Hallo ihr Lieben,
ich, 38 Jahre alt, sowie meine Frau haben den starken Verdacht das bei mir ADHS-I vorliegt.
D.h. ich bin eher der ruhige Typ. Zudem habe ich seit circa mitte Zwanzig eine Asperger Autismus Diagnose bekommen.
Nun hatte ich vor kurzem meinen Erst-Diagnose-Termin in Göttingen bei einer jungen Ärztin, welche mir bestätigen konnte das all meine Problematiken durchaus in eine ADHS Spektrum-störung passen würden, meinte jedoch das mir die „innere Unruhe“ fehlen würde.
nun bin ich ende dreißig, und mit der Zeit lernt man ja mit seinen Dämonen zu leben, arrangiert sich mit ihnen, entwickelt Kompensationstechnicken.
ein großes Problem ist das ich kaum Zugriff auf meine frühe Kindheit habe und der Kontakt zu den Eltern von gar nicht, bis eher sporadisch verläuft und mein Gedächtnis sowie meine Zeitwahrnehmung echt nicht die besten sind.
Ich selbst habe zwei Wochen lang im Selbstversuch 25 mg Atomoxetin Tabletten ausprobiert und muss sagen das sie Wunder gewirkt haben.
Ich war sortiert, organisiert, konzentriert, hatte Antrieb, konnte mir plötzlich meine eigene Telefonnummer merken (die ich seit knapp zehn Jahren habe), war in der Lage zur Selbstfürsorge, u.s.w.
Nun finde ich online leider keinerlei Informationen darüber wie solch ein NorAdrenalin Blocker bei Neurotypischen Menschen wirken würde.
ich selbst nehme seit einer Antidepressionstherapie 100er Bupropion Tabletten, welche kaum mit der Auswirkung der 25 mg Atomoxetin tabletten, diese Dosis ist eine Einsteigerdosis, eher was für Kinder, mithalten können.
Meine Frau hatte sich ebenfalls sehr über diese Wirkung gefreut das sie sonst sehr viel für mich Organisieren muss, denn obwohl ich mir sehr viel Mühe gebe bin ich doch im Grunde wie ein viertes Kind für sie.
Dies ist ein Umstand den ich nicht länger ertragen müssen will, sowie es außerdem meine Ehe gefährdet.
Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher ob eine Diagnose für mich eine Rolle spielt, oder ob ich nicht einfach ein anderes Medikament brauche (welche man nach Aussage jener Ärztin und Google ohne eine ADHS Diagnose aber leider nicht bekommt.
Nun habe ich einen Folgetermin in dem weitere Tests gemacht werden sollen, war ja wie gesagt nur der Erst-Termin, doch die Ärztin sagte mir das sie mir, selbst wenn ich nun in der Lage wäre eine innere Unruhe zu beschreiben, mir dennoch keine Diagnose geben würde.
Nun ist es so das ich schon immer wieder Phasen mit starker innerer Unruhe hatte, dennoch liegen die eher zurück. Ich denke das ich das ganz gut auf verschiedensten Wegen unterdrücken konnte. Sei es Drogenkonsum, Computerspielsucht oder sich vollfressen gewesen, um ein paar Beispiele zu nennen.
Den nächsten Termin habe ich am ersten April, dort werden dann die Fragebögen abgegeben, und, so nehme ich an, Konzentrationstests und dergleichen gemacht.
Wie würdet ihr euch in meiner Situation verhalten, welche Ratschläge könnt ihr mir geben, oder habt ihr gar ganz andere Anregungen / Ansätze für mich?