Familie ist gegen ADHS Medis

Hallo ihr Alle,

ich bin wirklich langsam am verzweifeln. Bei unserem Jüngsten wurde nun auch die Diagnose ADHS ohne Hyperaktivität diagnostiziert.

Zur Zeit besucht er die 4. Klasse und soll im Sommer auf die Gemeinschaftsschule wechseln.

Ich vermutete schon bereits seit der 2. Klasse eine ADS, wurde aber immer nur belächelt.
MIttlerweile ist der Leidensdruck so hoch, dass er suizidale Äusserungen getätigt hat.
Er kommt in der Schule nicht mit, schreibt nur schlechte Noten und die HA-Situation endet meist im weinen und schreien, diese Situation ja auch meist nur von mir begleitet wird.

Nun haben wir endlich die Möglichkeit ihm eine Chance auf Besserung mit den Medis zu ermöglichen.

Sein großer Bruder (fast 20) sagt regelmäßig wie schlimm er es findet, dass ich ihm Drogen geben möchte. Wir sollen doch bitte Alternativen ausprobieren.
Ich diskutiere weder mit ihm, noch lasse ich ihm Raum für dieses Wort Drogen.

Allerdings habe ich ihn gefragt, warum er denn so vehemet dagegen ist, ob er sich Gedanken um seinen kleinen Bruder macht. Er verneint das, ich bin mir aber sicher, das es so ist. Er hat nur Probleme das zu benennen und versucht dann alles schlecht zu reden.

Mein Mann ist eher der stille. Kann auch nicht gut über Gefühle reden, er sagt aber auch, dass er es nicht gut findet, Emil diese Drogen zu geben.
Ich habe ihn dann nach einer Alternative gefragt, da blieb er aber still. Weil er sich darum auch keine Gedanken macht.

So typisch Stigma.. Ritalin..etc. sind Drogen, um die Kinder entweder ruhig zu stellen oder leistungsfähiger zu machen.

WIr haben am Montag den lang ersehnten Termin bei der Psychiaterin, wo es um die medikamentöse Einstellung geht. Wir sollen dort beide erscheinen. Nun, er wird sicher nichts nachteiliges sagen, aber ich fühle mich schlecht damit, fühle mich, als wenn ich die Böse bin, die dem Kind irgendwas gibt, was ihm schadet, was natürlich objektiv geshen völliger Quatsch ist.

Ich will gar nicht daran denken, was ich mir anhören kann, wenn der Kleine (naja fast 12) Nebenwirkungen bekommt.
Er bekommt manchmal etwas mit, ich habe wirklich Angst, ihn damit zu beinflussen. Er selbst sagt, er möchte es mit den Medis versuchen, weil es ihm in der Schule immer so schlecht geht. Aber Kinder lassen sich ja schnell beeinflussen.

Auch ich nehme Medikinet und habe erst Februar meine Diagnose bekommen.
MIr geht es so viel besser und sie sind ein wirklicher Segen für mich.

Sie sagen halt nicht so viel dazu, aber heute hat der Große mich auch gefragt, ob ich die Drogen nun mein Leben lang nehmem will. Und das ich keinen Hunger habe, ja auch nicht bei einer IBU vorkommt.
Ich habe ihn aus der KÜche geschmissen und ihm untersagt so etwas zu sagen.

Aber letztlich trifft es mich und ich fühle mich trotzdem bei solchen dummen Äußerungen dem Kleinsten gegenüber schuldig.
Auch ich habe Angst, dass es dem Kleinen nicht gut geht mit den Medis, das er so gar keinen Hunger hat, wer weiß was…
Aber trotzdem kann ich ihm diese Chance doch nicht verwehren. Wenn es so weitergeht, landet er entweder in einer Depression, oder er tut sich wirklich mal was an.
Echt schlimme Situation.
Kennt jemand von euch solche Situation? Was kann ich machen, damit sie wenigsten ein bisschen hinter der Entscheidung stehen?
Sorry, ist länger geworden.

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Such doch mal bitte, hier gibt es einige Beiträge wo kleine Kinder um eine zweite Gabe Medikamente bitten (bitte noch eine 2te Tablette) weil es ihnen so viel besser geht und sie nach Wirkende unglücklich über diesen Zustand sind und sie die Erleichterung der Wirkung der Medikation schätzen, gerade weil dann kein Chaos herrscht, sie sich konzentrieren können, weil sie nicht mehr so überdreht sind.

Gerade wenn du Medikamente nimmst kennst du die Vorteile, schau mal mehr auf die Nachteile, die ihn so belasten, was diese Belastung ihm antut…

Es gibt ja Leidendsdruck, der staut sich doch über Jahre eher auf, können andere Erkrankungen draus entstehen etc.

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Danke für Deine Nachricht.
ich selber bin auch davon überzeugt. Ich lasse mich nur schnell verunsichern und mir ein schlechtes Gewissen einreden.
mir geht es eher darum, wie ich mit den Vorurteilen meiner Familie umgehen soll.

Bei der Musst-du-das-jetzt-dein-Leben-lang-nehmen-Frage klingt für mich immer die Angst vor Abhängigkeit durch.

Da würde ich klar formulieren, die Mittel machen nicht körperlich abhängig, auch nicht psychisch aber wenn es mir damit besser geht, werde ich sie gerne immer nehmen.

Demnach kann man sie einfach ausprobieren. Leider dauert es wegen Eindosierung gerne etwas länger aber man kann trotzdem jederzeit damit wieder aufhören, wegen der Nebenwirkungen oder weil man sich strukturiert und klar im Kopf nicht mag.

Ist doch toll, dass der Kleine (sind die nicht süß, wenn sie einem über den Kopf wachsen) für sich den Vorteil schon gefunden hat und du auch. Irgendwann wird auch der Große an dem Punkt sein, wo er sich fragt, ob er es nicht leichter haben könnte und dann wird es ihn bestärken, dass ihr damit gute Erfahrungen macht.

Aber er ist erwachsen. Du musst ihn lassen. Ich persönlich würde auch nicht so ein Gedöns um seine Drogenwortwahl machen. Das kann unsicher wirken.

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Hi @Lule2024

Mein Mann ist auch so ein Skeptiker und Unwissender mit Vorurteilen (gewesen). Als ich ihm von meinem eigenen ADHS-Verdacht erzählt habe und dass ich Medis nehmen will, hat er auch direkt die ganze Vorurteilpallette rausgekramt - von wegen Drogen, Ruhigstellen usw.

Nach ein paar Wochen hat er dann mal nachgefragt, welche Symptome ich denn so hätte. Nachdem er sich bei den meisten selbst ertappt fühlte, wollte er nichts mehr wissen. :see_no_evil_monkey:

Noch ein paar Wochen später hat er gemeint, ich solle ihm Bescheid sagen, wenn ich anfange die Medis zu nehmen - damit er dann wisse, warum ich wie ein Zombie rumlaufe. Er war dann doch arg überrascht, dass ich die Medis schon seit 2-3 Monaten nehme und nicht zum Zombie geworden bin. :adxs_zwinker:

Als unser Sohn (15) jetzt seine Diagnose bekam, fing mein Mann auch an, ob man es nicht erst Mal ohne Medikamente versuchen könnte… Ich habe ihn dann gefragt, wie lange wir Eltern ohne Medikamente schon alles Mögliche versuchen und was das bisher gebracht hat. Tja… Schweigen im Walde.

Die Kinder- und Jugendpsychiaterin hat für unseren Sohn sehr deutlich Therapie und Medikation empfohlen. Meinem Mann habe ich dann erklärt, dass die Medikation ziemlich sicher unseren Sohn überhaupt erst therapiefähig machen wird.

Die beste Therapie bringt überhaupt nichts, wenn das Kind nach 5 Minuten mit den Gedanken ganz woanders ist und nichts mehr mitbekommt. Wie soll es denn so irgendwas aus der Therapiestunde umsetzen?

Mit den Medis wird das Kind überhaupt erst in die Lage versetzt, zuzuhören und zu verstehen, was der Therapeut sagt - und dann hat es auch eine Chance, etwas davon umzusetzen. Ohne Medis wäre das fürs Kind nur sinnloses Gelaber und Zeitverschwendung. Fand mein Mann dann doch ziemlich nachvollziehbar.

Und das wichtigste: Mein Sohn will es mit Medis probieren. Dann soll er die Chance auch bekommen - ohne dass sein Vater ihm das schlecht redet. Damit war das Thema für uns erledigt.

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Ach Mensch, das klingt echt belastend, so wenig Support aus der Familie zu bekommen. So richtig die Patentlösung habe ich leider nicht, kann nur ein bisschen brainstormen.

Möglich, dass der Große sich wirklich nur Sorgen macht und es nicht ausdrücken kann, das kann ich nicht ausschließen. Mit Anfang 20 können Menschen aber auch richtig unangenehm liberal und kompromisslos idealistisch eingestellt sein. Damit meine ich nicht tolerant, sondern eher Jeder ist seines Glückes Schmied. Die sind dann noch so von sich überzeugt und dass man alles aus eigenem Willen und eigener kraft erreichen kann. Da kann schon die Vorstellung, sich durch Medikamente etwas psychische Unterstützung zu holen, wie eine moralische Absage und als Schwäche empfunden werden. So nach dem Motto: „Wenn du der Versuchung nachgibst, hast du nicht hart genug gekämpft.“ Gegen diese Art von Selbstüberschätzung hilft eigentlich nur, Erfahrungen zu machen. Meine Schwester hat z.B. nach dem Abi ein FSJ bei der Lebenshilfe gemacht, da hat sie Menschen mit Downsyndrom mitbetreut.

Oder hat der Große vielleicht auf eine verquere Art sogar das Gefühl, dass ihm früher etwas vorenthalten wurde und sich so durchkämpfen musste? Das kann es auch erschweren, anderen das Glück und den leichteren Weg zu gönnen.

Hat der Große vielleicht in der Schule welche „abstürzen“ sehen? Ich weiß noch, dass ich in dem Alter (etwas jünger) total gegen Alkohol war, absolut kompromisslos. Das lag an schlechten Erfahrungen mit Mitschülern, die ziemlich fleißig waren mit Alkoholzufuhr. Ich trinke auch heute nie, muss meine Neuronen schonen, aber mit besseren Erfahrungen bin ich anderen gegenüber toleranter geworden.

Was ich mich bei solchen Diskussionen öfter frage: Warum muss das Drogenthema überhaupt so ein Stigma sein? Das hat schon was von „du weißt schon wer.“ Mir ist natürlich klar, dass viele Substanzen und ihr Gebrauch verheerende Folgen haben können, für einen selbst und auch für das Umfeld. Aber ist das ein Grund, das Thema so sehr zu dämonisieren? Ein Teil der Probleme entsteht erst durch diese Dämonisierung und die strafrechtliche Verfolgung. Länder wie Portugal regeln das z.B. über das Ordnungsrecht, so weit ich weiß. Da gibts dann halt ein Bußgeld wegen Heroinbesitz, aber keine strafrechtliche Verfolgung. Abhängige von „harten“ Drogen werden dadurch doch erst in den Untergrund getrieben, wo alles viel unhygienischer und unkontrollierter läuft als es ohne diese Stigmatisierung könnte. Warum muss das so moralisch aufgeladen werden? Wenn ich ein Problem mit BTM habe, dann würde ich das immer nur am verursachten Leid festmachen und nicht an einem dämonisierten Wort.

Mit 20 ist er ja eigentlich kein Kind mehr, da könnte es vielleicht schon Sinn machen, solche Themen mal in allgemeiner Form anzunähern. Das kann es sogar leichter machen als auf der persönlichen Schiene.

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Von irgendwas wird die Abwehr bei deinem Mann und deinem großen Sohn kommen.

Fühlt sich dein Großer irgendwie zurück gesetzt, wünschte er sich im Alter deines Kleinen mehr Zuwendung von dir, die er nicht bekam, vielleicht weil da ein Kleinkind war, um das du dich kümmern musstest?

Wenn es so wäre, dann geht es ihm eigentlich nicht um seinen Bruder, sondern um seine eigenen Enttäuschungen. So etwas läuft unbewusst, daher würde ich ihm auch nicht Egoismus vorwerfen.

Und bei deinem Mann - wie ist es für ihn, dass sein Kind eine Störung hat, die immerhin so schwer sein soll, dass er Medikamente braucht? Dabei müsste er sich eigentlich nur zusammen nehmen, wieso behandelt man Verhalten mit Arzneimitteln?

Vielleicht liege ich auch ganz falsch, oder auch es ist gerade umgekehrt, bitte nicht sauer sein, dass ich hier ins Blaue vermute.

Ich will nur sagen, es ist ein ganzes Knäuel an Gefühlen, was sich einstellt, wenn der Sohn oder der Bruder eine ADHS-Diagnose bekommt. Die objektive Information, ist Ritalin ein gefährliches Rauschgift oder ein hilfreiches Medikament, ist sehr oft nicht der wichtigste Punkt. Das alleine wäre doch niemals mit so heftigen Emotionen verbunden.

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Aber vor Allem: Du musst selbstverständlich nicht die gesamte Familie überzeugen. Manches wird viel zu viel anstatt zu wenig thematisiert.

Klar, ohne deinen Mann läuft es nicht, logisch. Aber es reicht, wenn er sich erst darauf einlässt, ein Fan des Medikamentes muss er nicht sein. (Aber vielleicht wird er es, wenn er die Wirkung sieht.)

Und dein Großer? Sorry, er ist unzuständig. Schwurbelige Kommentare kannst du dir verbitten. Und ja, nicht anders ist die Gleichsetzung von Ritalin und Drogen zu nennen, es ist eindeutig jenseits aller wissenschaftlichen Seriösität. Oder leugnet er auch die Klimaerwärmung und glaubt, durch Corona-Impfungen wurden uns Überwachungs-Chips eingesetzt? Wenn nein, warum ist er ausgerechnet dort so leichtgläubig, wo es um die Gesundheit seines Bruders (und seiner Mutter) geht?

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Wieso stellst du denen nicht die Frage „Soll der kleine ein lebenlang leiden und das Leben zerstöten, weil ihr unhaltbate Vorurteile habt und das tatsächliche Leid der ADS/Adhs Erkrankung srhen wollt? Seot ihr so sadistisch das euch leiden vor ein lebenlang ein Medikament einnehmen und dafür ein normales und relativ unbeschwertes Leben führen zu können“

Öass die mal dagegen aggumentieren - das tun die nicht und denken auch nicht so writ sie brauchen es ja nicht

oder frag ob sie auch eknem gelähmten Menschen den Rollstuhl verwrhren würden nur weil er ihn ein lebenlang benötigt und nicht ohne öeben kann. Dann ist er ja auch abhängig ein lebenlang ist es deshalb etwa nicht hinnehmbar? ?

Oder einem Menschen dessen nieten versagen und er die Dialyse umd später eine Transplantation und ein lebenlang schwere Immunsubresiva benötigt, darf man ihm das verwehren, weil er ein lebenlang dein Immunsystem runterfahren muß und damit wahrscheinlich sehr oft viele Voruserkrankungen und vergleichbare Krankheiten in Kauf nehmen miß um zu leben?

Sorry aber da würde nie einer solche Fragen stellen

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Ach ich weiss, warum ich dieses Forum so liebe. Vielen Dank für die grosse Anteilnahme..
Natürlich habe ich mich auch gefragt, ob es bei dem Grossen tatsächlich um die eigenen Gefühle geht. Er war der erste, hat also viel ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen.
Ist fleissig, macht Abi, nebeibei geht er arbeiten. Er ist emotional nur nicht in der Lage, seine Gefühle ohne grosse Szenen zu benennen. Er ist eher der, der nach aussen hin hart und cool tut, aber im innern total verunsichert.
Ich weiss, das er seinen kleinen Bruder sehr liebt, die beiden verbringen sehr viel Zeit gemeinsam.
Er geht mit ihm sogar zum Kinderarzt, ohne dass ich das von ihm verlangt hätte.
Er macht sich Sorgen, das weiss ich.
Ein bekanntes Kind von uns hat ADHS. Der Junge ist meiner Meinung nach total überdosiert, sitzt nur im Zimmer vor der Kiste, seine Eltern sind restlos überfordert und haben null Hintergrundwissen.
Natürlich war ich auch mal so ein Medikamentengegner, das wurde hier natürlich auch kommuniziert.
Jetzt, nachdem ich mich seit Monaten belese sehe ich das nicht mehr so.
Aber dadurch, dass der Grosse so wenig Wissen davon hat, reagiert er eben so, wie ich es auch getan habe.
Es gibt so tolle Podcasts über ADHS, die habe ich meinem Mann geschickt. Er will sich die mal anhören.
Vielleicht hört der grosse ja mit.
Mit meinem Mann habe ich gesprochen und ihn noch einmal direkt gefragt, ob wir wirklich den Termin einhalten sollen, oder aber ihn um ein paar Monate verschieben.
Ich möchte nicht diejenige sein und das alleine entscheiden.
Den Termin will er aber nicht verschieben, er word aber nie ganz dahinter stehen. Vielleicht ändert es sich, wenn es dem Kleinen besser geht.
Vermutlich habe ich auch etwas zu aufgebracht bei dem Grossen reagiert. Natürlicht wirkt das dann unsicher.
Ich versuche, ds besonnener zu reagieren.
Euch Papas wünsche ich einen tollen Papatag ohne grosse Dramen..

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Hi,
wir standen letztes Jahr vor der gleichen Entscheidung und hatten die gleichen Diskussionen in der Familie und eigentlich ich sogar mit mir selbst.
Wir haben am Abend vor dem Termin, wo es um die Medikamentenentscheidung ging Hirschhausen und ADHS in der ARD Mediathek gesehen. Danach war ich sicher, dass wir es bei meinem Sohn (ADS, 9) testen. Wir sind total glücklich und zufrieden mit dem Ergebnis. Die Dosierung ist noch im Feintuning, aber das gehört dazu.

Vielleicht hilft euch die Sendung ja auch.
Lieben Gruß
Flo

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Hallo ihr alle🙂
tatsächlich habe ich die Doku schon gesehen. Aber danke dafür. Wir hatten ja heute den Termin, um die Medis zu besprechen. Ehrlich gesagt war ich ein bissl entsetzt über die Herangehensweise des Eindosieren. Sie wollte direkt mit 15-20 mg Medikinet retard beginnen. Ohne langsam zu steigern. Und max 1 mg pro Körpergewicht. Dann wären wir bei max 34 mg. Das so etwas schon ewig nicht mehr so berechnet wird, wusste sie auch nicht.
Ich habe das abgelehnt und ihr gesagt, wir würden gerne mit 5 mg starten. Ich glaube, sie fand es nicht gut, mir solls egal sein.
Wir haben ordentlich Tabletten in 5 mg und auch in 10 mg verschrieben bekommen und sehen uns erst wieder Ende September.
Völlig komisch fand sie auch eine 2. Gabe am Mittag. So etwas hätte sie noch nie gemacht. Dann würde sie, wenn überhaupt unretadiert verschreiben.
Etwas merkwürdig das ganze. Und das in einem grossen Institut.
Ich habe keine grosse Angst vor der Eindosierung, bin wirklich gut informiert und werde mein Glück mit dem Kleinen ab Samstag morgen versuchen. Ganz langsam und mit Geduld. Und hoffentlich bekommt der Kleine dann alsbald seine Erfolge in der Schule

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Also kritische Stellungnahme, Sorge, Fakten-check etc - alles super und erlaubt von Menschen, die davon unmittelbar betroffen sind sprich Kind und zu mindest den Eltern, die sich unmittelbar auch mit dem Thema und der Versorgung beschäftigen. Ja manche Menschen sind still, aber es ist nunmal die Elterliche Pflicht sich auch mit solchen Sachen auseinanderzusetzen. Wenn er das nicht möchte ist das schade aber dann soll er sich auch unqualifizeirte Pseudo-Fakten sparen. Und das selbe wenn nicht sogar stärker gilt für den Bruder! Mit Verlaub, wo hat er denn den Faktencheck gemacht, bei TikTok?
Ich denke du siehst die sache schon ganz richtig, und eigentlich ist schon viel zu viel eit verloren gegangen wenn du solche Sorgen schon seit dem 2. Schuljahr hast!
Wenn die Familienmitlgieder ernsthaft an einem Informationsgewinn mit wissenschaftlich fundierten Fakten interressiert sind, empfehle ich euch wärmstens die liebe Melanie, sie gibt viele Webinare/Coachings oder zB Elterntrainings: https://www.adhs-gnbg.de/elterntraining/

Hör auf dein Gefühl, du machst das schon richtig!!!

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Hallo @Lule2024 ,
auch von mir ganz viel Zuspruch, du machst das schon richtig - gute Hintergrundinfos sind bei ADHS einfach das A und O. Es gibt leider immer noch zu viele Ärzte/Neurologen/Psychotherapeuten, die diesbezüglich nicht auf dem aktuellen Stand sind und dann die Behandlung mit nicht mehr zeitgemäßer Medikation „versauen“.
Ein wichtiger Hinweis zu Medikinet: beachte, dass die Tabletten immer nach einer Mahlzeit eingenommen werden müssen. Auf leeren Magen funktioniert das mit der verzögerten Wirkstofffreisetzung nicht wie beabsichtigt und es kommt zuviel auf einmal → mehr Nebenwirkungen und die Wirkung ist zu schnell vorbei. Steht auch in der Packungsbeilage, aber m.E. nicht deutlich genug :see_no_evil_monkey:
Echt schade, dass eure Therapeutin da nicht gut informiert scheint. Ggf. Einen Wechsel in Erwägung ziehen? Was zu finden dauert u.u. eine Weile, daher schadet sich frühzeitig umsehen und Termine anfragen nicht - bestenfalls klappt es nach einer Weile dann doch mit eurer bisherigen Therapeutin und dann könnt ihr die anderweitigen Termine ja immer noch absagen.

Ich wünsche euch viel Erfolg mit der Behandlung und dass dein Mann und dein älterer Sohn sich von der Wirkung überzeugen lassen.

Liebe Grüße :hugs:

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Voll super dass ihr so informiert und klar gegenüber der Ärztin seid. :heart:
Damit erspart ihr eurem Kind höchstwahrscheinlich viel Eindosierungsleid.
Diese Dosierung mit nur einmal am Tag scheint immer noch in vielen Köpfen zu sein.
Hängt mit dem Mythos zusammen, dass man durch ADHS nur Probleme in der Schule hat . Sicherlich ist es auch die Sorge , dass es sich auf den Schlaf auswirkt.

Aus meiner Sicht ist man passend eindosiert , wenn der Rebound nicht den Rest vom Tag versaut und einem das Medikament nicht den Schlaf verbaut.

Ich mache mir bei euch keine Sorgen, dass ihr da nicht das richtige Maß findet .

Ich würde für die zweite Dosis ruhig erst mit den unretradierten testen , kann gar sein das es reicht , bzw ihr mit einer weiteren niedrigeren Dosis unretradierten gut über den Tag kommt. Oder es zeichnet sich dadurch ab welche Höhe die zweite Kapsel haben könnte .

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Zu hoch einsteigen und keine Dosis am Nachmittag - solche Ärzt/innen sind eine der Ursachen dafür, dass Medikamente als nicht hilfreich erscheinen und der Ruf entsteht, das sind doch nur Drogen.

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Durch Selbsthilfegruppen und den Berichten und Problemen aber auch durch Symposien und andere Großtrefden habe ich mitbekommen das sich viel zu viele Ärzte auf uhrem einmal erlernten Wissen ausruhen, sich nicht auf den neuesten Stand der Forschung bringen oder junge Ärzte von alten Ärzten mit zu überholten Vorstellungen unterrichtet oder in der Praxis beleitet wurde und diese Art von altem Wissen sich so eingebrannt hat, daß sie keine neuen Erkenntnisse suchen bzw. abnehmen.

Eigentlich müsste da gesetzlich verpflichtendes durch das Gesundheitsministerium erfolgen, denn selbstverpflichten oder durch die Kammern funktioniert es nicht und das schlimme die Praxen sind so voll das sie es auch nicht müssen. Mich erschreckt es immer wieder so wie viele Fehldiagnosen oder auch abenteuerliche Behandlungsmethoden… aber ich kenne nur den Erwachsenenbereich..

Früher haben die alten 'wahren Ärzte" viel mehr für ihre Patienten getan, als es heute bei reichlich Ärzten ist, und es gibt sehr engagierte die wirklich sehr viel tun und ermöglichen- sind nur schwer zu finden

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Hallo @KleineEule24 ,
vielen Dank für die aufmunternden Worte, ich musste mich wirklich arg zusammen nehmen, um der Ärztin (übrigens) nicht noch mehr ins Wort zu quatschen.
Wirklich traurig, wie mit der Gesundheit der Kids umgegangen wird.
Ich denke bei vielen ist die generelle Ablehnung der Medis ein Stigma.
Es wurde ja schon immer kontrovers diskuttiert, ob die Medis die Kids ruhigstellen, die Kids unter Kokain stehen usw…
Selbst ich, als ich mich noch nicht so sehr für das Thema interessiert habe, war keine Befürworterin für die Medis. Jetzt, mit all dem Wissen sehe ich das anders.
Oft ist es sicher fehlendes Wissen das man so vehement dagegen ist.

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Hallo @SLN ,

ich nehme selber Medikinet und weiss die Problematik mit dem Essen. Der kleine frühstückt aber sehr gut. Mehr wie eine Kapsel am Tag darf ich eh nicht geben. Das will die Ärztin nicht.
Auch Dir sage ich danke für die netten Worte.
So ein tolles Forum🥰

Hallo @Nelumba_Nucifera ,
Wir haben leider nur 5mg und 10 mg medikinet retard bekommen. Ich werde das nun 4 Wochen ab Samstag mit dem kleinen testen.
Sollte es nicht reichen für die HA oder mal lernen, werde ich die Ärztin nach unretadiertem MPH fragen.
Er hat ADS und benötigt das Medi tatsächlich hauptsächlich für die Konzentration. Wenn die Erfolgserlebnisse kommen, geht es ihm hoffentlich bald besser..

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