ich wende mich heute an euch, da ich in einer schwierigen Situation bin und nicht genau weiß, wie ich mich verhalten soll. Vor ein paar Tagen wurde ich von meiner Partnerin die an ADHS leidet aus heiterem Himmel verlassen. Die Begründung war in meinen Augen an den Haaren herbei gezogen und wirkte wie eine übersprunghandlung aus dem Nichts. Wir waren knapp 1 Jahr zusammen und ich würde für mich sagen, dass ich mich gut auf sie,vor allem ihre impulsivität, eingestellt habe.
Ich weiß einfach nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll, da ich nicht weiß, wie sier auf meine Annäherungsversuche reagieren würdede.Ich möchte sie nicht bedrängen, aber andererseits möchte ich ihr auch zeigen, dass ich sie immer noch liebe und dass ich immer noch bereit bin, für sie da zu sein.
(Zum Thema ADHS bin ich gut informiert.)
Hat jemand von euch schon ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir sagen wie ich mich in dieser Situation verhalten soll? Wie kann ich ihr zeigen, dass ich ihn zurück haben möchte, ohne sie zu überfordern?
Ich kann dir nur aus persönlicher Erfahrung sagen, dass bei mir „Abstand“ gut wäre. Alle Annäherungsversuche haben dazu geführt, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte, zu vermissen, Reflektieren. Also hat es für das Gegenteil gesorgt.
Meiner Meinung nach muss du ihr nichts beweisen. Es sollte von ihr kommen… die Liebe und der Wille mit dir durch das Leben zu gehen.
Da lässt sich, anhand eines Beitrags, natürlich nur schwer etwas sinnvolles raten. Also schreibe ich einfach mal, was mir spontan dazu auf- bzw einfällt…
Du schreibst Sachen wie:
Sry wenn ich damit falsch liege (wie gesagt, nur ein Beitrag und so) aber das klingt für mich nicht wirklich danach, als ob du deine Freundin für voll nimmst. Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber ich könnte mit einer Partnerin nichts anfangen, die ständig meint Rücksicht auf mich nehmen zu müssen. Ich habe ADHS, ja… aber deswegen brauche ich keine Sonderbehandlung und schon gar nicht, will ich darauf reduziert werden! In erster Linie, bin ich immernoch ICH…
Was war denn die Begründung, wenn man fragen darf?
Hast Du da ein Beispiel? Wie bist du damit umgegangen?
Naja, sollte das in einer Beziehung nicht selbstverständlich sein und auf Gegenseitigkeit beruhen!?
Das ist schön und gut, wenn es denn so ist… aber selbst wenn du alles verfügbare Wissen über das Spektrum sammeln würdest, hieltest du damit keine ‚Betriebsanleitung‘ für eine/n Betroffenen in den Händen. Gibbet nich. Wär ja auch langweilig…
Danke für die Antworten.
Ich möchte hier natürlich in keinster Weise eine „Bedienungsanleitung“ und eine Sonderbehandlung gab es auch nicht.
Eine gewisse Art „Rücksicht“ ist aber unumgänglich z.B. bei Diskussionen oder unfairen verbalen angriffen. Wenn ich in diesen situationen nicht gewusst hätte dass sie ADHS hat, hätte es wohl heftige Streits gegeben,weil ich mir ja auch nicht alles gefallen lasse. So habe ich diese situation erstmal beendet, dass man wieder runterfahren konnte und später nochmal in Ruhe darüber reden konnte.
Über die Begründung(en) möchte ich hier nicht so viel schreiben, weil privat und zu viel Text.
Eine die ich verstanden habe und die nicht in meinen Augen „an den Haaren herbeigezogen“ war, ist dass sie mich schützen möchte, weil sie der Meinung ist mich oft ungerecht zu behandeln.
Beispiel für impulsivität, waren einfach verbale teils heftige Beleidigungen wenn ich etwas gesagt habe, was eigentlich total lieb und nett gemeint war.
Hier hat sie sich einjge Stunden später auch oft für entschuldigt. Ich habe es später einfach mit humor genommen und keinen Streit vom Zaun gebrochen.
Wenn meine nicht ADHS Ex freundin sowas zu mir gesagt hätte wäre Streit vorprogrammiert gewesen.
So habe ich einen liebevollen Spruch a la „ich freu mich auch dich zu sehen“ gebracht und das wars.
Mein Post hier zielte hauptsächlich darauf hin, dass ich wissen möchte ob es überhaupt sinn mach zu „kämpfen“ oder ob ein ADHSler wenn eine eine entscheidung trifft, dabei such meist bleibt.
Ob es Sinn macht, um etwas zu kämpfen, das man liebt?
Generell, unbedingt. Ob das bei einem Ad(h)s’ler mehr oder weniger Sinn macht, darauf gibt es keine Antwort, weil es den Ad(h)s’ler nicht gibt.
Ich würde es mit dem ‚kämpfen‘ aber nicht übertreiben, @anon54256832 sonst erreichst du wohlmöglich eher das Gegenteil von dem, was du möchtest.
Ich denke auch dass sie jetzt Zeit für sich gebrauchen könnte.
Knapp ein Jahr ist auch eine kritische Zeit, ich bin in einem Monat auch ein Jahr mit meinem Freund zusammen und merke leider immer mehr wie mich alles überfordert und ich dadurch immer unglücklicher macht. Wir wohnen aber auch quasi zusammen, er ist immer hier. So etwas schlecht greifbares für den gegenüber könnte die dir unschlüssigen Begründungen erklären. Ich zum Beispiel habe immer und immer wiederkommende Themen mit ihm besprochen und es passiert leider immer noch nicht genug, auch wenn ich merke er gibt sich schon Mühe, und das ist extrem ermüdend.
Außerdem habe ich in immer mehr Situationen ein schlechtes Gefühl, was auch alte Trigger bei mir sind, zb. was Kontrolle angeht. Manchmal können es eben ganz viele kleine Dinge sein die einem ein komisches Gefühl geben und man kämpft dann vielleicht eine ganze Zeit dagegen an, versucht die Dinge anzusprechen oder zu ändern aber das komische Gefühl verschwindet nicht oder an den angesprochenen Themen ändert sich nicht (genug).
Und was für mich persönlich immer in emotionalen Dingen ganz entscheidend ist was solche krassen Entscheidungen angeht ist die Zeit in meinem Zyklus. Kurz vor der Periode bin ich sehr viel überforderter und emotionaler, alles ist doof etc.
Das Gefühl den Partner ständig zu belasten kenne ich, und das tut weh.
Hoffe dass die Perspektive dir etwas helfen konnte.
Annäherungsversuche? Du hast doch gerade geschrieben, sie habe die Beziehung beendet?
Ja, ADHS-ler sind zuweilen sprunghaft. Aber das kannst du ja nicht ändern. Jedenfalls ernst nehmen solltest du sie, und das bedeutet, wenn sie gesagt hat, es ist Schluss, dann ist Schluss.
Wenn sie es sich anders überlegen sollte, wird sie sich schon melden. Denn dass die Entscheidung von ihr ausging und du gerne die Beziehung fortgesetzt hättest, weiß sie doch.
Das tut weh, aber zur Zeit kannst du nicht viel anderes machen als zu schauen, wie du mit dem Verlust umgehen kannst.
Ob das überhaupt auf das ADHS zu schieben ist?
Ich finde es toll, wenn jemand Rücksicht nimmt, aber wenn eine Frau ( oder Mann ) schon während der Beziehung ADHS als Grund vorgibt um bestimmte Verhaltensprobleme zu begründen, ist es ( in meinen Augen ) mehr eine Ausrede, als die Bereitschaft diese zu ändern.
Ich habe mein Leben lang Beziehungen gehabt, mal kurze, mal sehr lange ( habe schon immer ADHS/ Asperger diagnostiziert) und immer war die Bereitschaft da an meinen Fehlern zu arbeiten. Aber: wenn mir etwas nicht gefiel, habe ich kritisiert. Wurde diese Kritik ( die auch subtil sein konnte ) nicht wahrgenommen, oder nicht ernst genommen, habe ich innerlich abgeschaltet.
Irgendwann kam dann der Schlussstrich, der unabdingbar war, weil meine vorherigen Ansagen nichts bewirkten. Für mich völlig logisch, für den Partner ein " aus heiterem Himmel kommendes Unheil ".
Ich spreche jetzt mal nur als Frau ( die durchaus irre Züge haben kann, weil ich mal so, mal so denke ): wenn man sich verabschiedet möchte man nicht nachträglich genervt werden. Meldet sich der Ex tatsächlich gar nicht mehr, fängt man an sich zu hinterfragen. Im günstigsten Fall wird einem dann bewusst, dass es doof ist nichts mehr zu hören und meldet sich wieder.
Werde ich allerdings genervt, gibt mir dies eine gewisse Machtposition, die ich nach Lust und Laune ausnutze. Ja, es gab Zeiten, da habe ich es genossen, wenn der Ex zu Kreuze kroch. Es steigerte mein Selbstbewusstsein ins Unermessliche und sorgte anderseits dafür, dass ich den Respekt vor diesem Menschen komplett verlor.
Ob dies am ADHS lag weiß ich nicht ( glaube ich weniger ), aber es ist die ungeschminkte Wahrheit, wie manche Menschen denken.
Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen, aber mMn ist genau das ein fataler Fehler, den viele machen, die vermeintlich helfen wollen.
Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht.
Wenn sie kein ADHS hätte, wäre die Beziehung vorbei gewesen. Hmmmh… Ne. Entweder man beendet eine Beziehung, weil es nicht hinhaut und man sich an die Gurgel geht, oder man sieht das ADHS nicht als Kriterium, ob eine Beziehung funktioniert, sondern einfach als Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation, mit der man Strategien erarbeiten muss.
Das ADHS deiner Ex als Dreh und Angelpunkt für das funktionieren der Beziehung zu nutzen ist meiner Ansicht nach falsch und fatal, weil du sie darauf reduzierst, egal wie gut du es meinst.
Natürlich ist es nicht unabdingbar zu verstehen, woher ihre Impulsivität kommt und dafür ein gewisses Verständnis zu haben. Das ADHS ist denoch, auch für die betroffene Person kein Grund auf Gefühlen Anderer zu trampeln und rücksichtslos auf alles zu scheißen.
Und auch eine Situation vorerst zubeeenden und später klären ist gut. Funktioniert, machen wir auch.
Hätte mein Mann das aber ständig beschwichtigt am Ende und immer mit Humor genommen, wäre unsere Ehe schon längst vorbei.
Genau das sollte man vermeiden.
Wenn eine Konfliktsituation vorhanden ist, die Gemüter aufgeheizt sind und man die Situation beendet, um dann später wieder drauf einzugehen, sollte folgendes vermieden werden:
Es nicht „so wild“ sehen, weil man ja weiß, dass betroffene Person es nicht so meint. → Nein, weil irgendwas wird die Situation ausgelöst haben. Ergo, darüber nachdenken, was die Situation ausgelöst hat. Sich notieren.
Es beschwichtigen und mit Humor nehmen. → Fatal. Damit wird die betroffene Person „abgewimmelt“ und der innere Konflikt der Betroffenen ist somit nicht vom Tisch. Person fühlt sich nicht für voll genommen. Stattdessen ein Gespräch initiieren und sachlich über die Ansichten reden und gemeinsam übelegen wo der Haken war. Sich entschuldigen, dass man sich Sachen an den Kopf geworfen hat. Sich im klaren darüber sein, welche Gefühle getroffen wurden und warum. Wege finden und Lösungen vorschlagen, damit in Zukunft das nicht nochmal passiert.
So tun als ob der physische/verbale Angriff einen nicht verletzt. → Nein
Man darf und sollte sich verletzt fühlen, wenn Sachen an den Kopf geworfen wurden. Das ist wichtig! Man muss der betroffenen Person zeigen, dass man kein Boxsack ist und das ihr Handeln Konsequenzen hat, sonst lernt die es nicht und macht es immer wieder. Jeder ist nur Mensch mit Gefühlen. Jeder hat das Recht seine Gefühle zu äußern und drüber zu reden. Jedes Gefühl, ob von einem selbst oder von der betroffenen Person aus, ist valide.
Zu einem Streit/einer Konfliksituation gehören immer zwei! Egal wie man dreht und wendet.
Ist der Konflikt einmal da, muss darüber geredet werden, in vollkommener Transparenz der eigenen Gefühle und der des Gegenübers. Auch die Sichtweisen und Bedürfnisse müssen erörtert werden.
Nur so kann man zusammen an einer Lösung arbeiten um diese Situation nicht nochmal zu haben.
Im Idealfall ist es am Besten, wenn man ein Gespräch initiiert und dann ruhig und Sachlich erörtert, was passiert ist. Von beiden Seiten. So erhält jede Einblick in die Sichtweise des jeweils anderen. So kann man verstehen, was passiert ist. Man wird dann automatisch erkennen, was man getan hat und wie das ankam und sich für sein Verhalten entschuldigen. Dann kann man über die Bedürfnisse reden, die dazu führen, dass eine derartige Situation nicht mehr passiert.
„Ich fühle mich nicht gut, wenn du mich so und so nennst. Das ärgert mich.“
→ Person hat das Bedürfnis, nicht so und so genannt zu werden, weil die sich nicht gut fühlt und ärgert. Lösung: Person nicht mehr so und so nennen und das Bedürfnis für voll nehmen und sich entschuldigen und sagen, dass man es gerne besser machen möchte. Dann darüber reden, was hilft, damit bei einer ähnlichen Situation nicht wieder ein Konflikt entsteht, das zu vermeiden. Das kann alles sein. Codewörter, hohgehaltene Gegenstände, eine deutliche Geste, Selbstberuhigungsmethoden.
So erarbeitet man sich Stück für Stück eine Basis die funktionieren kann. Bei Neurotypischen funktioniert der Ansatz natürlich auch. Bei Menschen mit ADHS/Autismus sind derlei Ansätze quasi maßgeblich, weil sonst keine gute zwischenmenschliche Beziehung zueinader aufgebaut werden kann. Beziehungsarbeit bei ADHS/Autismus ist deutlich anstrengender und erfordert mehr Disziplin, Zeit und Energie. Wenn man aber eine gute Basis etabliert hat, kann es sehr harmonisch verlaufen.
Hey @anon54256832
Das ist sicherlich schlimm für dich. Wenn man einen Menschen liebt und ihm vertraut und er plötzlich weg ist. Das ist erstmal schwer zu verdauen und tut mir sehr leid für dich.
Was mich spontan aufhorchen lässt, ist die Aussage deiner Ex Freundin, dass sie dich zu deinem Schutz verlässt (wenn das stimmt, was sie sagt, vorausgesetzt).
Meinen Rat: knüpfe direkt da an. Gib ihr zunächst etwas Zeit und melde dich mal zwischendurch, um zu hören wie es dir geht, ganz unverbindlich.
Und irgendwann, wenn sich die Wogen etwas geglättet haben und ihr euch unterhaltet, dann gib ihr das Gefühl, dass sie dich nicht schützen muss, dass du gern mit ihr zusammen bist. Ich vermute, das wird den Stress und „Leistungsdruck“ bei ihr reduzieren.
wenn ihr Verhalten tatsächlich RS begründet ist, dann hilft das Signal „ich mag dich so wie du bist und halte dich aus“. Das ist wie ein grosses Pflaster für die Adhs geplagte Seele!
Ich wünsche dir & deiner (hoffentlich bald wieder) Freundin viel Glück
ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen und weiß daher nicht was schon alles geraten wurde. Ich hatte aber eine spontane Eingebung und zwar bitte, bitte gib ihr etwas Raum jetzt. Also damit meine ich, fange nicht sofort an sie wieder zu kontaktieren bzw. zu „kämpfen“. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass führt eher dazu dass sich die Person noch weiter zurückzieht und ihren Entschluss festigt. Natürlich kenne ich deine Freundin nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen dass sie leichtfertig Schluss gemacht hat mit dem Wissen, dass du eh um sie kämpfen wirst? Und sowas bräuchte man dann ja auch nicht … Also, gib ihr ein paar Wochen Zeit…wenn du nichts hörst oder die Sehnsucht ganz schlimm wird kannst du ihr ja einen Brief schreiben, in dem du deine Gefühle beschreibst aber bitte stelle keine Erwartungen an Sie in dem Brief, übe keinen Druck aus und erwarte auch keine Antwort. Alles Gute!
Nach den letzten Antworten bin ich etwas irritiert.
Für mein Empfinden ist ADHS zwar etwas anderes, aber keine Krankheit auf die man sich berufen kann/ soll, wenn Beziehungen nicht funktionieren.
Hier wird geraten auf die Problematik einzugehen, die Partnerin so zu nehmen, wie sie ist und das halte ich für einen Fehler.
Auch ADHSler können an sich arbeiten und sind Diskussionsfähig. Fehler sollten nicht hingenommen, sondern angesprochen werden, damit man diese gemeinsam aus der Welt schaffen kann.
Jemanden mögen wie er,- sie ist, ist toll. Aber trotzdem müssen doch Grenzen gesetzt werden. Man kann doch nicht jemandem signalisieren " Du kannst machen was Du willst, ist schon O.K., liegt am ADHS ", wenn es doch verletzt.
Es tut mir Leid, aber dass in der genannten Beziehung das ADHS von Anfang an so wichtig genommen wird und man " jemanden schützen " will, ist für mich ein Zeichen von absoluter Dramatik, die nur bewirken soll, dass das Gegenüber ( wenn einem danach ist ) doch wieder angeschlichen kommt, weil es beweisen will Leidensfähig / aufopfernd zu sein.
Jeder hat mal das Gefühl abgelehnt zu werden, aus was für Gründen auch immer. Dann arbeitet man aber daran und versucht genau diese Verhaltensweisen nicht mehr an den Tag zu legen.
Wie soll das aber gehen, wenn man ADHS als Ausrede vor sich herschiebt?
Natürlich fallen auch mir manche Dinge schwerer, natürlich habe auch ich Beziehungen zerstört, weil ich sprunghaft war. Aber ich habe nie auch nur einem Partner gesagt " Du, ich habe ADHS/ Asperger/ damit verbunden Depris und andere Störungen ", weil ich kein Mitleid/ Mitgefühl haben wollte, sondern als vollwertiger Partner betrachtet werden wollte, der durchaus in der Lage ist über Probleme zu reden und diese zu beseitigen.
Wenn dies nicht gelingt, ist es halt Pech. Ich hatte immer Männer, die mit viel Selbstbewusstsein gesegnet waren und hätte ich nur das Gefühl gehabt einer bleibt bei mir, weil er wegen meiner " Krankheiten " alles duldet, mich aber nicht für voll nimmt, wäre das für mich schlimmer gewesen, als alles andere.
Ich denke, dass tut auch keiner. Hier geht es um liebevolles Verständnis in der Partnerschaft füreinander, weil genau das oft der Gamechanger bei betroffenen Adhslern ist (Stichwort RS)
Wenn mir mein Partner liebevoll und verzeihend gegenüber tritt, ist es für mich als ADHSlerIn so beruhigend. Und gleichzeitig motiviert es mich, alles besser zu machen, auf meinen Partner zuzugehen.
Grenzen aufzeigen sind grundsätzlich wichtig und richtig, aber gerade in Beziehungen sind Brücken einfach sinnvoller als Mauern.
In der Liebe bricht man sich keinen Zacken aus der Krone mMn, eine Hand zu reichen, auch mal klein beizugeben.
Der Preis, den man zahlt, immer Recht zu haben, sich immer durchzusetzen, nicht auf Augenhöhe zu kommunizieren und um die Beziehung zu kämpfen, ist Einsamkeit. Und wer will das schon?
Insoweit ist der Rat der anderen zunächst Verständnis aufzubringen durchaus positiv und sinnvoll, meiner Meinung nach.
Sollte das nicht funktionieren, kann ja immernoch Plan B erfolgen
Versteht mich nicht falsch:
Ich finde Verständnis klasse, nur kann ich die Person nicht verstehen, die ihr ADHS als Ausrede benutzt.
Wohlmöglich habe ich mich total falsch ausgedrückt ( passiert mir die letzten Tage immer wieder, keinen Plan warum ). Meine " Kritik " ging eher gegen die Person, die einfach alle Brücken abbricht ohne dem Gegenüber die Möglichkeit zu geben Stellung zu beziehen.
Tut mit Leid, wenn ich das alles falsch vermittelt habe. Ich befürchte ich muss gleich mal mit meiner Neurologin sprechen, warum ich seit Tagen keinen Gedanken fassen/ umsetzen kann.
Schwierig. Sie hat dich scheinbar aus dem Nichts verlassen, Begründungen sind an den Haaren herbei gezogen.
Ohne die Begründungen zu kennen und auch mehr Informationen über die Beziehung zu haben ist es wirklich schwierig etwas zu sagen.
Es könnte eine impulsive Reaktion aus einem Streit heraus sein.
Gab es seit der Trennung gar keinen Kontakt?
Gab es das schon zuvor? Gab es eine Art on/off?
Habt ihr euch oft gestritten?
Hast du dich mal mit dem Thema Bindungsangst beschäftigt? Könnte das auf sie (bzw euch) zutreffen?
Bindungsangst:
Tatsächlich frage ich mich manchmal, wie genau sich das äußert?
Ich z.B. wollte immer in einer Beziehung sein ( im Nachhinein weiß ich, dass es mehr das war, was andere wollten), nur um diese dann zu boykottieren.
Auf einer Seite war es schön jemanden zu haben, mit dem man alles teilen kann. Auf der anderen Seite wurde es mir fast immer zu viel ( auf Dauer ). War der Partner weg, hatte ich Stress, war er anwesend, hatte ich Stress weil er meine Aufmerksamkeit beanspruchte.
Wurde ich kontrolliert ( passierte irgendwie ständig, bei allen Männern ), brach ich aus. Wurde sich nicht gemeldet, machte ich Theater.
Bis heute frage ich mich, ob es eine Kombi aus Verlustangst, Bindungsangst war/ ist oder an der Tatsache liegt, dass ich lieber alleine bin um meine Entscheidungen treffen zu können.
Gerade bei solchen Themen merke ich, wie komplex der Mensch sein/ denken kann und dass man wohl nie genau wissen wird, was zu welchem Verhalten führt.
Der Begriff Bindungsangst ist in gewisser Weise missverständlich.
Dahinter steckt immer Verlustangst.
Je mehr man den anderen liebt desto größer ist die Angst diesen zu verlieren. In solchen Fällen kommt es auch oft zu „an den Haaren“ herbei gezogenen Begründungen. Den Betroffenen ist das aber meist selbst nicht bewusst. Sind auf der Flucht und brauchen in dem Moment Abstand, weil Nähe zu gefährlich ist.
Meist finden sich zwei Bindungsängstliche. Einer übernimmt den aktiven Part und der andere den passiven.
Das Bedürfnis nach Bindung und Beziehung ist eigentlich da und groß.
Der passive sucht sich unbewusst einen Partner, der eigentlich nicht ganz zur Verfügung steht. Die vermeintliche „Liebe“ wird dann als groß empfunden.
Wenn der andere um einen kämpft, hinterher läuft, einem zu Füßen liegt kippt das Spiel - die Anziehung verschwindet.
Ich weiß nicht, ob ich es so gut erklärt habe.
Bindungsangst entsteht hauptsächlich in der Kindheit und es liegt in der Natur der Sache, dass viele ADHSler davon betroffen sind.
Es gibt zwei gute Bücher darüber.
Tatsächlich kommt es dem sehr nahe, was ich immer empfunden habe.
Ich hatte meine längste Beziehung ( ü 10 Jahre ) mit einem verheirateten Mann, der in einer offenen Ehe lebte ( mit Einverständnis der Frau natürlich ).
Dadurch habe ich wirklich die Liebe als " groß " empfunden, bis zu dem Moment wo der Herr sich von der Frau getrennt hat und ständig parat war.
Ja, leider liegt es in der Kindheit und das ADHS machte es nicht besser.
Sorry, ich wollte das Thema nicht an mich reißen und bin jetzt still , aber @Justine: magst Du mir per PN mal die Bücher nennen?
Kann ja nicht schaden sich damit mal auseinander zu setzen