Fehlende Grundschulzeugnisse

Hallo zusammen, ich habe im letzten Jahr meine Diagnose ADHS erhalten. Leider muss ich meine Medikamente (Medikinet adult) aufgrund fehlender Grundschulzeugnisse selbst zahlen. Ich finde das ganz schön frustrierend. Immerhin sind Medikamente eine Klassenleistung. Wie ist das bei euch bei fehlenden Zeugnissen? Gruß Fritzi

Hey @Fritzi20

ich bin ehrlich gesagt sehr erstaunt darüber! Ich musste keine Zeugnisse vorlegen und finde das je nachdem wie alt du bist auch nicht relevant. Nicht jeder 35-45zig jährige hat noch Grundschulzeugnisse vorliegen.

Ist das eine Spezialamabulanz/ -praxis für Adhs bei der du bist?

Ich würde das ggf nochmal bei der Krankenkasse oder deinem Arzt hinterfragen. Ich bin der Meinung das darf so nicht sein.

Liebe Grüße :sunny:

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Ich bin 40 und in einer neurologisch/psychiatrischen Praxis in Behandlung. Ein weiterer Punkt der mich sehr ärgert ist das ich auch gar nichts ausgehändigt bekommen habe. Die Begründung war auch wieder wegen der fehlenden Zeugnisse. Ich hätte die Diagnose aber gerne schwarz auf weiß. Echt frustrierend alles :frowning:

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Also ich würde mich Mal an deiner Stelle bei deiner gesetzlichen Krankenkasse erkundigen. Weiter kann dein Hausarzt einen Bericht bei der Praxis anfordern, welchen er dir dann ggf. als Kopie im gesetzlichen Rahmen geben kann.

Ansonsten ist die Zuzahlung bei Rezepten in Deutschland üblich, nicht dass es da zu Verwechslungen kommt.

Dir auch Hallo und herzlich willkommen.

Es gibt genügend Testverfahren mit denen man das auch ohne vorhandene Grundschulzeugnisse belegen kann.

Hier findest du dazu Informationen:

Ich würde auf Testungen und ordentliche Diagnose bestehen, vorher gibt’s dann halt einfach keine Medikamente, wäre ja auch verantwortungslos.

Wieviel genau zahlst du denn? Weil der Vollpreis wäre ja bei manchen Medikamenten bis zu 300 € pro Packung.

Hier hättest du ein paar Tests, die Möglichkeit Fremdtests ist mMn. besonders interessant

Das Handeln deiner Praxis ist merkwürdig. Entweder klammern sie an Grundschulzeugnissen, okay, aber wenn die fehlen und sie den entscheidenen Punkt bei der Diagnose ausmachen, dann dürften sie auch keine gesicherte Diagnose stellen. Ohne gesicherte Diagnose dürfen Medikamente nicht verschrieben werden. Da sie dir aber Medikamente verschreiben, müssen sie eine Diagnose gestellt haben, so wie du auch schreibst. Die Erstattung durch die Krankenkasse ist dann aber auch gewährleistet.

Meine Psychotherapeutin, die mich diagnostiziert hat, war eher erfreut, dass ich die Grundschulzeugnisse hatte. Nice to have, aber wäre wohl auch ohne gegangen.

Ich muss das komplette Rezept zahlen. Ca. 30 Eur

Okay, ja ist jetzt nicht wenig aber auch nicht sooo viel. Für einmal im Monat.

Ansonsten das mit der Diagnose ist wirklich strange.

Hört sich auch leicht so an, als ob der diagnostizierende Arzt, sich nicht sicher ist und dir jetzt erstmal das Medikament gibt um zu schauen wie es dir damit geht. Oder es ist ein kleiner Rip-Off. Hmm. ja Preis liegt bei 26,47 € . Medikamente im Test: MEDIKINET adult 20 mg Hartkapseln retardiert | Stiftung Warentest

Relativ. Für jemanden der wenig verdient oder gar nur Grundsicherung o.ä. bekommt, spielt jeder Euro eine Rolle.

Ja, ich hatte halt nur eher so ähnliche Preise wie bei Concerta oder Elvanse erwartet.

Das läppert sich natürlich, weil man selten nur eine Tablette pro Tag brauch.

Oder es ist ein kleiner Rip-Off. Hmm

Die Neurologin verdient an privaten Rezepten nichts. Das habe ich schon bei meiner Freundin abklären können, die Ärztin ist. Das ist also nicht der Grund. Sie meinte bei dem Diagnose Gespräch, dass einige Eigenschaften sehr ausgeprägt sind und andere eher weniger. Aber ist das nicht immer so? :woman_shrugging:t2: bin kurz davor mich nochmal bei einer anderen Praxis diagnostizieren zu lassen bei dem ich noch ein Termin im März als back up habe. Es geht mir hier auch überhaupt nicht um die 30 eur im Monat aber ich bin gerade einfach nur stinksauer

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Es wäre mir neu, dass bei einer Diagnostik alle typischen Eigenschaften ausgeprägt sein müssen. Jetzt fehlt da noch sowas wie „Ja die haben aber studiert, damit können sie kein ADHS haben“ damit die die Diagnose stellende Person sich als vollkommen inkompetent darstellt.

Und Zeugnisse sind sowieso nur ein kleiner Bestandteil…manche nehmen da noch den kompletten Lebenslauf dazu und gehen den gemeinsam mit dem Patienten durch. Was machen die bei einem Kriegsflüchtling, dessen Leben in Aktenform gesprengt wurde?

Den Termin im März würde ich in Anspruch nehmen, hoffentlich wissen die dort was sie tun ohne den Patienten zu verunsichern.

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Wenn da was vorhanden ist, find ich ist das schon eine gute Unterstützung bei der Anamnese.

Ich glaub die kommen oftmals gar nicht in Behandlung bezüglich ADxS weil man aufgrund des Hintergrunds wohl erstmal auf PTBS und ähnliches denkt.

Irgendwie verständlich. Aber vielleicht lässt sich das auch schneller aufklären?

Schonmal bei deiner Kasse gefragt, vielleicht liegt’s an denen?

Dann nochmal das Gespräch mit deiner Ärztin suchen.

Und dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit einer Beratung bei den Patientenanwälten.

Gleichmal die FAQ von denen, zwecks Kosten und so:

Den kompletten Lebenslauf musste ich auch abgeben. Die ganze Diagnostik war sehr sehr langwierig, (EEG, EKG, Blutwerte und Fremdanamnese) was ja einerseits auch gut ist. Trotzdem fühle ich mich in der Praxis nicht gut betreut und wie gesagt es geht mir nicht um die 30 EUR monatlich für Medikinet sondern einfach ums Prinzip. Einige Medikamente kosten ja auch mehr und wer weiß ob ich nicht irgendwann mal wechseln muss. In welcher Höhe belaufen sich andere Präparate, weiß das jemand? Bisher merke ich nicht viel, außer das ich deutlich ruhiger bin und ein bisschen mehr Antrieb habe. Verplant und vergesslich bin ich immer noch :stuck_out_tongue_winking_eye:

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Bin bei der TK und die ist soweit ich weiß sehr kulant bei dem Thema

Fragen kostet ja nix.

Ja ich werde das Rezept einfach mal einreichen. Danke

Ich bezweifle dass es an der GKV liegt. Wie oben schon durch @KoelnischWasser konstatiert, dürfte das Rezept ohne Diagnose gar nicht so ausgestellt werden. Rezepte wie diese muss eine GKV gar nicht genehmigen. Das ist ja kein Hilfsmittel, dass sonst genehmigt werden muss (außer die GKV verzichtet darauf ausdrücklich).

Hier liegt entweder ein gewaltiges Missverständnis auf Kommunikationsebene vor oder die/der Psychiater/in ist mit der administrativen Seite überfordert.

Möglich wäre in der Apotheke aber auch ein Problem, weil das Personal hinter der Theke nicht eingelernt war.

Wie sah denn das Rezept aus? Welche Farbe hatte es? Stand da irgendwas wovon man ableiten konnte, dass du das Mittel selbst zahlen musst?

Dürfte schon, wenn für die Diagnose, die dann natürlich nachgeholt werden muss, Vieles spricht. Aber wie auch immer, wenn sich die Ärztin nicht sicher ist, entschließt sie sich entweder das Medikament zu verordnen oder eben nicht. Aber verordnen, aber nicht auf Kassenrezept, das ist inkonsequent.

Und wenigstens beim zweiten oder dritten Mal sollte man sich sicher sein. Beim ersten Mal ist es ein Versuch - auch eine sorgfältig durchgeführte Diagnose könnte sich als falsch erweisen (wofür ausbleibende Medikamentenwirkung allerdings nicht reicht). Aber wer wiederholt ein Medikament verschreibt, geht ja davon aus dass es wirkt.