Familienmahlzeiten

Hallo zusammen

Unsere Familienmahlzeiten treiben mich langsam in den Wahnsinn :adxs_crazy:

Ausgangslage: Mann & Sohn (9) mit ADHS, Tochter (7), Baby (10 Monate). Zuständig für die Mahlzeiten bin meistens ich.

Frühstück: Die zwei grossen Kids essen etwas vor der Schule, ich füttere das Baby & esse später oder auf dem Weg ins Büro. Mann trinkt Kaffee. (Frühstück ist soweit i.O. für mich)

Mittagessen: Sohn isst nichts wegen Appetitlosigkeit (ADHS-Medis). Mann ist weg oder hat grad keinen Hunger oder keine Lust auf das was es gibt oder will im Zimmer essen oder ist hangry. Null „Sitzleder“ am Tisch. Tochter isst etwas (oder jammert sie möge dieses Essen nicht), ich füttere das Baby & versuche dann selbst noch etwas zu essen (früher füttern geht nicht da ich ja dann am essen zubereiten / kochen bin).

Nachmittag: Sohn hat wieder Appetit und isst etwas grösseres (oft auch erst 1h vor dem Abendessen, ist dann aber soooo hungrig, dass es nicht länger rausgezögert werden kann).

Abendessen: Mann, Tochter, Baby & ich: siehe Mittagessen oben. Sohn isst (ausser er hat erst gerade gegessen, siehe „Nachmittag“)

Vor dem Schlafen: Sohn hat oft nochmals Hunger, da er tagsüber insgesamt zu wenig hatte.

:adxs_crazy: :adxs_crazy: :adxs_crazy:

Irgendwelche Ideen / Verbesserungsvorschläge? Ich mag langsam gar nicht mehr kochen da null Wertschätzung und ich komme nicht mal selbst zum essen so lange es noch warm ist :adxs_kp:

Wie sehen eure ADHS-Familienmahlzeiten so aus? Ist das „normal“ dass es so chaotisch ist?

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Tipps habe ich leider keine, aber ich fühle mit dir.
Bei uns beträgt die gemeinsame Essenszeit gefühlte 2 Minuten. Bis alle endlich da sind, springt der erste schon wieder auf, weil er aufs Klo muss, etwas wichtiges vergessen hat oder sauer ist, weil einer der anderen etwas falsches gesagt hat.
Wenn denn alle so gnädig sind, sich an den Tisch zu setzen. Nach der Schule eher nicht, weil die Kids da erstmal Zeit für sich brauchen.

Abends essen die Kinder scheinbar bevorzugt vor und nach der gemeinsamen Mahlzeit, weil der Hunger vorher zu groß ist, dann kein Hunger mehr zum Essen da, später aber doch wieder :roll_eyes:.

Ich sehe es mittlerweile an den meisten Tagen entspannt. Wir haben auch so gemeinsame Zeit als Familie, wir Eltern mehr Ruhe und weniger Streitereien beim Essen.
Und wir haben genug andere Erziehungs- und Diskussionsthemen, die mir wichtiger sind.

Aber schön wär’s schon :smile:.

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Wieso bist du für alle Mahlzeiten verantwortlich?
3 Kinder und ins Büro - wie soll das gehen?

Vorschlag:
Abends kocht Mann.
Kocht er nichts, gibt es nichts und du drückst ihm das Baby in den Arm und gehst mit den anderen beiden Kids essen.

Und sag jetzt nichts, du könntest das nicht.
Dein Mann kann es ja auch, das nicht kochen, oder?
Emanzipation ist, wenn die Frauen endlich lernen, auch das zu können, was Männer können…
…zum Beispiel sich um Verantwortung drücken…

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:adxs_wink: @moya, den Ansatz finde ich total gut, vielleicht ist dieses Konzept Familienmahlzeit auch bloß eines von vielen und entspricht einfach nicht mehr unseren Bedürfnissen :woman_shrugging:t3: auch unabhängig von Adxs und so…

Erstmal totalen :adxs_respekt: für deine Anstrengungen, du stemmst da ganz schön was :adxs_daumen:

Bei uns war das, bedingt durch Schichdienst, ohnehin selten möglich.

Weshalb an etwas festhalten, was den eigenen Bedürfnissen und Gegebenheiten nicht entgegen kommt :adxs_gruebel:

Vielleicht würde ja mal eine Familien Konferenz helfen, dein Mann + 9 & 7 und du erklärst mal die Lage.

Baby & du, da wird geackert und betüddelt, care Arbeit und Mahlzeiten, aber du bist etwas ratlos, denn irgendwie isst jede*r, wann er/sie will und die Wertschätzung für dich bleibt auf der Strecke.

Würde ich deinen Herzmenschen genauso verklickern und dann mal fragen, warum das so ist, oder ob jemand eine Idee hat, für andere Zeiten, oder was auch immer.

Vielleicht könnt ihr euch ja aufs Wochenende einigen, für so eine Familienmahlzeit, wenn es dir so wichtig sein sollte.

Aber auch nicht vergessen, das du auch mal Feierabend hast :adxs_zwinker: von wegen Füße hochlegen und so :adxs_tanz:

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Oh ich kenne das noch gut von mir selber von früher, als bei mir noch als Zappelphillip und Hyperaktiv galt und ADHS bei mir noch lange nicht diagnostiziert war. Aber, das ist Jahrzehnte her. Sorry, das ich keinen Rat habe

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@moya also wir haben früher ähnlich gefrühstückt wie ihr, Mittagessen fand immer ohne Vater statt weil er auswärts im Büro arbeitete, Homeoffice war dort noch kein Thema im Betrieb.

Und meine Kinder und ich assen Mittags, wenn überhaupt, dann meistens nur Sachen wo schnell und einfach zu machen sind.

Aber wirklich nur wenn jemand von den Kindern grossen Hunger hatte, weil die Kinder assen ja z.B. auch in der Schule in der Pause etwas falls sie dort Hunger bekamen, und von daher hatten sie dann zuhause oft gar keinen Hunger auf Mittagessen, was für mich dann eigentlich auch logisch war.

Ein gemeinsames Essen gab es dann gelegentlich Abends, aber auch nur wenn die Kinder nicht zum Sport Training mussten oder andere Dinge anstanden die wichtig waren.

Und mein Mann kam sowieso sehr oft erst später nach Hause und hatte dann unterwegs schon irgendwas gegessen, insofern hatten wir eigentlich gesamthaft gesehen ehr selten wirklich richtig Zeit um gemeinsam zu Essen.

Ich glaube die Vorstellung von den 3 gemeinsamen Mahlzeiten die die Familie immer gemeinsam einnimmt passt schon lange nicht mehr in die heutige Zeit, das war vielleicht noch in 50er bis Anfang/Mitte der 80er Jahre so, aber heutzutage haben die meisten Leute einfach nicht mehr die Zeit um z.B. 2 mal am Tag zu kochen, geschweige denn dann noch in aller Ruhe gemeinsam ein aufwändig gekochtes Essen gemeinsam zu essen.

Und viele Kinder essen ja heute z.B. auch in Einrichtungen die extra dafür eingerichtet wurden damit die Schüler dort Mittag essen können.

Wie auch immer, jedenfalls glaube ich das es für viele Leute heute innerhalb einer normalen Arbeitswoche nicht mehr möglich ist 3 mal am Tag zuhause gemeinsam zu essen, wenn sowas überhaupt noch möglich ist, dann wahrscheinlich höchstens noch an den Wochenenden.

Aber je nach dem nicht mal dann, denn auch an den Wochenenden ist ja immer irgendwas los. :person_shrugging:

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Da stimme ich zu.

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Hier gibts nur eine fixe Familienmahlzeit - das Abendbrot. Wer im Haus ist, setzt sich mit an den Tisch. Essen muss nur, wer will. Wer nicht will, trinkt halt nen Tee oder so.

Bei uns ist es immer unruhig am Tisch, irgendwer steht immer auf, weil irgendwas fehlt oder so.

Frühstück essen wir nur am Wochenende zu Hause. Wer wach ist, frühstückt mit, wer nicht, isst später. Den Rest des Tages isst jeder dann, wann er Hunger hat oder wie es mit Schule, Arbeit, Freizeitgestaltung passt.

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Für die meisten Mahlzeiten habe ich glaub geschrieben.

Ja, vielleicht muss ich da noch etwas präzisieren. Ich arbeite 2.5 Tage im Büro, an den zwei ganzen Büro-Tagen sind alle Kinder extern betreut und wir kommen alle zusammen erst zum Abendessen nach Hause. Ist natürlich ideal weil alle schon kurz vor dem Hungertod stehen und noch niemand etwas zu essen gemacht hat. :crazy_face:

Glaub mir, wenn ich das nötige Kleingeld hätte, würde ich mir inzwischen jede Mahlzeit liefern lassen :sweat_smile:

Hmmm… Ich denke, es hat bestimmt einen Anteil Mann/Frau in diesem Problem drin. Allerdings vermute ich daneben auch einen grossen Anteil ADHS. Wenn er alleine ist, vergisst er ja auch zu essen. Sein Mittagessen findet er abends beim Rucksack auspacken wieder („Oh, ich glaube ich habe heute noch gar nichts gegessen!“). Und Routinen (wie z.B. täglich um 17:30 überlegen was die Familie heute essen könnte) sind fast unmöglich. Das gelingt ihm nicht mal mit Dingen, die er unbedingt gerne tun möchte…

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Grundsätzlich sehe ich das genauso. Vielleicht ist das auch falsch rübergekommen, es ist überhaupt nicht mein Anspruch, dass die ganze Familie 3x täglich eine halbe Stunde am Tisch sitzt.

Aaaaber: Es funktioniert nicht. Das heisst: Der Sohn (ADHS) hat kein Hungergefühl (schon vor den Medis nicht). Wenn man ihn nicht an den Tisch holt, isst er auch nicht. Und tickt dann irgendwann komplett aus wegen Unterzuckerung.

Und allgemein, bei beiden Kindern: Wenn sie zu den Hauptmahlzeiten nicht etwas vernünftiges essen, schleichen sie dann den ganzen Nachmittag um den Schrank mit dem Süsskram rum.

Wie macht ihr denn das, dass die Kids sich einigermassen vernünftig ernähren?

Danke, das wäre vielleicht ein Ansatz…

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Kurz und knapp

Snackteller

Obst, kleine Brote, Gemüse, Salzstangen

Überall

:wink:

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Danke! Du erinnerst mich an was - sowas hatten wir schonmal als der junge Mann im Kleinkindalter war und am Tisch nichts essen wollte :joy: Ich versuchs auf jeden Fall, gute Idee!

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und vielleicht noch für die Schnelle mal ein Milchshake mit etwas Banane und Erbdbeere oder ein Eiweißshake / MAhlzeitenersatz der gesunden Sorte.

Damit rette ich mich manchmal wenn ich im Chaos bin und keine Zeit habe, damit überhaupt was auf die Schnelle in den Körper kommt.
Und etwas trinken müssen nervt nicht so wie etwas essen zu müssen.

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@Nelumba_Nucifera Super, danke vielmals :heart:

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Wenn du was kochst, immer die doppelte oder dreifache Menge kochen und das „mehr“ einfrieren. Nach ein paar Wochen bildet sich eine schöne Auswahl im TK…

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Bin gerade wieder mal am Essen zubereiten, da ist mir dieses Thema wieder eingefallen und die Frage, ob es wohl eher ein Mann-/Frau-Thema oder ein ADHS-Thema ist, dass ich mich hier um die meisten Mahlzeiten kümmere.

Da dachte ich, ich frag euch einfach mal: Wie ist es denn bei Familien, wo die Mama ADHS hat und der Papa NT ist? Kümmert sich da eher der Papa um regelmässige Mahlzeiten oder bleibt das dann doch an der Mama hängen? Und falls letzteres, wie organisiert ihr euch, dass ihr das trotz ADHS hinkriegt, für die Familie regelmässig etwas vernünftiges auf den Tisch zu bringen?

Hi! Ich bin gerade direkt über deinen Eintrag gestolpert und er passt so zu uns: Bei uns hat die Frau (also ich) ADHS und meistens kocht mein Mann, weil ich es einfach nicht regelmäßig hinbekomme, mich nicht entscheiden kann , es vergesse o.ä. Leider bin ich aber die einzige, die sich wünschen würde, dass alle zu einer festen Mahlzeit am Tisch sitzen und es klappt genau so wenig wie bei euch. Die Kleine mag das Essen nicht, der Mittlere hat sich schon einen Döner geholt, die Große ist auf dem Sprung, mein Mann will im Wohnzimmer essen :-(. İch gebe mir so Mühe, meine Defizite zu kompensieren und ein gemeinsames Essen würde mir das Gefühl geben, dass irgendwie doch alles in Ordnung ist bei uns. Aber aus eigener Kraft kriege ich es nicht geschafft. Und dann erinnere mich an und zu daran, dass unser Seelenheil davon nicht abhängt. Die Gesundheit allerdings vielleicht, denn alle stopfen sich auch vor und nach den Mahlzeiten mit Süßkram voll.
LG Marei

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Hi hi, hier genauso. Mein NT Partner übernimmt fast komplett die Planung und Zubereitung unserer Mahlzeiten. Mich (weiblich, ADHS) überfordert ja manchmal schon die Bedienung des Wasserkochers. Dafür übernehme ich das Abräumen und Küche sauber machen, da kann deutlich weniger schief gehen und ich hab einen Grund um nach dem Essen aufzuspringen. Außerdem hole ich uns zum Ausgleich regelmäßig Falafel, Pizza oder Ähnliches.

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Da könnte ein Thermomix eine wirklich sinnvolle Investition sein…

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Bei uns ist eher die Frage, ob es für den jüngeren Bruder schädlich ist, wenn wir darauf bestehen, dass die Mahlzeiten zu viert eingenommen werden.

Denn der ältere Bruder mit ADHS und ASS redet viel und laut und permanent über sein Spezialgebiet.

Damit ist der eigentlich ja gewünschte familiäre Austausch, das sich Auskotzen über irgendeinen Frust, das erzälen, was man so macht und so… das ist dann überhaupt nicht möglich und so verliert diese Institution ihren Sinn.

Ich hatte mehrfach angeregt, dass wir „zwei und zwei“ essen, in wechselnden Konstellationen.

Das lehnte mein Mann erst komplett ab und die erste Therapeutin, tiefenpsychologisch, des jüngeren Sohnes auch.

Die zweite Therapeutin, VT, kennt sich mit ADHS und ASS aus, meinte, das könne sehr hilfreich sein.

Als ich das der Familienhelferin gegenüber erwähnte, um mich zu vergewissern, was sie dazu denkt, fand sie es auch nicht abwegig.

Aber weil es in der Realität irgendwie doch zu kompliziert war, haben wir es dann nie so gemacht.

Inzwischen ist der Große aus dem Haus und nur ab und zu zu Besuch, sodass das Thema sich weitestgehend erledigt hat.

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