Frischfleisch! Erste Einnahme von Medikinet

Erstmal ein Hallo in die Runde!

nach vielen Jahren in denen ich bereits selber eine ADHS Diagnose vermutet habe, kam es nun endlich zum lang ersehnten Termin beim Psychiater. Nach einem längeren Gesrpäch und einigen Fragen dann die Diagnose und gleich dazu ein Rezept für Medikinet Adult 10mg, mit der Empfehlung frühs und mittags eine Tablette einzunehmen.

Allein die Bestätigung, dass ich nicht einfach manchmal nur zu faul oder einfach etwas „zu viel“ wäre, sondern dahinter eine erklärende Diagnose steckt hat eine Euphorie ausgelöst, die sicher viele von euch nachvollziehen können.
Jetzt steht man allerdings vor einer neuen Herausforderung, die richtige Eindosierung der Medikamente.

Heute habe ich also direkt morgens die erste Tablette Medikinet genommen und ca. nach einer halben Stunde Kopfschmerzen verspürt.
Soweit so gut, kam nach einer weiteren halben Stunde eine sehr verschwommene Sicht hinzu, die mich selber fast so ablenkte wie ich es auch ohne Medikation kenne. Das gleiche nach der Einnahme der zweiten Dosis am Mittag.

Nun habe ich natürlich schon einige Berichte in diesem Forum gelesen und überlege, ob die Dosierung für den ersten Tag eventuell zu stark war?
Dagegen spricht, dass sich meine Konzentrationsfähigkeit nur bedingt verbessert hat, vielmehr merke ich, wie sich mein Gedankenkarussel verlangsamt hat und die Hürde langweilige Aufgaben anzufangen ein bisschen gesunken ist :slight_smile: Ablenkung suche ich mir allerdings trotzdem alle paar Minuten…

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Verändert sich die Stärke der Nebenwirkungen nach längerer Einnahme?

Vielen Dank schon mal für die vielen Beiträge und Erfahrungen, die ich bisher schon mit Spannung verfolgt habe :smiley:

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Hallo,

ja, Kopfschmerzen und Sehprobleme können Eindosierungsnebenwirkungen sein.
Tipps zum Umgang damit findest du auf ADxS.org.

Hier ein paar allgemeine Infos zur Eindosierung von Stimulanzien bei ADHS.

1. Koffein komplett vermeiden
Wirklich wichtig: kein Koffein bei der Eindosierung von Stimulanzien. Nicht nur weniger, sondern ganz konsequent: Gar keines.

Koffein ist ein Adenosinantagonist, d.h. es hemmt Adenosin. Und Adenosin hemmt Dopamin. Im Ergebnis fördert Koffein Dopamin.
Oft werden Koffein und Stimulanzien jeweils allein gut vertragen, führen aber bei gemeinsamer Einnahme zu Kreuzwirkungen (z.B. einer Zittrigkeit wie bei einer Stimulanzienüberdosierung und/oder anderen gravierenden Nebenwirkungen).

Nach der Stimulanzien-Eindosierung, also wenn das passende Medikament und die passende Dosis gefunden wurden, kannst du bei neuem Koffeinkonsum problemlos erkennen, falls Nebenwirkungen aus diesem resultieren und nicht aus den Medikamenten.

Koffein findet sich in Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Cola, Energydrinks; verwandte Stoffe finden sich in dunklem Kakao.

2. Eindosierungsleitfaden lesen

3. Eindosierungshilfetabelle verwenden
Besonders wichtig für Frauen aufgrund des Monatszyklus.
Download hier:

https://adhs-forum.adxs.org/t/ein-dosierungshilfetabelle/7270

Dokumentiere deine Einnahme, Symptome und Nebenwirkungen täglich.
Bewerte immer nur den Durchschnitt von 3 Tagen und frühestens ab dem 5. Tag auf derselben Dosishöhe.
Bitte sieh von Anfragen im Forum zur Wirkung von Medikamenten ab, wenn du die aktuelle Dosis noch keine 5 Tage nimmst.

4. Arzt ist der Maßstab
Und klar: Alle Hinweise und Informationen hier im Forum und bei ADxS.org dürfen nie dazu führen, ärztliche Anweisungen zu missachten, sondern dienen stets nur dazu, mit dem Arzt besser kommunizieren zu können.

Willkommen

Ich bin erst seit kurzem hier. Nehme seit ca 5 Wochen Elvanse.

Was du beschreibst kenne ich ebenfalls. Es wird nach der Eindosierung besser. Viel.
Solltest du dich unwohl fühlen und denken dass die Anfangsdosis zu hoch ist, dann sprich mit deinem Arzt. Es ist völlig okey hier das Gespräch zu suchen.

Joa, und dann ist da ja noch der Beitrag von @UlBre .
Bin gespannt was du berichtest.

Hey, vielen Dank :slight_smile:
Ja… ich bin mir gar nicht sicher ob ich das Gefühl habe die Dosis ist zu hoch, aufgrund der Nebenwirkungen… oder ob sie zu niedrig ist, da ich keinen großen Unterschied merke…
Das gilt es wohl rauszufinden für die nächsten Wochen, wobei man ja nicht wirklich selbst experimentieren sollte…

@lime17 Die Nebenwirkungen würde ich nicht anhand eines Tages (dein erster) beurteilen sondern erst nach min. Einer Woche. Während der Eindosierung treten gerne Kopfschmerzen usw. ein, da sich der Körper erst daran gewöhnen muss.

Guten Abend zusammen.
Ich möchte mal meinen Senf dazugeben :joy:.

Ich 40,M. nehme offiziell seit Januar Medikamente für ADHS.
Hab aber letztes Jahr bereits paar Mal Medikenet von meiner Tochter probiert, da es Wirkung gezeigt hat hab ich Termin zur Testung gemacht und bin ADHS diagnostiziert.

Im Januar 2024 angefangen mit 1x Elvanse 30mg und nach 1,5 Wochen aufgrund sehr starker Nebenwirkungen abgebrochen. Ich hatte starke Kopfschmerzen, Magen Darm und Magenschleimhautentzündung bekommen. Elvanse? No Way

Dann Medikenet Adult seit 2 Wochen, angefangen mit 10-0-0-0 täglich.
Guter Wirkeffekt, kaum Nebenwirkungen.
90% der ADHS Symptome werden unterdrückt.
Innere Unruhe weg, beißen auf Mund und Wange weg, Prokastrination ist weg, Angstzustände sind weg, viel lebensfroher während der Wirkung und selbstbewusster. Das bedeutet schon mal das ich mit Methylphenidat auf dem richtigen Weg bin.

Nach 5 Tagen mit 10mg geringere Wirkung, vermutlich durch Gewöhneffekt.
Nach Rücksprache Doc Dosis erhöht.
Seit dieser Woche 20-0-0-0 täglich.
20mg ist schon heftiger als 10mg, aber man gewöhnt sich dran. Ich denke das wird sich einpendeln. Wirkdauer ist immer zwischen 4h-4,5h. Kaum starke Reboundeffekte vorhanden außer Beißen und zwischendurch mal leichte und kurze Kopf - und Zahnschmerzen. Leichte Müdigkeit nach Wirkungsende. Kann man aber gut aushalten.

Ich habe keine weiteren Nebenwirkungen die sonst so üblich sind wie bei anderen Patienten.
Kein Zittern, kein Magen-Darm, kein Appetitverlust, keine Blutdruckerhöhung, keinen trockenen Mund.

Ich merke aber das die Wirkdauer von 4h-4,5h zu gering ist um über den Tag zu kommen.

Ich werde demnächst auch mal 10-10-10-0 ausprobieren…damit wäre die Einmaldosis geringer, aber über den Tag verteilt besser.

Der Doc gibt mir da etwas Spielraum zum testen.

Thema Kaffee nochmal. Ich bin extrem Kaffee-süchtig und hab die erste und zweite Eindosierungswoche nur koffeinfrei getrunken.
Jetzt trinke ich morgens direkt um 6:00uhr einen milden Pott Kaffee mit Koffein. Die erste Einnahme Medikenet nehme ich daher erst gegen 11uhr ein. Ich habe dadurch keine Probleme. Auch später wenn die Wirkung raus ist trinke ich gegen 17:00uhr nochmal ein Pott Kaffee. Während der Wirkung lasse ich das ebenfalls sein. Wobei Kaffee mich nicht wirklich wach sondern ehr ruhig macht. Quasi das was Medikenet mit mir macht.

Ich bin momentan mit Medikenet Adult gut zufrieden.

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