder macht. Er verneint das, ich bin mir aber sicher, das es so ist. Er hat nur Probleme das zu benennen und versucht dann alles schlecht zu reden.
Mein Mann ist eher der stille. Kann auch nicht gut über Gefühle reden, er sagt aber auch, dass er es nicht gut findet, Emil diese Drogen zu geben.
Ich habe ihn dann nach einer Alternative gefragt, da blieb er aber still. Weil er sich darum auch keine Gedanken macht.
So typisch Stigma.. Ritalin..etc. sind Drogen, um die Kinder entweder ruhig zu stellen oder leistungsfähiger zu machen.
WIr haben am Montag den lang ersehnten Termin bei der Psychiaterin, wo es um die medikamentöse Einstellung geht. Wir sollen dort beide erscheinen. Nun, er wird sicher nichts nachteiliges sagen, aber ich fühle mich schlecht damit, fühle mich, als wenn ich die Böse bin, die dem Kind irgendwas gibt, was ihm schadet, was natürlich objektiv geshen völliger Quatsch ist.
Ich will gar nicht daran denken, was ich mir anhören kann, wenn der Kleine (naja fast 12) Nebenwirkungen bekommt.
Er bekommt manchmal etwas mit, ich habe wirklich Angst, ihn damit zu beinflussen. Er selbst sagt, er möchte es mit den Medis versuchen, weil es ihm in der Schule immer so schlecht geht. Aber Kinder lassen sich ja schnell beeinflussen.
Auch ich nehme Medikinet und habe erst Februar meine Diagnose bekommen.
MIr geht es so viel besser und sie sind ein wirklicher Segen für mich.
Sie sagen halt nicht so viel dazu, aber heute hat der Große mich auch gefragt, ob ich die Drogen nun mein Leben lang nehmem will. Und das ich keinen Hunger habe, ja auch nicht bei einer IBU vorkommt.
Ich habe ihn aus der KÜche geschmissen und ihm untersagt so etwas zu sagen.
Aber letztlich trifft es mich und ich fühle mich trotzdem bei solchen dummen Äußerungen dem Kleinsten gegenüber schuldig.
Auch ich habe Angst, dass es dem Kleinen nicht gut geht mit den Medis, das er so gar keinen Hunger hat, wer weiß was…
Aber trotzdem kann ich ihm diese Chance doch nicht verwehren. Wenn es so weitergeht, landet er entweder in einer Depression, oder er tut sich wirklich mal was an.
Echt schlimme Situation.
Kennt jemand von euch solche Situation? Was kann ich machen, damit sie wenigsten ein bisschen hinter der Entscheidung stehen?
Sorry, ist länger geworden.