Hallo alle zusammen,
in einem Erstgespräch beim Psychiater hatte ich ihm meine Symptomatik geäußert und er ging von ADS/ADHS aus.
Ich M/22 habe schon seit der Jugend mit Brainfog zu kämpfen. Sprich dass ich durchgehend das Gefühl habe, nicht klar denken zu können, Probleme mit der Konzentration und der Merkfähigkeit habe, und das Gefühl habe, kognitiv nicht auf der Höhe zu sein.
Als wären die Gedanken wie vernebelt.
Im Alltag vergesse ich ständig Dinge, sei es auf der Arbeit, in der Schule oder früh beim fertigmachen z.B. das Portmonee.
Wenn mir mein Ausbilder was gesagt hat, ist es nach 5 Minuten wieder weg, zu dem kann ich mich zu einem Großteil der Dinge die ich in meiner Jugend erlebt habe gar nicht mehr erinnern, nur wenn ich zum Beispiel Bilder sehe.
Auf der Arbeit und Zuhause springe ich von einer Aufgabe zur nächsten, ohne die vorherige beendet zu haben, oder versuche viele Aufgaben gleichzeitig.
Zudem das ständige Gefühl von innerer Unruhe, das Wippen mit den Beinen, das Problem dass ich erst nach einer Stunde Einschlafen kann und meist in der Nacht aufwache. Zudem habe ich wenn ich versuche zu schlafen einen leichten Tinnitus, eine Art hochfrequentes Klingeln in den Ohren.
Am Tag darauf fühle ich mich durchgehend müde, abgeschlagen wie erschöpft.
Versuche das mit 3-4 Kaffee und Energy auszugleichen, was jedoch nur bedingt funktioniert.
Um meinen Alltag zu strukturieren, verwende ich zum Beispiel Notion, um einen besseren Überblick über meine Finanzen zu bekommen, und um keinen Termin zu verpassen.
Im letzten November hatte mir meine Psychotherapeutin die Diagnose F41.2G, sprich mittlere Depression mit Angststörung gegeben, seit dem sind wir an der Ursachenforschung und sie hatte mir den Tipp gegeben, auch in Richtung ADHS zu prüfen. Deshalb mein Gang zum Psychiater.
Sonst an körperlichen Symptomen habe ich lichtempfindliche Augen, Reizblase und ein Zittern an beiden Händen.
In meinen Schulzeugnissen der Klasse 1-5 lese ich meist Dinge wie:
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"Da ihn feinmotorische Aufgaben sehr anstrengen, ermüdet er beim Schreiben schnell
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und sucht sich häufig andere Beschäftigungen"
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„Würden seine ehrgeizigen Phasen länger anhalten, könnten seine Lernergebnisse sein wahres Leistungsvermögen zeigen“
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„XY Verhalten ist starken Schwankungen unterlegen, immer wieder lässt er sich zu unüberlegten Handlungen hinreißen“
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„XY ist unausgeglichen und erzielt nur dann Lernerfolge, wenn er Lust am Lernen hat, er zeigt sich oft launisch, er stört mitunter massiv und zielgerichtet“
Besonders die obenstehende Symptomatik zum Thema Brainfog und dem schlechten Gedächtnis stören mich auf der Arbeit (Azubi Informatik) sehr. Meist vergesse ich das gelernte schnell wieder, und verwechsele ständig Dinge. Muss mich bei Frontalunterricht oder bei Präsentationen ablenken, spiele ständig mit Gegenständen in meinen Händen. Ändere häufig die Körperhaltung.
Auch die Unordnung und riskantere Fahrweise im Straßenverkehr kenne ich, sprich bei Gelb noch schnell über die Ampel oder mal 10km/h mehr als erlaubt.
Ich hatte meine theoretische Prüfung mit 2 Fehlerpunkten geschafft, bei der Praktischen jedoch 4 Anläufe gebraucht, weil jedes mal etwas anderes war. Schild übersehen, zu schnell gefahren etc.
Ich habe in zwei Monaten den Termin zur Diagnose und würde gerne mal eure Meinung dazu hören.
Geht es eher in Richtung ADS oder doch aufgrund der körperlichen Unruhe zum Mischtyp?
Gibt es welche von euch, die ähnliche Symptome wie ich haben?
(Brainfog, vernebelte Gedanken)
Was konntet ihr dagegen tun, und wie kann ich die Zeit bis zur Auswertung/Medikation überbrücken, damit ich in der Schule und Arbeit noch Leistungen erbringen kann?
Über jede Antwort bin ich dankbar.