Fragen über Frage zu Eindosierung Medikinet adult: Tages-/Einzeldosis, Kapseln, Hyperfokus, Präparate

Hallo liebe Alle :slight_smile:

Ich bin „neu“ hier im Forum, d.h. schon etliche Tage/Wochen mit Forum und Infos durchlesen verbracht, aber noch nichts selbst geschrieben. :face_with_peeking_eye: Aber ich trau mich jetzt einfach mal :slight_smile:

Ich saß gestern über 7h (Hyperfokus..) NUR hier am PC und wühlte mich durch die Beiträge und habe wirklich versucht, einen bestehenden Beitrag zu finden, wo alle meine Fragen dazu passen würden, aber tu mir irgendwie schwer.. Oder müsste ich jede Frage einzeln unter unterschiedliche Beiträge schreiben..?
Jedenfalls, ich versuche auch mich kurz zu halten :sweat_smile:

Fakten:

  • weiblich, 33J.,
  • Diagnose seit Anfang April (Mischtyp)
  • wegen Schilddrüsenunterfunktion seit 2015 L-Thyroxin, akt. 88µg
  • wegen Depression seit 2023 Bupropion 150mg
  • seit 17.05. Eindosierung mit Medikinet adult (retard)
  • kein wirklicher Eindosierungsplan, soll mit 10mg anfangen und dann reden wir beim nä. Termin in 8 Wochen drüber
  • lasse Koffein strikt weg
  • frühstücke gut vor/zur Einnahme

die ersten 4 Wochen lang 10-0-0:

  • am 1. Tag einmal kurz „Kopfkribbeln“, sonst 4 Wochen lang keinerlei Wirkung und Nebenwirkungen
  • Blutdruck wie immer (weil recht schlank und zierlich) sehr niedrig, Range zw. 80/50 und 100/60

2. Termin (zum Glück doch schon nach 4 Wochen!!)

  • ab da dann 20mg (20-0-0, also 2Stk. 10mg früh auf einmal, weil ich nur 10mg Kapseln habe)
  • darf wöchentlich 10mg weiter hoch, wenn ich wieder nix merke, bis max. 80mg
  • darf auch gern ne zweite Dosis mittags nehmen, wenn die erste zu kurz wirkt
  • vor/während der Periode darf ich gern auch mehr nehmen, wenn die Wirkung da weniger ist

weiterer Dosierungsverlauf

  • 7 Tage 20-0-0: keine Wirkung und Nebenwirkung
  • 5 Tage 30-0-0: keine Wirkung und Nebenwirkung
  • 5 Tage 40-0-0: keine Wirkung und Nebenwirkung
  • 7 Tage 50-0-0: keine Wirkung und Nebenwirkung (dazu noch mehr unten)
  • seit heute 1. Tag 60-0-0: keine Wirkung und Nebenwirkung (dazu noch mehr unten)

So.. Jetzt meine klitzekleinen Fragen..

1. Ich bin also jetzt bei 60-0-0. Mir kommt es irgendwie so „komisch“ vor 6 Kapseln auf einmal zu nehmen. Gibt es einen Unterschied ob ich EINE 60mg Kapsel oder SECHS 10mg Kapseln nehme?

2. Ich versteh das mit der Einzeldosis und Tagesdosis nicht.. Soll jetzt erstmal mit der einen Einnahme früh eine gute Dosis gefunden werden, und dann, wenn sie passt aber zu kurz wirkt, wird ZUSÄTZLICH nochmal was als zweite Einnahme genommen? Oder wird dann DIESE passende Dosis (z.B. 60mg) auf 2 Einnahmen (z.B. 40-20-0) aufgeteilt? Weil ich oft lese man soll die Tagesdosis auf 2 Einnahmen aufteilen..

3. Zur Wirkung: Die 60mg heute merke ich bisher auch nicht.. Was mir aber rückblickend seit den 50mg bissl auffällt, dass ich noch schlimmer im Hyperfokus häng und mich da noch schlimmer lösen kann. Mein größtes Problem ist diese Paralyse/ex. Dysfunktion.. Unfähig mich aus Situationen rauszuholen/zu unterbrechen, Aufgaben wechseln oder überhaupt anfangen. Ich bin da richtig bewegungsunfähig. Beispiel: Ich sitz 4,5h am Klo mitn Handy in der Hand.. einfach so.. Beine schlafen schon ein, mega unbequem :sweat_smile: aber ich krieg es nicht hin mich da rauszureißen. Oder ich will duschen gehen, zieh mich schonmal aus, dann fällt mir iwas ein, zack steh ich 3h ohne Klamotten am Waschbecken gelehnt mit Handy in der Hand und komm da net raus. Es ist kalt, wieder sau unbequem.. Also es ist schon immer so bei mir gewesen, eben auch vor Medis. Oder früh wenn ich ins Studio geh (bin selbstständig).. Ich WILL was arbeiten.. dann kommt mir irgendein Nicht-Arbeits-Gedanke. „Ich will nur mal schnell schauen, welches Substrat ich eig. für einen Miniteich in einer Zinkwanne nehmen muss..“ :melting_face: Und dann les ich 6-8h am Stück das ganze Internet durch, ich ess und trink nix, geh nicht aufs Klo, bin mega gefesselt.. Gleichzeitig merk ich das aber alles und will es gar nicht. Ich SEHE die Uhrzeit, denk mir jede Sekunde, dass ich eig. arbeiten muss/will, dass ich das jetzt schließen muss/will und wichtige Dinge tun muss/will. Aber ich kanns nicht. Ich krieg es nicht ausgeführt.. Ich habe meinen Traum zum Beruf gemacht und nicht mal das, woran wirklich mein Herz hängt, schaffe ich auszuführen und ich weiß nicht warum. Seit den Medis ist das aber glaub ich noch „schlimmer“ oder ich achte einfach mehr drauf..?! Da stell ich mir die Frage - soll das die „gewünschte“ Konzentration sein!? Dass ich „es voll gut ablenkungsfrei schaffe“ mich auf was zu fokussieren, aber eben auf das Falsche? Ich empfinde es eher als gleichbleibende bis verschlimmerte Bewegungs-/Handlungsfähigkeit.. Für mich ist 4,5h „fokussiert“ (ironisch..) am Klo sitzen bleiben können eher nicht das Zeichen von „achja, das wirkt“.. Aber ich frag mich, ob ich das fehlinterpretiere..? Ob das so sein soll und ich einfach selber Schuld bin und es so falsch zu nutzen.. Dann wär das aber auch schon so vor den Medis..

4. Thema Non-Responder: Ich zweifle schon an mir á la „wenn ich nix merke hab ich doch kein ADHS“. Scheinbar sollen Nicht-ADHS’ler*innen Euphorie und mega Antrieb haben. Ich würd mich ja total freuen wenn ich Antrieb hätte :rofl:, aber auch das ist halt nicht der Fall. Klar teste ich auf jeden Fall noch rum (Dosis, Präparate, ggf. Wirkstoffe, usw.), aber trotzdem schonmal: Wären meine Schilderungen eher ein Zeichen für „doch kein ADHS“ oder „Medikinet/MPH-Non-responder“..?

5. Ich habe hier auch öfter gelesen, dass die Medis allgemein auch „besser“ wirken, wenn man sich an Routinen hält, vernünftig isst + trinkt, Tagesstruktur hat, Sport macht, richtig schläft, etc. Ich schaffe das ja eben nicht so gut und hätte mir schon irgendwie erhofft, dass ich durch Medis allgemein besser in der Lage bin, all das erstmal zu implementieren. Ist das nicht Ironie..? Wenn schon alles perfekt passen muss (überspitzt gesagt), damit die Medis überhaupt gut wirken, ist das doch voll entmutigend..?

6. Was genau ist gemeint mit „andere Präparate“ testen? Soll da z.B. von Medikinet Adult zu Ritalin Adult o. Concerta gewechselt werden? Oder wäre ein anderes Präparat auch schon ein Generikum von den „Originalmedikamenten“?

7. Ganz grob wird ja gesagt, bei dem überwiegend hyperaktiven Typ hilft tendenziell MPH „besser“ und beim überwiegend unaufmerksamen Typ hilft tendenziell AMP „besser“. Würde man beim Mischtyp danach gehen, was man „bevorzugt verbessern“ möchte an Symptome?

8. Hatte jemand die Kombi Bupropion+MPH mit schlechterer Wirkung und ist dann auf Bupropion+AMP gewechselt mit besserer Wirkung? Oder sollte Bupropion dann lieber ganz abgesetzt werden, egal ob AMP oder MPH..?

Okay.. Tapfer wer bis hier hin alles gelesen hat.. An dem Text hier sitz ich seit 13Uhr und jetzt ist gleich 20Uhr.. :see_no_evil_monkey:

Für alles gilt natürlich, dass ich keine „ärztliche Meinung“ erwarte. Aber ich würde mich trotzdem über eure Erfahrungen/Gedanken dazu freuen :slight_smile: Und manche sind ja auch nur reine Verständnisfragen. Ich habe nä. WO. meinen nächsten Termin und will gut vorbereitet sein. Hab nämlich das Gefühl, dass meine Psychiaterin solche Feinheiten irgendwie nicht abdecken kann..

Danke und ganz liebe Grüße :waving_hand:

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Was hast du denn für eine Wirkung erwartet?

Durch Medikamente passiert bei mir nix wie von Geisterhand sonder ich kann wenn ich was anfange es durchalten, ich hab mehr Konzentration und mich mach Umgebungsgeräusche auch nicht mehr so verrückt. Ich glaube du bist deutlich überdosiert und wenn das r,5 std dauert und do so hohe Dosen benötigst ist gabe nicht mehr viel Luft für eine zweit und ggf. Drittdosis um eine Tagesabdeckung erreichen zu können, denn die Max Tagesdosis beträgt 80 mg.

Hast du mit den Medikamenten gear eitet, die Schule besucht oder was vergleichbares versucht auszuführen?

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Hallo @Nuri,

das klingt vor allem nach einem schwierigen Handy-/Internetverhalten, und die MPH-Wirkung hast du scheinbar, du kannst nämlich länger bei der Stange bleiben, nur halt nicht mit den richtigen Sachen. Medikation ist die eine Sache, Verhalten die andere (und leider auch die schwerer zu ändernde).

Ich kann dir nur empfehlen, dich um die Handyproblematik zu kümmern, also z.B.

  • alternatives Verhalten / Aktivitäten überlegen (Stille ertragen, Medienkonsum - #17 von Jytski)
  • handyfreie Zonen / Zeiten in der Wohnung bzw. an der Arbeit
  • Apps, die dein Handy bzw. die „gefährlichen“ Apps nach Überschreitung einer bestimmten Nutzungsdauer hart sperren
  • wenn ich am Handy festhänge und aus dem Verhalten nicht rauskomme, hilft es mir, ChatGPT zu sagen, dass es mich wegschicken soll. Mit der Ansage klappt es dann meistens. :slight_smile:

Ja, so ist das übliche Vorgehen. Die Hochdosierung auf 60 im Wochentakt ist tatsächlich schon sportlich. Es kann sich lohnen, da nochmal runterzugehen und mit etwas mehr Ruhe dranzugehen, damit der Körper sich besser gewöhnen kann. Führst du ein Eindosierungstagebuch? Falls nicht, ist das zu empfehlen, denn gerade mit ADHS vergisst man ja schnell, außerdem werden in einer vorgefertigten Tabelle Wirkungen und Nebenwirkungen abgefragt, die man vielleicht gar nicht so auf dem Schirm hat.

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Hallo @Nuri,
auf all Deine Fragen/Punkte kann ich nicht eingehen😉. Gerne lege ich jedoch meine Erfahrung aus meiner Eindosierung daneben. Vielleicht ist etwas dabei, was Dir helfen kann.

Klare Ansage meines Neurologen:

  • kein Kaffee/Koffein/ Alkohol und sonstige Stimulanzien während der Eindosierung
  • Grundsätzlich zwei Dosen am Tag
  • Start mit je 5mg, wöchentlich in 5mg Schritten nach oben gehen bis es passt
  • Bei 60mg Gesamtdosis hätte ich wieder vorstellig werden müssen
  • Erst etwas Festes essen, dann das Medikament nehmen (er hat mich erkannt, für mich gilt schon ein Löffel Joghurt oder eine halbe Banane als Riesenmahlzeit, weil ich kein Frühstücker bin).

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich komplett an eine Vorgabe gehalten. Das war es wert. Mein Körper hat Zeit gebraucht, sich an Medikinet zu gewöhnen . Meine Nebenwirkungen (starke Kopfschmerzen, enorme Müdigkeit nach Einnahme der zweiten Dosis) haben mich fünf Wochen begleitet; dann war es gut. Nur wenn ich nichts Richtiges gegessen habe, ist es aus dem Ruder gelaufen. Die Wirkdauer hat sich verändert und ich konnte das nicht ausgleichen.
Gut eingestellt habe ich mich gefühlt mit 20-20-0. Wenn ich abends unter Menschen gehe, habe ich 10mg nachgelegt.
Als ich um 5mg nach oben gegangen bin, ist das gekippt, so dass ich wieder runtergegangen bin.
Mittlerweile nehme ich Medikinet seit 5 Monaten, idR 20-15-0 bzw 20-15-5. Bei Bedarf mal mehr/weniger.

Mittlerweile starte ich morgens ruhig in den Tag, nehme zuerst mein Thyroxin, ziehe meine Morgenroutine durch, sortiere mich für den Tag, lese die Schlagzeilen und mache mein Frühstück.
Das ist immer gleich: eine Scheibe Vollkornbrot mit Käse oder Marmelade und etwas Obst. Leicht zu bevorraten und für mich die beste Basis für die Medis. Die Wirkung habe ich nach 30 Minuten. Es ist nicht so, dass sich der Himmel öffnet und alles ist gut. Es ist ein Gefühl von Ruhe und Ausgeglichensein. Egal, wie sehr die Welt um mich herum tobt, ich bin bei mir und muss nicht mehr auf jeden Zug aufspringen.
Ich lass mich auch nicht mehr ablenken. Deswegen ist entscheidend, dass ich morgens sortiere und festlege, was mir wichtig ist. Sonst passiert es mir, dass ich statt einem Youtube Video 150 ansehe, vier Stunden einen Baum anstarre oder sonst etwas für mich Sinnloses mache.
Wenn ich meine Medikamte nehme, bin ich strukturierter und kann Dinge zu Ende bringen. Nehme ich sie nicht, bin ich sprunghaft, mache 20 Sachen gleichzeitig und bringe nichts zu Ende oder nur unter enormen Aufwand. Seit den Medis verstehe ich, wie viel einfacher das Leben sein kann.
Das hat auch Auswirkungen auf mein Verhalten. So komme ich die ersten zwei Stunden mittlerweile gut ohne Medis durch den Tag (siehe oben), weil ich mein Verhalten verändert habe und mir am Abend schon Ziele setze, was morgens ansteht statt mich treiben zu lassen.

Das Aufzubauen hat gedauert und hat auch nur in kleinen Schritten geklappt. Vielleicht ist das auch etwas für Dich. Löse Dich von der globalgalaktidchen Erwartungshaltung und starte noch mal durch, z.B.

Aufstehen
Dein Schilddrüsenpräparat nehmen
Pflegeroutine/Anziehen
Tag strukturieren
Frühstücken und Medis
Bis zum Wirkeintritt bzw. max 30 Minuten Aufräumen und Haushalt
Da bin ich jedes Mal stolz wie Bolle und denke Wow. Ich bin ein Held😂 das trägt mich durch den ganzen Tag.

Wenn ich mich daran nicht halte, fällt es mir deutlich schwerer, in die Gänge zu kommen.
Im Übrigen hilft es sehr, das Handy morgens gar nicht erst in die Hand zu nehmen. Das hat meine Bildschirmzeit echt positiv beeinflusst. Handy ist bei mir jetzt Belohnung und nicht mehr jederzeit verfügbar.

Dir wünsche ich alles Gute. Bleib dran, es wird sich sicher lohnen.
Viele Grüße
Gedankensprintet

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N’abend!
Lieben Dank für eure Rückmeldung!

Ich antworte mal @Kathy und @Jytski zusammen, bietet sich an!

Ich hab mir erhofft, dass ich nicht mehr so wirr bin, von einem zum anderen hüpfe, obwohl ich was ganz anderes machen wollte.. Einfach, dass ich mich besser selber steuern kann, wohin ich meine Aufmerksamkeit/Fokus lenke. Und eben auch Dinge bewusst unterbrechen kann - Thema Pausen machen. WENN ichs mal geschafft hab tatsächlich was „sinnvolles“ zu machen, drifte ich auch da so massiv ab.. Das ist zu extrem, wie das bei mir läuft. Ich komm dann einfach nicht mehr raus.

Ja, ich hab klar auch schon damit gearbeitet. Da ist es dann trotzdem so, dass ich alles anfange, alles gleichzeitig mach, mich dadurch total verzettel, dann abdrifte und auch da nicht mehr rauskomme..

Beispiel: Ich will meine Umsatzsteuervoranmeldung machen - super easy in 2min gemacht. Dann fällt mir ein Beleg auf.. Hm.. hab ich da die richtige USt-Regel gewählt..? Recherche beginnt.. Hm.. was ist eig. mit dem Wort hier gemeint.. Hm.. Steuerfrei.. Was ist alles genau steuerfrei? Wenn ich XY an XY in Land XY verkaufe, gilt das dann für mich? Ah.. Nur wenn XY.. Okay.. Eine Übersicht dafür wäre gut, bei welchem Fall ich welche USt-Regel anwenden muss.. Unterscheidung nach Ware o. Leistung, aber auch 7/19%.. dann aber auch ob der Käufer Unternehmer oder Privatmensch ist.. und das natürlich alles für Verkauf und Kauf.. Und dann natürlich jeweils von/nach DE, von/nach EU, von/nach Drittland.. Und zack befinde ich mich in einer tagelangen Spirale, von der ich nicht wegkomm und auch nix anderes weitermachen kann, bevor ich nicht eine überwältigende Excelliste mit alles Eventualitäten des Steuerrechts erstellt habe..

Sorry, es überkam mich.. :smiley: Aber so läuft das!

Aber auch unabhängig von Handy/PC/Internet.. Da will ich irgendwas wichtiges abheften, merk da fehlt eine Registerkarte dafür.. Oh, ich könnte des alles eig. anders ordnen.. Macht viel mehr Sinn so.. Oh, ich hab garkeine Registerkarten mehr.. Ich bastel welche.. und zack - befinde ich mich in einem Strudel von selbstgebastelten, millimetergenau abgemessenen und ausgeschnittenen Registerkarten in mehrfacher Ausführung und sortiere alle Unterlagen um, inkl. dem Rest des Regal-Inhalts, und dann kann ich eig. auch gleich das Regal auf die andere Seite stellen.. etc. pp.

Eindosierungstagebuch führ ich brav. Anhand dessen merk ich ja auch, dass sich nichts verändert hat. Finde es spannend, dass es ggf. schon eine Überdosierung ist bzw. du @Jytski sagst, dass da vermutlich schon Wirkung da zu sein scheint - aber trotzdem wäre es ja dann eig. zu wenig, wenn genau ein einziger kleiner Punkt sich vll. gebessert hätte (aber ich interpretiert das irgendwie nicht als Verbesserung), aber es keine andere Auswirkung hat.. Dann bräuchte ich ja vll. doch wieder mehr, aber für @Kathy klingts schon eher nach Überdosierung..? Ich blick das nicht :frowning:

Hey @Gedankensprinter!
Danke fürs teilen, das klingt nach nem sehr schönen entspannten Tagesstart!
Mega, dass du das für dich so geschafft hast!! :star_struck:
Ich würde da auch so gerne hinkommen.

Für mich ist es wirklich ein Kampf, das alles so zu etablieren. Darum ja auch die Medis, die mich eig. dabei unterstützen sollen - auch Aussage von meiner Therapeutin, weil wir jetzt nach ca. 3 Jahren Therapie alles therapeutisch mögliche ausgeschöpft haben :melting_face:

Zusammenfassung/Update meines heutigen Arztbesuch :neutral_face:

  1. Ich soll halt einfach noch bis 80mg Medikinet adult hoch und ggf. halt auch mal nichts essen, damit es mehr wirkt..

  2. Auf die Frage, ob es denn noch urplötzlich anfangen könnte zu wirken, wenn ich schon bis 60mg nix merke: Es kann durchaus bis zu einem halben Jahr dauern, bis die Wirkung da ist..

  3. Wenn Medikinet adult nicht wirkt, gibt’s fast nichts mehr anderes.. Höchstens noch Atomoxetin. Oder halt danach noch Bupropion.. (150mg nehm ich ja schon.. hatte bei 300mg extreme Nebenwirkungen)

  4. Auf die Frage, ob vll. ein anderes MPH-Präparat gehen würde: Die sind ja alle gleich, die unterscheiden sich nicht in der Wirkung..

  5. Auf die Frage, was denn dann mit Elvanse ist: Das kann nicht verschrieben werden, bevor nicht Medikinet und Atomoxetin versucht wurde.. Oder ich kanns haben, aber muss es halt für ca. 80€ selber zahlen…

Hab gerade noch so geschafft, nochmal auf Ritalin adult zu beharren, weil das mit dem Essen so ein organisatorischer Kampf für mich ist und ich ja wenigstens weitere Präparate testen will. Sie hat ein bisschen gelacht und gesagt, ich könnte es ja versuchen, aber es ist ja das gleiche und wirkt nicht anders - „aber wenn ich unbedingt will“…

Fazit:
Soll mit 60mg Ritalin adult weitermachen und kann bis max. 80mg hoch. Hab aber in der Apo 20mg Ritalin adult und 40mg Methylphenidat AL bekommen, müsste die also mischen.. Immerhin.. Ich probier mich weiter durch.
Sollte ich da aber nicht lieber wieder von vorne Anfangen..?
:thinking:

Super lieben Dank an alle, die geantwortet haben und vll. noch antworten :smiling_face:

Ist bei dir auch Autismus mit dabei? Weil wenn ja, können Medikamente dazu führen, dass ADHS-Symptome, die Autismus-Symptome bisher ausgeglichen haben, deutlich zurückgehen (gerade auch bei höheren Dosen!) und die autistischen Züge voll durchschlagen. Dann würdest du quasi gerade in die falsche Richtung laufen.

Man liest es hier aber auch ohne das Thema ASS immer wieder (und ich kenne das teilweise von mir selbst), dass Medikamente einem wunderbar dabei helfen können, ganz konzentriert auf irgendeinem Quatsch hängenzubleiben. :slight_smile:

Medikamentenwirkung kann übrigens auch subtil und schwer wahrnehmbar sein. Ich fühle mich oft gar nicht so anders als ohne Medikamente, habe aber sehr viel weniger häufig abends Stresskopfschmerzen. Der Tag ist einfach nicht mehr so anstrengend wie vorher.

@Jytski Moment, da komm ich nicht mit :grinning_face_with_smiling_eyes:

Autismus kam noch nie von offizieller Seite zur Sprache und es ist nix diagnostiziert. Aber ich hab mir das schon oft „heimlich“ gedacht bei so manchen „Wesenszügen“. Iwie will ich das aber nicht auch noch zur Sprache bringen.. Wenn ich das ansprech, fühl ich mich bissl, wie wenn ich rüberkomm, „als würde ich das jetzt auch noch unbedingt haben müssen“. :see_no_evil_monkey:

Jedenfalls, kannst du den Satz nochmal anders sagen? :grinning_face_with_smiling_eyes:
Also angenommen ich hätte beides → dann nehm ich ADHS-Medikamente → dann gehen die ADHS-Symptome zurück → übrig bleiben nur die Autismus-Symptome → weil nur noch die da wären, merke ich sie vll. auf einmal krasser ODER sie haben jetzt mehr freie Bahn (sind verstärkt da), weil die ADHS-Symptome ihnen keinen Platz mehr klauen?

Und falsche Richtung - was wäre dann die richtige? Autismus-Symptome eindämpfen, sodass dann nur noch die ADHS-Symptome übrig bleiben? :grinning_face_with_smiling_eyes::exploding_head:

Jaaa… ich bin Meister im auf Quatsch konuentrieren.. :nerd_face: Aber halt auch ohne Medis und das nervt mich. Ich dachte halt, es fällt mir einfach das zu ändern mit Medis.

Genau. Ganz plakativ gesagt: Du bastelst fröhlich autistisch millimetergenau abgemessene Registerkarten, aber nach 20 Minuten sagt dein ADHS „Boah, können wir jetzt mal wieder was Interessantes machen?!“ Das drehst du mittels Medikamenten runter und sitzt dann stattdessen drei Stunden da mit dem Lineal und den Registerkarten. Viele Menschen mit Doppeldiagnose ADHS / ASS tolerieren Medikamente daher nur in sehr niedrigen Dosen.
Mit der falschen Richtung meinte ich, dass du etwas verbessern willst, es vielleicht aber genau dadurch verschlimmerst, nicht dass jetzt erstmal der Autismus weg muss. :upside_down_face:

Das darfst du auch „unheimlich“ denken. Die Doppeldiagnose kommt sehr häufig vor; das sollte jeder, der sich halbwegs mit Diagnose und Therapie von ADHS und Autismus auskennt, wissen. Letztendlich hilft es allen, die dich behandeln, wenn sie ein möglichst vollständiges Bild haben. Ich selbst habe keine ASS-Diagnose, den Verdacht darauf aber im ADHS-Diagnostikbericht schriftlich. Auf die ASS-Diagnostik verzichte ich daher vorerst, zumal die Wartezeiten da ähnlich lang bis länger sind als bei ADHS.
Wenn du es ansprechen willst, kannst du z.B. erstmal ein, zwei Onlinetests machen, und wenn die entsprechende Ergebnisse zeigen, diese in ein Gespräch mitnehmen.

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