So, jetzt muss ich mal einen nicht ganz ernst zu nehmenden Beitrag verfassen.
Thema Fragebögen.
Ich muss jetzt mal wieder einen Bogen für/über meine Tochter ausfüllen.
Wer meine Beiträge kennt weiß, dass mein Kind „besonders“ ist. So besonders, wie eben Kinder mit Neurodiversität sind. Also auch irgendwie normal. So normal, wie Kinder mit Neurodiversität eben sind (Ihr wisst, was ich meine, nehme ich an)
Also zur Sache. "Wie viel Zeit verbringt Ihr Kind mit Sache XY, verglichen mit Gleichaltrigen.
Ja, woher soll ich das denn wissen? Wir fragen doch nicht ständig andere Eltern, wie lange sich deren Kinder mit Sport, Medien, Hobbys, Vereinen etc beschäftigen?
Wie gut verrichtet unser Kind Aufgaben im Haushalt, verglichen mit Gleichaltrigen
Keine Ahnung?
Streitet oder widerspricht viel. Was ist viel? Was ist normal viel? Ich habe doch keinen Vergleich. Was ich mit zwei neurodivergenten Kindern als „normal“ empfinde, ist für Außenstehende vielleicht total crazy
Noch besser: Spielt ihr Kind allein oder mit Freunden. Antwortmöglichkeiten: Ja/Nein AAAAAHHH
So, ich wollt’s mal loswerden.
(Ich muss übrigens immer wieder innerlich feiern, wenn die Therapeutin, bei der wir jetzt drei mal waren, erstmal ihre Gedanken neu sortieren muss, wenn wir etwas aus unserem Alltag berichten. Die Frau ist denke ich toll, aber wenn wir da sind, scheinen wir ihre bekannten Strukturen immer wieder auf den Kopf zu stellen.
Sie guckt dann immer erstmal, blinzelt, sortiert sich offenbar und ist dann meist positiv überrascht, aber trotzdem verwirrt.
Beispiel: normalerweise haben Kinder/Mädchen bis 7 wohl eher ihre Mama-Phase, dann bis 12 die Papa-Phase, dann Pubertät und Abnabelung und dann findet man sich wieder zusammen. Die Tochter ist gefühlt seit der Geburt in der Pubertät und jetzt, mit 13, finden sie und ich zusammen. Das musste die Therapeutin erstmal verarbeiten )
Also, was ist denn „normal“?
Woher soll ich wissen, wie mein Kind im Vergleich dazu ist? In unserem Haushalt sind alle ein wenig special, in unserem Freundeskreis ist es ebenso. Manchmal findet man sich auf entgegengesetzten Enden eines Spektrums wieder, aber das macht das Eine oder das Andere nicht mehr oder weniger normal/unnormal. Wisst ihr, was ich meine?
Und unter welchen Voraussetzungen treffen wir uns? Erziehe ich „normgerecht“ und wie man das eben so machen soll, streitet mein Kind viel und ist emotional auffällig. Arbeite ich bedürfnisorientiert (Stichwort PANDA Strategie) läuft alles wie geschmiert. Dann bräuchte ich gar keine Fragebogen ausfüllen.
Naja, ich gehe jetzt mal wieder zu meinem fröhlichen Rätselraten, aka Elternfragebogen und hänge hinten einfach einen Zettel ran, dass ich eigentlich absolut keine Ahnung habe, wie das alles in der Normfamilie ist